Absurd?!

[cepasaccus]

Muessten die da nicht irgendwo die dpa erwaehnen?

(Schoen auch mal wier ein Gesicht hier kennenzulernen. )

[Lemur]

Die während des(im Übrigen sehr leckeren!)Mittagessens verfasste öffentliche Erklärung:

"Das Verwaltungsgericht Gießen hat der Klage des Münzensammlers Alexander Krombach auf Aufhebung des
Sicherstellungsbescheides des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst stattgegeben.
Damit bekommt Herr Krombach seine 821 alten Münzen umgehend zurück."

Mein Kommentar: "Strike!"

(wer auch immer dieser Krombach sein mag)

[beachcomber]

na, herzlichen glückwunsch!
dann wollen wir mal hoffen, dass sie nicht mittlerweile in irgendeinem tresor in mainz sind.......
grüsse
frank

[fischerz]

hier ein etwas ausführlicher Artikel darüber
http://www.mittelhessen.de/lokales/top_ ... alten.html

[emieg1]

Sicherlich politisch wie taktisch nicht ganz unklug von Ostheimer, von "antikem Schrott" zu sprechen. Hoffentlich nutzt dies mehr als dass es schadet...

[areich]

Das ist das was mich auch in früheren Fällen, wo die Verfahren eingestellt wurden sehr gestört hat.
Auch ein paar schöne Statere und Tetradrachmen, die vielleicht 500€-5000€ das Stück wert sind (also definitiv kein antiker Schrott) gehören mir, wenn ich sie rechtmäßig erworben habe*. Wenn doch ein Museum daran interessiert wäre könnten sie mir ein Angebot machen.


*Diese schönen Statere und Tetradrachmen sind leider nur hypothetisch.

[emieg1]

Eben, das meinte ich ja!

Wenn dann irgendein Museum (oder sonstwer) aus welchem Grund auch immer plötzlich meint, eine Münze aus Privatbesitz unbedingt haben zu müssen und NICHT als uninteressanten "antiken Schrott" bezeichnet, geht dann das ganz von vorne los?! Nee, ich bin wahrhaftig kein Pessimist und hoffe sehr, dass dieses Urteil denn mal endlich in Rechtskraft erwächst und dass man diesen Alptraum endlich abhaken kann!

Diese Wortwendung "antiker Schrott" ist einfach ein unangenehmer Beigeschmack auf der Zunge

[Lemur]

Die Aussage von Herrn Ostheimer bezog sich auf den ebaykauf im August 2005.(übrigens 5,03€ nicht 5,04€)
Sie wurde nach dem Prozeß gegenüber einem lokalen Reporter getätigt.
Vor dem Gericht wurde meiner Erinnerung nach nicht von "antikem Schrott"gesprochen!
In der Sammlung von dem Typ der auf dem verlinkten Photo seeehr unvorteilhaft getroffen wurde befinden sich Einzelstücke welchen den Marktwert des "2005er Lots"um mehr als das 150-fache übersteigen.

btw:Daß ich hier nicht mehr sehr ausführlich zur Sache poste sollte nicht sonderlich verwundern.
Der Kurztext von heute Mittag kam aus der Feder meines Anwalts und ich habe ihn lediglich hier eingestellt.
Ich jedenfalls kann mich auch alleine freuen!

[antoninus1]

Zitat aus dem Artikel:

"Damit habe das Ministerium gegen seine Kompetenzen verstoßen, stellte Ursula Jaksch in der Urteilsbegründung fest. Statt sich auf das Kulturgüterrückgabegesetz zu berufen, habe es bei der Sicherstellung der Münzen Paragraphen des Hessischen Gesetzes für Sicherheit und Ordnung (HSO) angewandt."

Soll das heißen, dass das Ministerium Erfolg hätte haben können, wenn es sich auf das Kulturgüterrückgabegesetz berufen hätte?

Ich hoffe nicht, denn dieses Gesetz verlangt doch, dass ein Staat, der Kulturgüter zurückhaben will, diese zuvor individuell identifizierbar in einer Liste veröffentlicht haben muss.
Und selbst dann muss er die Rückgabe vor einem Gericht einklagen und beweisen, dass er der Eigentümer der Kulturgüter war.

[areich]

Danke für die Aufklärung, das beruhigt mich sehr. Was Antoninus1 schreibt beunruhigt mich jetzt wieder also
steh' ich jetzt genauso da wie vorher.

[antoninus1]

Mir geht´s genauso.
Ein Wechselbad der Gefühle

[*EPI*]

1. Da werden wohl noch Gerichte entscheiden, was ein Kulturgut ist: Genaue Definition, Wert (über 1000 Euro?). Bisher ist hier alles schwammig gehalten.

2. Der Sammler muss seine Käufe genauestens dokumentieren (z.B. Börse X am 11.11.1999 bei Verkäufer Y zum Preis Z, am besten mit Beleg von Verkäufer Y), damit er den rechtmäßigen Erwerb nachweisen kann, da vermutlich die Beweislast des rechtmäßigen Erwerbs beim Käufer/Sammler liegt (Beweislastumkehr; verwaltungsrechtlich, nicht strafrechtlich).

Für die Zukunft heißt dies möglicherweise: Falls eine Sammlung, die Kulturgüter enthält, wegen irgendeines Verdachtsmoments beschlagnahmt wird und man die Herkunft der Stücke nicht gut dokumentieren kann oder die Stücke aus dubiosen Quellen (Flohmärkte etc.) stammen, bleibt die Sammlung im Staatsbesitz.

[areich]

Dann müsste ich alle zu wertvollen Münzen mit meinem Namen punzieren, dann dürften sie vom Wert her wieder unter eine evt. festgelegte Schwelle kommen.
Das ist nur halb scherzhaft gemeint.

[Lemur]

Gut ist nur daß alle Spekulationen in einem Internetforum schlußendlich irrelevant sind.

Wenn ich auch fachspezifisch nach wie vor durchaus von der hohen Kompetenz vieler User der Rubrik Römer überzeugt bin zeigen mir viele Aussagen (und auch das Schweigen einiger!) daß staatliche Stellen auch Zukünftig auf die Untertanenmentalität in D bauen können.
Ohne daß sich jetzt eine diffuse Forengemeinde angegriffen fühlen soll:
Seid einfach mal froh darüber daß es Leute gibt welche sehr steinige und nervenzerrende Wege auf sich nehmen um sich gegen Beamtenwillkür zur Wehr zu setzen.
Ich hatte urprünglich ja eigentlich angekündigt selbst hier nun die pikanten Details des Vorgehens des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst zu veröffentlichen.
Seht mir nun bitte nach wenn dies zu einem gegebenen Zeitpunkt durch die Presse geschieht.

[antoninus1]

Seid einfach mal froh darüber daß es Leute gibt welche sehr steinige und nervenzerrende Wege auf sich nehmen um sich gegen Beamtenwillkür zur Wehr zu setzen.

Diese Kritik verstehe ich jetzt nicht.
Der Tenor hier ist doch, dass alle sehr froh und dankbar sind, dass einige sich die derzeitige Vorgehensweise der Behörden nicht gefallen lassen.
Ich bin´s auf alle Fälle.