Die Bronzen der Republik sind häufig so abgenudelt, dass sie keinen Spaß mehr machen
Dabei sind die kleinen Nominale meistens am besten erhalten, also bleistiftsweise Sem- und Quartuncias. Anscheinend spielten sie im Umlauf eine eher untergeordnete Rolle, andererseits sind die fetten frühen geprägten Asse auch sicherlich sehr problematisch in der Ausprägung gewesen.
Grüsse
Rainer
Alles, was wir hören, ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit. (Marcus Aurelius)
Ein weiterer Silberling aus der Zeit des Bürgerkriegs...
Denar
Rom
46 v.Chr.
Mn.Cordius Rufus
Av. Köpfe der Dioskuren mit lorbeerbekränztem Pilei rechts, darüber jeweils Stern - RVFVS III VIR
Rv. Venus Verticordia mit Waage und Zepter, auf ihrer Schulter Cupido - MN CORDIVS
3,85 Gr.
Cr. 463/1
die beiden Herren auf den Münzen von Crawford 517/2 sind wohlbekannt: Es handelt sich um Antonius und Octavianus. Der Denar wurde wohl im Frühjahr 41 geprägt. Über das "Wo" herrscht kein voller Konsens. Es werden u.a. Athen, eine Wandermünzstätte und pauschal "Kleinasien" genannt. Vor kurzem stieß ich auf einen empfehlenswerten Aufsatz von Florian Haymann zu diesem Thema ("Der Perusinische Krieg und die Münzen für Marcus Antonius im Jahr 41"). Er legt dar, dass es sich bei der Prägestätte - u.a. aufgrund der 12-h-Stempelstellung und der Historie des Prägebeauftragten M. Barbatius- vermutlich um Ephesos handelt.
In der Legende auf der Vorderseite wird dieser Barbatius erwähnt. Interessant ist vielleicht noch, dass sich bei der Schreibweise des Namens zahlreiche Rechtschreibfehler eingenistet haben. Sear nennt BARRAT, RARRAT, RARBAT; BARBT. Ich habe mal bei acsearch die ersten 100 Exemplare untersucht und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: 94% richtige Schreibweise, 4% BARRAT, 2% RARBAT.
Weiter schönes Wochenende
Kiko
Dateianhänge
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor kiko217 für den Beitrag:
Moinmoin,
ich hätte von euch auch eine kleine Bemerkung zu mener Legende RARBAT erwartet - aber vielleicht habt ihr zu flüchtig hingeguckt. Wenn dem so war, fühlt euch leicht getadelt :):).
Umso mehr bin ich bei folgendem Stück auf euer Adlerauge und noch mehr auf eure Expertise angewiesen. Es wiegt ordnungsgemaäß 3,9 g, hat aber auf der Rückseite einige Unregelmäßigkeiten aufzuweisen, die ich mir nicht erklären kann. Zum einen ist da die Stelle links im Feld, wo eine Art Riss zu sein scheint und mitten auf dieser Stelle etwas überschüssiges Silber - fast schon wie gelötet. Und oben bei 1 Uhr ist die Prägung verschmiert, an der Stelle ist der Schrötling auch leicht gebogen. Was meint ihr zu den verdächtigen Stellen und zur Frage nach der Echtheit der Münze?
Die Rückseite sieht schon komisch aus.
Stempelriß?
Wohl irgendwie manipuliert, auf jeden Fall unkoscher.
Würde ich mir auf keinen Fall in die Sammlung legen, den gibt es problemlos viel besser für vernünftiges Geld.
Bei häufigen Münzen sollte man einen gewissen Standard wahren - meine Meinung
Schönen Sonntag
Klaus
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)
Was genau meinst dumit manipuliert? Wurde er deiner Meinung nach in der Neuzeit in irgendeiner Weise restauriert/geschönt oder hältst du ihn für eine antike Fälschung?
Rechts neben dem Kopf des Paullus sind moderne Kratzer, den Bereich links neben dem Kopf kann ich mir nicht erklären - komische Bläschen, im Feld links kann ein Stempelriß sein oder auch was modernes.
Ich bleibe dabei - muß man nicht sammeln
Grüße
Klaus
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Zwerg für den Beitrag:
Das links ist ein Stempelriss, da ein Stempelriss in den Stempeln ist dürfte es wohl auch weitere Stücke von denselben Stempeln geben mit diesem Riss , welche aus dem gleichen Stadium (Stempelzustand) oder früheren oder späterem Stadien (Stempelzuständen) stammen.
Gibt da leider sehr sehr viele verschiedene Stempel dieser Prägeserie somit dürfte man lange suchen um ein stempelgleiches Stück zu finden und wohl noch länger um eines zu finden aus einem späten Stempelzustand mit Stempelriss dazu habe ich keine Lust, hatte angefangen nur sind die verschiedenen Stempel nicht so einfach folglich auch nicht besonders schnell voneinander zu unterschieden, ich suche dann immer nach einem oder ein paar Details welche in genau diesen Stempeln anders sind als in den meisten anderen Stempeln und welche man schnell und gut sehen kann (das wäre hier z.B. dass das Kind rechts größer ist, in anderen Stempeln häufig links größer oder gleich groß etc.).
Natürlich kann man auch nach dem Stemelbruch direkt schauen auf Bildern nur ist es halt gut möglich, dass der schlecht sichtbar ist den kleinen Bildern in der Bildvorschau besonders in seinem Anfangsstadium.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Amentia für den Beitrag:
Um die Frage, ob diese Münze sammelwürdig ist, ging es mir diesmal nicht. Ich war einfach nur interessiert daran zu lernen, wie die vielen verschiedenen Beeinträchtigungen zustande gekommen sind. Deshalb vielen Dank für eure fachkundigen Erklärungen! Ich bin wieder ein bisschen klüger geworden.
Bei mir fing das neue Jahr überwiegend republikanisch an. Mit diesem 58. v. Chr unter M. Aemilus Scaurus geprägten Denar schliesst sich die Lücke neben meinen unter Trajan geprägten Arabiamünzen. Diese Prägung , auf dem der Nabathärkönig Aretas mit einem Ölzweig in der Hand , ein Dromedar an der Hand, sich Rom unterwirft, markiert den beginn von Roms Herrschaft in der Region.
Leider tut die Vergrösserung im Bild der Münze unrecht. So verwaschen und undeutlich ist das Münzbild überhaupt nicht.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das Dromedar und der Zweig, den die Arabia in der Hand hält in direkter Beziehung zu diesem Münzmotiv steht.
Zuletzt geändert von Mynter am Do 18.03.21 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
Weiter gehts mit dem 89 v. Chr unter L. Titurius und L. Sabinus geprägten Denar, der den Raub der Sabinerinnen und ein Portrait des Sabinerkönigs Titus Tatius zeigt. Von der Erhaltung her eigentlich nicht so übel, aber teilweise etwas schwach geprägt.
Craword 344
3,97 g
Hallo liebe Münzfreunde.
Ich habe 3 5 Reichsmark Münzen erhalten habe weder Ahnung noch Verwendung dafür.
Drum meine Frage was macht man mit selbigen...
Letzter Beitrag
Solche Stücke wird man doch mit guten (besseren!) Fotos auf eBay sehr gut los. Einen Händler würde ich vermeiden