Hadrian und seine "Familie"

Kaiser, Dynastien und Münzstätten

Moderator: Homer J. Simpson

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Peter43
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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von Peter43 » Do 29.07.10 20:53

@Julian von Pannonien

Zur Hasenplage:
Auf den Münzen des Hadrian mit der Personifikation der Hispania sind regelmäßig Hasen zu sehen. Wahrscheinlich handelt es sich aber eher um Kaninchen, für die Spanien berühmt war. Sie sollen sogar die Innenstädte untergraben haben (Plinius). Ursprünglich nämlich waren Kaninchen in Spanien und Nordafrika beheimatet. In Spanien wurden sie um 1100 vor Christus von den Phöniziern entdeckt. Diese hielten sie irrtümlich für sogenannte Klippschliefer, einer äußerlich dem Murmeltier ähnlichen Tierart (aber mit den Elefanten verwandt!), die bei ihnen 'Shaban' hießen und gaben Spanien deshalb den Namen "Ishapan" (dt. "Küste der Klippschliefer"). Als die Römer die iberische Halbinsel besetzten, benannten sie "Ishapan" in "Hispania" um, und aus diesem Wort entwickelte sich schließlich "Espania", das heutige 'Spanien'. Genaugenommen war Spanien also eigentlich die "Küste der Kaninchen".

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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areich
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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von areich » Do 29.07.10 21:01

nephrurus hat geschrieben:na ja- diese Münze in ss oder besser wäre dann ohnehin nichts mehr für den "normalen" Geldbeutel.
Ich kann nur schon wieder feststellen, dass es bislang immer noch keine "Dame" in meine Sammlung geschafft hat- kann mir vielleicht jemand sagen, warum?
Ich sag mal nichts, sonst gibt's nur wieder 'ne Schlägerei. 8)

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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von emieg1 » Do 29.07.10 22:02

Ja, es ist ein Übel, dass die Sabinchen preislich so nach oben weggehen, wenn sie denn mal ihr Haupthaar etwas strenger tragen als gewohnt. Wenn diese Münze denn mal in ss (oder knapp darunter) zu einem fairen Preis erhaltbar ist, schlage ich zu...

Aber Areich.. sprich dich ruhig aus... wir sind doch hier unter uns ;-)

n.......s
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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von n.......s » Sa 14.08.10 19:40

nach dem Sommerloch die erste Neuerwerbung:

Rom, 134-138 , 3,4gr.
AV: HADRIANVS AVGVSTVS P P
RV: CLEMENTIA AVG / COS III
RIC: 359
BMC: 513
RSC: 216
Strack: 196
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Hadrian.den.Clementia.Aug.jpg

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kc
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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von kc » Sa 14.08.10 19:59

Schicke Münze! Das Sommerloch ist aber noch nicht vorbei!

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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von n.......s » Sa 14.08.10 20:05

kc hat geschrieben:Schicke Münze! Das Sommerloch ist aber noch nicht vorbei!
na bei mir offensichtlich schon, ich hatte ca. 6 Wochen lang keine Münze gekauft - mit dieser hier sind es inzwischen schon wieder zwei :D

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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von emieg1 » Sa 14.08.10 21:27

nephrurus hat geschrieben:
kc hat geschrieben:Schicke Münze! Das Sommerloch ist aber noch nicht vorbei!
na bei mir offensichtlich schon, ich hatte ca. 6 Wochen lang keine Münze gekauft - mit dieser hier sind es inzwischen schon wieder zwei :D
Bei mir auch... Leider hat sich das Sommerloch preislich nicht bemerkbar gemacht, so blieben die echten Schnäppchen aus. Und Glückwunsch zu der schicken Neuerwerbung :)

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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von agrippa1 » So 15.08.10 14:34

habe fasst keine Hadrian munzen mehr in meine sammlung aber diese bleibt :D

Rome, A.D. 125-128. 3,25 gr.
Obv: Laureate head right, drapery on left shoulder.
Rev: Neptune standing right, foot on prow, holding acrostolium in left hand and scepter in right hand.

MfG

Jos
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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von beachcomber » So 15.08.10 14:49

schade, ich tät' sie nehmen! :wink:
grüsse
frank

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mias
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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von mias » Di 02.11.10 19:53

Ich wollte diesen Thread wieder aufleben lassen mit einer Muenze dieses Herren, die ich vor so circa
zehn Jahren auf der Numismatica in Muenchen erwarb.

HADRIANVS AVG COS III PP drapierte Bueste nach rechts
RESTITVTOR HISPANIAE, SC Harian rechts stehend, links die kniende Hispania, dazwischen ein kleiner Hase
RIC 952, Cohen 1272

Wie die Muenze gereinigt wurde, entzieht sich meiner Vorstellung. In der Hand hat das Stueck eine relativ homogene
Farbe, doch die helleren Flaechen, die auf dem Foto sichtbar werden, lassen auf eine Glaettung vermuten. Manch einer
wird den Preis von 2850 DM, den ich damals gezahlt hatte, deswegen als zu hoch empfinden. Nun, 2850 DM waren viel Geld,
zumal ich zu der Zeit Berufsanfaenger war. Nur, wenn ich die Muenze in der Hand halte, und mir die detailreiche Rueckseite
und das schoene Potrait betrachte, dann verschwindet bei mir der Gedanke zuviel bezahlt zu haben.

Ob ich bei der Numismatica in Frankfurt, die dieses Wochenende stattfindet, wieder so ein Stueck ergattern kann?
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Constantinus
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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von Constantinus » Di 02.11.10 20:04

Trotz der leichten Glättung in den Feldern ein wunderschönes Stück. Glückwunsch!

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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von beachcomber » Di 02.11.10 21:51

wirklich klasse und nicht zu teuer!
grüsse
frank

n.......s
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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von n.......s » Mi 03.11.10 19:34

@mias: ein Schmuckstück Dein Sesterz!

Es war vollkommen richtig und notwenig, den thread wieder zu beleben. Ich habe mal geschaut, welche Münze ich noch nicht gezeigt habe:

Av.: HADRIANVS AVG COS III PP
Rv.: SALVS AVG
Rom 134-138
RIC 268d , 3,34gr.
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Hadrian RIC 268d.jpg

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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von beachcomber » Do 04.11.10 10:29

wirklich klasse, dein serratus! :wink:
grüsse
frank

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Re: Hadrian und seine "Familie"

Beitrag von drakenumi1 » Do 04.11.10 11:43

beachcomber hat geschrieben:wirklich klasse, dein serratus!
Dieser knappen und trotzdem alles umfassenden Beuteilung kann ich mich nur anschließen!

Aber man muß sich mal vorstellen, daß solch ein "fehlerhaftes" Produkt doch immer noch das Ergebnis eines ständigen Kampfes um die Einhaltung der empirisch ermittelten und optimierten Parameter
- Legierungszusammensetzung
- Prägedruck- und -geschwindigkeit und
- Temperatur des erhitzten Schrötlings
ist! Das Konstanthalten dieser Werte innerhalb einer laufenden Serienproduktion unter den Bedingungen höchst unzureichender Meßmethoden ist ebenfalls ein höchst schwieriger Prozeß und konnte auch nur unter zusätzlicher Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Erfahrungen zu einem akzeptablen Erfolg führen. Seht Euch in Euren Sammlungen um, und Ihr werdet einen hohen Prozentsatz Münzen finden, an denen Fehler sichtbar sind, die auf eine unkorrekte Einhaltung mindesten eines dieser 3 Parameter zurückzuführen sind.
Ich wage behaupten zu können, daß die Anzahl der geprägten Stücke mit inakzeptablen Fehlern zumindest groß gewesen ist und diese gleich wieder zurück in die Schmelze gewandert sind.
Man überlege sich: Wenn einer der 3 Parameter abweicht, ist diese Wirkung durch eine Korrektur eines anderen Parameters auszugleichen! Z.B. hat eine Änderung der Legierungszusammensetzung seine gravierende Wirkung auf die Fließfähigkeit des Schrötlings, und man kann sie ggf. durch die Änderung der Prägetemperatur ausgleichen. Oder nehmen wir obigen "Serratus": Möglicherweise zu niedrige Prägetemperatur hat zu der Rißbildung geführt. Abhilfe? Schrötling höher erhitzen! Ok. Aber dann auch geringerer Prägedruck, damit er beim Schlag nicht zu groß und dünn wird. Ein Spiel um das richtige Gleichgewicht, und ehe dieses bei der Abweichung eines Parameters wieder hergestellt ist, falls man sich überhaupt diese Mühe gemacht hat, können viele Prägevorgänge erst einmal unvollkommen ausfallen.

Für uns heute sind solche Zeugnisse der Unvollkommenheit antiker Technik höchst interessant und man spürt daran förmlich diesen immer währenden Kampf um die richtige Balance, Einhaltung der erforderlichen Werte.
Glücklicherweise wird von uns Sammlern meist intuitiv gespürt, daß solche Risse keinen bemerkenswerten Grund für eine erhebliche Wertminderung darstellen, jedenfalls bei solcher doch wieder harmonischen Aufteilung, wie bei obigem Hadrian oder auch solcher Unregelmäßigen Kontur, wie unten:

Grüße von

drake
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Denar Hadrianus C. 122 Av. HADRIANVS AVG COS III PP.jpg
Denar Hadrianus C. 122 Rv. AEQVITAS AVG. Aequ. m. Waage l. stehd.jpg
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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