Schaukasten Wertmarken - einfach mal herzeigen

[Andechser]

Dass es sich um eine ehemalige Militärkaserne gehandelt hat, ist wohl eher unwahrscheinlich. Anfang des 20. Jahrhunderts war es noch üblich große Arbeiterunterkünfte als Kaserne zu bezeichnen, genau wie man Kantinen auch als Kasino bezeichnet hat. Darauf weist auch der Textauschnitt hin.

Beste Grüße
Andechser

[Atalaya]

Schaut mal hier. S. 22.

[KaBa]

zu 16) Afri Köln

Nachdem schon aus viewtopic.php?p=565385#p565385 der Telefunken Anteil eine Erweiterung erfuhr, kam heute nun endlich auch für Afri Köln etwas neues hinzu. Die zur Serie passende BLUNA Pfandmarke! Von der Schrifttype her ist sie identisch mit der Prägung auf der Marke mit der früheren Afri-Cola Palme. Ich tippe deshalb bei der neuen Bluna Marke auf die frühen 60er Jahre.

[KaBa]

26) Hopfenmarke, Lohnmarke, Akkordmarke Marzill Farm Mainburg

Im Werk FICHAS DE FINCAS Y MISCELANEAS DE GUATEMALA von 1988 wird eine Wertmarke MARZILL FARM der Hacienda Marzill zugeordnet und die Buchstaben auf der Marke F. W. werden mit F. Weiss aufgelöst. Es werden drei Marken mit 1, 3 und 4 Cent aufgeführt, jeweils mit 21mm Durchmesser, aber ohne weitere Beschreibung oder Abbildung.

Im Menzel von 2022 finden wir eine MARZILL FARM mit zwei Löwen als Wappenhalter und den Buchstaben F. W. unter Marzill (heute ein Ortsteil von Mainburg) eingeordnet mit den Werten I. (d 20,8mm), II. (d 20,8mm, achteckig), III. (d 20,6mm) und IV. (d 20,6mm)

In der WAG Auktion Auction 97 vom 7 Apr 2019 unter Los 352 https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=3075&lot=352 wurde ein wie bei Menzel beschriebenes Stück mit zwei Löwen und den Buchstaben F. W. und dem Wert IV. der Ortschaft Oberempfenbach bei Mainburg zugeordnet. Bei Numisbids leider nicht, aber im gedruckten Katalog findet man dazu folgenden Begleittext: "Die gute Qualität des Siegenburger Hopfens veranlasste im Jahre 1864 die englische Hopfenhandelsfirma Wigan, Richardson & Co., London, eine Export-Hopfenhalle mit einem Kostenaufwand von 60 000 Gulden in Siegenburg zu erstellen. Im Jahre 1866 kaufte die gleiche Firma das in Oberempfenbach bei Mainburg gelegene Hopfengut "Marzill" mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 247,45 Tagwerk. In der Erntezeit wurde der tagsüber gepflückte Hopfen mit einem Pferdegespann nach Siegenburg gebracht, wo er in fünf großen Schwefeltürmen aufbereitet wurde. In dieser im Volksmund "Englische Hopfenhalle" genannten Anlage wurde der Hopfen dann verpackt und nach England exportiert. Im Jahre 1867 wurden in dieser Halle bereits 6 000 Zentner Hopfen abgewogen."

Und damit sind auch die Buchstaben W. R. & CO. bei unserem hier betrachteten Stück geklärt:

In Siegenburg erinnert eine Wigan Straße benannt nach der Gründerfirma noch heute an die sprunghafte regionale Entwicklung durch den aufgekommenen internationalen Handel https://www.siegenburg.de/markt-und-ortsteile/strassen In der ehemaligen "Englische Hopfenhalle" finden sich heute eine Massagepraxis und Wohnungen. Laut der Siegenburger Webseite wurde die Marzill Farm ab Ende des 19. Jahrhunderts dann von deutschen Eigentümern weiter betrieben, was dann die Buchstaben F. W. unter dem ansonsten völlig gleichen Wappen und Schriftzug bei den Wertmarken jüngeren Datums erklären dürfte. Denn man findet tatsächlich einen Hopfenbauern Benefiziat F. Weiß in Ebrantshausen bei Mainburg im Buch DIE BAYERISCHEN HOPFENSORTEN ihre Entstehung, Verbreitung und Eigenschaften von 1905. Nicht alles im Wertmarkenkatalog aus Guatemala ist also falsch

[KaBa]

27) Werbung

Heute zeige ich euch einen Irrtum
Bei einem merkwürdigen Aufkleber mit RETTET DIE MARK konnte ich mich nicht zurück halten und griff spontan zu. Schnell klärte sich aber, die Marke hat absolut nichts mit dem Währungswechsel zu tun. Sie kommt tatsächlich aus dem Jahre 1990, als die Makro Markt Kette ihr bis dahin 10 jähriges Überleben feierte. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Makromarkt

Dieses Vorgehen, handelsübliche Münzen mit genau passende Werbeaufkleber zu versehen, fand man in den späten 80ger bis frühen 90ger Jahren in den Niederlanden und Frankreich recht häufig. Es gibt auch einige Sammler dort und ich glaube sogar einen Katalog oder zumindest eine 'offizielle' Liste, die sich um diese Objekte kümmern. Bei uns sind sie nahezu unbekannt, geschweige denn dass sie gesammelt werden.

Wie ist so eine Marke einzusortieren? Sie hat einen Geldwert und sie trägt eine Werbung. Dennoch glaube ich nicht, dass sie jemals in einem Menzel Katalog der GELDERSATZMARKEN auftauchen wird. Zusehr steht nach wie vor der Charakter einer offiziellen, sich im Umlauf befindlichen Währung im Vordergrund. Ich wollte sie euch dennoch einmal zeigen, des Tellerrandes sehr wohl bewusst

[KaBa]

Hallo KaBa,

für diesen Tellerrand gibt es sogar einen eigenen Teller

viewtopic.php?f=10&t=38864

Schöne Grüße
MR

[Basti aus Berlin]

Zwei Neuzugänge. Die Klassiker von vor 45: Gastronomie und Bergbau. Der aus Lüptitz zwar gelocht, aber fantastisch erhalten. Wie auch Kleinmünzen schlichtweg rein pragmatische Gebrauchsgegenstände mit starker Kaufkraft und Fluktuation. Von daher gut erhalten.

Im Gegensatz zu zB Krönungs- und Siegestaler, welche sich die Leuten zu Hochzeit oder Pensionierung "verliehen" wurden diese sicher nie beachtet. Interessantes Sammelgebiet.

[KaBa]

@ Basti aus Berlin

Das Volkshaus Leipzig hat einen intensiven Anteil an der deutschen Geschichte und steht nach wechselvollen Abenteuern immer noch!
https://de.wikipedia.org/wiki/Volkshaus_(Leipzig) Spannende Geschichte

Und der Steinbruch Lüptitz auf deiner Werkzeugmarke besteht nach über 160 Jahren auch immer noch https://www.lvz.de/lokales/leipzig-lk/w ... AIUUM.html

Beides also noch aktive Orte. Tolle Funde!

[Pfennig 47,5]

Hallo!
Ich brauche die Hilfe der Gemeinschaft bei der Bestimmung dieses Tokens.

[KaBa]

Die Firma war nicht klein und wie der Name 'Anglo Continental' schon sagt auf beiden Seiten des Ärmelkanals zu finden.
Hier zwei Adressschnippsel aus Deutschland:
Einmal Köln 1888 und einmal Berlin 1893

Adreßbuch und Warenverzeichnis der chemischen Industrie 1888

Kaufmännisches Adreßbuch von Berlin 1893.JPG (10.73 KiB) 1421 mal betrachtet

Kaufmännisches Adreßbuch von Berlin 1893

PS: In der Leadenhall Street 11 ist jetzt ein Starbucks drinnen
PS2: In London dürfte es eher eine Handelsadresse gewesen sein.

[Pfennig 47,5]

Die Firma war nicht klein und wie der Name 'Anglo Continental' schon sagt auf beiden Seiten des Ärmelkanals zu finden.
Hier zwei Adressschnippsel aus Deutschland:
Einmal Köln 1888 und einmal Berlin 1893
Adreßbuch und Warenverzeichnis der chemischen Industrie 1888.JPG
Adreßbuch und Warenverzeichnis der chemischen Industrie 1888
Kaufmännisches Adreßbuch von Berlin 1893.JPG
Kaufmännisches Adreßbuch von Berlin 1893

PS: In der Leadenhall Street 11 ist jetzt ein Starbucks drinnen
PS2: In London dürfte es eher eine Handelsadresse gewesen sein.

Das Unternehmen wurde ursprünglich als Erdmann&Co., Köln gegründet; zuletzt war es im Eigentum des Zülpicher Kaufmanns Isaac Pius Bendix. Um 1900 verliert sich die Spur, es wurden ähnliche Unternehmen als Gesellschaften gegründet, aber eine direkte Nachfolge habe ich nicht feststellen können. - Das Stück ist eine Werbemarke mit Lochung, die an den Packungen der verkauften Waren angehängt wurde. Grüße, KarlAntonMartini

[Pfennig 47,5]

Hallo Kaba, Hallo KarlAntonMartini!
Herzlichen Dank an Euch für die Fülle an Informationen zu diesem Token/Werbemarke.

[KaBa]

28) Bahnsteig-Marke Schwerin
Menzel 29062.1 , aber der dort genannte Preis wird der Seltenheit nicht gerecht, deswegen wollte ich die euch mal zeigen.

Diese Art von Bahnsteigmarken gab es seit Anbeginn der Eisenbahnzeit von einigen Städten und berechtigten zum Betreten der Bahnsteige auch ohne Fahrkarte um zB. ankommende Personen oder auch von Paketwaggons Güter abzuholen. Auch heute noch findet man im S-Bahnbereich einiger deutscher Städte die Möglichkeit spezielle Bahnsteigkarten zu kaufen.

[KaBa]

29) Kantine Lufthansa Hamburg

Meine neueste Erwerbung:

Rückseite blank

[KaBa]

30) halber Pfennig M-V-G

Der Teil -V-G und die Existenz eines halben Pfennigs ansich lassen (EDIT: meiner Ansicht nach mit einer gewissen Sicherheit) auf eine Verkehrsgesellschaft schließen.
Irgendetwas um 1900 oder davor. Das M- müsste noch gefunden werden ... Mainz, Magdeburg, Münster, .... München ist es nicht, das habe ich soweit möglich geprüft.
Auf jeden Fall war es eine eigenartige Zeit, als man noch mit halben Pfennigen etwas anfangen konnte

halber_was.jpg (38.4 KiB) 1160 mal betrachtet