Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
In der Tat ist nicht alles schwarz oder weiss, deshalb war Constantin ganz sicher nicht zuerst Heide, dann einfach Christ. Aber unabhängig von seinen persönlichen Überzeugungen, über die seit Jahrhunderten fleissig spekuliert wird, entsprang die Förderung des Christentums mindestens genau so der Staatsraison wie die Duldung des Heidentums. Wir denken da oft zu modern, diese Dinge - Politik, persönlicher Glaube, alte Traditionen und neue Überzeugungen - müssen sich nicht gegenseitig ausschliessen, sondern bilden bei einer Schwellenfigur wie Constantin (und seinen Zeitgenossen) ganz sicher ein zusammengehöriges, faszinierendes Konglomerat.
Gruss, Lars
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Nata vimpi curmi da.
- justus
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Nichts anderes wollte ich mit den WortenPscipio hat geschrieben:Aber unabhängig von seinen persönlichen Überzeugungen, über die seit Jahrhunderten fleissig spekuliert wird, entsprang die Förderung des Christentums mindestens genau so der Staatsraison wie die Duldung des Heidentums. Wir denken da oft zu modern, diese Dinge - Politik, persönlicher Glaube, alte Traditionen und neue Überzeugungen - müssen sich nicht gegenseitig ausschliessen, sondern bilden bei einer Schwellenfigur wie Constantin (und seinen Zeitgenossen) ganz sicher ein zusammengehöriges, faszinierendes Konglomerat.
sagen.justus hat geschrieben:Nicht alles auf der Welt ist eben mal in "schwarz oder weiß" einzuteilen.
Konstantin ... ist unzweifelhaft der Begründer der christlichen Staatsreligion, auch wenn er sich zu Lebzeiten aus Gründen der Staatsraison nicht taufen und neben dem Bau christlicher Basiliken auch weiterhin heidnische Tempel errichten ließ. Man sollte bedenken, dass die Christen zu jenem Zeitpunkt im Imperium erst langsam an Einfluss gewannen und die Mehrheit der Bevölkerung immernoch die heidnischen Götter anbetete.
mit freundlichem Gruß
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- Pscipio
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Ich hatte dein Posting so verstanden, als dass du Constantin als überzeugten Christ siehst, der sich aus Gründen der Staatsraison - um die heidnische Bevölkerung nicht zu erzürnen - erst auf dem Totenbett taufen liess. Mir war es deshalb wichtig, darauf hinzuweisen, dass das mit Constantin und dem Christentum eine sehr verzwickte Sache ist und man ihn nicht als überzeugten Christen sehen kann, der sich behutsam durch die heidnische Welt tastet.
Wenn ich dein Posting aber falsch verstanden habe, dann erübrigt sich meines
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Nata vimpi curmi da.
Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Dass C. "weiterhin Heide" blieb sollte sich eigentlich nur auf dein posting beziehen, der Lorbeerkranz hätte event. die heidn. Affinität zu sehr betonen können u. sei deshalb vom Münzbild verschwunden.justus hat geschrieben:Ich denke, dass man es sich mit solch einer Aussage doch etwas zu einfach macht. Nicht alles auf der Welt ist eben mal in "schwarz oder weiß" einzuteilen.Katja hat geschrieben:Nö, Constantin blieb ja weiterhin Heide.
____
Ansonsten hat es Lars sehr trefflich umrissen.
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
N'amd zusammen,
diesen Constantinus als Caesar hatte Frank oben angeboten.
Ich zeige ihn nicht (nur) weil er besonders schön ist...
sondern weil ich diesen Halbfollies als willkommenen Anlass nehmen kann.
Bei der Durchsicht meiner Münzen des Constantinus I ist mir aufgefallen, das die Mehrzahl meiner Stücke aus seiner Zeit als Augustus stammen.
Aus seiner Zeit als Caesar hab ich immer noch einige wenige.
Aber es gibt auch Prägungen als "Filius Augustus"
Die sind mir bisher nicht untergekommen. Hat da jemand was zum Zeigen?
Oder sind die zu selten?
Martin
diesen Constantinus als Caesar hatte Frank oben angeboten.
Ich zeige ihn nicht (nur) weil er besonders schön ist...
sondern weil ich diesen Halbfollies als willkommenen Anlass nehmen kann.
Bei der Durchsicht meiner Münzen des Constantinus I ist mir aufgefallen, das die Mehrzahl meiner Stücke aus seiner Zeit als Augustus stammen.
Aus seiner Zeit als Caesar hab ich immer noch einige wenige.
Aber es gibt auch Prägungen als "Filius Augustus"
Die sind mir bisher nicht untergekommen. Hat da jemand was zum Zeigen?
Oder sind die zu selten?
Martin
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- Homer J. Simpson
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
So selten sind die nicht, stammen aus den Münzstätten Siscia und Thessalonica, aber sie sind unauffällig, nicht schön im Stil, und meine Exemplare sind auch nicht toll erhalten. Ich schau mal, ob ich ein brauchbares Foto finde.
Homer
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Hallo Homer,
bitte tu das. Du würdest mir eine Freude bereiten.
Martin
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Martin
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Dann übernehmen ich mal den Part von Homer.
Follis des Constantinus I.
Avers: Belorbeerter Kopf n. r. / CONSTANTINVS FIL AVGG
Revers: Genius steht n.l. hält Patera und Füllhorn / GENIO AVGVSTI
RIC VI Siscia 200b / Durchmesser 25 m/m / Gewicht 6,61 g
Geprägt 209-210n.Chr.
Follis des Constantinus I.
Avers: Belorbeerter Kopf n. r. / CONSTANTINVS FIL AVGG
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- Homer J. Simpson
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Danke, das ist entschieden schöner als meine Exemplare!
Homer
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Hallo Bajor,
vielen Dank für die promte Wunscherfüllung
So hab ich wenigstens den Stil mal gesehen, und weiß, worauf ich zukünftig mal achten muss.
Martin
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Dank eines Hinweises aus der Forumsgemeinde ist es mir gelungen, diesen "Filius Augusti" für 40,50€ zu ergattern
Die Rückseite ist zwar nicht ganz so gut, aber ich denke trotzdem das er es wert ist.
Martin
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Hier ein unedierter Constantin aus London.
Ähnliche Stücke sind RIC 244 (R5; ein Exemplar in Oxford, Büste nach rechts), RIC 243 (R5; mit Adlerzepter) und RIC 240 (R2; AVG statt AG).
Constantinus I. (Augustus 307-337); Follis (322/323); London; 4,10 g; 19,5/20,0 mm; Stempelstellung 06:30
Avers: CONSTAN-TINVS AG Büste kürassiert mit Lorbeerkranz nach links
Revers: BEAT TRA-NQLITAS Votaaltar mit VOT/IS/XX, darüber 3 Sterne, links F, rechts B, unten PLON
Viele Grüße
Stefan
Ähnliche Stücke sind RIC 244 (R5; ein Exemplar in Oxford, Büste nach rechts), RIC 243 (R5; mit Adlerzepter) und RIC 240 (R2; AVG statt AG).
Constantinus I. (Augustus 307-337); Follis (322/323); London; 4,10 g; 19,5/20,0 mm; Stempelstellung 06:30
Avers: CONSTAN-TINVS AG Büste kürassiert mit Lorbeerkranz nach links
Revers: BEAT TRA-NQLITAS Votaaltar mit VOT/IS/XX, darüber 3 Sterne, links F, rechts B, unten PLON
Viele Grüße
Stefan
Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Hier zeigt sich mal wieder, dass man auch auf die Kleinigkeiten achten muss. Glückwunsch zu der seltenen Variante!
Gruß
Alex
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
wobei ich das dann als RIC 240 katalogisieren würde mit der Anmerkung, dass in der Averslegende ein Schreibfehler vorkommt (eben AG statt AVG), denn ich nehme nicht an, dass die Variante mit AG eige gewollte Typvariante darstellt
Dennoch natürlich ein schönes Stück in hervorragender Erhaltung, an dem man seine Freude hat.
Schöne Grüße,
MR
Dennoch natürlich ein schönes Stück in hervorragender Erhaltung, an dem man seine Freude hat.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Schöne und seltene Stücke des Constantin I.
Naja, als Schreibfehler würde ich das "AG" statt "AVG" nicht interpretieren, denn dafür ist die Endung "AG" für die Münzstätte London dann insgesamt doch entschieden zu häufig. Sie kommt meines Wissens übrigens nur für London vor! Könnte eher an der damaligen lokalen Aussprache des Lateinischen bzw. den nicht immer perfekt vorhandenen Sprachkenntnissen liegen.Numis-Student hat geschrieben:wobei ich das dann als RIC 240 katalogisieren würde mit der Anmerkung, dass in der Averslegende ein Schreibfehler vorkommt (eben AG statt AVG), denn ich nehme nicht an, dass die Variante mit AG eige gewollte Typvariante darstellt
Dennoch natürlich ein schönes Stück in hervorragender Erhaltung, an dem man seine Freude hat.
Schöne Grüße,
MR
Das gilt ja auch für "BEAT TRANQLITAS" statt "BEATA TRANQVILLITAS": Die verkürzte Version kommt ausschließlich für London vor.
Ich würde mal schätzen, dass etwa jede 50. bis 70. Londoner Münze dieses Typs die Endung "AG" hat.
Viele Grüße
Stefan
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