Liebe Altdeutschland-Freunde!
Mir ist folgender IIII-Mariengroschen, Hannover 1669, untergekommen:
Das Wappen ist gegenüber der Wertseite um 135°gedreht. Der Löwenkopf steht auf 7 Uhr, statt auf 12 Uhr. Es fällt auf, dass bei Ausrichtung der Bildseite offenbar die Mitte des Wortes "Hannover" als Scheitelpunkt gewählt wurde. Das spricht für eine bewusste Ausrichtung, und kein Zufallsprodukt infolge Schluderei bei der Herstellung. War hier ein unkundiger Fälscher am Werk, der das Wappen nicht auffassen konnte, oder hat man 1669 in Hannover tatsächlich so geprägt?
Ich bitte um Nachsicht für die schlechte Abbildungsqualität, das Objekt ist derzeit noch unter Folie.
Ich freue mich über jede Einschätzung!
Mariengroschen - Fälschung?
- Florian_Lipperland
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- Erdnussbier
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Re: Mariengroschen - Fälschung?
Hallo und Willkommen im Forum!
Ich bin zwar kein wirklicher Altdeutschland Experte gehe aber weder von einer Fälschung noch von "bewusster falscher Ausrichtung" aus.
Auch wenn die Bilder von der Münze klein sind und man auch nicht den Rand sehen kann erzeugt die bei mir keine Bauchschmerzen, würde ich problemlos als echt betiteln.
Und jetzt meine persönliche Einschätzung zu der Stempelstellung: Ich würde auch auf Schluderei tippen. Zumindest haben alle Münzen die ich aus dieser Zeit von Braunschweig Wolfenbüttel besitze jeweils eine andere Stempelstellung - auch bei ganzen Talern wo man ja noch besondere Vorsicht erwarten könnte.
Für mich also eine schöne ganz normale Münze
Grüße Erdnussbier
Ich bin zwar kein wirklicher Altdeutschland Experte gehe aber weder von einer Fälschung noch von "bewusster falscher Ausrichtung" aus.
Auch wenn die Bilder von der Münze klein sind und man auch nicht den Rand sehen kann erzeugt die bei mir keine Bauchschmerzen, würde ich problemlos als echt betiteln.
Und jetzt meine persönliche Einschätzung zu der Stempelstellung: Ich würde auch auf Schluderei tippen. Zumindest haben alle Münzen die ich aus dieser Zeit von Braunschweig Wolfenbüttel besitze jeweils eine andere Stempelstellung - auch bei ganzen Talern wo man ja noch besondere Vorsicht erwarten könnte.
Für mich also eine schöne ganz normale Münze

Grüße Erdnussbier
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- Florian_Lipperland (Sa 28.03.20 12:03)
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- Florian_Lipperland
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Re: Mariengroschen - Fälschung?
Moin Erdnussbier,
vielen Dank für den Hinweis, daß Deine Münzen ebenfalls eine ungleiche Stempelstellung haben. Das finde ich doch hilfreich. Ich habe nämlich einmal in einem Museum einen nachgebauten Münzstock gesehen, bei dem konstruktionsbedingt aufgrund einer Nut eine solche Fehlstellung nicht entstehen konnte: Man konnte die Münze nur schlagen, wenn die Stempel richtig eingesetzt waren. Ich weiß aber nicht, wie nun gerade 1669 in Hannover Münzen geschlagen wurden.
Grüße
Florian
vielen Dank für den Hinweis, daß Deine Münzen ebenfalls eine ungleiche Stempelstellung haben. Das finde ich doch hilfreich. Ich habe nämlich einmal in einem Museum einen nachgebauten Münzstock gesehen, bei dem konstruktionsbedingt aufgrund einer Nut eine solche Fehlstellung nicht entstehen konnte: Man konnte die Münze nur schlagen, wenn die Stempel richtig eingesetzt waren. Ich weiß aber nicht, wie nun gerade 1669 in Hannover Münzen geschlagen wurden.
Grüße
Florian
- Erdnussbier
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Re: Mariengroschen - Fälschung?
Hi!
Bei dem Prägeverfahren kann ich leider auch nicht weiterhelfen. Es gab einige gravierende Unterschiede und jede Münzstätte hat ein für sich passendes Konzept ausgesucht. Ich hab hier das Buch von Henner R. Meding "Die Herstellung von Münzen" in der einige Verfahren beschrieben sind. Bei deiner Münze kann ich mir die Variante vorstellen: Unterstempel ist fest eingelassen (zum Beispiel in einem Amboss mit entsprechender Aussparung) und der Oberstempel wird freihand darüber gehalten und mit dem Hammer in der anderen Hand die Münze geprägt. Wenn man bedenkt, dass die Münzprägung sehr zügig durchgeführt wurde kann da schon mal eine unterschiedliche Stempelstellung zustande kommen.
Grüße Erdnussbier
PS: Selbst in der heutigen Zeit (Euro-Münzen) passieren aber auch noch andauernd Stempeldrehungen, wenn auch ungewollt.
Bei dem Prägeverfahren kann ich leider auch nicht weiterhelfen. Es gab einige gravierende Unterschiede und jede Münzstätte hat ein für sich passendes Konzept ausgesucht. Ich hab hier das Buch von Henner R. Meding "Die Herstellung von Münzen" in der einige Verfahren beschrieben sind. Bei deiner Münze kann ich mir die Variante vorstellen: Unterstempel ist fest eingelassen (zum Beispiel in einem Amboss mit entsprechender Aussparung) und der Oberstempel wird freihand darüber gehalten und mit dem Hammer in der anderen Hand die Münze geprägt. Wenn man bedenkt, dass die Münzprägung sehr zügig durchgeführt wurde kann da schon mal eine unterschiedliche Stempelstellung zustande kommen.
Grüße Erdnussbier
PS: Selbst in der heutigen Zeit (Euro-Münzen) passieren aber auch noch andauernd Stempeldrehungen, wenn auch ungewollt.
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