Brandenburg

Alles was von Europäern so geprägt wurde
Hansen08
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Re: Brandenburg

Beitrag von Hansen08 » So 04.06.23 12:15

Das Bundesland Brandenburg....

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mimach
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Re: Brandenburg

Beitrag von mimach » So 04.06.23 12:24

Der Ort hilft gewaltig. Am Rande zu Pommern, Sachen-Wittenberg, das alles macht die Suche einfacher.
Wir helfen dir gerne, aber benötigen dafür auch deine Hilfe.

Ich habe eben mal deine Fotos bearbeitet. Jetzt bekommt man schon eher eine Ahnung.
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IMG_3076.jpeg
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Re: Brandenburg

Beitrag von mimach » So 04.06.23 19:57

Im ersten Eindruck erinnert dieser Denar an die Denare aus diesem Beitrag.

viewtopic.php?f=7&t=48340&start=660#p584268

Vom Gewicht und Durchmesser eher nicht als brandenburgisch.
Eventuell hat ein anderer User eine Idee.
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Re: Brandenburg

Beitrag von Comthur » Mo 05.06.23 14:08

Ich würde ersteinmal eine ehrliche Antwort des Finders abwarten ... denn die gelegentlich zu beobachtenden "Einbahnstraßen" in der Information sind nicht gerade nett. Auch unsere Spezialisten im Forum investier(t)en viel Geld in Sammlungen, Literatur ... kurz : Wissen, sowie einiges an Zeit für die Recherchen.
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Re: Brandenburg

Beitrag von Hansen08 » Mo 05.06.23 16:29

mimach hat geschrieben:
So 04.06.23 19:57
Im ersten Eindruck erinnert dieser Denar an die Denare aus diesem Beitrag.

viewtopic.php?f=7&t=48340&start=660#p584268

Vom Gewicht und Durchmesser eher nicht als brandenburgisch.
Eventuell hat ein anderer User eine Idee.
Vielen Dank ich denke das passt, der Denar scheint beschnitten worden zu sein ...

Gruß Hansen

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Re: Brandenburg

Beitrag von Kenny1571 » Fr 07.07.23 00:01

Diese habe ich heute gefunden.mfg
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Re: Brandenburg

Beitrag von jot-ka » Fr 07.07.23 09:02

Hier ist er:
viewtopic.php?f=7&t=48340&start=60#p405569
SG
jot-ka

Ergänzung:
Bei den Angeboten von mimach ist auch einer dabei (Nr. 9):
viewtopic.php?f=7&t=67664#p586967
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Re: Brandenburg

Beitrag von mimach » Di 28.11.23 22:43

Heute stelle ich euch eine von zwei besonderen Münzen aus meiner Brandenburgsammlung vor.
Die erste Münze gilt als Beginn der Denarprägung in Brandenburg und stammt aus der Zeit um 1185. Die Münze wurde nach lübischen Fuß in der Münzstätte Salzwedel ausgeprägt. Anders als die schweren brandenburgischen Brakteaten (0,8 bis 0,9 g) brachten die in Salzwedel ausgeprägten leichten Denare nur in etwa 0,5 g auf die Waage. Zugewiesen wird diese dem Markgrafen Otto II. (1184-1205), wobei auch bereits eine Prägung unter dessen Vater Otto I. (1157-84) nicht ausgeschlossen wird.

Numismatische Daten
Münztyp: Brandenburgischer Denar nach lübischen Fuß
Herrscher: Otto II. (1184-1205)
Prägestätte: Salzwedel
Prägejahr: um 1185
Durchmesser: 20,12 mm
Gewicht: 0,47 g
Erhaltung: vorzüglich
Referenz: Dannenberg 1, Bahrfeldt I. 97, Eberhagen 1


Avers:
Im inneren Kreis zeigt die Münze das Brustbild des Markgrafen nach links gerichtet. Dieser erscheint gepanzert und trägt einen hohen Topfhelm. Im Helm selbst ein Stern mit sieben Strahlen. In der linken Hand hält der Markgraf eine Lilie und in der rechten ein Schwert, welches er mit der breiten Seite über die Schulter gelegt hat.
Die Umschrift des vorliegenden Exemplars auf der Vorderseite ist vollständig lesbar:
+OTTO MARIIO EST

Dannenberg 1 -AV - 13_Nov. 02 2023.jpg


Revers:
Die Rückseite dieses sehr dünnen Denars zeigt ein Gebäude mit drei Türmen. Es handelt sich vermutlich um ein sakrales Gebäude. Neben dem Hauptteil mit dem Kuppelturm, lassen sich zu den Seiten jeweils ein weiterer Turm erkennen. Neben den Hauptturm in der Mitte sind zwei Sterne und im Portal unten ein Stern ausgeprägt.
Was zuerst wie eine verstümmelte Umschrift um dieses Kirchenbildnis wirkt, ist tatsächlich ein Muster aus Strichen und Punkten, in etwa so: I o I o I o I

Dannenberg 1 -RV - 14_Nov. 02 2023.jpg
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Re: Brandenburg

Beitrag von Comthur » Mi 29.11.23 09:06

@mimach
Dieser schöne Denar erinnerte mich auf den ersten Blick an die Kreuzfahrerdenare Boemunds III./IV. aus dem Fürstentum Antiochia (12./13.Jh). Dort auch der Fürst nach Links im Spangenhelm mit Kreuz und schön ausgearbeitetem Kettenpanzer.
Selbst die Kirche auf dem Rv. muß zu dieser Zeit mit ihren orientalischen Elementen ihre Vorbilder im "Heiligen Land" gehabt haben. Man denke an Konstantinopel oder auch Jerusalem. Apostelkirche oder Hagia Sophia (?).
Interessantes Stück ! Womöglich ein Ansatz für eine genaue Datierung : War Otto Teilnehmer an einem Kreuzzug (Barbarossa-1190 ?).
Zuletzt geändert von Comthur am Sa 27.01.24 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Brandenburg

Beitrag von mimach » Mi 29.11.23 21:13

Die zweite besondere Münze ist ein ordentlicher Tiefstapler.
Auf dem ersten Blick unscheinbar und ein ziemlicher Winzling von nicht mal 10 mm Durchmesser. Doch hat sie es historisch ordentlich in sich, denn sie wurde zu Beginn einer neuen Ära in der brandenburgischen Geschichte geprägt. Es handelt sich um ein Vinkenauge , welches unter dem ersten Hohenzoller Markgrafen für den Handel mit Mecklenburg und Pommern herausgegeben wurde. Nach Emil Bahrfeldt, das einzige Gepräge für das mit Sicherheit Friedrich I. (1414-1440) als Münzherr genannt werden kann.

Vinkenaugen wurde mit Sicherheit bereits seit dem letzten Viertel des 14. Jahrhunderts in den Grenzregionen Brandenburgs zu Pommern geprägt (siehe Dannenberg 333 bis 352). Als mögliche Prägestätten kommen hierfür die Städte in der Uckermark in Frage. Leider gibt es nur eine urkundliche Erwähnung der Vinkenaugen erst aus den Jahr 1433 für die Münze in der kleinen Grenzstadt Strasburg. Markgraf Johann, als Regent für Friedrich I., erlaubte die Prägung von „fincken-owghen, als in unsern landen, nemlichen dem Ukerlande, genge und gebe sein“. Leider gibt es für diese Strasburger Vinkenaugen keine überlieferten Exemplare.

Doch zurück zu dem vorgestellten Münzlein.

Numismatische Daten
Münztyp: Brandenburgisches Vinkenauge nach pommerschen Fuß, ca. 19,5% Feingehalt ***
Herrscher: Friedrich I. (1414-1440)
Prägestätte: Uckermark, vermutlich Prenzlau
Prägejahr: nach 1415
Durchmesser: 9,94 mm
Gewicht: 0,27 g
Erhaltung: ss+
Referenz: Dannenberg 352 B, Bahrfeldt II. 1


Avers:
Adler mit Fängen, nach rechts blickend. Die Flügel mit drei Schwingen.
Dannenberg 346 B, Bf. II 1 -AV - 15_Nov. 02 2023.jpg

Revers:
Stechhelm (Turnierhelm) ohne Zier nach links.
Dannenberg 346 B, Bf. II 1 -RV - 16_Nov. 02 2023.jpg


Die bekannten Exemplare stammen hauptsächlich aus Münzfunden mit Vinkenaugen pommerscher Städte. In diesen Funden standen die kleinen Pfennige mit dem Bildnis des Adlers und des Helmes so heraus, dass Bahrfeldt zu dem Schluss kam, dass diese brandenburgischer Machart seien. Die Münzstätte Prenzlau passt zu urkundlichen Belegen von Münztätigkeiten aus den Jahren 1360, 1430, 1436 und 1447.

*** Vinkenauge – nach dem Landbuch wurden 6 bis 7 Mark, also 1400 bis 1640 g zu einer Mark Silber (234 g) ausgewogen
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Re: Brandenburg

Beitrag von TorWil » So 31.12.23 09:33

Einseitiger Denar, Markgraf? mit Krummstab?, kann mir bitte da ein Experte bei der Bestimmung helfen.
Die inkuse RS stimmt genau mit der VS überein, deshalb denke ich nicht das das eine Fehlprägung auf den Vorangegangen Schröttling ist, wobei ich mir die Frage stelle wie der inkuse Abdruck zustande gekommen ist.

0.56 Gramm, 14.0 mm:
y.f.jpg
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Re: Brandenburg

Beitrag von QVINTVS » So 31.12.23 17:00

Grüß dich TorWil,

hab grad das gefunden: https://www.acsearch.info/search.html?id=2857539

Viele Grüße nach Franken und einen guten Rutsch.
LG Jü
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Viele Grüße

QVINTVS

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Re: Brandenburg

Beitrag von TorWil » Mo 01.01.24 10:07

QVINTVS hat geschrieben:
So 31.12.23 17:00

hab grad das gefunden: https://www.acsearch.info/search.html?id=2857539
Die Frage ist ob das eher DBG#249 oder DBG#250 oder was anderes ist, da ja mein Exemplar definitiv einseitig geprägt wurde.

Dir auch ein gesundes, erfolgreiches und glückliches neues Jahr.

Grüße

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Re: Brandenburg

Beitrag von Dittsche » Sa 20.01.24 20:49

Brakteat Otto II 1184-1205
Bahrfeldt 70
OTO= MARI Der behelmte und gepanzerte Markgraf mit Schwert, Fahne und Schild
Laut Bahrfeldt wurden 1840 1 Exemplar im Daelifunde gefunden und vom bömenziener Fund 1878 sind 97 Stück übrig geblieben. Näheres ist mir zu den Funden nicht bekannt.
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Re: Brandenburg

Beitrag von mimach » Fr 26.01.24 23:46

Dittsche hat geschrieben:
Sa 20.01.24 20:49
Brakteat Otto II 1184-1205
Bahrfeldt 70
OTO= MARI Der behelmte und gepanzerte Markgraf mit Schwert, Fahne und Schild
Laut Bahrfeldt wurden 1840 1 Exemplar im Daelifunde gefunden und vom bömenziener Fund 1878 sind 97 Stück übrig geblieben. Näheres ist mir zu den Funden nicht bekannt.
Ein schönes Exemplar Dittsche. Glückwunsch dazu. Berichte uns doch bitte mehr über dein Exemplar. z.B. Gewicht und Durchmesser.
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