Hallo zusammen,
wieder einmal bin ich zu einem interessanten Münzchen gekommen. Prinzipiell nichts Besonderes – eine 1 Groschen-Münze aus dem Jahr 1928.
Aber der Avers ist recht interessant: auf dem Adlerkopf ist eine Swastika-Punze zu sehen. Im Netz habe ich hierzu 3 Münzen gefunden, die ebenso diese Punze aufweisen. Eine davon sogar mit haargenau derselben Punze wie meine (alle „Fehler“ der Punze sind identisch), allerdings eine Münze aus 1926:
https://sammlung.wienmuseum.at/en/objec ... akenkreuz/
Hierzu meine Fragen:
- Sind diese Münzen eher selten oder häufig in Sammlungen?
- Wurden diese als Propagandamaterial so gepunzt oder dienten sie als „Übergangswährung“ nach dem Anschluss?
- Kann man den Wert dieser Münze ungefähr abschätzen?
Ich habe die Swastika etwas entschärft, aber wie gesagt – die Punze meiner und derer auf dem eingefügten Link sind komplett gleich.
Herzliche Grüße
Prospektor-23
1 Groschen 1928 mit Swastika Punze
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Re: 1 Groschen 1928 mit Swastika Punze
Hallo,
diese gegengestempelten Münzen sind vor allem (geld)geschichtlich sehr interessant!
Sie waren reines Propagandamittel und wurden in der ‚Kampfzeit‘, also etwa zwischen 1920 und 1933 massenhaft in Österreich ‚hergestellt‘. Natürlich wurden die allermeisten wieder aussortiert und vernichtet. Trotzdem hat eine nicht geringe Anzahl die Zeiten überdauert…
Wichtig ist übrigens auch zu wissen, dass die NSDAP 1933 in Österreich verboten wurde und Hitler selbst von derartiger Propaganda nichts hielt und derartige Objekte selbst verbot!!! Hakenkreuze sollten nur in ‚würdigerer Form‘ erscheinen.
Den monetären Wert dieser gegengestempelten Münzen würde ich eher gering einschätzen! Es gibt aber wohl Sammler, die ganz ordentlich dafür bezahlen. Siehe hier ein 10-Groschen-Stück:
https://www.ma-shops.de/saenn/item.php?id=42094
Wenn ich die Gesetzgebung in Österreich recht verstehe, ist übrigens heute der Besitz und Handel mit derartigen Artefakten in der Alpenrepublik verboten.
Viele Grüße
Lackland
diese gegengestempelten Münzen sind vor allem (geld)geschichtlich sehr interessant!
Sie waren reines Propagandamittel und wurden in der ‚Kampfzeit‘, also etwa zwischen 1920 und 1933 massenhaft in Österreich ‚hergestellt‘. Natürlich wurden die allermeisten wieder aussortiert und vernichtet. Trotzdem hat eine nicht geringe Anzahl die Zeiten überdauert…
Wichtig ist übrigens auch zu wissen, dass die NSDAP 1933 in Österreich verboten wurde und Hitler selbst von derartiger Propaganda nichts hielt und derartige Objekte selbst verbot!!! Hakenkreuze sollten nur in ‚würdigerer Form‘ erscheinen.
Den monetären Wert dieser gegengestempelten Münzen würde ich eher gering einschätzen! Es gibt aber wohl Sammler, die ganz ordentlich dafür bezahlen. Siehe hier ein 10-Groschen-Stück:
https://www.ma-shops.de/saenn/item.php?id=42094
Wenn ich die Gesetzgebung in Österreich recht verstehe, ist übrigens heute der Besitz und Handel mit derartigen Artefakten in der Alpenrepublik verboten.
Viele Grüße
Lackland
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- Prospektor-23 (Mi 07.02.24 19:42)
„Es hat alles seinen tieferen Sinn.“ ‚Joseph Schwejk‘
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Re: 1 Groschen 1928 mit Swastika Punze
Ja, die typische politische Werbung auf den Münzen der ersten Republik...
Das eingeschlagene Hakenkreuz ist die häufigste Form, seltener sind ganze Worte oder auch die "Gegenpropaganda" der Kommunisten.
Wirklich selten sind die nicht, wir finden diese punzierten Stücke mehrmals jährlich in Sammlungen.
In Österreich wurden diese Stücke vor der Änderung der Gesetzeslage auf Flohmärkten und Münzbörsen in der Regel mit 10-20€ gehandelt.
Schöne Grüße
MR
Das eingeschlagene Hakenkreuz ist die häufigste Form, seltener sind ganze Worte oder auch die "Gegenpropaganda" der Kommunisten.
Wirklich selten sind die nicht, wir finden diese punzierten Stücke mehrmals jährlich in Sammlungen.
In Österreich wurden diese Stücke vor der Änderung der Gesetzeslage auf Flohmärkten und Münzbörsen in der Regel mit 10-20€ gehandelt.
Schöne Grüße
MR
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- Prospektor-23 (Mi 07.02.24 19:41)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: 1 Groschen 1928 mit Swastika Punze
Hallo Lackland, hallo Numis-Student,
danke für die ausführliche Information.
Das mit der Gesetzeslage ist mir bewußt.
Die Münze war bei einer Handvoll Münzen als verkrustetes Beiwerk dabei. Erst beim Reinigen ist mir die Punzierung aufgefallen.
Trotzdem ein Münzchen mit interessantem Lebenslauf und auch Teil unserer Geschichte.
Herzliche Grüße
Prospektor-23
danke für die ausführliche Information.
Das mit der Gesetzeslage ist mir bewußt.
Die Münze war bei einer Handvoll Münzen als verkrustetes Beiwerk dabei. Erst beim Reinigen ist mir die Punzierung aufgefallen.
Trotzdem ein Münzchen mit interessantem Lebenslauf und auch Teil unserer Geschichte.
Herzliche Grüße
Prospektor-23
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Re: 1 Groschen 1928 mit Swastika Punze
Ja, ich bin auch der Meinung, dass das Verbot des Besitzes von Zeitzeugnisen die Geschichte nicht ändert... 

Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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