Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 25.05.11 20:05

Naja, guckst Du... angesichts dieses Vergleichsstücks würde ich dann doch sagen, daß Deine Münze wohl inoffiziell ist. Wie sind denn Gewicht und Stempelachse?

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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von emieg1 » Mi 25.05.11 20:15

Gewicht liegt bei 3,55 Gramm feinstes Silber, Stempelachste bei 5:00 h, also 'n bisschen daneben.

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klausklage
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von klausklage » Mi 25.05.11 20:22

Hmmm, also mein Bauch sagt offiziell und nicht besonders schön. Das ist halt das Problem, wenn man Barbaren sammelt, die nicht eindeutig als solche zu identifizieren sind. Deswegen kaufe ich selber auch nur noch besonders schräge Stücke, diese aber nach wie vor sehr gerne.
Olaf
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Homer J. Simpson
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 25.05.11 20:33

Das ist legitim; aber natürlich stellt der Grenzbereich immer, so auch hier, eine Herausforderung dar. Eine Münze kann ja genauso wenig "ein bißchen inoffiziell" sein, wie eine Frau ein bißchen schwanger sein kann; entweder wurde sie in der Münzstätte Rom geprägt oder nicht. Natürlich kann der Stil ein klein bißchen oder sehr daneben sein, aber das sagt uns nicht, wie weit von Rom weg die Münze geprägt wurde. Ich habe bei der letzten Umsortierung meiner Sammlung (neuer Kasten) vor einigen Monaten erstmals die Denare in offizielle und inoffizielle eingeteilt, und auch ich habe einige Stücke schulterzuckend und unsicher einer Kategorie zuordnen müssen. Vielleicht sollten wir für diese Münzen mal einen Thread aufmachen???

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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von emieg1 » Mi 25.05.11 20:45

Ich weiss nicht, Homer... entweder ist eine Münze imitativ oder nicht. Da gibts IMHO keine Graustufen. Manchmal gibts eben einfach nur besonders "gute" Fälschungen :D

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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 25.05.11 20:56

Sag' ich ja - nur wir tun uns eben hart, die Grenze zu ziehen. Evtl. sollten wir das ein bißchen üben.

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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von emieg1 » Mi 25.05.11 21:11

Ich übe das eigentlich ständig - anders gehts nicht. Die kleinsten Feinstheiten erkennt man eh' nur mit einer massemenge Erfahrung und/oder der Spezialisierung... bei Antoninus Pius hab ich keines von beiden und kann mich da nur auf ein "Gefühl" verlassen... und ansonsten natürlich nur lernen :)

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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von emieg1 » Do 26.05.11 21:51

Homer J. Simpson hat geschrieben: Ich habe bei der letzten Umsortierung meiner Sammlung (neuer Kasten) vor einigen Monaten erstmals die Denare in offizielle und inoffizielle eingeteilt, und auch ich habe einige Stücke schulterzuckend und unsicher einer Kategorie zuordnen müssen. Vielleicht sollten wir für diese Münzen mal einen Thread aufmachen???

Homer
Wenn ich mir das aktuelle "Interesse" hier im Forum so anschaue, können wir diese Überlegung unter ständigem Rühren in den Ausguss kippen. :D

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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von Numis-Student » Do 26.05.11 21:55

Hallo,
ich lese ja immer noch fleissig mit (und habe wie immer kein Geld für Barbaren in gutem Silber übrig, so dass ich nicht viel vorstellen kann...).

Was ich sagen will, es muss schon jemand was schreiben, um das Forum zu beleben. Ich tu ja auch mein möglichstes. Also, erstellt einen neuen Artikel ;-)

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Homer J. Simpson
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von Homer J. Simpson » Do 26.05.11 23:59

Heute habe ich etwas Hübsches bekommen, nämlich die erste Münze der folgenden Reihe.
Wen wir uns die Münzprägung eines Kaisers wie Septimius Severus anschauen, dann können wir uns das vorstellen wie ein Puzzle aus 5000 Teilen, von denen wir 3500 bis 4000 kennen. Da fehlen sicher noch eine Menge Stücke, aber man kann sich ungefähr vorstellen, wie das Bild aussieht. Wenn wir uns die irreguläre Mitläuferprägung anschauen, da haben wir von den 5000 Puzzlesteinen vielleicht dreihundert - das gibt noch lange kein Bild des Ganzen. Um so interessanter und schöner, wenn man mal drei Steine findet, die zusammenpassen.

Die mittlere Münze hatte ich schon mal im US-Forum extra vorgestellt - das wirklich Auffällige an ihr ist, daß sie den Namen auf der Vorderseite in lupenreinem Vokativ zeigt (LUCI SEPTIMI SEVERE PERT AU), die Buchstaben sind etwas krakelig, das Porträt insgesamt aber gut. Die Rückseite zeigt Moneta mit der Legende "MONETACVS"(?). Der nächste Schritt war die Münze ganz rechts: vom selben Vorderseitenstempel, aber schlechter lesbar, mit der Rückseite "IOVI CONSERVATORI", nach links sitzender Jupiter mit Victoriola. Die neue Münze - ganz links - zeigt uns nun den Rückseitenstempel des mittleren Stückes in deutlich frischerem Zustand, so daß man die Rs.-Legende eindeutig als MONET AUGUS lesen kann. Die Vorderseitenlegende stammt sicher vom selben Verfasser, ist allerdings grammatisch weniger konsequent als beim anderen Vs.-Stempel, hier heißt sie "LUCIUSEPTIMIUS SEVERE PERT", für den Augustustitel scheint kein Platz mehr zu sein.

Kurz noch die technischen Daten:
Links: 2,55 g, Stempelachse 6 Uhr
Mitte: 2,44 g, Stempelachse 12 Uhr
Rechts: 2,69 g, Stempelachse 7 Uhr

Viele Grüße,

Homer
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von aquensis » Fr 27.05.11 10:29

@ Homer,
eine tolle Reihe! Diese Stempelkopplungen zeigen deutlich , das auch diese Imitationen in grösserer Stückzahl geprägt wurden. Wahrscheinlich wurden aber viele wegen ihres schlechten Gehaltes und Zustandes aus dem Verkehr gezogen.

@ nummis,
ich kann mich nur der Meinung von Numis-Student anschliessen. Mit grossem Interesse verfolge ich diese und ähnliche Beiträge über imitative, subaerate oder östliche Prägungen, kann aber wegen fehlendem eigenen Wissen leider nichts dazu beitragen. Für mich sind diese Beiträge einfach lehrreich. Ich lese und staune.

Grüsse Franz

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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von emieg1 » Fr 27.05.11 12:45

Neidvoller Glückwunsch, Homer. Ich hatte sie auch im Auge, aber entweder war ich nur Zweithöchstbietender oder die Auktion verschwitzt. :?

Aber jedenfalls würde ich für die Rückseite "MONET AVGUS" vorschlagen; die beiden Monetas sind doch rückseitig stempelgleich, wie ich meine :wink:
Das fehlende V der mittleren Münze scheint einem "verdreckten" Stempel zum Opfel gefallen zu sein.

PS. Ja, jetzt seh' ichs... der war aus 'nem Dreierlot und ich war tatsächlich Zweiter Sieger oder besser Verlierer :roll:

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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von emieg1 » Do 20.10.11 14:07

Barbaren sind und bleiben Barbaren und wie es der Zufall will (da wir gerade in einem anderen fred über diese Kaiserin schwurbseln), hat mich heute die erste wahrlich barbarische Faustina II erreicht - 3,14 Gramm mehr schlechtes als gutes Silber, aber keine Plattierung. Ich freue mich über diesen Neuzugang aus den Staaten.
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von emieg1 » Fr 16.12.11 19:16

Diese Woche hat mich dieser Septimius erreicht...

Interessant finde ich insbesondere die total verhunzte (stadtrömische) Vs-Legende SEVEERVS A[..]RAPTIM[..]
(evtl. sollte es wohl SEVERVS AVG PART MAX heissen?)
in Verbindung mit der östlichen Rückseitendarstellung bzw. -legende VICTO[] AVG.

2,58 Gramm gutes Silber, 16 mm, Stempelachse 6 Uhr.
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 16.12.11 19:29

Seveerus A. Raptimax - Glückwunsch zur Entdeckung dieses neuen Kaisers!
Im Ernst: Sehr schöne Münze, und ich glaube nicht, daß auf der Vs. nach dem A bei 10 Uhr noch mehr Buchstaben kommen. Die müßten ja genau über dem Kopf stehen.

Viele Grüße,

Homer
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