Spieltoken, Keramik

[4,99€]

Hallo!

Erbitte Hilfe bei der Bestimmung dieses Keramiktokens!

22,5 mm Durchmesser, Höhe 5 mm, Keramik, Gewicht 4,1g

Vielen Dank
Steve aka 4,99€

[shanxi]

"德合" 钱

钱 ist Geld
Herausgeber ? 德合 (De He)
vermutlich Thailand (Spielsteine die zum Kleingeldersatz wurden)

ähnlich wie:
https://www.britishmuseum.org/collectio ... 8-0501-121
https://www.britishmuseum.org/collectio ... 88-0501-32

[pingu]

Hallo,

bei diesen Stücken sollte man immer im Hinterkopf haben, dass die Originale alle Schriftzeichen und Malereien/bildlichen Darstellungen als Unterglasurmalerei hatten. Daher über allen farbigen Zeichen und Mustern ist eine farblose Glasur angebracht. Bei fast allen Fälschungen ist das genau anders herum, die Glasur befindet sich unter den Schriftzeichen und Bildern.
Die oben gezeigten gehören (so am Bild beurteilbar) aber zu denen wo das zu passen scheint.

Grüße pingu

[4,99€]

Hallo!
Erst noch mal Danke an alle.

Das was pingu da beschreibt, kann ich bestätigen, man sieht es in echt etwas besser. Die Glasur befindet sich eindeutig über dem leicht verwaschenen Schriftbild.

[rati]

ch‘ieng = Salung = 1/4 Baht

[antoninus1]

Wurden diese Token eigentlich wirklich als Kleingeldersatz verwendet, bzw. ist dann die Wertangabe von 1 Salüng wörtlich zu nehmen?

1/4 Baht war ja eigentlich kein kleines Geld, er entsprach immerhin dem Wert von ungefähr 3,75 g Silber. Das entspricht ungefähr 75 Pfennig des Deutschen Reiches in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, was für einen Arbeiter mehr als ein Stundenlohn war.
Kleingeld war z.B. der Solot, der 1/128 Baht entsprach oder der Att, der 1/64 Baht war.

Auf die Schnelle habe ich gefunden, dass man z.B. in Bangkok ein Reihenhaus (row house) Anfang des 20. Jhdts. monatlich ab 3 Baht (altes Holzhaus) bis 60 Baht (neues Reihenhaus an einer Straßenkreuzung in bester Lage) mieten konnte.

[antoninus1]

Ich habe mir noch mal Gedanken zur Verwendung der Token gemacht: Vielleicht hatten sie innerhalb der Casinos den Wert, der auf ihnen steht, so wie heute die Chips in modernen Casinos. Bei einem Gewinn konnten sie dann in reales Geld eingetauscht werden.
Außerhalb der Casinos hatten sie diesen Wert nicht. Als Kleingeldersatz zu einem viel geringeren Wert könnten sie gedient haben, nachdem sie in Casinos keine Verwendung mehr fanden, weil diese nicht mehr aktiv waren.

[shanxi]

in

https://chinesemoneymatters.files.wordp ... -money.pdf

findet sich ein Bericht des Sammlers, der im 19ten Jahrhundert vor Ort und während sie noch in Gebrauch waren, das "Porzellageld" für das Museum Leiden gesammelt hat. Er beantwortet Fragen. Die Antworten 8 und 9 bringen etwas Klarheit:

Question 8. Originally the coinage was used only for gambling smaller sums, as a kind of change. Later on, the coins also had a general circulation, but each kind was used only in the gambling-house leaseholder’s own district.

Question 9. The issuers were, and still are, legally obliged to exchange their own coinage for silver or gold currency.

d.h. der Wert war nicht hoch, aber er spricht von Silber, das heißt man sollte Kleingeld wohl in Anführungszeichen schreiben. Der Wert dürfte auch außerhalb der Gamblinghäuser nicht weniger gewesen sein. Das würde keinen Sinn machen wenn man sich den Wert im Gamblinghaus erstatten lassen kann.

[antoninus1]

Danke, das ist ja interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass die Pozellantoken wirklich für diesen Wert umliefen und vom Herausgeber auch eingelöst werden mussten. Zwar nur in einem engen örtlichen Bereich um das Spielcasino des Herausgebers, aber immerhin.