Brandenburg
- jot-ka
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Re: brandenburgische Pfennige
Denar, Da. 323 / B -, 0,51 g, ca. 15,3 mm, nach Dannenberg um 1405 (?)
Markgraf mit zwei Eichenblättern (oder -trieben) / wie Da. 244 ("tanzender Markgraf") nur ohne die Stiele
Die Zeichnung ist nicht aus dem Dannenberg entnommen, die ist von mir.
SG, jot-ka
Markgraf mit zwei Eichenblättern (oder -trieben) / wie Da. 244 ("tanzender Markgraf") nur ohne die Stiele
Die Zeichnung ist nicht aus dem Dannenberg entnommen, die ist von mir.
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Re: brandenburgische Pfennige
Der (vorläufig) letzte Denar aus der Zeit der luxemburgischen Markgrafen:
Denar, Da. 324/B 737, 0,45 gr, Dm. ca. 14 mm, nach Dannenberg um 1405 (?)
Dannenberg (Denare): "Vs. Stehender Weltlicher mit zwei Kreuzstäben
Rs. Großer sechsstrahliger Stern, mit sechs kleinen Kugeln (Perlen?) zwischen den Strahlen; ..."
Mögliche Deutungen des Sterns bei Dannenberg, S. 162.
Die Kreuzstäbe kann man bei einigen Exemplaren auch als Lilienstäbe interpretieren.
Auf der Zeichnung unter der Münze (von mir) ist dargestellt, was ich da einmal gesehen habe (vor fast 20 Jahren).
Früher war nur das Exemplar der Slg. Bahrfeldt bekannt.
Der Fund Molchow brachte 159 4/2 Exemplare (Dannenberg).
In den letzten 20 Jahren waren wenigstens vier Stück im Handel.
In einer Privatsammlung existiert auch ein leichterer Abschlag auf einem kleineren Schrötling (oder ist das Stück nur beschnitten?).
Der Münzhändler, von dem dieses Stück hier stammt, hatte kurz danach ein angeritztes Exemplar desselben Denartyps im Angebot.
In einem Beitrag weiter vorn, in dem es u.a. um Hälften geht, ist das erwähnt.
Die "Erhaltung" ist für diesen Typ völlig normal. Die Zeichnung ist der Extrakt dessen, was auf den bekannten Stücken erkennbar ist.
SG, jot-ka
Denar, Da. 324/B 737, 0,45 gr, Dm. ca. 14 mm, nach Dannenberg um 1405 (?)
Dannenberg (Denare): "Vs. Stehender Weltlicher mit zwei Kreuzstäben
Rs. Großer sechsstrahliger Stern, mit sechs kleinen Kugeln (Perlen?) zwischen den Strahlen; ..."
Mögliche Deutungen des Sterns bei Dannenberg, S. 162.
Die Kreuzstäbe kann man bei einigen Exemplaren auch als Lilienstäbe interpretieren.
Auf der Zeichnung unter der Münze (von mir) ist dargestellt, was ich da einmal gesehen habe (vor fast 20 Jahren).
Früher war nur das Exemplar der Slg. Bahrfeldt bekannt.
Der Fund Molchow brachte 159 4/2 Exemplare (Dannenberg).
In den letzten 20 Jahren waren wenigstens vier Stück im Handel.
In einer Privatsammlung existiert auch ein leichterer Abschlag auf einem kleineren Schrötling (oder ist das Stück nur beschnitten?).
Der Münzhändler, von dem dieses Stück hier stammt, hatte kurz danach ein angeritztes Exemplar desselben Denartyps im Angebot.
In einem Beitrag weiter vorn, in dem es u.a. um Hälften geht, ist das erwähnt.
Die "Erhaltung" ist für diesen Typ völlig normal. Die Zeichnung ist der Extrakt dessen, was auf den bekannten Stücken erkennbar ist.
SG, jot-ka
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Re: brandenburgische Pfennige
Um die Stille in diesem Thema ein wenig zu stören hier eine
Linkliste
zu den ersten slawischen Prägungen und älteren Askaniern, die im Thema "Schönheiten des Mittelalters" vorgestellt sind:
Heinrich (Przibislaw), 1127-1150, Denar B 1
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 15#p383298
Heinrich und Petrissa, Denar B 3
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 15#p400826
Otto II., 1184-1205, Brakteat B 104:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 30#p401108
Otto II., 1184-1205, Denar Da. 1 / B 97:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 30#p401722
Otto II., 1184-1205, Denar Da. 5/B 112a und Albrecht II., 1205-1220, Denar Da. 17 / B 140
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 45#p401934
Albrecht II., 1205-1220, Denar Da. 8 / B 136
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 45#p402387
Johann I. und Otto III., 1220-1266/67, Denar Da. 40 / B 262
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 60#p402964
und ein Nachtrag aus der Zeit der Askanier:
Zeit der Markgrafen Johann I. und Otto III., 1220-1266/67
Denar, Da. 61 / B 206, 0,68 gr, ca. 15,5 mm, nach Dannenberg um 1255/60
Brustbild mit Flügeln über einem Bogen, im Bogen ein Ring mit einem Punkt darin
Eine Deutung der Motive dieser Münze findet sich weder bei Bahrfeldt noch bei Dannenberg.
Die Gestaltung dieses Denars unterscheidet sich von der der Denare davor und danach,
einen auf der Brust zusammengeknoteten Umhang findet man sonst nur in der Zeit der Brakteaten, vor 1205,
und auf den Denaren Da. 3 / B 109, Da. 3b / B 110 (um 1190, Da. S. 74) und Da. 15-16, 14 / B 137-139, 144 (um 1205/10, Da. S. 77, 78).
Ein Brustbild über einem Bogen gab es bereits auf den Denaren Da. 19-22 / B 154-157 (um 1215, Da. 78, 79).
Hier wurden also 40-50 Jahre alte Motivelemente wiederverwendet.
SG, jot-ka
Linkliste
zu den ersten slawischen Prägungen und älteren Askaniern, die im Thema "Schönheiten des Mittelalters" vorgestellt sind:
Heinrich (Przibislaw), 1127-1150, Denar B 1
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 15#p383298
Heinrich und Petrissa, Denar B 3
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 15#p400826
Otto II., 1184-1205, Brakteat B 104:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 30#p401108
Otto II., 1184-1205, Denar Da. 1 / B 97:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 30#p401722
Otto II., 1184-1205, Denar Da. 5/B 112a und Albrecht II., 1205-1220, Denar Da. 17 / B 140
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 45#p401934
Albrecht II., 1205-1220, Denar Da. 8 / B 136
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 45#p402387
Johann I. und Otto III., 1220-1266/67, Denar Da. 40 / B 262
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 60#p402964
und ein Nachtrag aus der Zeit der Askanier:
Zeit der Markgrafen Johann I. und Otto III., 1220-1266/67
Denar, Da. 61 / B 206, 0,68 gr, ca. 15,5 mm, nach Dannenberg um 1255/60
Brustbild mit Flügeln über einem Bogen, im Bogen ein Ring mit einem Punkt darin
Eine Deutung der Motive dieser Münze findet sich weder bei Bahrfeldt noch bei Dannenberg.
Die Gestaltung dieses Denars unterscheidet sich von der der Denare davor und danach,
einen auf der Brust zusammengeknoteten Umhang findet man sonst nur in der Zeit der Brakteaten, vor 1205,
und auf den Denaren Da. 3 / B 109, Da. 3b / B 110 (um 1190, Da. S. 74) und Da. 15-16, 14 / B 137-139, 144 (um 1205/10, Da. S. 77, 78).
Ein Brustbild über einem Bogen gab es bereits auf den Denaren Da. 19-22 / B 154-157 (um 1215, Da. 78, 79).
Hier wurden also 40-50 Jahre alte Motivelemente wiederverwendet.
SG, jot-ka
Re: brandenburgische Pfennige
Ab 19:55 min geht es um den Hortfund bei Götz
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag ... 3%A4ologie
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag ... 3%A4ologie
- jot-ka
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Re: brandenburgische Pfennige
Hallo Büffel, vielen Dank für den Link!
Das ist hochinteressant, und den netten Finder lernt man dabei auch noch kennen.
Bei diesem Fund kommen mehrere glückliche Umstände zusammen:
Ein ehrlicher Finder, die komplette Bergung und die Bearbeitung durch den besten Brandenburg-Numismatiker.
Auf die Auswertung können wir jetzt schon gespannt sein.
Richtig zu erkennen war nur Da. 55 / B 234, der auch im Fund Götz (1882, Verbergungszeit etwa 1265) vorkam.
SG, jot-ka
Das ist hochinteressant, und den netten Finder lernt man dabei auch noch kennen.
Bei diesem Fund kommen mehrere glückliche Umstände zusammen:
Ein ehrlicher Finder, die komplette Bergung und die Bearbeitung durch den besten Brandenburg-Numismatiker.
Auf die Auswertung können wir jetzt schon gespannt sein.
Richtig zu erkennen war nur Da. 55 / B 234, der auch im Fund Götz (1882, Verbergungszeit etwa 1265) vorkam.
SG, jot-ka
- Albert von Pietengau
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Re: brandenburgische Pfennige
Hallo Brandenburger!
Das hier http://www.mcsearch.info/record.html?id=364445 (Otto I.; 12. Jh.) zu dem
http://www.mcsearch.info/ext_image.html?id=894331 (Otto II.; 13. Jh.) verhält sich
wie Franco Nero zu Lucky Luke. Da werden die Regensburger ganz schön nass gemacht.

Oder ist es unfair, einen Brakteat mit einem Pfennig zu vergleichen?
Gruß
AvP
Das hier http://www.mcsearch.info/record.html?id=364445 (Otto I.; 12. Jh.) zu dem
http://www.mcsearch.info/ext_image.html?id=894331 (Otto II.; 13. Jh.) verhält sich
wie Franco Nero zu Lucky Luke. Da werden die Regensburger ganz schön nass gemacht.


Oder ist es unfair, einen Brakteat mit einem Pfennig zu vergleichen?
Gruß
AvP
DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
- jot-ka
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Re: brandenburgische Pfennige
@AvP:
"Der in den Brakteaten verkörperte Aufschwung der Münzkunst ist ein bis heute nicht befriedigend erklärtes Phänomen -
angesichts der nach kurzer Zeit erreichten hohen künstlerischen Vollendung und des vorausgehenden wie in den nicht
zur Brakteatenprägung übergehenden Gebieten Deutschlands im Grunde weiter anhaltendem Tiefstandes."
Bernd Kluge in
"Brakteaten
Mitteldeutsche Brakteaten aus dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin
Einführung und Erläuterungen von Bernd Kluge"
DIE SCHATZKAMMER BAND 35
Prisma-Verlag Zenner und Gürchott, Leipzig 1984, S. VI
Diese romanischen Kleinkunstwerke aus der Zeit der ersten Staufer sind schon eine außergewöhnliche Erscheinung.
Aus Brandenburg gibt es aus dem 13. u. 14. Jh. Pfennige mit einem Reiter, die nicht besser aussehen, als der zitierte Regensburger.
Beispiele waren dafür in diesem Thema schon zu sehen.
Den Preis des Brakteaten kann man bei der Seltenheit nur als sammlerfreundlich bezeichnen.
B 51: Slg. Schnuhr (1985) 1300 DM, Künker 60 (2000) 4000 DM
B 52: Slg. Schnuhr (1985) 2600 DM, Künker 60 (2000) 5000 DM (Zuschlagpreise ohne Prozente usw.)
Um die Zeit der Luxemburger zu ergänzen, sollten hier noch die städtischen Prägungen ab etwa 1370 (Salzwedel ab 1314) erwähnt werden.
Beispiele aus Berlin und Frankfurt können hier mangels Exemplaren leider nicht kommen, da möge man bei Tewes nachsehen:
Lothar Tewes: "Die brandenburgischen Helmhohlpfennige von 1369 bis 1508"
Sonderdruck aus Beiträge zur brandenburgisch-preußischen Numismatik, Numismatisches Heft Nr. 6
Aus den Mzst. Salzwedel und Stendal kann ich hier noch Stücke zeigen:
Stadt Salzwedel, Hohlpfennig, Bahrfeldt -, Eberhagen 211, 0,388 g, ca. 16,2 mm
Adler ohne Fänge nach links, auf dem Wulstrand vier Kugeln
Fundvorkommen nach Eberhagen:
Fund von Klötze (vergr. nach 1426)
Fund von der Altmarkgrenze (vergr. um 1390)
Fund von Wistedt (vergr. 1350-1375)
Fund von Netzow (vergr. um 1400) - nach neueren Erkenntnise um 1385
Für die Prägezeit kann man das 3. Viertel des 14. Jh. annehmen.
SG, jot-ka
"Der in den Brakteaten verkörperte Aufschwung der Münzkunst ist ein bis heute nicht befriedigend erklärtes Phänomen -
angesichts der nach kurzer Zeit erreichten hohen künstlerischen Vollendung und des vorausgehenden wie in den nicht
zur Brakteatenprägung übergehenden Gebieten Deutschlands im Grunde weiter anhaltendem Tiefstandes."
Bernd Kluge in
"Brakteaten
Mitteldeutsche Brakteaten aus dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin
Einführung und Erläuterungen von Bernd Kluge"
DIE SCHATZKAMMER BAND 35
Prisma-Verlag Zenner und Gürchott, Leipzig 1984, S. VI
Diese romanischen Kleinkunstwerke aus der Zeit der ersten Staufer sind schon eine außergewöhnliche Erscheinung.
Aus Brandenburg gibt es aus dem 13. u. 14. Jh. Pfennige mit einem Reiter, die nicht besser aussehen, als der zitierte Regensburger.
Beispiele waren dafür in diesem Thema schon zu sehen.
Den Preis des Brakteaten kann man bei der Seltenheit nur als sammlerfreundlich bezeichnen.
B 51: Slg. Schnuhr (1985) 1300 DM, Künker 60 (2000) 4000 DM
B 52: Slg. Schnuhr (1985) 2600 DM, Künker 60 (2000) 5000 DM (Zuschlagpreise ohne Prozente usw.)
Um die Zeit der Luxemburger zu ergänzen, sollten hier noch die städtischen Prägungen ab etwa 1370 (Salzwedel ab 1314) erwähnt werden.
Beispiele aus Berlin und Frankfurt können hier mangels Exemplaren leider nicht kommen, da möge man bei Tewes nachsehen:
Lothar Tewes: "Die brandenburgischen Helmhohlpfennige von 1369 bis 1508"
Sonderdruck aus Beiträge zur brandenburgisch-preußischen Numismatik, Numismatisches Heft Nr. 6
Aus den Mzst. Salzwedel und Stendal kann ich hier noch Stücke zeigen:
Stadt Salzwedel, Hohlpfennig, Bahrfeldt -, Eberhagen 211, 0,388 g, ca. 16,2 mm
Adler ohne Fänge nach links, auf dem Wulstrand vier Kugeln
Fundvorkommen nach Eberhagen:
Fund von Klötze (vergr. nach 1426)
Fund von der Altmarkgrenze (vergr. um 1390)
Fund von Wistedt (vergr. 1350-1375)
Fund von Netzow (vergr. um 1400) - nach neueren Erkenntnise um 1385
Für die Prägezeit kann man das 3. Viertel des 14. Jh. annehmen.
SG, jot-ka
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Re: brandenburgische Pfennige
Und noch ein Kugelkopfadlerpfennig aus Salzwedel:
Stadt Salzwedel, Hohlpfennig, Eberhagen 217, 218 (?), 0,340 g, ca. 16 mm
Prägezeit nach Eberhagen: 2. H. 14. Jh.
Ein anderer Pfennig mit dieser stark stilisierten Darstellung war schon auf Seite 3 in diesem Thema zu sehen.
Mit der Zuweisung der Eberhagen-Nummern ist es nicht so leicht.
Die Münzen wurden mit schlecht geschnittenen Stempeln geprägt und waren viele Jahre im Umlauf (ewige Pfennige).
Bei manchen Salzwedeler Pfennigen habe ich den Eindruck, daß das Aussehen älterer abgenutzter Pfennige aus dem Geldumlauf
im Stempelschnitt nachgeahmt wurde.
Der Kugelkopfpfennig von Seite 3 ist prägefrisch, die Münze sieht aber aus wie ein völlig abgenutztes Exemplar
eines der älteren salzwedeler Pfennige.
SG, jot-ka
Stadt Salzwedel, Hohlpfennig, Eberhagen 217, 218 (?), 0,340 g, ca. 16 mm
Prägezeit nach Eberhagen: 2. H. 14. Jh.
Ein anderer Pfennig mit dieser stark stilisierten Darstellung war schon auf Seite 3 in diesem Thema zu sehen.
Mit der Zuweisung der Eberhagen-Nummern ist es nicht so leicht.
Die Münzen wurden mit schlecht geschnittenen Stempeln geprägt und waren viele Jahre im Umlauf (ewige Pfennige).
Bei manchen Salzwedeler Pfennigen habe ich den Eindruck, daß das Aussehen älterer abgenutzter Pfennige aus dem Geldumlauf
im Stempelschnitt nachgeahmt wurde.
Der Kugelkopfpfennig von Seite 3 ist prägefrisch, die Münze sieht aber aus wie ein völlig abgenutztes Exemplar
eines der älteren salzwedeler Pfennige.
SG, jot-ka
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Re: brandenburgische Pfennige
Hallo,
um die Reihe der brandenburgischen Pfennige bis 1415 zu ergänzen,
sollen hier noch Beispiele für die Stendaler Prägungen des Zeitraumes 1369-1415 folgen.
Stendal erwarb 1369 wie Berlin und Frankfurt das Recht, eigene Pfennige prägen zu dürfen,
ohne den jährlichen Zwangsumtausch, der die Wirtschaft behinderte (-> ewige Pfennige).
Über diese ersten städtischen Stendaler Hohlpfennige gibt es eine für uns Brandenburgsammler wichtige Quelle:
Hans-Dieter Dannenberg:
"Zu den ersten Hohlpfennigprägungen der Münzstätte Stendal
nach der Übernahme der Münze und Münzrechte im Jahre 1369"
in BEITRÄGE ZUR BRANDENBURGISCH/PREUSSISCHEN NUMISMATIK 1998
Numismatisches Heft Nr. 5 S. 22-31
Herr Dannenberg hat 3 Typen ermittelt: St. 1, St. 2 und St.3,
wie in der Zeichnung dargestellt. Erläuterungen beim nächsten St. 1 - Pfennig.
Stadt Stendal, Hohlpfennig,Typgruppe St. 1, 0,477 gr (ausgebrochen), Prägezeit etwa 1375(?)-1385,
"ältere" Adlerdarstellung
SG, jot-ka
um die Reihe der brandenburgischen Pfennige bis 1415 zu ergänzen,
sollen hier noch Beispiele für die Stendaler Prägungen des Zeitraumes 1369-1415 folgen.
Stendal erwarb 1369 wie Berlin und Frankfurt das Recht, eigene Pfennige prägen zu dürfen,
ohne den jährlichen Zwangsumtausch, der die Wirtschaft behinderte (-> ewige Pfennige).
Über diese ersten städtischen Stendaler Hohlpfennige gibt es eine für uns Brandenburgsammler wichtige Quelle:
Hans-Dieter Dannenberg:
"Zu den ersten Hohlpfennigprägungen der Münzstätte Stendal
nach der Übernahme der Münze und Münzrechte im Jahre 1369"
in BEITRÄGE ZUR BRANDENBURGISCH/PREUSSISCHEN NUMISMATIK 1998
Numismatisches Heft Nr. 5 S. 22-31
Herr Dannenberg hat 3 Typen ermittelt: St. 1, St. 2 und St.3,
wie in der Zeichnung dargestellt. Erläuterungen beim nächsten St. 1 - Pfennig.
Stadt Stendal, Hohlpfennig,Typgruppe St. 1, 0,477 gr (ausgebrochen), Prägezeit etwa 1375(?)-1385,
"ältere" Adlerdarstellung
SG, jot-ka
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Re: brandenburgische Pfennige
St. 1, zweiter Teil
Bei der Nachuntersucheng des Fundrestes Netzow konnte Herr Dannenberg für die städtische Münzstätte in Stendal
die Typvarianten St. 1-3 ermitteln.
In der Zeichnung im vorigen Beitrag sind die wesentlichen Merkmale dieser Pfennige hervorgehoben.
St. 1: Die erste Schwinge ist mit dem Schwanzansatz verbunden (angebunden).
Der linke Stein hat eine Verbindung mit dem Adlerkörper, der rechte einen Auswuchs zum Rand.
(Die Zeichnug zu St. 1 bezieht sich auf das Exemplar im vorigen Beitrag,
der linke und rechte Stein sind verbunden. Beim nächsten Stück - hier in diesem Beitrag - sind die Steine getrennt.)
St. 2: Über dem Schwanzansatz befindet sich ein Querstab mit abgerundeten Enden.
Zwischen dem Querstab und der Aufteilung des Schwanzes in einzelne Federn ist ein Abstand.
St. 3: Wie St. 2, aber nur ein halber Querstab nach links.
Hier ein weiteres Exemplar der Gruppe St. 1:
Stadt Stendal, Hohlpfennig, Typgruppe St. 1, 0,291 gr, Prägezeit etwa 1375-1385
"modernere" schlankere Adlerdarstellung
Bei dem Pfennig mit der "älteren" Adlerdarstellung im vorigen Beitrag fällt auf,
daß der Strahlenrad kaum erkennbar ist.
Diese hier vorgestellten beiden älteren Stendaler Hohlpfennige sowie ein weiteres Stück vom Typ St. 2
stammen alle aus Lots von muenzauktionPUNKTcom:
2194476 29.08.2011
2194477 29.08.2011
2211853 10.10.2011
2219156 07.11.2011 (Auktionsnummer und Datum).
SG, jot-ka
Bei der Nachuntersucheng des Fundrestes Netzow konnte Herr Dannenberg für die städtische Münzstätte in Stendal
die Typvarianten St. 1-3 ermitteln.
In der Zeichnung im vorigen Beitrag sind die wesentlichen Merkmale dieser Pfennige hervorgehoben.
St. 1: Die erste Schwinge ist mit dem Schwanzansatz verbunden (angebunden).
Der linke Stein hat eine Verbindung mit dem Adlerkörper, der rechte einen Auswuchs zum Rand.
(Die Zeichnug zu St. 1 bezieht sich auf das Exemplar im vorigen Beitrag,
der linke und rechte Stein sind verbunden. Beim nächsten Stück - hier in diesem Beitrag - sind die Steine getrennt.)
St. 2: Über dem Schwanzansatz befindet sich ein Querstab mit abgerundeten Enden.
Zwischen dem Querstab und der Aufteilung des Schwanzes in einzelne Federn ist ein Abstand.
St. 3: Wie St. 2, aber nur ein halber Querstab nach links.
Hier ein weiteres Exemplar der Gruppe St. 1:
Stadt Stendal, Hohlpfennig, Typgruppe St. 1, 0,291 gr, Prägezeit etwa 1375-1385
"modernere" schlankere Adlerdarstellung
Bei dem Pfennig mit der "älteren" Adlerdarstellung im vorigen Beitrag fällt auf,
daß der Strahlenrad kaum erkennbar ist.
Diese hier vorgestellten beiden älteren Stendaler Hohlpfennige sowie ein weiteres Stück vom Typ St. 2
stammen alle aus Lots von muenzauktionPUNKTcom:
2194476 29.08.2011
2194477 29.08.2011
2211853 10.10.2011
2219156 07.11.2011 (Auktionsnummer und Datum).
SG, jot-ka
Re: brandenburgische Pfennige
Wir haben auf einer Grabung diesen Brb-Pfennig gefunden. Bin mir aber nicht sicher habe im Bahrfeldt geschaut aber keine 100% Übereinstimmung gefunden.
Da seit ihr Profies gefragt. Beste Grüße
Da seit ihr Profies gefragt. Beste Grüße
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Re: brandenburgische Pfennige
Hallo SPQR,
es ist ein Denar aus Anhalt, AS 229A, "um 1330/40 (?)"
"Vs. Stehender Graf, zwei Bäumchen oder bewurzelte Eichentriebe haltend; ähnlich Brb Da. 185 (Bf.594).
Rs. Bewurzelte Pflanze mit drei Trieben oder Ästen, die mit je einem Dreiblattenden, unten seitlich je ein Schild; ähnlich Brb Da. 142 (Bf.217)."
(Bescheibung AS 229)
"Vs . und Rs. wie vorstehend, aber oft ungenauer ausgeprägt."
"Sammlungen: Berlin 1Ex., 0,33g;
Havelberg, Prignitz-Museum 1Ex., 0,34g, 13,7mm;
Potsdam priv. 1Ex., 0,37g, 13,7mm; Ag-Feingehalt 81,8% (1Ex., 1999)."
(Beschreibung AS 229A)
Zitate aus Dannenberg, Die Denare der Nachbarn...
SG, jot-ka
es ist ein Denar aus Anhalt, AS 229A, "um 1330/40 (?)"
"Vs. Stehender Graf, zwei Bäumchen oder bewurzelte Eichentriebe haltend; ähnlich Brb Da. 185 (Bf.594).
Rs. Bewurzelte Pflanze mit drei Trieben oder Ästen, die mit je einem Dreiblattenden, unten seitlich je ein Schild; ähnlich Brb Da. 142 (Bf.217)."
(Bescheibung AS 229)
"Vs . und Rs. wie vorstehend, aber oft ungenauer ausgeprägt."
"Sammlungen: Berlin 1Ex., 0,33g;
Havelberg, Prignitz-Museum 1Ex., 0,34g, 13,7mm;
Potsdam priv. 1Ex., 0,37g, 13,7mm; Ag-Feingehalt 81,8% (1Ex., 1999)."
(Beschreibung AS 229A)
Zitate aus Dannenberg, Die Denare der Nachbarn...
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- Dateianhänge
-
- 20140505_185237a.jpg (8.91 KiB) 2371 mal betrachtet
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Re: brandenburgische Pfennige
Hallo Freunde der brandenburgischen MA-Münzen!
Heute Soll hier noch ein Nachzügler aus der Zeit der Luxemburger folgen.
Ein Vinkenauge aus der Neumark!
Aus der Zeit der Wittelsbacher waren weiter vorn schon 2 Stücke zu sehen.
In der Zeit der Luxemburger wurden in der Neumark (östlich der Oder - heute Polen)
ebenfalls Vinkenaugen, leichtere Pfennige nach pommerschen Münzfuß, geprägt.
Diesen leichten kleineren Pfennige waren im Geldumlauf der nördlichen Neumark bis Grünberg hinunter
die Hauptmasse im Geldumlauf, während in Odernähe die brandenburgischen Denare dominierten.
Vinkenauge, einseitig, 0,30 g, ca. 11,5 mm, B 715, Da. 246A, Groß Zarnow Nr. 46a, Soldin Nr. 44a
Adler ohne Fänge nach links.
Emil Bahrfeldt kannte nur die beiden Exemplare seiner Sammlung (B 715).
Durch die Funde Groß Zarnow und Soldin kamen noch mehr Exemplare in weiteren Varianten zum Vorschein,
die Herr Dannenberg in seine Nrn. 346A-C eingeteilt hat.
Die hier vorgestellte Münze stammt von WAG Online (41/657, Re.-Datum 14.07.2014).
Ein ähnliches Stück kam 1996 schon einmal im Handel vor: Künker 33/229.
SG, jot-ka
P.S. Habt Ihr Interesse an weiteren Münzen aus Brandenburg, Spät-MA, ab 1415,
wie Hohlpfennig, Scherf, Vierchen, Groschen, Halbgroschen? Das ist eigentlich mein Hauptsammelgebiet.
Die anderen Nominale müßte aber ein Moderator absegnen, die passen nicht zu 'brandenburgische Pfennige'.
Oder das Thema wird vielleicht in 'Brandenburg' umbenannt?
Heute Soll hier noch ein Nachzügler aus der Zeit der Luxemburger folgen.
Ein Vinkenauge aus der Neumark!
Aus der Zeit der Wittelsbacher waren weiter vorn schon 2 Stücke zu sehen.
In der Zeit der Luxemburger wurden in der Neumark (östlich der Oder - heute Polen)
ebenfalls Vinkenaugen, leichtere Pfennige nach pommerschen Münzfuß, geprägt.
Diesen leichten kleineren Pfennige waren im Geldumlauf der nördlichen Neumark bis Grünberg hinunter
die Hauptmasse im Geldumlauf, während in Odernähe die brandenburgischen Denare dominierten.
Vinkenauge, einseitig, 0,30 g, ca. 11,5 mm, B 715, Da. 246A, Groß Zarnow Nr. 46a, Soldin Nr. 44a
Adler ohne Fänge nach links.
Emil Bahrfeldt kannte nur die beiden Exemplare seiner Sammlung (B 715).
Durch die Funde Groß Zarnow und Soldin kamen noch mehr Exemplare in weiteren Varianten zum Vorschein,
die Herr Dannenberg in seine Nrn. 346A-C eingeteilt hat.
Die hier vorgestellte Münze stammt von WAG Online (41/657, Re.-Datum 14.07.2014).
Ein ähnliches Stück kam 1996 schon einmal im Handel vor: Künker 33/229.
SG, jot-ka
P.S. Habt Ihr Interesse an weiteren Münzen aus Brandenburg, Spät-MA, ab 1415,
wie Hohlpfennig, Scherf, Vierchen, Groschen, Halbgroschen? Das ist eigentlich mein Hauptsammelgebiet.
Die anderen Nominale müßte aber ein Moderator absegnen, die passen nicht zu 'brandenburgische Pfennige'.
Oder das Thema wird vielleicht in 'Brandenburg' umbenannt?
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Re: brandenburgische Pfennige
So wie Du es präsentierst, ist immer Interesse vorhanden. Von mir aus können Deine Ausführungen sogar bis 1918 (inkl. Medaillen) weiterlaufen !
Auf jeden Fall ein großes Kompliment für Deine sehr fundierten und detaillierten Darlegungen !
Ist Herr Dannenberg eigtl. auf dem Gebiet der Denare noch aktiv ? Falls, ja, sollte man vielleicht über eine Neuauflage des Katalogs, vielleicht diesmal mit besserer Bebilderung, nachdenken. Die 1. Auflage wird jedenfalls antiquarisch schon recht gut gehandelt.
Auf jeden Fall ein großes Kompliment für Deine sehr fundierten und detaillierten Darlegungen !
Ist Herr Dannenberg eigtl. auf dem Gebiet der Denare noch aktiv ? Falls, ja, sollte man vielleicht über eine Neuauflage des Katalogs, vielleicht diesmal mit besserer Bebilderung, nachdenken. Die 1. Auflage wird jedenfalls antiquarisch schon recht gut gehandelt.
- ischbierra
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Re: brandenburgische Pfennige
Hallo jot-ka,
meinetwegen können die Nomonale bis zum Groschen gerne dazukommen, oder Du machst einen neuen Faden auf.
Gruß ischbierra
meinetwegen können die Nomonale bis zum Groschen gerne dazukommen, oder Du machst einen neuen Faden auf.
Gruß ischbierra
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