Ephraimit?
- züglete
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Ephraimit?
Hallo Münzfreunde!
Vor wenigen Tagen habe ich folgendes Stück erworben:
Sachsen-Kurlinie ab 1547(Albertiner) 18 Gröscher(Tympf) 1754
Aufgrund der relativ flachen Prägung und des bei starker Vergrösserung rötlich scheinenden Untergrunds bin ich auf die Vermutung gekommen, dass es sich hier um einen Ephraimiten handeln könnte.
Da ich kein vergleichbares Stück besitze, bitte ich hiermit um Hilfe.
Grüsse MS
Vor wenigen Tagen habe ich folgendes Stück erworben:
Sachsen-Kurlinie ab 1547(Albertiner) 18 Gröscher(Tympf) 1754
Aufgrund der relativ flachen Prägung und des bei starker Vergrösserung rötlich scheinenden Untergrunds bin ich auf die Vermutung gekommen, dass es sich hier um einen Ephraimiten handeln könnte.
Da ich kein vergleichbares Stück besitze, bitte ich hiermit um Hilfe.
Grüsse MS
- olricus
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Re: Ephraimit?
Hallo züglete,
ich denke, Deine Einschätzung ist richtig, es ist ein sog. Ephraimit, im Katalog Schrötter die Nr. 1825,
die Jahreszahl 1756 sieht etwas seltsam aus, vielleicht auf dem Bild schlecht erkennbar ?
Eine genaue Bestimmung ist vielleicht im Katalog von Kahnt möglich (6 Abbildungen).
Alle Kataloge weisen bei den Ephraimiten auf eine flaue Prägung und auf einen rötlichen
Schimmer hin, das Stück im Berliner Münzkabinett hat ein Gewicht von 5,92 Gramm.
Es ist immer schwierig, echte Stücke von den Nachprägungen der Preußen zu unterscheiden,
Sicherheit geben nur chemische Analysen, z. B. RFA.
Gruß olrius
ich denke, Deine Einschätzung ist richtig, es ist ein sog. Ephraimit, im Katalog Schrötter die Nr. 1825,
die Jahreszahl 1756 sieht etwas seltsam aus, vielleicht auf dem Bild schlecht erkennbar ?
Eine genaue Bestimmung ist vielleicht im Katalog von Kahnt möglich (6 Abbildungen).
Alle Kataloge weisen bei den Ephraimiten auf eine flaue Prägung und auf einen rötlichen
Schimmer hin, das Stück im Berliner Münzkabinett hat ein Gewicht von 5,92 Gramm.
Es ist immer schwierig, echte Stücke von den Nachprägungen der Preußen zu unterscheiden,
Sicherheit geben nur chemische Analysen, z. B. RFA.
Gruß olrius
- jot-ka
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Re: Ephraimit?
Hallo züglete & olricus!
Die Jz. ist 1754, auf dem bearbeiteten Bild ist das deutlicher zu erkennen.
Katalog Olding (1987) Nr. 479; von Schroetter Nr. 1819
von Schroetter zu den "Achtzehngröscher" auf S. 139:
"Leipzig, Königsberg, Breslau, Berlin, Magdeburg.
Geprägt 1756-1762.
Unterschied von den von Kursachsen geprägten:
flaches Gepräge, rote oder graune Farbe."
Einen schönen Gruß, jot-ka
Die Jz. ist 1754, auf dem bearbeiteten Bild ist das deutlicher zu erkennen.
Katalog Olding (1987) Nr. 479; von Schroetter Nr. 1819
von Schroetter zu den "Achtzehngröscher" auf S. 139:
"Leipzig, Königsberg, Breslau, Berlin, Magdeburg.
Geprägt 1756-1762.
Unterschied von den von Kursachsen geprägten:
flaches Gepräge, rote oder graune Farbe."
Einen schönen Gruß, jot-ka
- züglete
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Re: Ephraimit?
Hallo Münzfreunde!
Danke für die Antworten. In diesem Zusammenhang habe ich noch eine Frage, ab wann waren die jüdischen Pächterkonsortien(insbesondere Ephraim & Co.) in Preussen lizensiert?
Grüsse MS
Danke für die Antworten. In diesem Zusammenhang habe ich noch eine Frage, ab wann waren die jüdischen Pächterkonsortien(insbesondere Ephraim & Co.) in Preussen lizensiert?
Grüsse MS
- olricus
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Re: Ephraimit?
Hallo züglete,
ich möchte mal etwas ergänzen, da Wikipedia doch etwas ungenau ist.
Ich beziehe mich auf die neuesten Kataloge von Manfred Olding und dem Berliner Münzkabinett.
Nachdem der Münzfuß von Graumann gescheitert war und der König sich wegen der politischen Verhältnisse,
die zum Ausbruch des 7-jährigen Krieges führten, wenig um das Münzwesen kümmern konnte, erfolgte ab 1755
eine schrittweise Verpachtung der preußischen Münzstätten.
Zuerst wurden Anfang 1755 Königsberg und Breslau, danach Aurich und Kleve, zuletzt Berlin und Magdeburg an
zwei konkurrirende jüdischer Konsortien verpachtet (Moses Fränkel und Veitel Ephraim sowie Herz Moses Gumperts,
Moses Isaac und Daniel Itzig), da diese einen hohen Schlagschatz zusicherten.
Nach der Bsetzung Sachsens 1756 fielen auch die Münzstätten Dresden und Leipzig an die Preußen und diese
wurden an Ephraim und Söhne verpachtet, da diese den höchsten Schlagschatz versprachen.
Zuerst begann die Prägung von sächsischen Groschen und 8-Groschen, teilweise noch mit vorgefundenen sächsischen
Stempeln, ab 1759 dann vermehrt auch von Tympfen (18-Gröscher) mit rückdatierter Jahreszahl.
Das waren dann die eigentlichen "Ephrimiten", wann genau ihre Prägung erfolgte, kann man nur durch genaue
Bestimmung des Feingehaltes ermitteln, ich empfehle zu näheren Angaben den Katalog des Berliner Münz-
kabinetts von Bernd Kluge: "Die Münzen König Friedrichs II. von Preußen" , erschienen 2012.
Grüße vom Preußensammler olricus
ich möchte mal etwas ergänzen, da Wikipedia doch etwas ungenau ist.
Ich beziehe mich auf die neuesten Kataloge von Manfred Olding und dem Berliner Münzkabinett.
Nachdem der Münzfuß von Graumann gescheitert war und der König sich wegen der politischen Verhältnisse,
die zum Ausbruch des 7-jährigen Krieges führten, wenig um das Münzwesen kümmern konnte, erfolgte ab 1755
eine schrittweise Verpachtung der preußischen Münzstätten.
Zuerst wurden Anfang 1755 Königsberg und Breslau, danach Aurich und Kleve, zuletzt Berlin und Magdeburg an
zwei konkurrirende jüdischer Konsortien verpachtet (Moses Fränkel und Veitel Ephraim sowie Herz Moses Gumperts,
Moses Isaac und Daniel Itzig), da diese einen hohen Schlagschatz zusicherten.
Nach der Bsetzung Sachsens 1756 fielen auch die Münzstätten Dresden und Leipzig an die Preußen und diese
wurden an Ephraim und Söhne verpachtet, da diese den höchsten Schlagschatz versprachen.
Zuerst begann die Prägung von sächsischen Groschen und 8-Groschen, teilweise noch mit vorgefundenen sächsischen
Stempeln, ab 1759 dann vermehrt auch von Tympfen (18-Gröscher) mit rückdatierter Jahreszahl.
Das waren dann die eigentlichen "Ephrimiten", wann genau ihre Prägung erfolgte, kann man nur durch genaue
Bestimmung des Feingehaltes ermitteln, ich empfehle zu näheren Angaben den Katalog des Berliner Münz-
kabinetts von Bernd Kluge: "Die Münzen König Friedrichs II. von Preußen" , erschienen 2012.
Grüße vom Preußensammler olricus
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