Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923

Banknoten / Papiergeld

Moderator: Locnar

Antworten
Benutzeravatar
Mynter
Beiträge: 3028
Registriert: Do 03.09.09 23:11
Wohnort: Huttaheiti, Finsterstes Barbaricum
Hat sich bedankt: 1007 Mal
Danksagung erhalten: 1273 Mal

Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923

Beitrag von Mynter » So 29.08.21 13:43

Ich habe eine Frage an die Papiergeldsammler unter uns. Momentan beschäftige ich mich ein wenig mit den Münzen der Weimarer Republik. Neben den 1923/24 auf " Rentenpfennig ", bzw" Mark " lautenden werthaltigen Münzen und Scheinen, kam es ab 1924 zur Ausgabe von auf " Reichspfennig " und " Reichsmark " lautenden Geldzeichen. Die Rentenbank emittierte aber auch weiterhin Banknoten, u. a. trat erst 1942 ein recht martialischer Fünfreichsmarkschein an die Seite des niedlichen Rentenmarkfünfers, der ein Bauernmädchen zeigte. Beide Banknoten waren bis zur Währungsreform 1948 im Umlauf.
Wie aber war es um die Nominale zu 1 und 2 Rentenmark der Erstemission von 1923 bestellt ? Blieben diese Werte neben dem Münzgeld im Umlauf oder wurden sie wieder abgeschafft, bevor es dann im zweiten Weltkrieg zu einer erneuten Ausgabe dieser Banknotenwerte kam ?
Grüsse, Mynter

Benutzeravatar
rista
Beiträge: 307
Registriert: So 15.10.06 18:22
Wohnort: Thüringen
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 67 Mal

Re: Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923

Beitrag von rista » Mo 30.08.21 17:24

Hallo, die Rentenmark war der Reichsmark gleichgestellt, deshalb liefen beiden Notenarten auch gleichwertig nach der Stabilisierung der Währung um.
An sich sollte Rentenbank schnell für eine Stabilisierung der Mark sorgen, so lange, bis die Reichsbank wieder in ordentlichen Verhältnissen agieren konnte. Es war also eine Art Übergangslösung.

Die ersten beiden kleinen Werte zu 1 und 2 Rentenmark kamen im November 1923 in die Zirkluation und liefen dort bis Mitte Dezmeber 1926 um. Das "Bauernmädchen" auf dem 5er ging Mitte Juni 1926 in den Umlauf und blieb dort bis zur Währungsreform von 1948. Ich habe das nicht im Kopf und müsset auch erst die DR-Experten fragen, aber vermutlich wurde eine weitere Papierausgabe der kleinen Werte nach 1926 aufgrund der Reichsmarkgepräge (J.319 ff) eingestellt. Es gab dann noch eine zweite Reihe von Rentenmark-Werten zu 1 und 2 RM, Datum auf dem Schein 30.1.1937 aber erst nach Kriegsbeginn in den Umaluf gegeben - diese liefen wiederum gleichwertig zu den Reichsbanknoten um, in dieser Phase sicher auch, um die Produktion von Münzen aus besseren Metallen drosseln zu können.

Der "recht martialische Fünfreichsmarkschein" ist in dem Sinne kein direkter Nachfolger des "Bauernmädchens", weil der erste eine Reichbanknote und der zweite ein Rentenbankschein ist.

Gruß rista
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor rista für den Beitrag (Insgesamt 2):
Numis-Student (Mo 30.08.21 21:35) • Mynter (Do 02.09.21 17:38)

Benutzeravatar
rista
Beiträge: 307
Registriert: So 15.10.06 18:22
Wohnort: Thüringen
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 67 Mal

Re: Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923

Beitrag von rista » Mo 30.08.21 21:33

Noch ein Nachtrag, im Standardwerk "Das Papiergeld im Deutschen Reich 1871-1948" von der Bundesbank (Digitalisat als PDF hier) ab Seite 107 gibt es noch einige Hintergundinformationen.

Gruß rista
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor rista für den Beitrag (Insgesamt 3):
Numis-Student (Mo 30.08.21 21:35) • Mynter (Do 02.09.21 17:39) • Willi63 (So 05.09.21 10:52)

Benutzeravatar
Mynter
Beiträge: 3028
Registriert: Do 03.09.09 23:11
Wohnort: Huttaheiti, Finsterstes Barbaricum
Hat sich bedankt: 1007 Mal
Danksagung erhalten: 1273 Mal

Re: Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923

Beitrag von Mynter » Do 02.09.21 17:42

Hallo rista,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, sowie für den Literaturhinweis.
Grüsse, Mynter

Benutzeravatar
Numis-Student
Moderator
Beiträge: 20336
Registriert: Mi 20.02.08 22:12
Wohnort: Wien
Hat sich bedankt: 8855 Mal
Danksagung erhalten: 3499 Mal

Re: Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923

Beitrag von Numis-Student » Do 02.09.21 21:48

rista hat geschrieben:
Mo 30.08.21 21:33
Noch ein Nachtrag, im Standardwerk "Das Papiergeld im Deutschen Reich 1871-1948" von der Bundesbank (Digitalisat als PDF hier) ab Seite 107 gibt es noch einige Hintergundinformationen.

Gruß rista
Danke für den Literaturhinweis, ich verlinke den noch im Literaturbereich...

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
  • Provinz Westfalen 10000 DM 1923
    von 2phil4u » » in Deutsches Reich
    5 Antworten
    517 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Honorus
  • Frage zu Andernach
    von MartinH » » in Altdeutschland
    3 Antworten
    356 Zugriffe
    Letzter Beitrag von edsc
  • Frage zu den Erhaltungsgraden
    von krinz » » in Sonstiges
    3 Antworten
    222 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Erdnussbier
  • Frage Keltenreferenzwerk
    von Pipappo67 » » in Kelten
    2 Antworten
    311 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Altamura2
  • Frage zum Forum
    von Bouwer » » in Gästeforum
    1 Antworten
    875 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Numis-Student

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast