Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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kijach
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von kijach » So 26.07.20 16:58

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Homer J. Simpson
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Homer J. Simpson » So 26.07.20 17:11

Tja... Seine anderen Sachen sind alle echt, aber unbedeutend. Leider haben die anderen Münzen den Pertinax-Denar nicht mit ihrer Echtheit anstecken können.

Homer
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Perinawa » So 26.07.20 18:25

Kann man solche Bieter eigentlich nicht entmündigen?

Ich meine ja nur mal so... :roll: :mrgreen: :angel:
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

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Laurentius
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Laurentius » So 26.07.20 19:21

So einfach ist das mit der Entmündigung nicht mehr. :lol: Grundvoraussetzung ist immer
eine psychische Erkrankung. Eine Betreuung kann angeregt werden, wenn eine psychische
Erkrankung besteht und die betroffene Person ihre Aufgabenbereiche nicht mehr selber
erledigen kann, oder z.B. auch eine Eigengefährdung besteht. Darüber entscheidet dann das
Betreuungsgericht. Weiß ich noch aus meiner Zeit als gesetzlicher Betreuer, ist aber
auch schon 18 Jahre her.

Aber der Pertinax ist echt gruselig, da paßt ja gar nichts vom Stil. Hoffentlich bekomme ich
davon heute Nacht keine Albträume. :lol:

vg Laurentius
Zuletzt geändert von Laurentius am So 26.07.20 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
"CARPE DIEM"

Konstantinische Dynastie, Münzstätte Trier:

https://www.forumancientcoins.com/galle ... album=7436

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Homer J. Simpson
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Homer J. Simpson » So 26.07.20 19:39

Das ist wie eine 80er-Jahre-Bugatti-Replica auf Käferbasis.
Schaut schon gut aus - du darfst halt bloß keinen echten Bugatti danebenstellen, bzw. einen echten Pertinax danebenlegen.

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von richard55-47 » Mo 27.07.20 08:42

Laurentius hat geschrieben:
So 26.07.20 19:21
So einfach ist das mit der Entmündigung nicht mehr. :lol: ....

vg Laurentius
Es gibt seit Inkrafttreten des Betreuungsrechtes (§§ 1896 ff BGB) keine Entmündigung mehr. Menschen, die wegen psychischer (von Amts wegen) oder körperlicher (auf Ihren Antrag) Erkrankung unter Betreuung gestellt werden, sind weiterhin geschäftsfähig und damit handlungsfähig, es sei denn, sie sind wegen ihres Krankheitszustandes nicht geschäftsfähig. Aber diesen Zustand der Geschäftsunfähigkeit stellt keine gerichtliche Entscheidung her, sondern nur ein gewisses Krankheitsbild. Ausnahme: es wird eine Betreuung eingerichtet und im Rahmen dieser Betreuung ein Einwilligungsvorbehalt (§ 1903 BGB) angeordnet.
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von antoninus1 » Mo 27.07.20 13:43

Redet hier nicht so viel von Entmündigung, Geschäftsunfähigeit und deren Gründen. Wenn das unsere Frauen oder Partner lesen und mit unserem Verhalten beim Sammeln oder Betrachten unserer Münzen vergleichen, kommen die noch auf dumme Gedanken :roll:
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von richard55-47 » Mo 27.07.20 17:42

antoninus1 hat geschrieben:
Mo 27.07.20 13:43
Redet hier nicht so viel von Entmündigung, Geschäftsunfähigeit und deren Gründen. Wenn das unsere Frauen oder Partner lesen und mit unserem Verhalten beim Sammeln oder Betrachten unserer Münzen vergleichen, kommen die noch auf dumme Gedanken :roll:
Nein, ganz im Gegenteil. Sie werden ihre dummen Gedanken verwerfen. :mrgreen:
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von kijach » Mi 29.07.20 17:28

hier hat sich auch eben einer eine teuer Titus Fälschung geleistet. Nicht schlecht gemacht aber die Legendenkombination gibt es nicht.

https://www.ebay.de/itm/roemische-Muenz ... 7675.l2557
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 29.07.20 17:56

Hm. Also erst mal: Ich war's nicht. Aber wie sicher sind wir, daß die Münze falsch ist? Bis auf einen Buchstaben gleicht das Stück der Nummer 144 im RIC² (Rs.-Leg. FELICIT PUBLIC statt PUBLICA). Gibt es außer dieser kleinen Variante weitere Anzeichen für eine Fälschung?

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Zwerg » Mi 29.07.20 18:10

kijach hat geschrieben:
Mi 29.07.20 17:28
Nicht schlecht gemacht aber die Legendenkombination gibt es nicht.
Es tauchen aber auch jetzt immer neue Kombinationen auf. Ich sehe auch keine Anzeichen für eine Fälschung.
Und es gibt ein paar ganz verrückte Flavier-Sammler für solche unbekannte Kombinationen - und überhaupt Sammler, die gezielt Unpubliziertes kaufen.
Teuer fände ich den Sesterz auch als normalen Sesterz nicht.
Vergleichen kann man einfach hier
http://numismatics.org/ocre/id/ric.2_1(2).tit.144

Grüße
Klaus
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von kijach » Mi 29.07.20 18:34

Naja die Kule auf 12 uhr find ich nicht authentisch
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von richard55-47 » Mi 29.07.20 19:13

Zur Echtheit kann ich nichts beitragen. Ich finde, dass eine bisher unbekannte Stempelkoppelung dafür spricht, dass da etwas nicht koscher sein kann. Ich hätte bei entsprechendem Kleingeld und wenn es mein Sammelgebiet wäre, auch ersteigert. Und: Wer in der ebay-Rubrik "Römische Münzen" etwas einstellt, preist etwas an, was eine echte römische Münze ist. Andererseits: Der Hinweis "Laie", "keine Ahnung", "aus Nachlass" zeugt nicht gerade von Echtheit. Und Zwergs Hinweis "Es tauchen aber auch jetzt immer neue Kombinationen auf" lässt die Frage zu, warum erst jetzt? Sind denn alle einschlägigen Kenner bisher blind gewesen oder von wesentlichen Erkenntnissen abgeschnitten? Titus-Münzen sind nicht erstmals gestern gefunden worden. Und plötzlich jede Menge neue Kombinationstypen? So ganz kann ich das nicht glauben.
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Numis-Student » Mi 29.07.20 19:40

"auch jetzt" bedeutet, dass einfach in den letzten 300-400 Jahren noch nicht jede Rückseite, nicht jede Legende, jede Abkürzungsvariante und jede Bandschleifenvariante wissenschaftlich erfasst und publiziert wurde.
Gerade in den letzten 50 Jahren kamen durch billigere Fotografie, einer Vervielfachung des Handelsvolumens (inkl. Abbildungen in Auktionskatalogen), Sondengeher und Abbildungen im Internet eine große Datenbasis zusammen, die früher in dem Maß nicht denkbar war.
Das Tragische an der Situation ist, dass für die wissenschaftliche numismatische Arbeit aktuell sehr wenig Geld bereit steht, so dass kaum in größeren Anzahlen mit neuen Standardzitierwerken zu rechnen ist.

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von andi89 » Mi 29.07.20 19:42

@richard55-47: Du hältst also jede bisher unedierte Münze für verdächtig? 8O
"Warum erst jetzt?", fragst du (davon ausgehend, dass die Frage wirklich ernst gemeint war, gibt es ein paar Zeilen von mir dazu). Weil es von bestimmten Kombinationen halt nur ein paar (wenn überhaupt) gibt. Und dann muss die Münze ja auch noch verfügbar, also nicht in der Erde liegend sein. Bei Provinzmünzen ist es beispielsweise nicht ungewöhnlich, dass gänzlich unbekannte Rückseiten oder Müzen eines Kaisers angeboten werden, die aus dieser Stadt bisher völlig unbekannt waren. Hat nichts mit Blindheit sondern mit Verfügbarkeit zu tun. Und ja, auch bei Reichsrömern kommen immer wieder unedierte Stücke vor. Das ist an sich kein Grund von einer Fälschung auszugehen.
Noch kurz zur Münze: Schwierig zu sagen anhand der Bilder. Die Kuhle stört mich nicht, und die Auflagen sind auf den ersten Blick sehr überzeugend. Auch die Oberfläche wirkt alles andere als gegossen. Für mich eher echt als falsch.

Grüße
Andreas
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Numis-Student (Mi 29.07.20 19:45)
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)

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