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von chinamul » Di 27.06.06 15:24
Die hier vorgebrachten stilistischen Bedenken zum Aquilia-Severa-Sesterz habe ich mit Interesse und nicht ohne ein gewisses Amüsement zur Kenntnis genommen. Zugegeben, das Spielbein der Concordia ist nicht übel, kann aber noch nicht als ein ausreichendes Indiz gegen die Echtheit angesehen werden, da sich in meiner Sammlung etliche ähnliche Beispiele finden, deren Echtheit jedoch außer Frage steht. Es ist schon erstaunlich, daß ein durch dünnen Stoff sich abzeichnendes fast 2.000 Jahre altes Bein einer Göttin, das dazu noch aus Bronze ist, Euch derart in Wallung geraten läßt. Und daß sich @Actium bei der Aquilia an Sofia und Gina erinnert fühlt, ist eine glatte Beleidigung dieser beiden Damen. Das Porträt hat weder etwas von der eher lieblichen Sinnlichkeit der Gina noch von der herben Ex- bzw. Erotik der Sofia. Und als ebenfalls um 1940 Geborener (1936) möchte ich hier einmal mit allem Nachdruck feststellen, daß diese Aquilia Severa jedenfalls meinem Schönheitsideal in gar keiner Weise entspricht und auch seinerzeit nicht entsprach. Wir jungen Männer standen da doch eher auf die kühle, unnahbar scheinende Schönheit einer Grace Kelly. Soviel zum m. E. untauglichen Versuch des "Profilens".
Der Sesterz mag ja in der Tat durchaus ebenso falsch sein wie ein Tausendeuroschein, aber die bisher vorgebrachten Argumente können mich noch lange nicht überzeugen. Ob ich das Stück allerdings voller Vertrauen kaufen würde, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ich bezweifle vor allem, daß die Art, in der diese ganze Diskussion geführt wird, besonders hilfreich für den Anfänger ist, und meine, daß er dadurch wohl eher verunsichert wird.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit