missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Kulturgutschutzgesetz

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Altamura2
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Altamura2 » So 02.04.17 22:17

Chandragupta hat geschrieben:... Peinlich ist daran allenfalls, daß ich sogar weiß, wie "Gschmäckle" geschrieben wird (yes, really!) - mich dummerweise aber nicht an meinen eigenen Anspruch gehalten habe, auf automagische Wortkorrekturen am Smartphone tunlichst zu verzichten. ...
Na ja, im Nachhinein klingen derartige Beschönigungsversuche immer etwas seltsam, haben sozusagen "a Gschmäckle" :? .

Gruß

Altamura

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Comthur
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Comthur » Mo 03.04.17 11:24

Was die Gedenktafeln hier zu suchen haben, erschließt sich mir nicht allerdings hingen vor 80 Jahren andere Gedenktafeln, vor 150 Jahren wider andere ... und vor 500 Jahren --- war alles ebenso Politik wie auch heute. Nur, daß damals durchaus auch Gedenktafeln für diejenigen hätten hängen können, welche durch persönliche Not gezwungen waren, zu 20 / 30 oder 50 % Gelder aufzunehmen (---und ruiniert wurden !).
Interessant nur, daß Chandra ausgerechnet in diesem Punkt wohl der "political correctness" folgt ... und der ansonsten sooo kritische Blick hinter die offiziellen Versionen unterbleibt !?

Wie dem auch sein - Belassen wir dieses Thema lieber da, wo es hingehört --- jedenfalls nicht hierher in`s Numismatikforum !
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Comthur » Sa 22.07.17 18:39

Um uns wieder auf das Gleis des Kulturgutschutzes zu bringen, hier ein sicher interessanter Link bzgl. der Big Maple Leaf ... aus dem Bodemuseum :

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... eum-berlin

Wie vermutet, mind. ein Insider aus dem Museum ... .
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Homer J. Simpson
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 22.07.17 23:17

Klasse finde ich in dem Artikel die Bemerkung, ich zitiere:

"Die Diebe sind Banausen, im Bode-Museum lagern viel größere Kunstschätze, die sie – glücklicherweise – links liegen ließen. Den von Tilman Riemenschneider aus Holz geschnitzten Evangelisten Lukas etwa, oder einen von Pietro Bernini aus Marmor gehauenen Satyr mit Panther und Weintrauben."

Sind die Schreiber so doof, oder sehen die den Unterschied nicht? Daß ich einen Satyr von Bernini nicht ganz so leicht verkaufen kann wie hundert Kilo Gold in kleinen Portionen?

Homer :roll:
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Comthur » Sa 22.07.17 23:55

Das o. g. Zitat klang einwenig nach den wahrhaft dümmlichen Äußerungen des Direktors (siehe erste Reaktion nach dem Raub). ... Das nächste Mal marschiert ein "Konkurrenz-Clan" ein und nimmt den Rest der Sammlung mit.
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Chandragupta » So 23.07.17 10:43

@Homer: Naja, wenigstens hat er nicht auf den sonstigen Bestand im Münzkabinett referenziert. Wobei natürlich auch ein Demaretaion sehr, sehr schwer verkäuflich wäre - aber deutlich kleiner als sowohl der Satyr als auch der abhandengekommene, massivgüldene kanadische Gullideckel mit Oma Lizbeth drauf wäre es schon allemal... :wink:
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Numis-Student » So 10.09.17 18:46

Keramik wird oft aufbewahrt, Münzen nicht
Artefakte an andere Museen weiterzugeben, anstatt sie zu entsorgen scheint den Forschern nicht (mehr) in den Sinn zu kommen. Schon am Ausgrabungsort würde oft eine einzelne Person darüber entscheiden, ob ein Objekt behalten wird, oder eben nicht.

Archäologen würden die Funde nicht verkaufen, weil sie Räuber mit Metalldetektoren nicht ermutigen und keinen Markt für Antiquitäten erschaffen wollten, sagt Runer.

Keramik benötigt keine Konservierung und wird in der Regel aufbewahrt, Metall dagegen müsse nach langer Zeit im Erdreich behandelt werden.



aus: http://www.epochtimes.de/politik/europa ... whatsapp=1
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Mynter » Do 08.11.18 06:14

Grüsse, Mynter

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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Zwerg » Di 26.02.19 12:23

Zum Diebstahl auf der Willibaldsburg in Eichstätt.

Weiß jemand, ob die Münzen katalogisiert waren?
Schön ist übrigens der Kommentar 5 im Spiegel (den Artikel kann man leider vergessen)

https://www.donaukurier.de/lokales/eich ... 75,4094073

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/e ... 54905.html

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 58484.html

Grüße
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Zwerg » Di 12.11.19 18:16

Es handelt sich um einen der wichtigsten Funde, den es bei Ausgrabungen in Bayern je gab. Nun ist sie weg, die Venus von Aufhausen. Warum? Offenbar wegen Schlamperei im Landratsamt Dingolfing.

Verantwortlich ist natürlich niemand - aber privater Kulturbesitz sollte tunlichst verboten werden.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/baye ... -1.4679052

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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von pottina » Di 12.11.19 18:45


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Homer J. Simpson
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 12.11.19 19:48

Die wäre ja in meiner Schreibtischschublade deutlich besser aufgehoben gewesen.

Homer
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Chandragupta » Di 12.11.19 20:46

Wann stellt eigentlich das Urgeschichtliche Museum in Halle/S. mal fest, daß die Himmelsscheibe von Nebra "verloren gegangen" ist und nur noch Kopien davon vorhanden sind?!
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 12.11.19 21:00

Und warum würde uns das nur unwesentlich wundern?
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Re: missglückter "Kulturschutz" durch staatl. Institutionen

Beitrag von stampsdealer » Mo 16.12.19 11:04

Am Sonntag (15. Dez. 2019) war ich in Dresden.

Das Bild habe ich mit ausdrücklicher Zustimmung der gezeigten Person geschossen.

Das Beispiel Grünes Gewölbe nebst Kieler Kunsthalle und vielen anderen Beispielen zeigt: Beim Staat alleinig ist Kulturgut keineswegs imm am Besten aufgehoben.

Nur durch eine möglichst breite Streuung, die auch die Pfleges des Kulturgutes durch Sammler und Händler einschließt, kann dieses möglichst adäquat bewahrt werden.

Auch ein Aspekt, wenn es um die Evaliierung des Kulturgutschutzgesetzes geht.

Auch ist zu erwähnen, Museen unterliegen dem Zeitgeist. Der Sammler denkt oftmals anders und sammelt Gegenstände die momentan öffentliche Institutionen nicht berücksichtigen und bewahrt diese somit für spätere Generationen.
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