Frage zu Prägeorten bei Denaren

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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quisquam
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Re: Frage zu Prägeorten bei Denaren

Beitrag von quisquam » So 13.06.10 19:34

cepasaccus hat geschrieben:Ich beziehe mich auf den: http://www.acsearch.info/record.html?id=356660

Aus glaubwuerdiger Quelle ist mir gesagt worden, dass dieses Teil echt ist.
areich hat geschrieben:Damals als das Ding diskutiert wurde war der Tenor aber ein anderer.
http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=31089

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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cepasaccus
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Re: Frage zu Prägeorten bei Denaren

Beitrag von cepasaccus » So 13.06.10 19:43

Ja, wurde damals negativ diskutiert und auch meine Quelle war anfangs sehr skeptisch, hat sich dann aber von der Echtheit ueberzeugen koennen.
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beachcomber
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Re: Frage zu Prägeorten bei Denaren

Beitrag von beachcomber » So 13.06.10 20:22

cepasaccus hat geschrieben:Ja, wurde damals negativ diskutiert und auch meine Quelle war anfangs sehr skeptisch, hat sich dann aber von der Echtheit ueberzeugen koennen.
wie das denn? 8O
grüsse
frank

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cepasaccus
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Re: Frage zu Prägeorten bei Denaren

Beitrag von cepasaccus » So 13.06.10 20:26

beachcomber hat geschrieben:wie das denn? 8O
Ich kann ihn bei Gelegenheit mal fragen, wobei das aber noch länger dauern kann.

vale
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Re: Frage zu Prägeorten bei Denaren

Beitrag von curtislclay » So 13.06.10 23:33

Zur ursprünglichen Frage:

Rom erkennt man daran, dass das die Hauptserie ist, dass Münzen in genau demselben Stil auch früher von Commodus, Pertinax, Didius Julianus, später von Caracalla, Macrinus, Elagabal geprägt wurden, und dass dieselben Typen oft nicht nur auf Denaren, sondern auch auf Aurei und auf Sesterzen und Mittelbronzen mit S C erscheinen. Die Nebenmünzstätten dagegen prägten zumeist nur Denare, manchmal auch seltene Aurei.

Pescennius Niger muss seine Hauptserie von Denaren und Aurei in Antiochia geprägt haben, weil diese Stadt das Zentrum seines Aufstandes war und weil er in demselben Stil auch antiochener Tetradrachmen geprägt hat.

Die beiden syrischen Serien von Septimius Severus mit COS II bzw. IMP II und dann IMP VIII in der Vs.Legende sind offensichtlich die Fortsetzung von Nigers antiochener Denarprägung: sie haben denselben Stil und verwenden zumeist dieselben eigentümlichen und manchmal irrtümlichen Rs.Typen, z.B. FELICITAS TEMPORVM Korb mit Früchten, INVICTO IMP TROPAEA, BONAE SPEI, BONI EVENTVS mit Typ von Fides Publica, MINER VICTRIC, PIETAT AVG Kaiser opfert.

Mattingly hat diese beiden Serien Laodikea und Emesa zugeteilt, Laodikea, weil Septimius nach seinem Sieg Antiochia von der Hauptstadt Syriens zu einem blossen Dorf im Territorium seines Nachbarn Laodikea degradiert hat, Emesa, weil das eine zweite wichtige syrische Stadt und Heimat von Septimius' Frau Julia Domna war.

Diese Zuweisungen sind aber keinesfalls sicher! Ich meine, es wäre besser gewesen, unsere Unkenntnis zuzugeben und die beiden Serien bloss als "COS II-Serie" und "IMP II-Serie" bezeichnet zu haben. Mattingly selbst war sehr wohl bewusst, das seine Zuweisungen nur Spekulation sind, aber es was nicht zu vermeiden, dass spätere Benutzer seiner Kataloge diese nur geratenen Münzstätten als etabliertes Wissen akzeptieren würden!

Die "alexandrinischen" Denare und Aurei von Septimius haben denselben Stil wie seine alexandrinischen Billontetradrachmen und Bronzemünzen. Es ist kaum zu leugnen, dass die Stempelschneider seiner alexandrinischen Lokalprägung auch die Stempel für seine alexandrinischen Denare geschnitten haben müssen.

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Amenoteph
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Re: Frage zu Prägeorten bei Denaren

Beitrag von Amenoteph » Mo 14.06.10 07:48

Vielen Dank Curtis für die wirklich gute Erklärung, das beantwortet meine Frage!

Ich hätte nicht gedacht das man für römische Prägungen fast keine bzw. keine offiziellen Stempel gefunden hat. Interessant.

Beste Grüße
Robert

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