Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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beachcomber
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von beachcomber » Di 08.12.20 13:54

wie immer anhand von fotos schwer zu sagen, aber ich denke die patina passt, ist nur leicht geglättet wie rainer schon bemerkte!
grüsse
frank

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mike h
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von mike h » Di 08.12.20 15:35

Sehe ich auch so.
So lange Du Dir bewusst bist, das Du den nicht für nen Hunni bekommst, ist alles ok...

Martin
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stilgard
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von stilgard » Di 08.12.20 17:01

super, vielen Dank für eure Einschätzung du dem As, dann kann ich guten Gewissens auf das Stück bieten :-)
Das der wohl um einiges mehr kosten wird wie 100€ ist mir klar, ansonsten würde ich mir Gedanken machen.... ;-)

Gruß
Alex
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Homer J. Simpson
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 12.12.20 22:10

Hallo Freunde, ich brauche mal Eure Meinung. Ich habe hier einen seltenen und interessanten Sesterzen erworben, der mir auf den Bildern koscher aussah. Nun bin ich doch etwas am Grübeln.

1. Das Relief ist nirgends 100% scharf.
2. Der Schrötlingsriß scheint nicht durchzugehen, wobei mir unklar ist, ob der auch mit Oxid / Patina aufgefüllt sein könnte. Allerdings sollten auch dann die Rißkanten etwas schärfer sein, oder?
3. Am Rand sind Feil- oder Schürfspuren, wobei die nicht überall sind und wohl alleine keinen Grund zur Verdammung darstellen.

Was meint Ihr – leide ich mal wieder an Fälschungsparanoia, oder ist mit der Münze was faul?

Danke im voraus,

Homer
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Perinawa » Sa 12.12.20 23:05

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Sa 12.12.20 22:10
Der Schrötlingsriß scheint nicht durchzugehen, wobei mir unklar ist, ob der auch mit Oxid / Patina aufgefüllt sein könnte.
Da brauchst ja nur vom Rand aus mal zu stochern, dann weisst du es. Also so 100%ig gefällt mir die Münze nicht.
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

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Laurentius
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Laurentius » Sa 12.12.20 23:25

Es fällt mir wesentlich leichter eine Münze als
"echt" einzuschätzen als umgekehrt. Aber ich fürchte Eure Bedenken sind nicht unbegründet. Das gesamte Erscheinungsbild und die guten Aufnahmen vom Rand
lassen doch Zweifel aufkommen.

vg Laurentius
"CARPE DIEM"

Konstantinische Dynastie, Münzstätte Trier:

https://www.forumancientcoins.com/galle ... album=7436

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Perinawa » So 13.12.20 08:42

Laurentius hat geschrieben:
Sa 12.12.20 23:25
Es fällt mir wesentlich leichter eine Münze als
"echt" einzuschätzen als umgekehrt
Das geht mir nicht anders. Und gerade bei der Münze eines Kollegen, der sich a) sehr gut auskennt und b) sehr vorsichtig ist, tu' ich mich doppelt schwer. Nichtsdestotrotz - die Fälschungen werden quasi von Tag zu Tag "besser" und raffinierter. Vor ein paar Jahren hätte ich die Münze mit einem kurzen Blick ganz klar als echt eingestuft. Und dass die Münze in den einschlägigen Fälschungsdatenbanken nicht auftaucht (und ich setze voraus, dass Homer das gecheckt hat), heisst mittlerweile gar nix mehr. Denn wie auch auf anderen Gebieten der Kriminalität hinken die Guten den Bösen hinterher.

Grüsse
Rainer
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Numis-Student » So 13.12.20 09:13

Perinawa hat geschrieben:
So 13.12.20 08:42
Laurentius hat geschrieben:
Sa 12.12.20 23:25
Es fällt mir wesentlich leichter eine Münze als
"echt" einzuschätzen als umgekehrt
Das geht mir nicht anders. Und gerade bei der Münze eines Kollegen, der sich a) sehr gut auskennt und b) sehr vorsichtig ist, tu' ich mich doppelt schwer. Nichtsdestotrotz - die Fälschungen werden quasi von Tag zu Tag "besser" und raffinierter. Vor ein paar Jahren hätte ich die Münze mit einem kurzen Blick ganz klar als echt eingestuft. Und dass die Münze in den einschlägigen Fälschungsdatenbanken nicht auftaucht (und ich setze voraus, dass Homer das gecheckt hat), heisst mittlerweile gar nix mehr. Denn wie auch auf anderen Gebieten der Kriminalität hinken die Guten den Bösen hinterher.

Grüsse
Rainer
Vorab: auch ich halte das Stück eher für falsch...

Allerdings bin ich in diesem Fall nicht der Meinung, dass wir den aktuellen Fälschern hinterherhinken, sondern dass wir in diesem Fall eher mit einem Produkt aus dem 19. Jahrhundert oder frühen 20. Jahrhundert zu tun haben. Dadurch wirkt dann auch die Patina überzeugender.

Schöne Grüße
MR
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von beachcomber » So 13.12.20 10:34

sorry, aber ich sehe da nichts falsches, und der schrötlingsriss geht doch eindeutig durch!
grüsse
frank

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von mike h » So 13.12.20 11:10

Ich bin der gleichen Meinung wie Frank.

Leg doch die Münze unters Mikroskop und lege den Riss frei.
Ich würde auf der Rückseite beginnen.
Meiner Meinung nach hat der Riss nach der Reinigung auch scharfe Kanten.

Könnte allerdings sein, das die Münze ein wenig gefärbt ist...

Martin
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Perinawa » So 13.12.20 11:55

Numis-Student hat geschrieben:
So 13.12.20 09:13
Dadurch wirkt dann auch die Patina überzeugender.
Ich weiss nicht recht, ob man danach das Alter der Münze bestimmen kann...

https://www.ebay.de/itm/Ancient-Roman-S ... SwVb5f0TML
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Numis-Student » So 13.12.20 12:07

Natürlich nicht als einziges Kriterium, aber eine offensichtlich moderne künstliche Patina sollte zumindest dafür sorgen, dass man das Stück genauer prüft (ob modern falsch oder echt, entpatiniert und dann künstlich neu patiniert), eine ältere Patina kann auf echte Münzen hindeuten, aber auch auf Fälschungen des 18., 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Mich stören die zahlreichen kleinen Perlen im Avers, die ich mir mit Umlauf oder Korrosion nicht erklären kann.

Schöne Grüße
MR
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Perinawa » So 13.12.20 12:30

Mich stört vor allem der Schrötlingsriss, der keineswegs "eindeutig durchgeht", und die Tatsache, dass ich bei der Münze nicht eine scharfe Kante finde.

PS. Ich hatte in meiner ersten Römersammlung einen Sesterzen des Philippus I. liegen, die sich als zeitgenössische, also antike Gussfälschung herausgestellt hat. Sah ganz ähnlich aus.
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Homer J. Simpson » So 13.12.20 12:53

Möglicherweise besteht hier eine Unklarheit über die Begriffe: Der Schrötlingsriß ist auf beiden Seiten an derselben Stelle, das ja. Reinschauen kann man nicht. Und ja, das Fehlen jeglicher scharfer Kanten stört mich eben sehr. Eine antike Fälschung halte ich für unwahrscheinlich - wer sollte im 3. Jh. Sesterzen fälschen? Das lohnte den Material- und Knowhow-Einsatz sowie das Risiko nicht.

Natürlich ärgere ich mich, hier eine zweifelhafte Münze zu haben, aber ich freue mich, daß die Frage, die ich aufgeworfen habe, nicht trivial ist ("sieht doch 'n Blinder mit 'm Krückstock, ey!") und eine gute Diskussion ergibt.

Homer
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Perinawa » So 13.12.20 13:10

Homer J. Simpson hat geschrieben:
So 13.12.20 12:53
Möglicherweise besteht hier eine Unklarheit über die Begriffe: Der Schrötlingsriß ist auf beiden Seiten an derselben Stelle, das ja. Reinschauen kann man nicht.
Stimmt, und da hatte ich wohl Frank falsch verstanden. Der Schrötlingsriss reicht natürlich ohne Unterbrechung von der Seite bis zur Mitte. Wenn ein Schrötlingsriss entsteht, geschieht das natürlich nicht nur an den Oberflächen beider Seiten. Wirst du allerdings nur durch "Stochern" herausfinden.

Also zumindestens im folgenden Bereich müsstest du zur anderen Seite "durchstossen" können:
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Grüsse
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