Antike Denar-Nachgüsse

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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T........s
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Limesfalsa

Beitrag von T........s » Do 13.01.22 00:41

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Durchmesser ca. 18mm
Gewicht ca. 2 Gramm

Die Münze wurde mir als Limesfalsa angeboten. Ich finde sie aufgrund der Erhaltung ganz interessant. Es wäre ok, wenn es eine wirkliche Limesfalsa oder auch eine absichtliche antike Fälschung wäre aus der Zeit, so lange sie aus der Zeit ist.

Eine moderne Fälschung möchte ich aber nicht kaufen. Was meinen die Experten? Danke.

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Perinawa
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Re: Limesfalsa

Beitrag von Perinawa » Do 13.01.22 07:38

Numis-Student hat geschrieben:
Mo 21.04.08 15:36
Zur Erinnerung: Limesfalsa bestehen immer aus AE ! Es sind Asse, Dupondien, Sesterzen. Davon abzugrenzen sind diese nachgegossenen Weissmetall-Denare.
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

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Re: Limesfalsa

Beitrag von chevalier » Do 13.01.22 07:59

Perinawa hat geschrieben:
Do 13.01.22 07:38
Numis-Student hat geschrieben:
Mo 21.04.08 15:36
Zur Erinnerung: Limesfalsa bestehen immer aus AE ! Es sind Asse, Dupondien, Sesterzen. Davon abzugrenzen sind diese nachgegossenen Weissmetall-Denare.
Er meint vermutlich nicht Limesfalsum, sondern "Limesdenar", d. h. Guss- oder Bronzedenar! :mrgreen:
Thomas

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Re: Limesfalsa

Beitrag von Perinawa » Do 13.01.22 08:50

chevalier hat geschrieben:
Do 13.01.22 07:59
"Limesdenar"
Ja. Es ist ganz wichtig, diesen Begriff am Leben zu erhalten, damit man bei jedem greenhorn auch wieder schön was zu erklären hat.
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

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Re: Limesfalsa

Beitrag von antoninus1 » Do 13.01.22 09:21

Sieht für mich auf alle Fälle antik aus, also echt falsch. :)
Gruß,
antoninus1

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von T........s » Do 13.01.22 09:27

Laut Verkäufer handelt es sich um Bronze als Material.

Was darf so ein Stück kosten?

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Numis-Student » Do 13.01.22 09:41

Ja, genau gesagt ist es eine Weissbronzelegierung, also viel Zinn, Blei, evtl. etwas Silber...

Deiner ist wirklich hübsch erhalten, schön patiniert...

Bei meinen Verkäufern auf Börsen würde so ein Stück etwa 20-40 € kosten. Du kaufst übers Netz, bei einem Händler oder über die Auktion... 50 ? 70 ? 80 ? aber mehr sollte der eigentlich nicht kosten.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von T........s » Do 13.01.22 09:46

Ok, sorry, der Verkäufer hätte gerne 69€ … ich habe ihm 55€ geboten. Denke zwischen 60-65€ würde man sich einig werden.

Dann wäre das wohl auch das Maximum was man für das o.g. Stück ausgeben sollte.

Nachtrag: wir haben uns soeben auf 60€ geeinigt. Und ich habe den Limesdenar gekauft. Finde ich interessant die Sammlung um so einen Limesdenar zu ergänzen und ich denke auch - bei der Erhaltung ganz ok da zuzuschlagen.

https://www.ebay.de/itm/Echte-roemische ... 634-2357-0

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von shanxi » Do 13.01.22 10:30

Timestheus hat geschrieben:
Do 13.01.22 09:46
Limesdenar

Verwende besser den Begriff gegossener Weissmetall-Denar. Diese Fälschungen wurden im ganzen Reich hergestellt und haben nichts mit dem LImes zu tun, im Unterschied zu den Limesfalsa, die in abgelegen Gebieten (d.h. oftmals auch Nahe eines Limes), als "Notgeld" gegossen wurden.
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von tilos » Do 13.01.22 12:38

Der Vollständigkeit halber hier noch mal der Link zum Thema Limesfalsa:

viewtopic.php?t=25617#199465

Gruß
Tilos

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von T........s » Do 13.01.22 12:40

shanxi hat geschrieben:
Do 13.01.22 10:30
Verwende besser den Begriff gegossener Weissmetall-Denar. Diese Fälschungen wurden im ganzen Reich hergestellt und haben nichts mit dem LImes zu tun, im Unterschied zu den Limesfalsa, die in abgelegen Gebieten (d.h. oftmals auch Nahe eines Limes), als "Notgeld" gegossen wurden.
Ah ok. Das werde ich ändern. Danke für den Hinweis.

So, habe es auf meiner Webseite so eingetragen:

Weissmetall Denar (antike Fälschung) Titus Aelius Hadrianus Antoninus Augustus Pius 138/161 n.Chr. (RIC 136)

Titus Aelius Hadrianus Antoninus Augustus Pius 138/161 n.Chr.
Denar der römischen Kaiserzeit (antike Fälschung)
Material: Weissmetall
Durchmesser: 18mm
Gewicht: 2,00g
Münzstätte: ?
Erhaltung: EF-
Rare: –
Provenienz: Private Sammlung, 13.01.2022
Referenz: vergl. RIC 136

https://roma-aeterna.de/roemische-kaise ... ius-m0071/

So sollte es erst mal passen denke ich?!
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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von chevalier » Do 13.01.22 17:58

Timestheus hat geschrieben:
Do 13.01.22 12:40
shanxi hat geschrieben:
Do 13.01.22 10:30
Verwende besser den Begriff gegossener Weissmetall-Denar. Diese Fälschungen wurden im ganzen Reich hergestellt und haben nichts mit dem LImes zu tun, im Unterschied zu den Limesfalsa, die in abgelegen Gebieten (d.h. oftmals auch Nahe eines Limes), als "Notgeld" gegossen wurden.
Ah ok. Das werde ich ändern. Danke für den Hinweis.

So, habe es auf meiner Webseite so eingetragen:

Weissmetall Denar (antike Fälschung) Titus Aelius Hadrianus Antoninus Augustus Pius 138/161 n.Chr. (RIC 136)

Titus Aelius Hadrianus Antoninus Augustus Pius 138/161 n.Chr.
Denar der römischen Kaiserzeit (antike Fälschung)
Material: Weissmetall
Durchmesser: 18mm
Gewicht: 2,00g
Münzstätte: ?
Erhaltung: EF-
Rare: –
Provenienz: Private Sammlung, 13.01.2022
Referenz: vergl. RIC 136

https://roma-aeterna.de/roemische-kaise ... ius-m0071/

So sollte es erst mal passen denke ich?!
Ich halte es für besser, den Begriff "Gussdenar" zu verwenden, welchen ich deshalb auch oben genannt habe. Ob die Legierungen wirklich "immer" einen hohen Anteil von Zinn enthalten ist IMHO eher spekulativ.
Perinawa hat geschrieben:
Do 13.01.22 08:50
chevalier hat geschrieben:
Do 13.01.22 07:59
"Limesdenar"
Ja. Es ist ganz wichtig, diesen Begriff am Leben zu erhalten, damit man bei jedem greenhorn auch wieder schön was zu erklären hat.
Habe den Begriff "Limesdenar" bewußt genannt, um zu verdeutlichen, wie der Irrtum entstanden sein kann. Vielleicht sollte ich das nächste mal ein zusätzliche Erklärung für 'oldies" beifügen, die das mißverstehen können. :mrgreen:

P.S. Im übrigen halte ich timotheus nicht unbedingt für ein greenhorn. Er scheint sehr gute Anlagen mitzubringen! :lol:
Zuletzt geändert von chevalier am Do 13.01.22 18:08, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von T........s » Do 13.01.22 18:05

Ah ok - Danke. Dann schreibe ich Gussdenar und als Material gebe ich Weissmetall an.

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von Perinawa » Do 13.01.22 18:26

chevalier hat geschrieben:
Do 13.01.22 17:58
Habe den Begriff "Limesdenar" bewußt genannt, um zu verdeutlichen, wie der Irrtum entstanden sein kann. Vielleicht sollte ich das nächste mal ein zusätzliche Erklärung für 'oldies" beifügen, die das mißverstehen können. :mrgreen:

P.S. Im übrigen halte ich timotheus nicht unbedingt für ein greenhorn. Er scheint sehr gute Anlagen mitzubringen!
Kein Thema! Du weisst selbst, wie schnell sich solche Begriffe einmal "festsetzen". :wink:

Und gemessen an der gesamten Numismatik bin ich auf den meisten Gebieten selbst greenhorn. Das meine ich auch in keinster Weise minder- oder abwertend.

Grüsse
Rainer
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Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

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Re: Antike Denar-Nachgüsse

Beitrag von T........s » Sa 15.01.22 14:38

Hier habe ich etwas Literatur zu den Gussdenaren gefunden.

Jeremie Chameroy, Münzgussformen des 3. Jahrhunderts in den Sammlungen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz (Jahrbuch des RGZM 54, 2007, 533-572)

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... aToPe3V_b8

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