Unser neues Spiel: Münzstätten rund um die Welt, quer durch die Geschichte

[olricus]

Salzwedel, Hohlpfennig, städtische Prägung aus der Zeit des Kurfürsten Friedrich II. (1440-1470)
von Brandenburg.

Motiv: Halber Adler und Schlüssel.

[MartinH]

L wie Leiden: Cu-Notgeld für die Armen des St. Catharina Krankenhauses 1573 geprägt während der Belagerung durch die Spanier im Wert von einem Oord (1/4 Stuiver bzw. 2 Duit), vLoon 181, 20 mm, 1,23 g.

Am 17. August 1573 erteilte Wilhelm von Oranien die Erlaubnis, zugunsten des Gästehauses von St. Catherina einen Oord oder Viertelstüber zu prägen. Dies geschah während der Belagerung durch die Spanier unter Valdez. Die herrschenden Unruhen und die zunehmende Zahl von Flüchtlingen um 1570 brachten das Leidener St. Katharinen-Hospiz in eine Notlage. Das Hospiz war mit Patienten überfüllt; die Mittel reichten bei weitem nicht aus, um alle Kranken, Verwundeten, Waisen und Mittellosen angemessen zu versorgen. Ende 1572 oder Anfang 1573 berechneten die Krankenhausverwalter ihre Ausgaben für die verwundeten und verstümmelten Soldaten auf mehr als dreitausend Gulden.
Um die Not zu lindern, erhielt das Hospiz auf Ersuchen des Stadtrats von Leiden von den niederländischen Staaten die Erlaubnis, kupferne Oord oder Viertelstüber zu Gunsten der Armen auszugeben. Die Bedingung war, dass die Münzen nur innerhalb der Stadt in Umlauf gebracht werden durften. Es wurde die Genehmigung erteilt, Oord im Wert von 1.000 Gulden zu prägen, was 80.000 Münzen entspricht. Die Krankenhausverwalter waren verpflichtet, diese Münzen mindestens einmal alle drei Monate zugunsten der Bäcker, Kornkäufer, Bierbrauer und Schankwirte umzutauschen ("zu versilbern"). Außerdem durfte diese Münze nur in Leiden in Umlauf gebracht werden. Die Krankenhausverwalter waren daher nicht verpflichtet, von außerhalb der Stadt angebotene Exemplare einzulösen. Am 12.11.1573 wird dieses Dekrets in der Stadt verlesen und mit Namen werden die Bäcker, Kornkäufer, Brauer und Zapfer beauftragt, diese neue Münze als Zahlungsmitteln zu akzeptieren. Dies zeigt deutlich, dass dieses Geldstück nichts mit den Belagerungen von Leiden zu tun hat. Auch ohne die Ankunft der spanischen Truppen hätte diese Emission stattgefunden. Es ist daher vielleicht besser, hier von Armengeld zu sprechen und diese Geldschaffung als eine Art Kredit für das Catharina-Hospital zu sehen. Ob alle diese Münzen auch hergestellt wurden, ist nicht bekannt. Am 3.4.1576 wurden die "Oordjes" aus dem Verkehr gezogen, weil zahlreiche gefälschte Exemplare aufgetaucht waren.

Anmerkung: In den meisten Auktionen wird als Herausgeber des „Armenpenning“ fälschlicherweise das St. Catharina-Waisenhaus genannt.

[ischbierra]

Nandana, Khwarezm Shahs, Mangubarni 1220-1224, Jital, 3,05 gr.; Tye 318

[ischbierra]

Ahmadnagar, Gujarat-Sultanat, Narir al din Ahmad Shah II. 1411-1442 (813-846 AH), Falus, 1433 (837 AH), 9,38 gr.; G G31

[bernima]

Regensburg.
Guldentaler 1586. Sog. Glückshafengulden. Auf das Stahlschießen und die anschließende Lotterie . Zwischen 2 Lostöpfen stehender Knabe, in jeder Hand ein Los haltend / 7 Zeilen Schrift. Beckenbauer 4113

[ischbierra]

Gunde-Shapur, Sasaniden, Khusro I. 531-579, Drachme J 23 (553), 4,17 gr.; Göbl 196

[olricus]

Rom, Philip I. (AD 244-249), Antoninian, Rückseite SECVRIT ORBIS.

[TorWil]

Markianopolis (Marzianopol), Pentassarion, Römische Provinz, Caracalla mit Julia Domna, Serapistempel (216 n. Chr.):

[MartinH]

Dann wähle ich mal das L , wie Leipzig: Eine Ratskellermarke der Stadt Leipzig, ab 1621 (Merseburger -, Neumann -, Stahl -), die zugleich auch städtisches Notgeld war.

Nach Gerhard Teich (Die Leipziger Rathsmarken – Ein städtisches Notgeld der Kipperzeit.Nordost-Archiv, Jahrgang 13 (1980), Heft 59-60; S. 23ff) fungierte die Marke nicht nur als Ratskellermarke (Anweisungsmarke auf Wein), sondern auch als städtisches Notgeld während der Kipperzeit. Kleingeld aus Kupfer oder anderen billigeren Materialen durfte demnach nur von Landes- oder Pachtmünzen herausgebracht werden. In Kursachsen gab es um 1618 32 genehmigte Prägestätten, die aber den Kleingeldbedarf nicht decken konnten, zumal die geringen Sorten von der Bevölkerung außerhalb der eigentlichen Prägeräume nicht akzeptiert wurden. Für Leipzig – als Handelszentrum und Messestadt – entstand eine prekäre Situation. Bereits seit 1618 hatte der Stadtrat mit Vermittlung des Kammerherrn K.C. von Brandenstein um die Erlaubnis der Errichtung einer eigenen Münzstätte nachgesucht. Damals schon hatte Leipzig Blechmarken eingeführt, die der Rat der Stadt bei Vorlage in gültige Münze umtauschte. Erst am 16. April – nach nochmaligem Ersuchen – erhielt Leipzig die Einwilligung des Kurfürsten eine Pachtmünze zu errichten. Sie wurde durch den Ausbau der vor dem Ranstätter Tor am Lazarett gelegenen Broischenke eingerichtet. Die Prägung begann aber erst am 30. Juli 1621. Daraus schließt Teich, dass die Rathsmarken nicht allein im Ratskeller, sondern der Bevölkerung im Stadtgebiet und auch in dessen Umland als Zahlungsmittel dienten.

Leipzig hatte sich am Mansfelder Kupferbergbau beteiligt und dadurch 1621/22 so stark verschuldet, dass sie versuchte aus dem ihr anteiligen Kupfer so viel Münzwerte wie möglich zu schaffen. Von daher vermutet Teich, dass die Marken (Münzen) auch nach der Errichtung der Pachtmünze eine Zeitlang geschlagen wurden.

Teich beschreibt in der Einführung (leider nur sehr grob), welchem Wert diese Marken – obwohl Sie keine Nominale auf-weisen – zugeordnet wurden:

1 Pfg aus Zink
3 Pfg als Klippe aus Messing
1 Groschen als Klippe aus Messing
1 und 4 Groschen als Klippen, Achtecke oder nur grob geschnitten aus Kupferblech
(alle befanden sich in der Münzsammlung der Leipziger Universität)

[ischbierra]

Genf, Kanton, 10 1/2 Sols 1715, 2,37 gr.; KM 61

[TorWil]

Fosdinovo, Luigino, Italien, Marie Madeleine Centurioni 1663-1669:

[olricus]

Olmütz, Olomouc, Haus Habsburg, 1 Kreuzer Ferdinand II. (1619-1637), Münzzeichen MF, die Jahreszahl ist
leider durch Prägeschwäche nicht erkennbar, Prägung um ca. 1632.

[TorWil]

Cambrai (für das c), Pfennig,Bistum, Louis de Berlaimont 1570-1596:

[MartinH]

Ich erlaube mir mal die alte Schreibweise zu verwenden: I wie Ierstedt (heute Jerstedt): Ein Cu–Zeichen o.J. für einen Tag Handdienst des Andreas Vischer von Ierstedt um 1660 (32 mm, 7,02 g, Stahl 429).

Andreas Fischer von Ierstedt war ein lokaler Freibauer (Freisasse) und Pfandinhaber des Gutes Ierstedt im Stift Hildesheim. Im Jahre 1657 heiratete er Anna Klara von Ußlar. Sie bekamen 2 Kinder. 1671 heiratete Sie erneut. Damit sollte die Marke auf die Zeit um 1660 datiert werden. Ihr zweiter Mann (Adolf Edler zu Wolffratt, kaiserlicher und sächsisch-magdeburgischer Rat) verkaufte 1675 den Hof des Andreas Vischer inkl. dessen was dieser von den Untertanen von Ierstedt erhalten hatte für 8200 Reichstaler. Dabei wurden rückständigen Zahlungen der Ierstedter Untertanen "wegen schwer fallender einquartirunge" bis zum Herbst für die Verkäufer ausgesetzt.

Vermutlich wurde die Marke nicht für bezahlte Dienste, sondern zur Kontrolle von Fronarbeiten verwendet. Es gibt sie auch für einen halben Tag, sowie für Spanndienste.

[ischbierra]

Toledo, Castilien und Leon, Sancho IV. 1284-1295, Bi-Seisen, 0,57 gr.; CC 1212