Die Schönheit der Münzen des Commodus
Moderator: Homer J. Simpson
- quinctilius
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
der Verkäufer meinte "better in hand", stimmt finde ich
VG
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Münzen sind Zeitzeugen, nicht nur Objekte.
- Peter43
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Ich freue mich riesig, diese Münze ersteigern zu können und das zu einem relativ humanen Preis, obwohl Münzen mit Theseus in der Regel sehr selten und hochbezahlt sind.
Bithynien, Nikaia, Commodus, 177-192
AE 17, 3.71g, 16.93mm, 210°
Av.: AV.L.KOMODOC - ANTWNINOC
belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: QHC - E - A - NIKAIEIC
Unbärtiger Kopf des Theseus bedeckt mit Löwenfellskalp n.r.
Ref.: Rec.Gen.I/3, 274, pl. LXXIV, 12; nicht in RPC online; nicht in Weise
selten, fast SS, etwas dezentriert
eingestellt bei asiaminorcoins.com
(ja, es gibt von Nikaia nicht nur die langweiligen Standarten-Typen!)
Ich habe noch nicht herausbekommen, warum es auf der Rs. THESEAS heißt und nicht THESEUS. THESEAS ist die neugriechische Bezeichnung für Theseus. Vielleicht war das in einem bithynischen Dialekt ebenso.
Hier wird Theseus mit einem Löwenfellskalp gezeigt, der ja eigentlich typisch ist für Herakles. Aber Theseus war der athenische Gegenentwurf zum dorischen Herakles. Ich bereite dazu gerade einen Artikel für den Mythologiethread vor, bin aber noch bei der Recherche. Man muß natürlich auch daran denken, daß Commodus sich selbst als Hercules Romanus gesehen hat.und daß die Rs. auch darauf anspielt. Jedenfalls eine interessante Münze!
Mit freundlichem Gruß
Bithynien, Nikaia, Commodus, 177-192
AE 17, 3.71g, 16.93mm, 210°
Av.: AV.L.KOMODOC - ANTWNINOC
belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: QHC - E - A - NIKAIEIC
Unbärtiger Kopf des Theseus bedeckt mit Löwenfellskalp n.r.
Ref.: Rec.Gen.I/3, 274, pl. LXXIV, 12; nicht in RPC online; nicht in Weise
selten, fast SS, etwas dezentriert
eingestellt bei asiaminorcoins.com
(ja, es gibt von Nikaia nicht nur die langweiligen Standarten-Typen!)
Ich habe noch nicht herausbekommen, warum es auf der Rs. THESEAS heißt und nicht THESEUS. THESEAS ist die neugriechische Bezeichnung für Theseus. Vielleicht war das in einem bithynischen Dialekt ebenso.
Hier wird Theseus mit einem Löwenfellskalp gezeigt, der ja eigentlich typisch ist für Herakles. Aber Theseus war der athenische Gegenentwurf zum dorischen Herakles. Ich bereite dazu gerade einen Artikel für den Mythologiethread vor, bin aber noch bei der Recherche. Man muß natürlich auch daran denken, daß Commodus sich selbst als Hercules Romanus gesehen hat.und daß die Rs. auch darauf anspielt. Jedenfalls eine interessante Münze!
Mit freundlichem Gruß
Zuletzt geändert von Peter43 am Fr 25.04.14 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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- Homer J. Simpson
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Thesea ist der Akkusativ. Thesea Nikaieis bedeutet: Die Nikäer ... den Theseus. Da muß man nun ein Verb (ehren oder etwas ähnliches) einfügen.
Viele Grüße und Glückwunsch,
Homer
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Stimmt! Genau wie BASILEUS. Warum bin ich nicht selbst daraufgekommen?
Herzlichen Dank
Jochen
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Peter43 hat geschrieben:Ich habe noch nicht herausbekommen, warum es auf der Rs. THESEAS heißt und nicht THESEUS. THESEAS ist die neugriechische Bezeichnung für Theseus. Vielleicht war das in einem bithynischen Dialekt ebenso.
Ich glaube, ΘECEA ist Akkusativ, Objekt von NIKAIEIC: die Einwohner der Stadt (verehren) den Theseus.
Nette Münze!
Zuletzt geändert von curtislclay am Fr 25.04.14 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
- Peter43
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Ja, genauso ist es.
Danke
Jochen
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Tolle Münze! Ich habe den gleichen Typ in meiner Sammlung, allerdings nur in sehr schlechter Erhaltung.
Lars
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Diesen Sesterz des Commodus konnte ich 2006 bei eBay für genau 50 Euro brutto erwerben. Ich vermute, daß es vor allem die Unmöglichkeit war, ihn wegen der auf der Rückseite oben und links außerhalb des Schrötlings liegenden Iterationsangaben ganz präzise zu bestimmen, die andere Sammler von höheren Geboten abgehalten hat.
COMMODUS 180 – 192
Æ Sesterz Rom 181/182 (a), 182 (b), 183 (c)
Av.: M COMMODVS ANTONINVS AVG - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: SALVS AVG a) TR P VII IMP IIII COS III P P
oder: b) TR P VII IMP V COS III P P
oder: c) TR P VIII IMP V COS IIII P P
S C
Salus nach links stehend; aus Patera in der Rechten Schlange fütternd, die sich von Altar erhebt, in der Linken Zepter
RIC 331 (a); bzw. 345 (b); bzw. 356 (c)
Ø 28 - 29 mm / 19,33 g ; Stempelstellung 5 h
Gruß
chinamul
COMMODUS 180 – 192
Æ Sesterz Rom 181/182 (a), 182 (b), 183 (c)
Av.: M COMMODVS ANTONINVS AVG - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: SALVS AVG a) TR P VII IMP IIII COS III P P
oder: b) TR P VII IMP V COS III P P
oder: c) TR P VIII IMP V COS IIII P P
S C
Salus nach links stehend; aus Patera in der Rechten Schlange fütternd, die sich von Altar erhebt, in der Linken Zepter
RIC 331 (a); bzw. 345 (b); bzw. 356 (c)
Ø 28 - 29 mm / 19,33 g ; Stempelstellung 5 h
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- chinamul
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Mir liegt daran, meine noch weniger erfahrenen Sammlerfreunde, besonders die jungen, davon zu überzeugen, daß auch die nicht perfekt erhaltene Großbronze das Sammlerherz erfreuen kann, zumal wenn der zu zahlende Preis das persönliche Budget nicht über die Maßen strapaziert. Deshalb nenne ich auch meist die Bruttosumme, die mich das vorgestellte Stück jeweils gekostet hat. Für diesen massigen Sesterz habe ich 1999 beispielsweise DM 100 bezahlt.
COMMODUS 180 – 192
Æ Sesterz Rom 183/184
Av.: M COMMODVS ANTONINVS AVG PIVS - Belorbeerte und drapierte Büste rechts
Rv.: TR P VIIII IMP VI COS IIII P P S C - Fides nach rechts stehend; in der Rechten Kornähren, auf der erhobenen Linken eine kleine Schale mit Früchten
RIC 413; C. 935
Ø 32 mm / 27,06 g ; Stempelstellung 11 h
Gruß
chinamul
COMMODUS 180 – 192
Æ Sesterz Rom 183/184
Av.: M COMMODVS ANTONINVS AVG PIVS - Belorbeerte und drapierte Büste rechts
Rv.: TR P VIIII IMP VI COS IIII P P S C - Fides nach rechts stehend; in der Rechten Kornähren, auf der erhobenen Linken eine kleine Schale mit Früchten
RIC 413; C. 935
Ø 32 mm / 27,06 g ; Stempelstellung 11 h
Gruß
chinamul
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Die Fortuna Manenti - eine hübsche und gar nicht so häufige Revers-Darstellung, die mir gut vierzig Euro wert war.
Commodus
Denar
189 n. Chr.
Rom
Av.: M COMM ANT P FEL AVG BRIT, Kopf mit Lorbeerkranz n. r.
Rev.: FORTVNAE MANENTI / C V P P, Fortuna mit Füllhorn und Ruder sitzt n. l. u. hält ein Pferd am Zügel.
3,60 Gramm; Stempelstellung 6 h
RIC 191a Var.; Coh. 168
Die Bedeutung der Rückseitendarstellung - die 'beständige Fortuna', die ein Pferd am Zügel hält, ist nicht eindeutig geklärt. So kann sie einerseits die Dauerhaftigkeit ihre Beistandes ausdrücken oder aber auf das Bleiben des Kaisers in Rom hindeuten, der ursprünglich geplant hatte, an die Donau zu gehen, um dort gegen die eingefallenen Markomannen und Quaden die Kriegsführung selbst zu übernehmen.
Eine interessante These verknüpft die Fortuna Manenti (korrekt: Fortuna Manens) eng mit der Fortuna Equestris. Zu ihren Ehren wurde 173 v.Chr. auf dem Marsfeld in Rom ein Tempel geweiht - laut Livius einer der schönsten und grössten in Rom. Der Prätor Q. Fulvius Flaccus gelobte den Bau anlässlich der siegreichen Schlacht seiner Kavallerie 180 v.Chr. gegen die Keltiber.
Quellen:
- Liv. XL 40/44, XLII 10
- Die römische Aussenpolitik des 2. Jahrhunderts n. Chr. - Marcelo Tilman Schmitt
- Die stadtrömische Münzprägung während der Alleinherrschaft des Commodus - Maria Regina Kaiser-Raiss
- ACSearch
Commodus
Denar
189 n. Chr.
Rom
Av.: M COMM ANT P FEL AVG BRIT, Kopf mit Lorbeerkranz n. r.
Rev.: FORTVNAE MANENTI / C V P P, Fortuna mit Füllhorn und Ruder sitzt n. l. u. hält ein Pferd am Zügel.
3,60 Gramm; Stempelstellung 6 h
RIC 191a Var.; Coh. 168
Die Bedeutung der Rückseitendarstellung - die 'beständige Fortuna', die ein Pferd am Zügel hält, ist nicht eindeutig geklärt. So kann sie einerseits die Dauerhaftigkeit ihre Beistandes ausdrücken oder aber auf das Bleiben des Kaisers in Rom hindeuten, der ursprünglich geplant hatte, an die Donau zu gehen, um dort gegen die eingefallenen Markomannen und Quaden die Kriegsführung selbst zu übernehmen.
Eine interessante These verknüpft die Fortuna Manenti (korrekt: Fortuna Manens) eng mit der Fortuna Equestris. Zu ihren Ehren wurde 173 v.Chr. auf dem Marsfeld in Rom ein Tempel geweiht - laut Livius einer der schönsten und grössten in Rom. Der Prätor Q. Fulvius Flaccus gelobte den Bau anlässlich der siegreichen Schlacht seiner Kavallerie 180 v.Chr. gegen die Keltiber.
Quellen:
- Liv. XL 40/44, XLII 10
- Die römische Aussenpolitik des 2. Jahrhunderts n. Chr. - Marcelo Tilman Schmitt
- Die stadtrömische Münzprägung während der Alleinherrschaft des Commodus - Maria Regina Kaiser-Raiss
- ACSearch
Zuletzt geändert von emieg1 am So 14.12.14 15:52, insgesamt 3-mal geändert.
- ischbierra
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Interessantes Stück - das Geld ist gut angelegt
Gruß ischbierra
Gruß ischbierra
- Peter43
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Sehr interessante Rückseite!
Jochen
Jochen
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Der wäre mir sogar deutlich mehr als 40 Euro wert gewesen, vor allem wegen der interessanten Rückseitenlegende. Sie steht im Dativ, daher wäre der Nominativ korrekt nicht FORTVNA MANENTI sondern FORTVNA MANENS gewesen.
Gratulation zu diesem Glücksgriff!
Gruß
chinamul
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Gruß
chinamul
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Ich glaube, ich bin es, der Verwirrung stiftet. Auf der Münze steht ja FORTUNAE MANENTI, also beides im Dativ. Ich hatte im Text später von der Fortuna Manenti gesprochen, was natürlich richtigerweise Fortuna Manens heissen muss.... Nichtlateiner eben - leider.chinamul hat geschrieben:Der wäre mir sogar deutlich mehr als 40 Euro wert gewesen, vor allem wegen der interessanten Rückseitenlegende. Sie steht im Dativ, daher wäre der Nominativ korrekt nicht FORTVNA MANENTI sondern FORTVNA MANENS gewesen.
Gratulation zu diesem Glücksgriff!
Gruß
chinamul
- Homer J. Simpson
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Als Lateiner Römer zu sammeln ist ja auch einfach, nä...?
Glückwunsch, sehr hübsches Stück, erstens nicht häufig, zweitens vor allem auch auf einem schön großen Schrötling geprägt. Du hast Glück gehabt, daß ich die Münze nicht gesehen habe, den Typ suche ich nämlich noch. Da hätte ich Dich evtl. etwas höher getrieben.
Viele Grüße,
Homer
Glückwunsch, sehr hübsches Stück, erstens nicht häufig, zweitens vor allem auch auf einem schön großen Schrötling geprägt. Du hast Glück gehabt, daß ich die Münze nicht gesehen habe, den Typ suche ich nämlich noch. Da hätte ich Dich evtl. etwas höher getrieben.
Viele Grüße,
Homer
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