Aurei Klangtest?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Angulion
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Aurei Klangtest?

Beitrag von Angulion » Mi 07.09.22 18:15

Schönen guten Tag allerseits,

Nach gut vierzig Jahren Münzhorterei habe ich vor einigen Monaten das römische Sammelgebiet für mich wiederentdeckt, nachdem ich vor einigen Jahrzehnten schon einmal hineingeschnuppert hatte.
Damals fehlte es jedoch an Dingen wie nötiges Kleingeld und Internet, um wirklich interessante Stücke zu bekommen.

Ich habe mich jetzt hauptsächlich auf Caracalla und Geta konzentriert, da mir die Qualität und Machart der Prägungen sehr gefallen.
Zuerst habe ich mein Auge auf die silbernen Denare gelenkt, aber konnte mir kürzlich einen Caracalla Aureus sichern, der zwar leicht verbogen daherkam, aber sonst noch annehmbar ausschaut.

Aber irgendwie habe ich bei dem Stück ein komisches Gefühl... vielleicht weil es überhaupt der erste Aureus ist, den ich in der Hand hatte, aber nach so langer Zeit im Umgang mit Münzen entwickelt man wohl so etwas wie einen Instinkt, der mich aber auch täuschen kann, da mein Gebiet eigentlich immer modernere Münzen waren.

Das erste, welches ich bei Münzen aus Edelmetall stets mache, ist der allbekannte Klingeltest, aber dem Aureus ist kein Ton zu entlocken, was mich doch ein wenig irritiert... zudem sind die angezeigten Werte auf meinem Goldscreencard Gerät auch nicht so, wie ich sie erwartet hätte.

Daher würde ich mich über einige Meinungen und Tipps der erfahrenen Sammler hier sehr freuen und ob bei einem Aureus ein Klangtest überhaupt möglich ist, da dieser bei den Denare auch schon mit Vorsicht zu genießen ist.

Beste Grüße,

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jschmit
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Re: Aurei Klangtest?

Beitrag von jschmit » Mi 07.09.22 18:18

Wie wäre es wenn du Fotos (VS, RS, Rand), Gewicht, Größe und Herkunft hier posten würdest? Und was du bezahlt hast, denn die sind in der Regel nicht billig. Schnapper gibt's da keine mehr. Damit wäre dir mehr geholfen.
Grüße,

Joel

Angulion
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Re: Aurei Klangtest?

Beitrag von Angulion » Mi 07.09.22 18:25

Ja natürlich hätte ich das sofort machen sollen!

Hier ist der Link zu dem Angebot von damals:

https://www.ma-shops.de/numimarket/item.php?id=630
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Angulion für den Beitrag:
Numis-Student (Mi 07.09.22 20:41)

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Re: Aurei Klangtest?

Beitrag von kc » Mi 07.09.22 18:50

Zum Klang von Aurei kann ich nichts sagen, aber ich habe auch ein mulmiges Gefühl bei dem Stück. Keine Details vorhanden, alles recht plump gemacht. Zum Beispiel gehen Bandschleife und Buchstabe der Legende ineinander über. Meiner Meinung nach ist es ein Guss aus Altgold, ob modern oder älter kann ich nicht sagen. Wie gesagt, ist nur meine persönliche Einschätzung.

VG
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Re: Aurei Klangtest?

Beitrag von antoninus1 » Mi 07.09.22 18:57

Ich habe keine Zweifel an der Echtheit, finde ihn aber ein bisschen leicht mit 6,83 g. Da fehlen doch 0,3 g bis 0,5 g im Vergleich zu den meisten anderen.

Und ich habe natürlich acsearch befragt und war erfolgreich:
https://www.acsearch.info/search.html?id=411762

Hess Divo schreibt, dass er in Indien gefunden worden sei, interessant. Für eine indische Imitation halte ich ihn aber eigentlich nicht. Ich denke, wenn er im Handel nach Indien kam, spielte Untergewicht keine Rolle, da der Wert vom Gewicht abhängig war und die Tatsache, dass es eine römische Münze ist, für die Guthaltigkeit garantierte.
Gruß,
antoninus1

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Re: Aurei Klangtest?

Beitrag von antoninus1 » Mi 07.09.22 18:59

Tja, gleich mit den ersten beiden Beiträgen eine unterschiedliche Einschätzung :D
Gruß,
antoninus1

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Re: Aurei Klangtest?

Beitrag von gallienvs » Mi 07.09.22 19:28

Ich halte den auch für echt.
Hier ist übrigens auch ein leichtes Exemplar.

https://www.acsearch.info/search.html?id=977996

gg

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Re: Aurei Klangtest?

Beitrag von kc » Mi 07.09.22 19:37

Da finde ich die Angabe von Hess Divo schon einleuchtend. Das Stück sieht aber gegossen aus, nicht geprägt.

G

Didalis
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Re: Aurei Klangtest?

Beitrag von Didalis » Mi 07.09.22 19:48

Ich halte das Stück ebenfalls für echt. Solche Aurei waren z. T. sehr lange im Umlauf, insbesondere außerhalb der römischen Reichsgrenzen. Abgesehen von Indien könnte der Fundort auch im europäischen Barbaricum liegen, wo derartige Stücke bis in die Steppen der Ukraine - ob als Geld oder Prestigeobjekte steht zur Debatte - im Umlauf waren.

Schau dir die Stelle, wo die Bandschleife in die Legende übergeht mal genauer an, ob hier nicht möglicherweise in rezenter Zeit eine Lochung gestopft wurde.

Viele Grüße
Didalis

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