Reinigungsübungen

[mike h]

Moin zusammen,

nach der ersten Runde beim Brötchen aufbacken sieht der Galerius nun so aus:

Ich hoffe, dass das im Laufe der Wärmebehandlung wieder natürlicher wird.

[QVINTVS]

So schlimm fand ich ihn vor dem Aufbacken gar nicht. Die Oberflächenfarbe ist inhomogen; auf dem Bild sehen die bearbeiteten Flächen nicht auffällig hell aus. Warten wir das Ende ab. Bin schon neugierig.

[mike h]

Moin Quintus,
eine gereinigte Münze sieht immer anders aus, als man es von einem 1800 Jahre alten Stück erwarten würde.
Und sie dunkeln immer nach.
Aber das dauert natürlich viele Jahre.
Ich versuche nur, diesen Prozess zu beschleunigen.
In etwa 2 Wochen wissen wir mehr.

[QVINTVS]

Jau, ich wollte damit nur schreiben, dass ich den Zustand vor dem Aufbacken auch schon sehr annehmbar fand und nichts mehr gemacht hätte.

[mike h]

Zur Demonstration zeige ich nochmal ein Stück, das ich im Juli 2016 ebenfalls mit Essigsäure gereinigt habe.
Allerdings ohne aufbacken.

Natürlich ist die Qualität der Fotos noch nicht vergleichbar.

Und nun das gleiche Stück mit Fotos von heute:

Das ist zwar schon viel besser, aber 7 Jahre sind ja auch eine lange Zeit...

[QVINTVS]

Sieht sehr gut aus. Leider kann ich auf den Bildern vom Juli 2016 die möglichen blanken Stellen nur erahnen und würde sie als nicht störend bewerten. So wie das Stück aktuell aussieht ist es exzellent.

[mike h]

Wenn ich aber nach jeder Reinigung 7 Jahre warten muss, bis ich ein excellentes Aussehen sehen kann, dann muss ich bald aufhören mit reinigen.

[QVINTVS]

Na ja, nach 7 Jahren hat du einen fortschreitenden Kreislauf, solange du kontinuierlich weitermachst. Du machst das schon richtig. Sollte keine Kritik sein, sondern eine persönliches Empfinden ausdrücken.

Wahrscheinlich ist es besser, dass sie im Bachofen geröstet werden. Die Oberfläche ist dann wieder geschützt und es bildet sich nicht so leicht eine Bronzepest.

[mike h]

Halbzeit.
Nach einer Woche Brötchen aufbacken sieht der Galerius nun so aus:

Auf der Vorderseite ist der Rotstich jetzt weg.
Die Rückseite braucht wohl noch ein paar Runden.

[mike h]

Ich würde sagen, der Galerius ist austherapiert.

Der letzte Rotstich auf der Rückseite ist weg.

Es verändert sich nichts mehr.

[QVINTVS]

Wau, sehr gut geworden.

[mike h]

Nach solche einem nahezu perfekten Stück ist es mal wieder an der Zeit, einen "Problemfall" durchzuspielen.
Der folgende Maxentius befindet sich auch schon seit Jahren in der Sammlung.
Anfangs hatte er einen mächtigen Brocken Malachit über der Lupa.
Da aber genau die Lupa der Grund für die Anschaffung war, hab den Malchitbrocken entfernt.
Vom Originalzustand hab ich leider kein Bild mehr.

Bei dieser Arbeit hab ich dann festgestellt, dass das Ergebnis nicht so optimal ist, und hab das Stück erst mal bei Seite gelegt.
Erschwerend kam noch hinzu, das auf der Vorderseite im Nacken eine Stelle ziemlich korrodiert ist.

Auf diesem Stück findet man wirklich alles, was man nicht finden möchte: Malachit, Korrosion, Schmutzreste.... und eine Lackschicht.
Jetzt hab ich mich trotzdem herangetraut.

Auf der Vorderseite der Korrosionsfleck ging ziemlich gut weg.
Aber die Rückseite sieht unter dem Malachit ziemlich korrodiert aus. überall rote Flecken.

Martin

[mike h]

Bei der Vorderseite sieht man schon, was es werden soll.
Aber auf der Rückseite komme ich nicht so recht voran.
An den Korrosionsflecken, besonders an dem oberhalb des rechten Dioskuren, werde ich wohl richtig Freude haben.

[mike h]

Die mechanische Reinigung ist nun abgeschlossen.
Wie befürchtet, hat mich die Korrosion ziemlich aufgehalten.
Alleine das Freilegen der beiden Buchstaben hat mich mehr als eine Stunde gekostet.

[QVINTVS]

Trotz Korrosion ist sie wieder sehr gut geworden. Da gibts nichts zum Mäkeln.