Antoninus Pius und seine "Familie"

Kaiser, Dynastien und Münzstätten

Moderator: Homer J. Simpson

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MarcusAurelius
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von MarcusAurelius » Do 19.02.15 16:35

Zweiter Versuch einen Antoninus Pius zu erwerben. Der erste von Lanz hat sich als Fälschung herausgestellt. Diesmal habe ich mich für einen Sesterz entschieden von cgb.
Datum : 160-161
Name der Münzstätte / Stadt : Roma
Metall : Kupfer
Durchmesser : 32,5 mm
Stempelstellung : 12 h.
Gewicht : 28,65 g.
Ric. 1045
ANTONINVS AVG PIVS P P TR P XXIIII / PIETATI - AVG COS IIII/ S|C
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anton.jpg

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mike h
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von mike h » Do 19.02.15 17:56

Sehr attraktiv!

Gefällt mir gut.

Martin
131 Köppe /201 (Kampmann)
1.) Ziel erreicht!

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Numis-Student
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Numis-Student » Mi 01.04.15 00:01

chinamul hat geschrieben:Wie im Forum bereits mehrfach festgestellt wurde, gehören die Lebzeiten der Faustina geprägten Münzen zu den selteneren Stücken. Das Mengenverhältnis zwischen ihren "Lebzeiten-Münzen" und den posthumen beträgt ca. 5 : 95, d. h. von 100 angebotenen Münzen der Faustina sind allenfalls etwa fünf vor ihrem frühen Tod geprägt worden.
Daher greife ich immer gerne zu, wenn mir ein gut erhaltenes Exemplar begegnet.
Dieser hübsche Lebzeitendenar mit seltener Rs ist in meine Sammlung gerutscht.
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faustina1.jpg
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von klausklage » Mi 01.04.15 00:48

Sehr hübsch! Der hätte sich auch gerne zu mir verlaufen dürfen!
Olaf
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chinamul
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von chinamul » Do 07.05.15 13:01

Die folgenden zwei Sesterzen der Faustina Mater - beide keine numismatischen Highlights! - habe ich in meiner Sammlungskartei unter einer gemeinsamen RIC- bzw. Cohenreferenz verbucht, nämlich mit RIC 1105 (Antoninus Pius) und Cohen 12. Sie unterscheiden sich nur darin, daß auf dem Revers des ersten Stückes auf dem Globus in der Hand der Aeternitas deutlich ein Phönix zu erkennen ist, während dieser auf dem zweiten Stück fehlt. Ganz offenbar hat er beim Anfertigen des Stempels die Kollision mit dem R bei AETER-NITAS nicht überstanden und wurde durch den betreffenden Buchstaben weitestgehend ausgelöscht.
Das wirft für mich wieder einmal die interessante Frage nach der Ursache für diesen Fehler auf, d. h. wie wurde dieser Stempel angefertigt? Sind dabei Fertigteile des Münzbildes und der Legende in Form von Patrizen verwendet worden, oder wie sonst konnte es zu dieser unglücklichen Überschneidung von Bild und Schrift kommen? Fragen über Fragen also!
faust 1 sest aeter mit Phö.jpg
faustin 1 sest aeter ohne phö.jpg
FAUSTINA MATER (Antonini Pii; gest. 14)
Æ Sesterz Rom nach ihrem Tode
Av.: DIVA FAVSTINA
Drapierte Büste rechts
Rv.: AETER-NITAS S C
Aeternitas nach links stehend; auf der Rechten Globus mit
daraufstehendem Phönix, mit der Linken Gewand raffend
RIC 1105 (Antoninus Pius); C. 12

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Locnar » Do 07.05.15 13:15

Ich denke das Punzen benutzt wurden.
Gruß
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shanxi
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von shanxi » Do 07.05.15 13:17

Meines Wissens geht man davon aus, dass zuerst die Legende angefertigt wurde. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dies nicht der Künstler gemacht hat sondern der Assistent.

Ein schönes Beispiel gab es auch in der letzten Pecunem Auktion. Hier war offenbar zuerst die Legende da, die danach angefertigte Fortuna wurde zu groß begonnen, mit dem Effekt, dass das Ruder in der Legende hängt und der Kopf viel zu klein geraten ist :)

https://www.pecunem.com/auction-31/lot-571

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beachcomber
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von beachcomber » Do 07.05.15 15:49

ja, auch das beispiel von chinamul ist ja eindeutig, die legende muss zu erst da gewesen sein!
punzen wurden ganz sicher nicht benutzt, das sieht man deutlich an den zwar gleichen, aber verschieden ausgeformten buchstaben derselben legende!
grüsse
frank

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von curtislclay » Do 07.05.15 16:23

Im allgemeinen wurde, wie von Kaenel in seinem Claudius-Buch ausgeführt hat, zuerst der Typ graviert, danach die Legende. Diese Reihenfolge beweist eindeutig die Tatsache, dass die Position der Buchstaben sehr oft auf das Portrait oder die Rs.Figur Rücksicht nimmt.

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von beachcomber » Do 07.05.15 16:40

curtislclay hat geschrieben:Im allgemeinen wurde, wie von Kaenel in seinem Claudius-Buch ausgeführt hat, zuerst der Typ graviert, danach die Legende. Diese Reihenfolge beweist eindeutig die Tatsache, dass die Position der Buchstaben sehr oft auf das Portrait oder die Rs.Figur Rücksicht nimmt.
vielleicht gibt's ja uch keine feste regel, und manchmal wurde die legende, und manchmal der typ zuerst geschnitten, oder wie erklärst du dir den fehlenden vogel auf chinamul's stück?
grüsse
frank

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von curtislclay » Do 07.05.15 17:07

Der Graveur war gewohnt, AETER als zusammenhängende Einheit zu gravieren, und das ging in diesem Fall nur, indem das R auf den Vogel geschnitten wurde!

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Schwarzschaf
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Schwarzschaf » Do 07.05.15 17:07

Ich denke auch, daß es verschiedene Arten der Erzeugung gab. Besonders bei den Münzen von Viminacium ist es sehr häufig zu sehen wie Umschriften gegen Ende zusammengerückt (ligiert) oder sogar teilweise ins Bild oder auch ganz ausgelassen wurden. Dort sieht man oft: erst das Bil, dann nach Maßgabe des vorhandenen Platzes die Umschrift.
Weil ich nicht alles weiß, bin ich neugierig

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von curtislclay » Do 07.05.15 17:12

Schwarzschaf hat geschrieben:Ich denke auch, daß es verschiedene Arten der Erzeugung gab. Besonders bei den Münzen von Viminacium ist es sehr häufig zu sehen wie Umschriften gegen Ende zusammengerückt (ligiert) oder sogar teilweise ins Bild oder auch ganz ausgelassen wurden. Dort sieht man oft: erst das Bild, dann nach Maßgabe des vorhandenen Platzes die Umschrift.
Genau das ist nicht nur eine der Moeglichkeiten, sondern die allgemeine Regel!

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beachcomber
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von beachcomber » Do 07.05.15 18:56

curtislclay hat geschrieben:Der Graveur war gewohnt, AETER als zusammenhängende Einheit zu gravieren, und das ging in diesem Fall nur, indem das R auf den Vogel geschnitten wurde!
dann müssten aber doch noch reste vom vogel zu sehen sein?
grüsse
frank

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von curtislclay » Do 07.05.15 19:24

Du bist also sicher, dass du keine Reste vom Vogel sehen kannst?

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