Münzen genau und detailliert beschreiben

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QVINTVS
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Münzen genau und detailliert beschreiben

Beitrag von QVINTVS » Mi 04.11.09 11:33

Grüßt Euch alle miteinander,

wie beschreibe ich eine Münze. Die ganz einfachen Antworten dürft Ihr Euch getrost sparen - es ist ein wenig komplizierter!

1. Gibt es verbindliche Regeln, die bei der Beschreibung angewandt werden? Bleibt die Frage, wer solche Regeln überhaupt erstellen kann, damit sie sich durchsetzen und allgemein akzeptiert werden!

2. Findet das sog. "Leidener System", das bei der Beschreibung von Steindenkmälern verwendet wird, auch bei der Numismatik Anwendung? Hintergrund: Wie fülle ich "Leerstellen" bei der Umschrift korrekt? Nach dem Leidener System werden _ _ _ für eine unbestimmte Anzahl von fehlenden Buchstaben gemacht. Ich habe aber in keinem Katalog bisher diese Darstellungsweise gefunden. Meist wird "/" verwendet, wobei nicht klar ist, wieviel Buchstaben fehlen können/sollten/müssten!? Wie grenze ich Ergänzungen ein? Runde, eckige oder geschweifte Klammer; ergänze ich gar nicht, usw ...
Wie kennzeichne ich vermutete Ergänzungen?

3. Falls nicht bereits unter 1. beantwortet: Wo beginne ich mit der Beschreibung? Vom Rand her oder von der Mitte nach Außen?

Diese Fragen sind für mich deswegen relevant, weil ich einen kleinen Beitrag erstellen will. Dabei halte ich es aber nicht für sinnvoll eine neue Beschreibungsart zu "erfinden", wenn es schon eine gängige wissenschaftliche gibt.

Herzlichen Dank für Eure Bemühungen.
Viele Grüße

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Beitrag von cepasaccus » Mi 04.11.09 15:26

Vielleicht gibt es bei der der Publikation Richtlinien?
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Beitrag von QVINTVS » Mi 04.11.09 17:47

Ja, cepasaccus, die gibt es schon, betreffen aber eher den äußeren Rahmen und nicht die Beschreibung selbst. Göbl hat für antike Münzen ein Grundlagenwerk geschrieben, das mir aber nicht vorliegt. Fraglich auch, ob das die nur in Wien übliche Beschreibungsart ist oder nicht. Meine Münzdatei würde ich auch nach diesen Kriterien aufbauen. Das würde es mir erleichtern, die Daten zu übernehmen.
Viele Grüße

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Beitrag von Zwerg » Mi 04.11.09 20:51

Hallo Quintus

Auch in der Numismatik wird wissenschaftlich korrekt das Leidener Klammersystem (googeln hilft) benutzt.

Allerdings werden nur wenige Klammern benötigt, so daß auch eine wissenschaftlich ergänzte Münzinschrift für einen Laien verständlich ist.

Grüße
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Beitrag von QVINTVS » Mi 04.11.09 21:07

Danke Zwerg,

dann fehlt nur noch die Antwort auf die Frage, von wo ich mit einer Beschreibung beginne.

Gefühlsmäßig beginne ich bei Brakteaten beim Bild und arbeite mich dann bis zum Rand nach außen. Bei ma. Münzen mit Schrift würde ich zuerst diese zitieren/beschreiben und dann das Bild. Aber es ist halt nur gefühlsmäßig ...
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Beitrag von Zwerg » Mi 04.11.09 21:13

Meines Wissens gibt es dafür keine Regeln.

Es sollte nur logisch und einheitlich sein.

Grüße
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Beitrag von Numis-Student » Do 05.11.09 09:54

Hallo,
wir in Wien gehen zumindest bei den Antiken so vor:
Römische: LEGENDE, dann Bild
Griechen: Bild, dann Legende (wenn vorhanden)
also bei den Münzen, wo tendenziell viel Schrift/Information vorhanden ist, damit beginnen, bei eher schriftarmen (oder schriftlosen) wird zuerst das Bild beschrieben.
Bei MA würde ich es gefühlsmässig wie bei den Griechen sehen, bei Neuzeit dann wie bei den Römern.
Schöne Grüße,
MR
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Beitrag von Numis-Student » Do 05.11.09 09:56

Habe gerade noch nachgesehen: in der Neuzeit auch Legende vor Bild.
Schöne Grüße,
MR
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Beitrag von cepasaccus » Do 05.11.09 12:23

Das mit "logisch und einheitlich" ist vermutlich der beste Plan. Ich schreibe fuer mich immer erst die Legende und dann das Bild auf. Fuer das notieren der Legende habe ich keinen Regel. Da es mir darum geht moeglichst unterschiedliches zu haben ist das auch extrem schwierig. Bei einer Turnose geht es zweimal rum, bei einer Zechine linksrum, rechtsrum und in der Mitte noch, bei den Roemer einmal rum und dann noch hier und da ein paar Buchstaben. Die Hier-und-da-Buchstaben landen bei mir auch mal in der Bildbeschreibung genauso wie die Hier-und-da-Zeichen. Fuer eine Publikation werde ich mir ein fuer die betreffenden Muenzen geeignetes Schema aussuchen und das dann einheitlich durchziehen.

valete
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Beitrag von QVINTVS » Do 05.11.09 14:55

Herzlichen Dank für Eure Mitteilungen. Jetzt habe ich einige Informationen erhalten und bin damit zufrieden.

Danke!
Viele Grüße

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