Julisch-Claudische Dynastie
Moderator: Homer J. Simpson
- Antoninus Pius
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
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- Invictus
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
Hi,
das Gewicht der Imitationen vom Minerva-Typ schwankt zwischen ca. 4,5 bis ca. 12,5 g!
Dein Stück trägt keinen PP-Titel. Man könnte nun denken, dass es ab 42 geprägt worden sei, da Claudius am 5./13. Jan. 42 PP verliehen bekam. Allerdings taucht PP auf Gold- und Silbermünzen auch nicht vor 46 auf, daher erscheint es nicht ausgeschlossen, dass AE-Münzen ohne PP, so wie dein As, bis 45/46 geprägt wurden.
Als Claudius bei seinem Gallien-Aufenthalt im Zuge der britannischen Expedition in Lugdunum weilte, ließ er Edelmetallmünzen seines Vorgängers Caligula einziehen, um diese umzuprägen. Der Senat verstand das falsch und erließ in seiner Liebdienerei eine folgenschwere Verfügung - die unter Kontrolle des Senats stehenden AE-Münzbeamten sollten alle Caligula-AE-Münzen in Rom und Italien einziehen. Die Senatoren glaubten, im Sinne des Kaisers zu handeln, doch dem gefiel das gar nicht. Offenbar war er darüber sogar so erbost, dass er dem Senat die Konzession zum AE-Prägen der römischen Münze entzog.
Deinen As würde ich als Imitation (die Verwendung von barbarisiert erscheint mir etwas unangebracht) betrachten;
Prägestätte in den westlichen Provinzen (Lugdunum könnte sein, muss aber nicht) / auf keinen Fall Rom;
Prägezeit 44-46 n.Chr. / der Zeitangabe 50 - 54 n.Chr. würde ich verneinen
das Gewicht der Imitationen vom Minerva-Typ schwankt zwischen ca. 4,5 bis ca. 12,5 g!
Dein Stück trägt keinen PP-Titel. Man könnte nun denken, dass es ab 42 geprägt worden sei, da Claudius am 5./13. Jan. 42 PP verliehen bekam. Allerdings taucht PP auf Gold- und Silbermünzen auch nicht vor 46 auf, daher erscheint es nicht ausgeschlossen, dass AE-Münzen ohne PP, so wie dein As, bis 45/46 geprägt wurden.
Als Claudius bei seinem Gallien-Aufenthalt im Zuge der britannischen Expedition in Lugdunum weilte, ließ er Edelmetallmünzen seines Vorgängers Caligula einziehen, um diese umzuprägen. Der Senat verstand das falsch und erließ in seiner Liebdienerei eine folgenschwere Verfügung - die unter Kontrolle des Senats stehenden AE-Münzbeamten sollten alle Caligula-AE-Münzen in Rom und Italien einziehen. Die Senatoren glaubten, im Sinne des Kaisers zu handeln, doch dem gefiel das gar nicht. Offenbar war er darüber sogar so erbost, dass er dem Senat die Konzession zum AE-Prägen der römischen Münze entzog.
Deinen As würde ich als Imitation (die Verwendung von barbarisiert erscheint mir etwas unangebracht) betrachten;
Prägestätte in den westlichen Provinzen (Lugdunum könnte sein, muss aber nicht) / auf keinen Fall Rom;
Prägezeit 44-46 n.Chr. / der Zeitangabe 50 - 54 n.Chr. würde ich verneinen
- Antoninus Pius
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
Danke für deine sehr interessante Ausführung. Die Datierung habe ich einfach vom RIC abgeschrieben .
A.P.
Seit diesem Zeitpunkt ist also vorerst kein SC mehr auf AE-Münzen erschienen?Offenbar war er darüber sogar so erbost, dass er dem Senat die Konzession zum AE-Prägen der römischen Münze entzog.
A.P.
- antinovs
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
@invictus: was spricht bei A.P.'s muenze gegen eine fruehe bronze (z.b. geprägt 42AD) aus rom?
das jugendliche portrait und die legendenrichtung sprechen doch dafuer, oder?
gruss a.
das jugendliche portrait und die legendenrichtung sprechen doch dafuer, oder?
gruss a.
LXXIIII
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
Das ist in dieser Form doch ein bißchen pauschal. Ich versuche ja immer alle zu den Provinzmünzen zu bekehren; vielleicht schaffe ich es mit diesem schönen Stück aus Thessaloniki mit Tiberius und Livia, RPC I, 1567?beachcomber hat geschrieben:die porträts auf provinz-prägungen sind selten gelungen
Gruß - Frank
PS. Falls sich jemand nicht traut zu fragen: Dieses Prachtexemplar gehört tatsächlich mir!
- antinovs
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
hi,
hier auch wieder mal ein neuerwerb von mir. die muenze ist nicht allzu haeufig - naja ein Claudius halt.
die rueckseite ist leider etwas poroes -dennoch bin ich begeistert einen echten IMPER RECEPT zu besitzen
hammerpreis war 2400 US$.
gruesse a.
hier auch wieder mal ein neuerwerb von mir. die muenze ist nicht allzu haeufig - naja ein Claudius halt.
die rueckseite ist leider etwas poroes -dennoch bin ich begeistert einen echten IMPER RECEPT zu besitzen
hammerpreis war 2400 US$.
gruesse a.
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- beachcomber
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
Mit der historischen Bedeutung fasdt ein Schnäppchen!
Omnes vulnerant, ultima necat.
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
thanks, beach.
@peter43: wahrscheinlich eher kein schnaeppchen. dazu ist die rueckseite ezwas zu schwach.
gruss a.
@peter43: wahrscheinlich eher kein schnaeppchen. dazu ist die rueckseite ezwas zu schwach.
gruss a.
LXXIIII
- klunch
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
Tolle Münze! (Mit einem allerdings stolzen Preis - den wiederum fast alle antiken Objekte mit hohem ästhetischen Betrachtungsmoment besitzen)
Gruß klunch
Gruß klunch
Lernen, lernen und nochmals lernen.
- chinamul
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
Nach diesen numismatischen Glanzstücken muß ich mich mal in die Niederungen der Münzmeisterprägungen des Augustus begeben, und zwar des kleinsten Nominals:
Münzmeister-Quadrantes des Augustus aus dem Jahre 5
Im Jahr 5 v. Chr. amtierten insgesamt vier viri monetales, nämlich Apronius, Galus, Messala und Sisenna, die auf den Quadrantes in unterschiedlichen Kombinationen genannt werden.
Allen Münzen ist RIC zufolge gemeinsam, daß auf der SC-Seite die Legende stets mit IIIVIR endet, während die Legende der Altarseite am Schluß die Formel AAAFF zeigt, die die Funktion der viri monetales benennt.
Der RIC führt für die SC-Seite insgesamt 11 Namenskombinationen an, für die Altarseite sogar 12.
Lediglich in der Anmerkung zu seiner Katalognummer 447 verweist RIC auf zwei von CBN aufgeführten Stücken (dort die Nummern 777 und 778), bei denen das Prinzip SC immer mit IIIVIR und Altar immer mit AAAFF durchbrochen wird, was offenbar als große Ausnahme angesehen wird. RIC schreibt zu den beiden Münzen aus CBN: „These do not look obviously imitative, and the transposition of AAAFF and IIIVIR may be due to simple confusion in minting a thoroughly permuted series.“
Was mich dabei verwundert, ist jedoch, daß alle drei Exemplare von Quadrantes dieses Jahres in meiner Sammlung (einer doppelt) diese „transposition“ aufweisen, während ich hingegen kein einziges Exemplar besitze, das laut RIC als regulär zu betrachten wäre.
Was sagen die Experten dazu?
Gruß
chinamul
Münzmeister-Quadrantes des Augustus aus dem Jahre 5
Im Jahr 5 v. Chr. amtierten insgesamt vier viri monetales, nämlich Apronius, Galus, Messala und Sisenna, die auf den Quadrantes in unterschiedlichen Kombinationen genannt werden.
Allen Münzen ist RIC zufolge gemeinsam, daß auf der SC-Seite die Legende stets mit IIIVIR endet, während die Legende der Altarseite am Schluß die Formel AAAFF zeigt, die die Funktion der viri monetales benennt.
Der RIC führt für die SC-Seite insgesamt 11 Namenskombinationen an, für die Altarseite sogar 12.
Lediglich in der Anmerkung zu seiner Katalognummer 447 verweist RIC auf zwei von CBN aufgeführten Stücken (dort die Nummern 777 und 778), bei denen das Prinzip SC immer mit IIIVIR und Altar immer mit AAAFF durchbrochen wird, was offenbar als große Ausnahme angesehen wird. RIC schreibt zu den beiden Münzen aus CBN: „These do not look obviously imitative, and the transposition of AAAFF and IIIVIR may be due to simple confusion in minting a thoroughly permuted series.“
Was mich dabei verwundert, ist jedoch, daß alle drei Exemplare von Quadrantes dieses Jahres in meiner Sammlung (einer doppelt) diese „transposition“ aufweisen, während ich hingegen kein einziges Exemplar besitze, das laut RIC als regulär zu betrachten wäre.
Was sagen die Experten dazu?
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
Druckfehler im RIC: die Vs.Legenden 1-11 begleiten immer den Altar, nicht die Formel SC, und die Rs.Legenden A-M umfassen immer die Buchstaben SC, nicht den Altar!
- chinamul
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
Da stellen sich mir doch einige Fragen:
1. Seit wann ist dieser Druckfehler bekannt? Nach irgendwelchen "Errata" habe ich in diesem Band vergeblich gesucht, die Entdeckung dieser Fehlleistung muß also nach dem Druck stattgefunden haben.
2. Wie genau sehen die beiden in der Anmerkung erwähnten Münzen im CBN aus?
3. Ich werde meine beiden Stücke jetzt also folgendermaßen katalogisieren, immer in der Hoffnung, daß die CBN-Nummern vom RIC-Fehler nicht berührt werden:
obere Münze: 458 corr.; CBN 818
untere Münze: 451 corr.; CBN 791
Gruß
chinamul
1. Seit wann ist dieser Druckfehler bekannt? Nach irgendwelchen "Errata" habe ich in diesem Band vergeblich gesucht, die Entdeckung dieser Fehlleistung muß also nach dem Druck stattgefunden haben.
2. Wie genau sehen die beiden in der Anmerkung erwähnten Münzen im CBN aus?
3. Ich werde meine beiden Stücke jetzt also folgendermaßen katalogisieren, immer in der Hoffnung, daß die CBN-Nummern vom RIC-Fehler nicht berührt werden:
obere Münze: 458 corr.; CBN 818
untere Münze: 451 corr.; CBN 791
Gruß
chinamul
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Re: Julisch-Claudische Dynastie
1. Der Druckfehler wird natürlich immer dann bemerkt, wenn ein Händler oder Sammler so einen Quadrans bestimmen will und dann in irgendeinem Forum berichtet, dass er anscheinend eine neue Variante besitzt!
Abbildungen wären hilfreich gewesen, dann hätte der Leser leicht feststellen können, dass die Beschreibungen verkehrt waren. Aber leider bildet RIC keinen dieser Quadranten ab.
2. Paris 777 und 778: Vs. GALVS APRONIVS AAAFF Altar, beide aus demselben Stempel, Rs. MESSALLA SISENNA III VIR bzw. SISENNA MESSALLA III VIR um SC.
3. Paris 818: MESSALLA SISENNA III VIR Altar / GALVS APRONIVS AAAFF SC.
Paris 791: GALVS SISENNA IIIVIR Altar / APRONIVS MESSALLA AAAFF SC.
Abbildungen wären hilfreich gewesen, dann hätte der Leser leicht feststellen können, dass die Beschreibungen verkehrt waren. Aber leider bildet RIC keinen dieser Quadranten ab.
2. Paris 777 und 778: Vs. GALVS APRONIVS AAAFF Altar, beide aus demselben Stempel, Rs. MESSALLA SISENNA III VIR bzw. SISENNA MESSALLA III VIR um SC.
3. Paris 818: MESSALLA SISENNA III VIR Altar / GALVS APRONIVS AAAFF SC.
Paris 791: GALVS SISENNA IIIVIR Altar / APRONIVS MESSALLA AAAFF SC.
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