Sponsianus

Kaiser, Dynastien und Münzstätten

Moderator: Homer J. Simpson

Rollentöter
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Rollentöter » Fr 25.11.22 18:15

Ein ganz anderer Denkfehler:

Wir wissen nicht und werden auch nie wissen, ob es erfolgreiche "Damnatio memmorie" gab. Denn wenn erfolgreich, dann gibt es keinen Beleg dafür, fals aber ein Beleg existiert, dann war sie halt nicht erfolgreich.
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Stefan_01 (Fr 25.11.22 18:52) • Steffl0815 (Sa 26.11.22 22:25)
Gruß

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Zwerg
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Zwerg » Fr 25.11.22 18:18

Zu Domitian II
Ich habe mich nur auf Kienast gestützt und die zitierte Literatur nicht geprüft
IMG_20221125_0001.jpg
Grüße
Klaus
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Lucius Aelius
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Lucius Aelius » Fr 25.11.22 18:20

Xanthos hat geschrieben:
Fr 25.11.22 16:46


Das sowie alles andere, was Du aufzählst, gibt es auch auf anderen Münzen.
Sicher, nur dass das Jahrhunderte lang schon zurück lag.
Gruss
Lucius Aelius

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Xanthos
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Xanthos » Sa 26.11.22 11:57

Lucius Aelius hat geschrieben:
Fr 25.11.22 18:20
Sicher, nur dass das Jahrhunderte lang schon zurück lag.
Dass Motive von früheren Münzen kopiert werden (frühe Kaiserzeit, Republik und sogar Griechen) gab es immer wieder. So zeigen z.B. die anonymen Quadranten (geprägt wohl Anfang das 2. Jahrhunderts) einige Motive aus Zeiten der Republik. Das ist, wie gesagt, nicht ungewöhnlich und trifft selbstverständlich auch auf die Vorderseite zu.

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Lucius Aelius
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Lucius Aelius » Sa 26.11.22 12:18

Sicher, aber für das 3. Jahrhundert ist das absolut ungewöhnlich. Und macht auch überhaupt keinen für diese Zeit.
Das bspw. Trajan Augustus kopiert und Marc Aurel Marcus Antonius ist ja bekannt.
Gruss
Lucius Aelius

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Rollentöter » Sa 26.11.22 12:22

Nur weil etwas ungewöhnlich oder gar einmalig ist, kann man daraus aber nichr ableiten, das es eine Fälschung sei.
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Xanthos » Sa 26.11.22 13:20

Insbesondere wenn es sich um eine inoffizielle Prägung eines möglichen Usurpatoren aus einer östlichen Provinz handelt. Da wurde eben mit sehr beschränkten Mitteln kopiert, was gerade vorhanden war.

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Amentia » Sa 26.11.22 15:18

Ich kann die Gewichtsschwankungen 10,86g-18,91g nicht nachvollziehenl Gold war sehr wertvoll und wenn ein Aureus mit 10,86g den gleichen Wert hat wie einer mit 18,91g, dann haben die verdammt viel Gold um sich so eine Verschwendung leisten zu können.

Die Universität Glasgow hat eine wirklich wirklich tolle Sammlung antiker Mümzen mit sehr alter Provenienz, da Schenkung durch Dr William Hunter (1783). Da sind auch ein paar alte Fälschungen als echt drinnen, aber das ist off Topic.

Sponsian

10.86 gms

http://collections.gla.ac.uk/#/details/ ... gue/600253

Sponsian

18.91 gms

http://collections.gla.ac.uk/#/details/ecatalogue/89144

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14.86 gms

http://collections.gla.ac.uk/#/details/ecatalogue/89384

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11.8 gms

http://collections.gla.ac.uk/#/details/ecatalogue/89385

Sponsian

Künker Künker 226 #1091

11,63 g

https://www.coryssa.org/503767

Wie es scheint ist einer der Autoren hier

https://www.cointalk.com/threads/the-le ... 019/page-4
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von andi89 » Sa 26.11.22 16:27

Xanthos hat geschrieben:
Sa 26.11.22 13:20
... inoffizielle Prägung eines möglichen Usurpatoren aus einer östlichen Provinz handelt. ...
inoffizieller Guss ! ;)
Ansonsten stimme ich dir zu.

Andreas
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Zwerg » Sa 26.11.22 17:03

Auf jeden Fall eine gut gemachte Marketingkampagne für die Numismatik mit ganz viel heißer Luft.

Grüße
Klaus
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rosmoe (Sa 26.11.22 18:31)
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Steffl0815 » Sa 26.11.22 18:08

Also wenn das zutrifft was die BBC schreibt, das die Münzen von Sponsian zusammen mit anderen authentischen Münzen in einem Hort gefunden wurden, dann ist für mich die Sache eigentlich klar. Deshalb wurde auch wahrscheinlich die Echtheit für viele Jahrzehnte nicht angezweifelt. Nur mal rein hypothetisch, welcher Glückspilz findet einen Hort mit Goldmünzen und denkt sich dann, uhh da mache ich mir jetzt nen Spaß draus. Ich produziere jetzt paar Fantasiemünzen (aus puren Gold!), lege diese zu den anderen und verberge den Hort wieder und lache mir ins Fäustchen, weil ich alle verarscht habe :-) jetzt bin zwar erheblich ärmer, aber es hat trotzdem Spaß gemacht :lol:

Ich habe schon einiges gehört, aber sowas wäre mir doch bisschen zu verrückt ;-)

MfG Stefan
Zuletzt geändert von Steffl0815 am Sa 26.11.22 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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– Ernst Ferstl-

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von andi89 » Sa 26.11.22 20:19

Es ist ein wenig verstörend, dass der Artikel wohl in einem Journal mit Peer-review veröffentlicht wurde ... da würde einen schon interessieren, wer der Gutachter war 8O

Andreas
der eigentlich klüger sein sollte als sich solche Fragen zu stellen
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Re: Sponsianus

Beitrag von briac » Sa 26.11.22 23:42

Hello guys, I talked about those coins more than 10 years ago with Dr Vondrovec and Dr Hollard.

Dr Vondrovec provide me the PDF of a paper published in 1923 in the "Blätter für Munzfreunde" about those coins now available on my google drive

https://drive.google.com/file/d/19_4hf9 ... sp=sharing

all specimens (from Vienna, Paris, Glasgow, ...) are comming from same potential hoard in 1713.

Please read it and also read the real paper of author instead of the BBC, there you will find many problems like the traces of the mould on a coin which would have circulated for several years and would have remained 14 centuries in the ground and also the fact than author can't say when the coin were buried...


Regards
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Lucius Aelius » So 27.11.22 09:37

Rollentöter hat geschrieben:
Sa 26.11.22 12:22
Nur weil etwas ungewöhnlich oder gar einmalig ist, kann man daraus aber nichr ableiten, das es eine Fälschung sei.
Doch, weil Münzgestaltung und historischer Kontext zuwiderlaufen.
Wie gesagt, wir sprechen hier von der Zeit um 260!
Gruss
Lucius Aelius

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Rollentöter » So 27.11.22 10:41

Lucius Aelius hat geschrieben:
So 27.11.22 09:37
Rollentöter hat geschrieben:
Sa 26.11.22 12:22
Nur weil etwas ungewöhnlich oder gar einmalig ist, kann man daraus aber nichr ableiten, das es eine Fälschung sei.
Doch, weil Münzgestaltung und historischer Kontext zuwiderlaufen.
Wie gesagt, wir sprechen hier von der Zeit um 260!
Also ist sie Himmelsscheibe von Nebra zwingend eine Fälschung es gibt ja nichts vergleichbares.

Aus dem 17.Jh. gibt es Münzen, die in Wappen und Umschrift auf zwei ganz verschiedene Münzherren Bezug nehmen (Dolms und Stollberg). Sehr ungewöhnlich, also falsch! Nein, nur ein Versehen des Stempelschneiders kann ja mal passieren, wenn der Auftraggeber (Münzmeister) gleich drei Münuem für drei verschiedene Münzherren betreibt.

Alle Mideen waren ziemlich leer wenn man alles ungewöhnliche oder einmalige rausräumt.

Wohlgemerkt, Ungewöhnlichkeit oder Eonzigartigkeit ist kein Beweis, weder für Echtheit noch für Fälschubg!
Gruß

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