Tetradrachme Alexander d. Große

Griechische Münzen des Altertums

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Wynrich
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Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von Wynrich » Di 03.09.19 15:07

Hallo,
was kann ich von folgendem Stück halten? Die Patina ist verdammt kräftig, aber Gewicht, Material und Prägung widersprechen einem Original auf den ersten Blick nicht. Was denkt ihr?
Danke im Voraus.
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shanxi
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von shanxi » Di 03.09.19 15:13

Sehr schönes Stück. (Münzstätte Babylon)

IMHO echt, dafür spricht auch die Stempelgleichheit mit dem Wiener Exemplar

http://www.ikmk.at/object?lang=de&id=ID116820&view=rs

Wynrich
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von Wynrich » Di 03.09.19 15:15

Super, danke sehr. Das freut mich. Darf ich hier fragen wie hoch man die ansetzten kann? Oder ist die vergleichbar mit den üblichen echten Exemplaren auf ebay und Co.?

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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von shanxi » Di 03.09.19 15:21

In Preisen bin ich nicht so gut. 300-400 Euro vielleicht. Unsere "Händler" werden das besser wissen.

Kannst du dein Tütchen zuordnen? Pedigree bringt immer auch etwas.
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von antisto » Di 03.09.19 15:43

Tolles Stück.
Die würde ich deutlich höher taxieren.
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von Amentia » Di 03.09.19 17:14

Preisfindung ist immer sehr schwer, da alles immer so viel wert ist wie ein anderer dafür bereit is zu zahlen.

Für die Preisfindung von antiken Münzen ist wichtig, ob hohe Nachfrage da ist im Verhältnis zum Angebot auf dem Markt, ob sie selten ist und besonders wichtig die Erhaltung auch im Vergleich zu anderen Stücken dieser Prägeserie und die Attraktivität der Münze!

Diese Tetradrachme ist meiner Meinung nach nicht besonders selten oder gesucht und die Erhaltung ist nicht perfekt Kratzer, Randkerbe und Abnutzung daher SS+ oder VZ je nachdem wie wohlwollend man die Erhaltung bewertet , wichtig die Attraktivität (ist attraktiv aber nicht gut ist die schlechte Zentrierung auf der Vorderseite und die Kratzer im Gesicht) und der Stil (ist gut).

CNG hat ein paar Münzen dieser Serie verkauft,

ein und dieselbse Münze

2002 verkauft für 250 Dollar

https://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=23475

2018 verkauft für 240 Dollar

https://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=361239

https://www.cngcoins.com/Search.aspx?PA ... YPE_ID_4=1

Peus hat 2018 ein meiner Meinung nach besser erhaltenes und attraktiveres Stück mit besserer Zentrierung für 850 + Aufgeld verkauft

https://www.sixbid-coin-archive.com/#/d ... alexanders

Bei Ebay bekommt man gut erhaltene und vergleichbare Alexander Tetradrachmen (andere Prägeserie aber auch Babylon) für ca 400 Euro siehe hier

https://www.ebay.de/itm/Altgriechisch-S ... true&rt=nc

Meine Alexander Tetradrachme wurde 2008 bei Hirsch für 500 Euro + Aufgeld (ca 600) versteigert, 2010 von Gorny versteigert für 1900 + Aufgeld (ca 2300) und ich habe dann später für das Stück eingekapselt und gereinigt auf Ebay ca 2500 Euro bezahlt.
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von Wynrich » Di 03.09.19 17:30

Vielen Dank für diese fundierte Antwort. Dann habe ich ein wenig zu viel bezahlt, aber das ist okay. Mit gefällt sie sehr gut.

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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von Amentia » Di 03.09.19 17:36

Hast doch trotz allem eine sehr schöne und attraktive Münze, besser erhaltene Stücke können deutlich teurer sein.
Habe für meine auch zu viel bezahlt 2500 Euro statt 600 Euro, wenn ich sie bei Hirsch ersteigert hätte.
Da bist du wohl deutlich besser weggekommen ^^
Oder für eine meiner Nero Münzen bei Gory mit Handeln 5000 Euro bezahlt im Geschäft, wurde mit Aufgeld aber bei einer Auktion in der Schweiz kurz davor für ca 3500 Euro versteigert. :(
Aber du kauft die Münze ja nicht des Geldes wegen um sie mit Gewinn zu verkaufen sondern weil sie dir gefällt und dir ihr Anblick Freude bereitet und diese Freude ist nicht mit Geld aufzuwiegen!

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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von antisto » Mo 02.03.20 22:30

Ich habe diesen älteren Thread nochmal aufgerufen, weil ich mir jüngst ebenfalls einen Alexander (Price 2949, ob zeitgenössisch oder posthum, da gehen die Meinungen auseinander) zugelegt habe. Sicherlich eine andere Liga als dein Stück, Amentia, aber nach meinem Empfinden trotz Prüfhieb am Rand durchaus attraktiv. Ob zu teuer, angemessen oder günstig, mögen andere beurteilen, Bilder folgen, wenn ich die Münze habe.
Jedenfalls: Auch wenn dein „Alexander“ mit 2.5 mit Blick auf frühere Auktionen zu teuer war, meine ich (auch), wer so eine traumhafte Münze sein eigen nennt, muss sich über andere dieses Typs keine Gedanken mehr machen!!!
AS
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von Amentia » Mi 04.03.20 12:15

Danke.
Eine Münze muss halt etwas haben, dass mich sehr anspricht (Blickfänger) und mir sagt "kauf mich" und dann ist auch egal ob sie einen Prüfhieb etc. hat.
Und solche Detail können ja Münzen gerade erst interessant machen, habe mir einen schlecht ausgeprägten Aspendos Stater gegönnt, welcher verschiedene Gegenstempel hat und diese habe die Münze erst interessant gemacht für mich. Geschmäcker sind halt verschieden und das ist auch gut so.
Freue mich schon auf deine Bilder, sammle ja selbst auch Alexander Tetradrachemen.

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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von antisto » Sa 07.03.20 11:19

Frisch eingetroffen: Mein "Alexander".
Mit Prüfhieb und Abstrichen in der Erhaltung, jedenfalls was die Rückseite angeht, aber der Stil und besonders das Herakles Portrait mit recht hohem Relief (Locken) und deutlich erkennbarem Löwenkopf überzeugte mich, so dass ich bereit war, tiefer in die Tasche zu greifen als bei vergleichbarer Erhaltung.
Wie hoch ihr diese Münze taxieren würdet, würde mich schon interessieren.
Ob diese Münze, die in der Literatur als Price 2949 angegeben ist, eine "möglicherweise lifetime issue" ist oder definitiv kurze Zeit nach Alexanders Tod vermutlich in Side geprägt wurde, da gehen laut Auktionsbeschreibungen die Meinungen auseinander. Vielleicht weiß hier jemand Näheres, das wissenschaftlich fundiert ist.
AS
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von antisto » Sa 07.03.20 11:44

Dass "Traummünzen" nicht zwingend eine Sache der Erhaltung sind und auch stärkere Prüfhiebe nicht unbedingt störend sind, möchte ich anhand dieser Tetra aus Memphis deutlich machen, die mich vom Stil her so überzeugte, dass ich mich im Nachhinein ärgerte, dass ich hier nicht weiter mit geboten habe, als sie für (vergleichsweise teure) ca. 600 € (inkl. Zuschläge) versteigert wurde.
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von antisto » Sa 07.03.20 11:55

Hier noch mal der Versuch besserer Bilder meiner Neuanschaffung.
(
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Die grauen Stellen besonders auf dem Zeusrumpf sind den Lichtverhältnissen geschuldet.)
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von Amentia » Sa 07.03.20 12:45

Deine gefällt mir sehr gut, muss aber gestehen, dass ich den Stil einiger dieser Stempelschneider, welche für diese Prägestätte aktiv waren mag oder sogar sehr mag und da gefällt mir der Stil deines Avers sogar besser. Und der Prüfhieb ist ja auch am Rand und somit nicht wirklich störend, wenn der Prüfhieb aber das Portrait oder die Reversedarstellung verunstalten würde sähe die Sache anders aus.

Wurde leider bei der überboten

https://www.sixbid-coin-archive.com#/de ... /l27224273

Und habe mir aus Frust dann diese (siehe Bilder gekauft). Werde mich aber nächstes Mal nicht mehr so einfach überbeiten lassen, falls die in Zukunft wieder angeboten wird. ^^

Warte immer noch auf eine von Mempis meiner Meinung nach ist der Stil der Stempelschneider von Memphis einer der besten oder sogar der beste.
Hatte da auch schon auf eine Geboten und sogar sehr sehr viel und wurde trotzdem überboten (hatte ca doppelen Schätzpreis geboten)

https://www.acsearch.info/search.html?id=1830014

Die ist auch wahnsinnig toll aber dann selbst mir zu teuer

https://www.sixbid-coin-archive.com#/de ... /l28302596

Scheint, so als ob wir einen sehr ähnlichen Geschmack haben ^^
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Re: Tetradrachme Alexander d. Große

Beitrag von antisto » Sa 07.03.20 15:43

Ja, die Prägungen aus Memphis sind schon vom Stil her klasse. Besonders die aus der Gemini-Auktion ist ein Traum, allerdings (wie auch die anderen) preislich eine völlig andere Liga als meine.
Freut mich, dass dir mein Stück gefällt, dein „Frustkauf“ (ebenfalls Price 2949?) kann sich aber auch mehr als sehen lassen. Einzig das Verschweißen (graden) antiker Münzen ist nicht meins, ich muss Münzen in der Hand halten, berühren können.
Preislich lag meine bei ca. 400 €, mit internationalem Versand bei 415, das war für mich schon grenzwertig. Ob angemessen, mögen andere beurteilen.
Interessieren würden mich hier noch, wie oben erwähnt, nähere Infos zur zeitlichen Zuordnung meiner Prägung, weil hier die Meinungen auseinandergehen (Philip III Arrhidaios, 323-317 BC oder - vielleicht - Alexander III, 325-320 BC).
AS
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