Glückspfennige - Reklamepfennige DEUTSCHLAND

Privat ausgegebene Münzen, Notgeld und Münzersatzmittel

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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige

Beitrag von Numis-Student » Fr 26.02.21 19:02

KaBa hat geschrieben:
Sa 20.02.21 15:50

Wo würdet Ihr diesen Glückspfennig zuordnen?
-- Gründungsort des Unternehmens, allerdings vor Erscheinen des Glückspfennigs
-- Herstellungs- und wohl erster Ausgabeort des Glückspfennigs? Machart lässt auf Berlin schließen.
-- Wohnort des Eigentümers?
Hallo,
um noch Deine Fragen zu beantworten: Der private Wohnsitz des Eigentümers ist unerheblich. Auch wenn Berlin als Herstellungsort sicher ist, und es wahrscheinlich scheint, dass diese Reklamemarken in erster Linie in Berlin verteilt wurden: Der Firmensitz/ die Zentrale wird den Auftrag zur Herstellung gegeben haben, evtl. wurden die Marken in allen Filialen verteilt... Logisch als Lokalisierung ist nur der Firmensitz.

Frage von mir: wie viele Hersteller in Deutschland gibt es ? Sind die bekannt, gibt es Werbung, Produktkataloge ?

Schöne Grüße
MR
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige

Beitrag von KaBa » Sa 27.02.21 09:03

@Mimach - Vielen Dank für das Lob. Ja, der Wartburgpfennig gehört definitiv zu den Top5. Aber da kommen noch ein paar andere Kandidaten :)

@Numis-Student - Auf den beiden Rechnungszetteln, die ich sah, war immer nur die jeweilige Filiale aufgeführt. Leider gab es damals kein Impressum :) Für die Schuhindustrie sind mir dicke Branchenbücher aus den damaligen Jahrzehnten bekannt. Aber die Schuhindustrie hatte in Deutschland auch ein richtiges Gewicht was Wirtschaft anging. Ganz andere Dimensionen. Für die Hutmacher ist mir da nichts bekannt. Und was erschwerend hinzu kommt. Die Einträge in diesen Branchenbüchern stellen Kontaktadressen dar, nennen aber nicht unbedingt den Ort des Gerichtsstandes des Unternehmens. Prinzipiell gebe ich Dir Recht, der Firmensitz ist entscheidend.

Hersteller von Glückspfennigen: Mir ist bislang nur Lauer bekannt. Und selbst da ist mir nicht klar ob Berlin tatsächlich selber produzierte oder ob die Maschinen dafür nicht in Nürnberg standen. Wenn Euch mal Kataloge oder Reklamen in die Hände fallen bitte zeigen. Ich habe wie gesagt mit den Pfennigen nur angefangen als sie gelegentlich als Beifang für meinen eigentlichen Sammelschwerpunkt, dem Kapselgeld, auftauchten. Blancon in Hannover zeigte mir einmalden Beutel alleine seiner doppelten Stücke. Seine Sammlung muss enorm groß gewesen sein. Leider dauerte es bei mir noch, bis ich selber anfing mit diesen Pfennigen. Viele Fragen wurden nicht gestellt und er hat laut seinen Erben auch nichts aufgeschrieben.
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige

Beitrag von Numis-Student » Sa 27.02.21 09:38

Mein eigentlicher Schwerpunkt sind ja die Römer, aber wenn ich ehrlich bin, sammle ich Numismatik :-D

Daher gibt es selbstverständlich ein Bebatablett mit diesen Glückspfennigen (deutsche und internationale - aktuell 8 Stück :-) ). Briefmarkenkapselgeld habe ich auch (irgendwo, das ist aktuell ein Opfer meiner "Ordnung" :oops: ).

Schöne Grüße
MR
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige

Beitrag von KaBa » So 28.02.21 15:12

Mit freundlicher Genehmigung des Verantwortlichen der oben verlinkten Breslau Sammlung habe ich bei Breslau Julius Henel die zweite Version nun auch als Bild hinterlegt. Desweiteren hier dann auch gleich die beiden anderen Stücke von seiner Seite, leider keines davon in meiner Sammlung :?

Breslau_Haase_klein.jpg
Brauerei Haase mit einem Glückspfennig zum Jahreswechsel 1935 (Pfennig) auf 1936 (Aufschrift auf dem Aluminiumring)


Breslau_Pniok_Wulsten_klein.jpg
Bekleidungshaus Pniok & Wulsten mit einem Glückspfennig von 1936. Dieses Stück finde ich überraschend. Die ganze Aufmachung verweist eigentlich auf die Glückspfennige um 1950. Wenn es nicht aus Breslau kommen würde, hätte ich vermutet ein falscher Pfennig wurde eingepresst. Es gibt nur sehr wenige Reklamepfennige aus der Zeit die dermaßen klar, ohne Schnörkel, nicht überladen und ohne Symbole sind.
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige

Beitrag von KaBa » Di 02.03.21 15:14

Bei genauerer Durchsicht des Glückspfennig-Kataloges von Oplaka fiel mir noch eine weitere Marke auf.
Hier ist die Beschreibung in seinem Werk nicht ganz stimmig. Und nachdem wir es erneut mit einem außerordenlichen Bezug zur Geschichte zu tun haben, möchte ich sie Euch nicht vorenthalten:

Opalka schrieb:
6
VS: BRAUNBECK'S LEXIKON (mit Lexikon)
RS: VIELE TAUSENDE HIEVON BRINGT DIR BRAUNBECK'S LEXIKON
2.1 Ø 33,0 mm, rund, Aluminiumring um Kupferpfennig 1911

Nur ist es eben kein Aluminiumring! Schaut selbst:
Berlin_Braunbeck_Sportlexikon_klein.jpg
Das Braunbeck'sche Sportlexikon von 1910 ist berühmt und wurde als Faksimile 1994 sogar neu aufgelegt. Die Preise alleine für den Reprint sind dreistellig. Und sowohl das Buch als auch der Autor haben beide eigene Wikipedia Einträge:

Aus dem WikipediaEintrag zur Person Gustav Braunbeck, am Ende auch der Hinweis auf das Lexikon selber:
Gustav Braunbeck war der ältere Bruder des Schriftstellers Richard Braunbeck und der Sohn des Kaufmanns Johann Friedrich Braunbeck, der gegen Ende der 1860er Jahre mit der Familie nach Heilbronn zog, wo der Vater in der Lohtorstraße 14 seinerzeit eine "Colportage- und Eisenbahn-Buchhandlung führte, in der auch Tabakwaren und Feueranzünder, Versicherungen, Liköre oder die Heilbronner Stadtzeitung angeboten wurden.
So geschäftstüchtig wie der Vater und flexibel wie dessen Angebotspalette zeigte sich bald auch der junge Gustav Braunbeck: In jungen Jahren errichtete er in Stuttgart ein Velodrom, das dann beispielsweise durch den noch jugendlichen Fahrer Hellmuth Hirth genutzt wurde.
Gustav Braunbeck wurde als Fahrer dreimal hintereinander Deutschland- und Europameister bei den frühen „Niederradkunstmeisterschaften“, bevor sich im Jahr 1893 dem Motorsport zuwandte.
Im April 1899 war Braunbeck gemeinsam mit Gottlieb Daimler einer der Mitbegründer des Württembergischen Automobilclubs 1899. Im September desselben Jahres war Braunbeck in Berlin im damaligen Hotel Savoy, als sich der Deutsche Automobil-Verband konstituierte. Nur wenig später initiierte er im Jahr 1900 in Berlin den „Oldtimer-Verein“ Allgemeinen Schnauferl-Club (ASC), dessen erster Präsident er wurde, dessen Vereinsorgan Das Schnauferl er 1901 begründete und im Verlag Gustav Braunbeck GmbH publizierte. Schriftleiter des Werkes war von 1901 bis 1908 Braunbecks Bruder Richard. In München gründete er 1903 den Automobil-Club München mit.
Für die in Wien im Jahr 1900 von Adolf Schmal gegründete Allgemeine Automobil-Zeitung (AAZ) übernahm Braunbeck zunächst den Vertrieb der deutschen Ausgabe, bis er diese 1904 übernahm.
Unterdessen war Gustav Braunbeck „[...] Generaldirektor der Vereinigten Verlagsanstalten Gustav Braunbeck & Gutenberg - Druckerei Akt.-Ges., Berlin W. 35“ geworden.
Als sich aus dem neugegründeten Verein Deutscher Motorboot-Club (DMC) im Jahr 1906 mehrere Dutzend Mitglieder zu einer „Abteilung Wannsee“ mit eigenem Vorstand zusammenschlossen, dessen Vorsitz der Rittmeister a. D. Sholto Douglas und Gustav Braunbeck als Stellvertreter übernahm, gründete sich nach Meinungsverschiedenheiten aufgrund einer möglichen Vernetzung mit der Boots- und Motorenindustrie am 20. Juni 1907 der Motor-Yacht-Club von Deutschland (MYCvD), zu deren Gründungsmitgliedern Braunbeck ebenfalls zählte.
1910 wurde Gustav Braunbeck Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Luft-Verkehrs-Gesellschaft. Im selben Jahr gab er
Braunbeck’s Sport-Lexikon heraus, ein Werk mit mehr als 1500 Seiten zu den Themen Automobilismus, Motorbootwesen und die damalige Luftschifffahrt, in dem er neben den deutschen Sport-, Technik- und Wirtschaftsgeschichten zu den Themen „[...] auch die Entwicklungen im Ausland und [...] die Verdienste der Konstrukteure, Fahrer, Flugzeug-, Ballon- und Motorbootführer ohne Ansehen der Nation“ berücksichtigte.
Beeindruckende Vita mit Auswirkungen auf uns bis heute! :)
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige

Beitrag von KaBa » Di 09.03.21 16:44

Durch einen liebenswürdigen Sammlerfreund in Kiel konnte ich eine kleine Spezialsammlung Schleswig-Holstein erwerben. Darunter befanden sich auch bzw. hauptsächlich die weiter oben eigentlich schon zuende besprochenen, dachten wir, Glückspfennige der Firma Jürgensen. Und es stellte sich heraus, alleine für diese Firma finden sich innerhalb eines Jahrhunderts 9 verschiedene eindeutig unterscheidbare Haupttypen.
Ich denke es ist nicht verkehrt,wenn wir hier einmal alles an Informationen zusammen in einem Forumsbeitrag abbilden und beschreiben.


Hans Jürgensen in Flensburg, gegründet 1889. Einer der Erben betrieb für ein paar Jahrzehnte auch in Rendsburg eine Filiale.
Heute heißt es Intersport Hans Jürgensen (leicht zu googlen, dann auf der Homepage auf Historie klicken). Hinsichtlich der Geschlossenheit an Informationen führe ich hier auch die Rendsburger Stücke mit auf.


Flensburg_Jürgensen_ohneGMBH_1905_klein.jpg
VS: HANS ° JÜRGENSEN ° FLENSBURG ° HERREN - ° & KNABEN BEKLEIDUNG (ohne GmbH)
RS: DEIN TALISMAN BIN ICH FÜRWAHR ICH BRING DIR GLÜCK DURCH'S GANZE JAHR
1905 A

Flensburg_Jürgensen_mitGMBH_1924_klein.jpg
VS: HANS JÜRGENSEN G.m. b.H. FLENSBURG HERREN= UND KNABEN=BEKLEIDUNG (mit GmbH)
RS: DEIN TALISMAN BIN ICH FÜRWAHR ICH BRING DIR GLÜCK DURCH'S GANZE JAHR
1911 ?, 1924 A, 1925 J und 1924 A gelocht

Flensburg_Jürgensen_Glückspfennig_1935_klein.jpg
VS: Hans Jürgensen Flensburg °Glückspfennig°
RS: BEWAHRE MICH AUF ICH BRINGE DIR GLÜCK! (mit Hufeisen)
1935 D
Opalka Flensburg 1.1

Rendsburg_Jürgensen_Glückspfennig_1936_klein.jpg
VS: Hans Jürgensen Rendsburg °Glückspfennig°
RS: BEWAHRE MICH AUF ICH BRINGE DIR GLÜCK! (mit Hufeisen)
1936 D

Flensburg_Jürgensen_Glückspfennig_ohneHufeisen_1950_klein.jpg
VS: Hans Jürgensen Flensburg °Glückspfennig°
RS: BEWAHRE MICH AUF, ICH BRINGE DIR GLÜCK! (ohne Hufeisen)
1948 D, 1949 D gelocht, 1950 D

Flensburg_Jürgensen_mitRendsburg_ohneHufeisen_1950_klein.jpg
VS: Hans Jürgensen ° Flensburg-Rendsburg °
RS: BEWAHRE MICH AUF, ICH BRINGE DIR GLÜCK! (ohne Hufeisen)
1950 J, 1967 D
Opalka Flensburg 2.1

Flensburg_Jürgensen_nackt_1971_klein.jpg
VS: Hans Jürgensen ° Flensburg °
RS: BEWAHRE MICH AUF, ICH BRINGE DIR GLÜCK! (ohne Hufeisen)
1971 J

Flensburg_Jürgensen_Glückspfennig_Kleeblattpfennig_klein.jpg
VS: Hans Jürgensen Flensburg °Glückspfennig°
RS: BEWAHRE MICH AUF, ICH BRINGE DIR GLÜCK!
anstelle eines eingelegten Pfennigs die gebräunte Abbildung eines stilisierten Pfennigs mit einem vierblättrigen Kleeblatt als RS
ohne Jahr


!!! Kein Bild vorhanden, bitte zur Verfügung stellen !!!
VS: Hans Jürgensen Rendsburg °Glückspfennig°
RS: BEWAHRE MICH AUF, ICH BRINGE DIR GLÜCK!
anstelle eines eingelegten Pfennigs die gebräunte Abbildung eines stilisierten Pfennigs mit einem vierblättrigen Kleeblatt als RS
ohne Jahr
Opalka Rendsburg 1.1
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige

Beitrag von KaBa » Fr 12.03.21 17:55

Nachdem weiter oben im Thread ja schon bereits nach Herstellern gefragt wurde und ich Lauer als einen der Größeren nannte, kam die Frage nach dem Warum auf. Dafür möchte ich Euch gerne auf eine gelegentlich auftauchende aber kaum sichtbare Signatur lenken.

Was haben Braunbecks Sportlexikon, Eisenach Wartburg und Nürnberger JubiläumsAusstellung gemeinsam? Es gab bei diesen drei Stücken eine außerordentlich aufwändige künstlerische Gestaltung der Stempel:
Lauer_Signatur_klein.jpg

Beim Nürnberger Stück findet man unter dem linken Gebäudesockel 'Lauer' und unter dem rechten 'Nürnberg':
Gewerbeausstellung_Nürnberg_Lauer_klein.jpg
Beim Pfennig aus Eisenach mit der Wartburg findet man 'Lauer Nürnberg' im Meer der Bäume am Fusse des .. wie heißt er eigentlich? der Berg auf dem die Wartburg steht? Ich habe leider kein Vergleichsstück um sagen zu können ob diese vermeintliche Mehrfachüberprägung an der Stelle gewollt war:
Eisenach_Lauer.jpg
Beim Stück mit dem Sportlexikon findet man die Signatur 'L. Chr. Lauer - Nuernberg' am leichtesten:
Braunbeck_Lauer.jpg
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige

Beitrag von KaBa » So 14.03.21 10:56

Hallo,

Hier der einzige mir bekannte komplett neutrale Glückspfennig aus Deutschland.
Glück_vor_WW2_150.jpg
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige DEUTSCHLAND

Beitrag von KaBa » Fr 19.03.21 13:15

Nachdem wir das Kaiserreich so ziemlich durch sind kommen wir nun zur zweiten großen Welle der Glückspfennige in Deutschland,
den Glückspfennigen der Sparkassen zwischen 1925 und 1935.

Zu einer Zeit als sparen noch nicht als volkswirtschaftsschädigend betrachtet wurde, sondern das Sparen als hohes Gut galt, trafen 1924 in Italien 354 Delegierte aus 27 Ländern zum First International Thrift Congress zusammen und der Weltspartag wurde erschaffen. Empfehlenswert zum Lesen hierzu wäre der kurze Wikipediaartikel zum Weltspartag

Beginnen wir mit einem der für mich schönsten Stücke der damaligen Zeit zu diesem Thema:
Wilhelmshaven Glücks-Spar-Pfennig zum Welt-Spartag 1931
Wilhelmshaven_Weltspartag_klein.jpg

Und damit später der Hässlichste nicht so alleine steht direkt anbei:
Mitterfels Bezirkssparkasse, leider ist der Pfennig verlustig gegangen. Das ist eine klitzekleine Gemeinde von damals gerade mal 1100 Bewohnern in Niederbayern.
Mitterfels_Sparkasse_klein.jpg
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige DEUTSCHLAND

Beitrag von KaBa » Fr 26.03.21 18:32

Da der überwiegende Teil der Sparkassenglückspfennige der 20er und 30er Jahre relativ gleich aussah können wir hier wohl bündeln und müssen nicht für jeden neuen Jeton einen eigenen Beitrag schreiben.

Ludwigshafen Bezirkssparkasse 1933
Ludwigshafen_Sparkasse_klein.jpg

Dillingen an der Donau Stadt-Sparkasse 1933
Dillingen_Sparkasse_klein.jpg

Sebnitz Stadtsparkasse 1935
Sebnitz_Sparkasse_klein.jpg

Worms Bezirks-Sparkasse 1934 , sogar gleich mit Adresse :)
Worms_Sparkasse_klein.jpg
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige DEUTSCHLAND

Beitrag von KaBa » So 28.03.21 12:53

So schnell ändern sich die Zeiten und Sitten:

Da aktuell wieder in einigen Medienartikeln vorwurfsvoll darauf hingewiesen wird, dass wir zuviel sparen, hier ein wunderbares Beispiel wie das vor gar nicht langer Zeit gänzlich anders betrachtet wurde:

Georgensgmünd Bezirks-Sparkasse 1934 --- Sparen ist nationale Pflicht :)
Georgensgmünd_Sparkasse_klein.jpg
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige DEUTSCHLAND

Beitrag von KaBa » Fr 02.04.21 12:49

Hier der einzige mir bekannte Glückspfennig aus der Weltspartags-Zeit nicht von einer Sparkasse sondern von einer Bank.
Okay, um fair zu bleiben, von einer Genossenschaftsbank.

Gewerbe- & Landwirtschaftsbank Donauwörth e.G.m.b.H.
Donauwörth_Bank_klein.jpg
Alle Schrift- und Bildelemente sind vertieft.
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige

Beitrag von KaBa » Fr 16.04.21 17:58

Numis-Student hat geschrieben:
So 24.01.21 00:25
Hallo KaBa,

neue Stücke kann ich nicht beisteuern, aber 2 kleine Korrekturen für Berlin, Café National, Opalka 7:

Die Adresse lautet Friedrichstraße 76, und auf der Rückseite gibt es nur EIN Kleeblatt.

Schöne Grüße
MR
Ich habe gerade Hasselmanns 'BERLIN Marken und Zeichen' Nachtrag von 1996 in die Hände bekommen. Darin ist ein Glückspfennig vom Café National abgebildet. Hasselmann beschreibt es wie bei Opalka mit Friedrichstr. 78 und zwei Kleeblättern. Auf der SchwarzWeissAbbildung sind die zwei Kleeblätter gut zu erkennen. Die Hausnummer ist unscharf, die 7 gut und der Rest unklar erkennbar. Da könnte eine Beschädigung vorliegen. Beide schreiben zum Pfennig 1902. Dh Opalka könnte einfach Hasselmann zitiert baben, ohne das Stück selber je gesehen zu haben.
Aber alleine wegen des einen anstatt zweier Kleeblätter ist es eindeutig, Du hast einen eigenständigen und bei Opalka nicht aufgeführten Glückspfennig. Bitte unbedingt abbilden, sei es auch nur mit dem Mobiltelefon oder einem Scanner, und hier posten.
Und ich möchte gerne Interesse anmelden, falls Du Dich einmal zu einem Verkauf entschließen solltest.
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige DEUTSCHLAND

Beitrag von KaBa » So 18.04.21 09:24

Die meisten Glückspfennige aus der Sparkassezeit wurden hauptsächlich zum Weltspartag verteilt. Ein paar wenige beziehen sich auf den Jahreswechsel. Und ganz selten findet man Feiertage wie zum Beispiel zum Weihnachtsfest:

Kiel Spar- und Leihkasse zum Weihnachtsfest 1926 mit Pfennig von 1925
Aachen_Sparkasse_Weihnacht_klein.jpg
Ich denke die Auflage dieser Werbemarken mit zeitlich begrenztem Anlass dürfte bei den Sparkassenmarken um etliches geringer gewesen sein als die Auflage bei den 'neutralen' einfachen Glückspfennige. Und ich kann mir vorstellen, dass man beim direkten Vergleichen mehrerer gleicher Glückspfennige mit Pfennigen aus verschiedenen Jahren von einer häufigen Sparkasse, auch einzelne Prägestempel unterscheiden könnte. Leider gestaltet sich das heutzutage sehr schwierig. Wir haben es hier mit einem extrem unterschätzten Randbereich der Numismatik zu tun. Große Sammlungen sind selten und die Museen begnügen sich meist nur mit einem Belegstück. Aber aufgrund der geringen Auflage einzelner Serien und der Missachtung der Stücke in den letzten Jahrzehnten gehören bestimmte Exemplare sicherlich zu den größten numismatischen Raritäten. Wenn wir nicht aufpassen weiß in zweihundert Jahren niemand mehr von dieser doch recht kurzen Episode der in Aluringen eingefassten Gückspfennige.
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Re: Glückspfennige - Reklamepfennige DEUTSCHLAND

Beitrag von Numis-Student » So 18.04.21 10:37

KaBa hat geschrieben:
So 18.04.21 09:24
Wir haben es hier mit einem extrem unterschätzten Randbereich der Numismatik zu tun. Große Sammlungen sind selten und die Museen begnügen sich meist nur mit einem Belegstück. Aber aufgrund der geringen Auflage einzelner Serien und der Missachtung der Stücke in den letzten Jahrzehnten gehören bestimmte Exemplare sicherlich zu den größten numismatischen Raritäten. Wenn wir nicht aufpassen weiß in zweihundert Jahren niemand mehr von dieser doch recht kurzen Episode der in Aluringen eingefassten Gückspfennige.
Da helfen in meinen Augen 2 Tätigkeiten:

1.) Publizieren, und zwar ganz altmodisch, analog auf Papier :wink: Am besten wäre natürlich (der Beginn eines) Standardkatalogs in entsprechender Auflage. Oder zumindest Aufsätze in numismatischen Zeitschriften, und zwar solchen, die in Museen, Archiven und Bibliotheken auch als komplette Reihe archiviert werden.

2.) Man sollte sich überlegen, ob man nicht gezielt kostengünstige Dubletten an die großen Münzkabinette gibt.
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