Der griechische Schaukasten

Griechische Münzen des Altertums

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Mo 24.12.07 02:23

Ich habe auch noch einige hübsche Griechen in meiner Sammlung. Sie stammen alle aus de Zeit, bevor ich meine Liebe zu den römischen Provinzialmünzen entdeckte.

Lysimachus, Königreich Thrakien
AV - Stater, 8.30g, 20mm
Tomis, 44-42 v.Chr.
Av.: Kopf des vergöttlichten Alexander n.r., mit Taenia und Ammonshorn, dahinter Monogramm
Rv.: BASILEW li., LYSIMACHOY re.
dazwische Athena Nikophoros n.l. sitzend, in der re. Hand Nike haltend, die den Namen des Herrschers bekränzt; den li Ellbogen auf ihren Schild stützend, ihr Speer hinter ihr lehnend; THEM(?) im li Feld, TO im Feld unter dem Thron, Monogramm davor. Unter dem Thron Dreizack n.l., darüber und darunter ein Delphin
AMNG 2480 (roher Stil, Portrait an Pharnakes erinnernd); Moushmov 1785
VZ

Imitation eines Goldstaters des Lysimachos (323-281 v.Chr.), um damit die thrakischen Söldnertruppen des Cäsarmörders Brutus zu bezahlen, für seine Feldzug gegen Octavian und Marcus Antonius.
Eine andere Theorie sagt, diese Münzen seien unter Mithradates VI., 88-87 v,.Chr. ausgegeben worden.

Mit freundlichem Gruß und Wünschen für ein fröhliches Weihnachtsfest!
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tomis_lysimachos_Moushmov1785.JPG
Omnes vulnerant, ultima necat.

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Mo 24.12.07 14:54

@taurisker:

Eine wunderschöne Münze!

- wollen die anderen nicht vielleicht ihre "Griechin" des Jahres hier vorstellen? Meine findet ihr auf der ersten Seite in diesem Thread.

Ich glaube allerdings nicht, dass wir die Griechen mit den Römern zusammenlegen sollten, lasst uns das Griechenforum doch unter dem Motto "Klein, aber fein" weiterführen. Außerdem ist es ja erfahrungsgemäß so, dass die "Tristesse" immer irgendwie saisonal bedingt ist. Es kommen also bestimmt auch wieder regere Tage - spätestens wenn goro wieder aktiv ist!

Einen schönen und besinnlichen Heiligen Abend Euch allen!
Viele Grüße
helcaraxe
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n.......s
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Beitrag von n.......s » Di 25.12.07 17:11

Ich hatte diese Münze zwar schon bei den Römern vorgestellt (meine Münze 2007)- aber ich denke , hier ist sie besser aufgehoben.
Die Ptolemäer sind ja so ein "Nebenkampfplatz" von mir - da hat sich in den letzten beiden Jahren so einiges angesammelt. Bei der Vielzahl der Nominale war es mir bislang jedoch nicht gelungen , ein wirkliches Schwergewicht mit über 100 gramm zu ergattern - dies gelang mir mir schlussendlich bei der vorletzten CNG Auktion .

Ptolemaios II. AE Drachme - AE 45/46 - 103,10 gr.
From the Gregory Conlin Collection. Ex Classical Numismatic Group 43 (24 September 1997), lot 887
Svoronos 412; Weiser 19 var. (E between legs); Noeske 63; SNG Copenhagen 141.
Dateianhänge
Ptolemy II Philadelphos AE Drachm.jpg

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Oktavenspringer
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Beitrag von Oktavenspringer » Di 25.12.07 20:35

Hallo Nephrurus,
ein schwerer Brocken, Dein Alexandriner. Und dazu in einer erstklassigen Erhaltung. Da ist meiner im Römerteil gezeigte
http://www.numismatikforum.de/ftopic632 ... tml#179225
mit seinen knapp über 46 g ja ein "Schmüchterle." Aber wie man daran erkennen kann, je größer und schwerer die Münzen waren (und sind), desto wenigen Umlaufspuren zeigen sie.

Frohes Fest wünscht
Oktavenspringer

n.......s
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Beitrag von n.......s » Di 25.12.07 20:44

...das möchte ich so nicht stehen lassen.Ich habe einige "Große" mit über 60 , über 70 und über 80 gramm - die waren ganz offensichtlich lange in Umlauf . Die richtig schweren mit über 90 gramm oder schwerer sind nur kurze Zeit geprägt worden - sie sind deshab so selten. Münzen mit über 60 gramm gab es bis zu Ptolemaios VIII. Die Münzen mit über 80 gramm stellten damals einen gewissen Wert dar (Drachme) und wurden hier und da sicher als "Notgroschen" vergraben - das könnte die teilweise gute Erhaltung erklären.
Gruß
Torsten

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Oktavenspringer
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Beitrag von Oktavenspringer » Di 25.12.07 20:59

Um diese Aussage zu treffen, muss man, wie ich sehe, mehrere ähnliche Stücke besitzen. Also war meine Vermutung nicht richtig. Immerhin kann man sie für die heutige Zeit als richtig erachten, sieht man doch, daß die großen Euromünzen gesammelt werden und kaum im Umlauf gefunden werden.

Gruß
Oktavenspringer Franz

gorostiza
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Beitrag von gorostiza » Do 03.01.08 18:12

Herzliche Gratulation zu diesem pröchtigen Teil! Ein sehr schöner Ptolemaios in toller Erhaltung. Ich besitze auch zwei Stück mit je fast 100 gr., leider sind diese sehr stark im Umlauf gewesen und deshalb doch stark "berieben"!

Roland

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Beitrag von gorostiza » Do 03.01.08 18:28

In den wenigen guten Stunden meiner Krankheit konnte ich doch noch das eine oder andere für die Sammlung tun. So konnte ich die Raubtierabteilung meines griechisch-antken Zoos um zwei sehr hübsche, massiv brüllende Löwen Löwen ergänzen.

Nr. 2184
Karien, Satrapen, Hekatomnos, ca. 392-377 v. Chr.
AR-Trihemitetartemorion 6.5 mm, 0.27 gr.

AV: Löwenkopf mit offenem Rachen nach links
RV: Kopf des Apollon mit langen Locken en face, leicht nach links gewendet

Nr. 2185
Ionien, unbestimmte Münzstätte, 560-520 v. Chr.
EL-Hemihekte 8 mm, 1.11 gr.

AV: Löwenkopf nach rechts
RV: Kreuzincusum mit fünf kreuzförmig angeordneten Punkten


Die Nr. 2185 wird von einigen Autoren auch der Münzstätte Milet zugeordnet. Eine 100 %ige Sicherheit ist dies aber nicht.
Trotzdem ein sehr hübsches und interessantes Stück.

Roland
AV: Löwenkopf nach rechts
Dateianhänge
w2185.jpg
w2184.jpg

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Beitrag von helcaraxe » Do 03.01.08 18:34

Lieber Roland, das sind wirklich zwei ausnehmend schöne Kleinodien - im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich hoffe, Deinen Beiträgen entnehmen zu können, dass es Dir gesundheitlich wieder besser geht.

Herzliche Grüße
Mattias.
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von gorostiza » Do 03.01.08 20:28

Lieber Mattias,

ja, es geht wieder etwas besser, es braucht halt viel Geduld. Die Wunde von der Vorderfuss-Operation ist bis auf eine 1x2 cm grosse offene Wunde zugeheilt, morgen werden die Fäden gezogen.
Zwischendurch gab es ja auch im Spital etwas ruhigere Phasen, in denen ich mich ein wenig numismatisch beschäftigen konnte. Leider hatten wir im Zimmer keinen online-Zugang.

Ja, jetzt habe ich bereits einen ganz hübschen Zoo, wovon die Raubtierabteilung wohl die grösste ist.

Roland

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Beitrag von Oktavenspringer » Do 03.01.08 23:30

Hallo Roland,

es freut mich sehr, dass Du wieder online im Forum tätig sein kannst, und hoffe, dass Deine Genesung schnelle Fortschritte macht.
Ohne Deine Beiträge ist im "Griechenforum" in den letzten Wochen wenig gelaufen, und Deine hier im Internet zugängliche Sammlung hat mir in den letzten Monaten schon sehr viel geholfen!

Meine Griechensammlung ist mittlerweile auf über 100 Münzen angewachsen. Einige dieser Stücke, vor allem die Kleinbronzen, wollen noch bestimmt werden. Aber um diese Teile zeigen zu können, müssen sie noch aufgenommen und auf die richtige Dateigröße komprimiert werden, was in der nächsten Zeit vonstatten gehen soll.

Also, nochmals alles Gute zur schnellen Genesung und freundliche Grüße
Oktavenspringer Franz

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Beitrag von Oktavenspringer » Do 03.01.08 23:35

Hallo Roland,

hier habe ich in coinarchives einen Löwen entdeckt der auf der Rückseite ein vertieftes Quadrat mit Kreuzornament zeigt wie Deine Nr. 2185. Gewicht ist identisch, allerdings ist Dein Stück beidseitig in einem wesentlich besseren Erhaltungszustand.
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 1&Lot=1403

Freundliche Grüße
Franz

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Beitrag von Oktavenspringer » Do 03.01.08 23:39

Auch der hier wird Milet zugeordnet, mit fast gleichem Gewicht:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 6&Lot=6249

Freundlicher Gruß
Franz

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Beitrag von Pscipio » Do 03.01.08 23:42

Als du mir die Münze im Spital gezeigt hast, im Katalog, war mir sofort klar: das ist Milet und nichts anderes!
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von gorostiza » Fr 04.01.08 14:51

Es würde mich interessieren, warum der Bearbeiter des Lanzkataloges, Herr Dr. W. Fischer-Bossert, diese Münze als unbestimmte Münzstädte Ionien einordnet? Im SNG Turkey stellt der Autor Konuk diesen Münztypus zu Miletos. Ich werde gelegentlich mit Herrn Fischer darüber diskutieren.

Roland

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