antike Serienfertigung ?

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

antikpeter
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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von antikpeter » So 11.11.12 00:29

Ach Du so nette Julia- das gebe ich Dir gern zurück - passt zu Dir, eigentlich schade : also-bleiben wir doch sachlich :Ich habe schon unpeprägte gegossene Rohlinge gesehen und ich habe schon Münzen mit anhängenden Känälen gesehen , die meines Erachtens beprägt wurden. Ich habe auch schon vollständig gegossene Münzen gesehen.
Wenn nur die Rohlinge gegossen werden und dann später beprägt werden sieht das Erscheinungsbild anders aus . Es kommt gelegentlich durch das Prägen zu einer Verformung der gegossenen Ronde. Diese Verformungen können natürlich auch einen anderen Ursprung haben.
Ich suche jetzt einmal nach Münzen mit Känälen die ein Doppelbild - Ursache Doppelprägung -aufweisen. Es gibt auch noch andere Anzeichen , die auf einen Prägevorgang schliessen lassen.
----------also Prägung vor der Trennung der Bronzeschrötlinge-------was ist da jetzt mit Prägung gemeint ?
schönen Sonntag mbG p

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von Altamura2 » So 11.11.12 07:47

antikpeter hat geschrieben:... Es kommt gelegentlich durch das Prägen zu einer Verformung der gegossenen Ronde. Diese Verformungen können natürlich auch einen anderen Ursprung haben. ...
Welche Art Verformung meinst Du denn genau? Irgendeine Verformung des Schrötlings gibt es beim Prägen immer, sonst wär' hinterher das Bild nicht drauf :D .
... Ich suche jetzt einmal nach Münzen mit Känälen die ein Doppelbild - Ursache Doppelprägung -aufweisen. ...
Und was sagt uns das dann? Dass gegossene Schrötlinge mitunter mit Stempeln beprägt wurden? Das wissen wir schon :? .
... was ist da jetzt mit Prägung gemeint ? ...
Also ich würde mal ganz naiv sagen: Prägung ist, wenn der Schrötling zwischen den Stempeln liegt und der Präger mit dem Hammer draufhaut :D .
Oder hast Du da auch eine neue Theorie? 8O

Gruß

Altamura

antikpeter
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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von antikpeter » So 11.11.12 10:56

Hallo Altemura- danke sehr , darum ging es ja . Ich wurde ja in die Ecke gestellt , weil ich sagte , das die vom mir als Serienfertiging benannten Münzen auch beprägt sein können.

Noch eine Bitte -wie kann eine Verschiebung bei Gussmünzen entstanden sein . Das ist m.E. keine Dezentrierung infolge eines Prägevorganges.
himera 5 dez.jpg

antikpeter
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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von antikpeter » So 11.11.12 11:03

Vielen Dank Altamura für die Definition Prägung , da hatte ich mich nicht klar ausgedrückt - meine Frage bezog sich auf ein Zitat von Julia. Es ist nett von Dir , das Du mit Geduld auch auf solche Dinge eingehst.

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von Zwerg » So 11.11.12 11:44

Noch eine Bitte -wie kann eine Verschiebung bei Gussmünzen entstanden sein . Das ist m.E. keine Dezentrierung infolge eines Prägevorganges
Diese Münze ist leider auch geprägt wie man unschwer an der Schärfe feststellen kann.

Ich würde empfehlen, vor der Einstellung solch eindeutiger Fotos sich über die Prägung der einzelnen Städte zu informieren.
Das ist bei Himera recht einfach.

Grüße
Zwerg
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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von Iulia » So 11.11.12 13:06

antikpeter hat geschrieben:Ach Du so nette Julia- das gebe ich Dir gern zurück - passt zu Dir, eigentlich schade : also-bleiben wir doch sachlich
Das war ein ehrlich und sachlich gemeinter Ratschlag von mir und sollte Dich nicht beleidigen:
Iulia hat geschrieben: Wenn Du Dein Wissen erweitern möchtest, musst Du lernen, auch Informationen, die erst einmal nicht Deinen Vorstellungen entsprechen, dennoch in Dein Gehirn zu lassen und zu überdenken.
Begründung: Du hast offensichtlich noch nicht einmal eine Einführung in die antike Münzprägung gelesen, denn die Kugelform syrakusanischer Schrötlinge ist z. B. in Maria Alföldi, Antike Numismatik, auf Seite 30 abgebildet und erklärt. Andererseits benutzt Du Fachbegriffe, die in der neuzeitlichen Münzprägung angewendet werden, aber nicht in der antiken Numismatik (z. B. Serienfertigung, Doppelprägung usw.). Deine ganze Vorgehensweise ist nicht akademisch. Daraus ziehe ich den Schluss, dass Du kein Student in der Ausbildung bist, sondern ein Laie älteren Jahrgangs (der eindeutig die korrekten Regeln der Rechtschreibreform nicht in der Schule gelernt hat). Das wäre alles noch nicht so schlimm, wenn Du Deine Ansprüche in der momentanen Phase Deines Kenntnisstandes etwas herunterschrauben würdest!

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von Altamura2 » So 11.11.12 16:03

antikpeter hat geschrieben:... wie kann eine Verschiebung bei Gussmünzen entstanden sein . Das ist m.E. keine Dezentrierung infolge eines Prägevorganges. ...
Wie soll sie denn Deiner Einschätzung nach zustande gekommen sein?

Der Schrötling wurde gegossen und anschließend mit Stempeln geprägt. Und wenn der Präger in der Hast oder weil es zu heiß war oder weil ihm das Mittagessen nicht geschmeckt hat oder warum auch immer den Stempel nicht sauber zentriert auf den Schrötling gesetzt hat, dann kam das Bild eben etwas schief auf die Münze :? .
Zwerg hat geschrieben:... Ich würde empfehlen, vor der Einstellung solch eindeutiger Fotos sich über die Prägung der einzelnen Städte zu informieren.
Das ist bei Himera recht einfach. ...
Wieso? Sind die dafür bekannt, beim Prägen notorisch gepfuscht zu haben :wink: ?

Gruß

Altamura

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von Altamura2 » So 11.11.12 16:24

Iulia hat geschrieben:... Andererseits benutzt Du Fachbegriffe, die in der neuzeitlichen Münzprägung angewendet werden, aber nicht in der antiken Numismatik (z. B. Serienfertigung, Doppelprägung usw.). ...
Das ist richtig, aber keine Schande. Ich finde es zwar ein Bisschen ulkig, bin aber mit den Begriffen bislang immer zurechtgekommen (für alles Andere gilt das nicht unbedingt :wink: ).
... Deine ganze Vorgehensweise ist nicht akademisch. ...
Das ist auch richtig, aber wir sind hier keine wissenschaftliche High-End-Veranstaltung, sondern nur "Das Forum für Münzfreunde" (steht hier in meinem Browser ganz oben :wink: ).
Deshalb sollten wir das Ross, auf das wir uns setzen, vielleicht nicht ganz so hoch wählen.
Du bist hier tiefer in der Materie drin, als wohl die Allermeisten hier (stelle ich jetzt mal bewundernd und neidlos so fest :D ), aber ich finde, man sollte hier auch ohne einschlägige akademische Weihen mitdiskutieren dürfen.
... (der eindeutig die korrekten Regeln der Rechtschreibreform nicht in der Schule gelernt hat). ...
Das ist jetzt ein argumentum ad hominem und Deiner unwürdig :wink: .

Gruß

Altamura

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von Zwerg » So 11.11.12 16:27

Wieso? Sind die dafür bekannt, beim Prägen notorisch gepfuscht zu haben :wink: ?
Nee - weil dieser Typ geprägt und nicht gegossen ist.
Das Foto kann damit nicht als Beispiel für irgendwelche Varianten oder Fehlprägungen dienen.

Grüße
Zwerg
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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von Iulia » So 11.11.12 16:45

Zwerg hat geschrieben:Das Foto kann damit nicht als Beispiel für irgendwelche Varianten oder Fehlprägungen dienen.
Nee, nicht "Fehlprägungen"! Antikpeter hat ja schon seine Meinung dazu gesagt: Er hält es für eine Verschiebung (des Bildes) auf einer Guss-Münze:
antikpeter hat geschrieben: Noch eine Bitte -wie kann eine Verschiebung bei Gussmünzen entstanden sein . Das ist m.E. keine Dezentrierung infolge eines Prägevorganges.
himera 5 dez.jpg
Macht langsam Spaß, das Ganze :wink: !

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von Iulia » So 11.11.12 17:42

Altamura2 hat geschrieben:
... Deine ganze Vorgehensweise ist nicht akademisch. ...
Das ist auch richtig, aber wir sind hier keine wissenschaftliche High-End-Veranstaltung, sondern nur "Das Forum für Münzfreunde" (steht hier in meinem Browser ganz oben :wink: ).
Deshalb sollten wir das Ross, auf das wir uns setzen, vielleicht nicht ganz so hoch wählen.
Das ist richtig. Aber ich glaube, das zu hohe Ross hat antikpeter bestiegen. Wenn er meint, dass die Bearbeiter der Auktionskataloge bei der Datierung der aeginetischen Prägungen doof sind und sich bei den Numismatikern eine frühe Datierung erst seit kurzem herumgesprochen habe, dann muss er damit rechnen, dass er von dieser Seite ein kräftiges Contra bekommt!
Altamura2 hat geschrieben:
... (der eindeutig die korrekten Regeln der Rechtschreibreform nicht in der Schule gelernt hat). ...
Das ist jetzt ein argumentum ad hominem und Deiner unwürdig :wink: .
Das war vor allem erst einmal ein Datierungshinweis für mich, was das Alter von antikpeter betrifft. Ansonsten stören mich die Auswirkungen dieser unseligen Rechtschreibreform, wie man sie in den Internetforen lesen kann, sehr. Ich finde, man sollte entweder geschlossen bei der alten Schreibweise bleiben oder die "reformierte" Schreibweise richtig anwenden. Aber alle ß durch ein doppeltes s zu ersetzen, ist zu simpel. Dabei ist es doch ganz einfach: ß bleibt nach langen Vokalen und Doppelvokalen, ansonsten wird es zu ss. Ich kann auch das "Grüsse" und "Gruss" nicht mehr sehen! Antikpeter vertraut offenbar darauf, dass sein Lektor nach Einreichung seines Manuskriptes es schon richten wird. Wenn berechtigte Kritik als "argumentum ad hominem" gesehen wird, dann wird unsere Gesellschaft auf Dauer nicht mehr lernfähig sein.
In diesem Sinne: Gruß,
Iulia

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von *EPI* » So 11.11.12 19:02

Iulia hat geschrieben: Aber alle ß durch ein doppeltes s zu ersetzen, ist zu simpel.
Ich bin auf die Kommentare der Schweizer gespannt... Was aber nicht heißen soll, dass ich Deine Beiträge nicht sehr gerne lese!

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von *EPI* » So 11.11.12 19:14

Iulia hat geschrieben: In diesem Sinne: Gruß,
Iulia
...und dies ist eine Entwicklung wohl aus dem Englischen...

http://www.neue-rechtschreibung.net/200 ... rusformel/


Und jetzt weg von den Niederungen der Sprache und hin zur Numismatik!

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von Iulia » So 11.11.12 19:52

Ich bin für Deinen Hinweis sehr dankbar *EPI* und gebe zu, dass ich wahrscheinlich durch zu viel englischsprachige Korrespondenz versaut worden bin.
Gruß
Iulia

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Re: antike Serienfertigung ?

Beitrag von antikpeter » So 11.11.12 21:18

Ich fasse einmal zusammen . Es gibt aus gleicher Zeit:

1. In Reihenguss hergestellte Bronze-Schrötlinge . Diese wurden an den Übergängen zerschnitten und anschliessend beprägt.
2. Bronzemünzen in Reihenguss hergestellt. Diese wurden manchmal nicht zerschnitten .
3. Münzen auf Bronze-Schrötlingen , die einzeln gefertigt wurden.
4. Wahrscheinlich keine Silberschrötlinge oder Silbermünzen , die in Reihenguss hergestellt wurden.

Für Sammler von antiken Münzen ist das ein sehr gutes Ergebnis der Diskussion.
vielen Dank an alle Beteiligten

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