Bronzepest nach modifiziertem Thouvenin behandelt
Moderator: Homer J. Simpson
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Bronzepest nach modifiziertem Thouvenin behandelt
Grüßt euch,
mein Beitrag hier bezieht sieh auch auf diese Diskussion und den Hinweis, die Bronzepest nach der modifizierten Methode nach Thouvenin zu behandeln: viewtopic.php?f=89&t=62355&p=529495&hil ... in#p529495
Zur Vorgeschichte: Bei E... habe ich sehr günstig mehrere byzantinische Follis erworben. Darunter war auch ein Stück mit deutlich sichtbarer Bronzepest. Weil es aber insgesamt noch recht gut erhalten war habe ich ihn trotzdem genommen, auch um die Behandlung mit Bronzepest nach Thouvenin zu testen.
Ich habe ein Laborglas mit Deckel in einer kleinen rechteckigen Form, ca. 4 cm Innenhöhe. Dafür habe ich mir aus einem Kupferdraht eine "Ablage" für die Münze zurechtgebogen. Dann kam etwas Ammoniak 25 %ig dazu, bodenbedeckt, Münze auf die Ablage, Deckel drauf und mit Tesaband zugeklebt. Bei Zimmertemperatur habe ich das Gefäß dann im Wohnzimmer bei zwischen 18-22 Grad C gelagert. Wenn der Ammoniak tiefblau war habe ich den Prozess unterbrochen, destilliertes Wasser dazu gegossen und mit Handschuhen die Münze entnommen. Stets gab es dunkelblaue feste kristalline Ablagerungen auf der Münzoberfläche, die ich nur mit einer leichten Säure (Zitronensäure) entfernen konnte.
Diesen Prozess habe ich viermal wiederholt und dann optisch keine Bronzepest mehr festgestellt. Das Ammoniak war trotzdem blau und mein Kupferdraht war durch ... ("gerostet"/"oxidiert"/...?) Für die nächste Aktion habe ich mir Edelstahldraht besorgt und hoffe, dass der besser geeignet ist als Kupfer.
Um die Münze gut zu trockenen, habe ich sie auf unseren Holzofen gelegt. Sie lag nicht direkt auf der warmen Oberfläche sondern auf einem Metalluntersetzer. Das ist das Ergebnis: Siehe Bilder.
Die grünlichblaue Oxidation ist fest und lässt sich mit destilliertem Wasser nicht entfernen. Was schlagt ihr mir vor? Wie soll ich weiter machen?
mein Beitrag hier bezieht sieh auch auf diese Diskussion und den Hinweis, die Bronzepest nach der modifizierten Methode nach Thouvenin zu behandeln: viewtopic.php?f=89&t=62355&p=529495&hil ... in#p529495
Zur Vorgeschichte: Bei E... habe ich sehr günstig mehrere byzantinische Follis erworben. Darunter war auch ein Stück mit deutlich sichtbarer Bronzepest. Weil es aber insgesamt noch recht gut erhalten war habe ich ihn trotzdem genommen, auch um die Behandlung mit Bronzepest nach Thouvenin zu testen.
Ich habe ein Laborglas mit Deckel in einer kleinen rechteckigen Form, ca. 4 cm Innenhöhe. Dafür habe ich mir aus einem Kupferdraht eine "Ablage" für die Münze zurechtgebogen. Dann kam etwas Ammoniak 25 %ig dazu, bodenbedeckt, Münze auf die Ablage, Deckel drauf und mit Tesaband zugeklebt. Bei Zimmertemperatur habe ich das Gefäß dann im Wohnzimmer bei zwischen 18-22 Grad C gelagert. Wenn der Ammoniak tiefblau war habe ich den Prozess unterbrochen, destilliertes Wasser dazu gegossen und mit Handschuhen die Münze entnommen. Stets gab es dunkelblaue feste kristalline Ablagerungen auf der Münzoberfläche, die ich nur mit einer leichten Säure (Zitronensäure) entfernen konnte.
Diesen Prozess habe ich viermal wiederholt und dann optisch keine Bronzepest mehr festgestellt. Das Ammoniak war trotzdem blau und mein Kupferdraht war durch ... ("gerostet"/"oxidiert"/...?) Für die nächste Aktion habe ich mir Edelstahldraht besorgt und hoffe, dass der besser geeignet ist als Kupfer.
Um die Münze gut zu trockenen, habe ich sie auf unseren Holzofen gelegt. Sie lag nicht direkt auf der warmen Oberfläche sondern auf einem Metalluntersetzer. Das ist das Ergebnis: Siehe Bilder.
Die grünlichblaue Oxidation ist fest und lässt sich mit destilliertem Wasser nicht entfernen. Was schlagt ihr mir vor? Wie soll ich weiter machen?
Viele Grüße
QVINTVS
Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
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Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)
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QVINTVS
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Re: Bronzepest nach modifiziertem Thouvenin behandelt
Mein Mitgefühl, das scheint wohl ziemlich in die Hose gegangen zu sein. Das Verfahren wird ja auch nicht ohne Grund nur selten und in geübten Laboren angewandt.
Den Belag müsste man analysieren, z.B. mittels FT-IR-Spektroskopie. Aus der Ferne und ohne Labor halt nur ein bläuliches Kupfersalz.
Ich würde das Stück in dem Zustand dokumentieren und ansonsten die Finger von komplizierten Laborverfahren lassen.
Fotos vom ursprünglichen Zustand wären noch von Interesse, ggflls. auch von Zwischenzuständen.
Grüße
Tilos
Den Belag müsste man analysieren, z.B. mittels FT-IR-Spektroskopie. Aus der Ferne und ohne Labor halt nur ein bläuliches Kupfersalz.
Ich würde das Stück in dem Zustand dokumentieren und ansonsten die Finger von komplizierten Laborverfahren lassen.
Fotos vom ursprünglichen Zustand wären noch von Interesse, ggflls. auch von Zwischenzuständen.
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Re: Bronzepest nach modifiziertem Thouvenin behandelt
Danke Tilos, für deine Rückmeldung. Wobei ich noch nicht am Ende sein will. Dadurch, dass die Münze auf dem Ofen lag und von mir vergessen wurde, wurde nur die nach oben liegende Seite so grün. Es hat also eigentlich nichts mehr mit Bronzepest zu tun, denn die sollte nahezu weg sein.
Ich stell mir nur die Frage, ob ich sie nochmals in eine leichte Zitronensäure ca. 5 %ig einlegen soll oder etwas anderes. Möglicherweise wurde die Münze durch den Ofenrauch so: Ofentüre auf, es raucht leider unbeabsichtigt heraus, dann schnell die Ofentüre zu; oh, das Wohnzimmer stinkt, schnell lüften, ... Ich weiß jetzt nicht, was sich bei einem Holzfeuer so alles bildet (Schwefeldioxid ?); aber kann es nicht daran gelegen haben?
Wenn die Farbe auf beiden Seiten in Ordnung ist, würde ich die Behandlung fortsetzen:
1. Sicherheitshalber nochmals im Ofen trocknen und beim nächsten Brotbacken
2. gleiche Oberflächenfarbe erzeugen.
3. Benzotriazol
4. mikrokristallines Wachs
Würde mich wieder über eine Rückmeldung freuen. Danke.
Ich stell mir nur die Frage, ob ich sie nochmals in eine leichte Zitronensäure ca. 5 %ig einlegen soll oder etwas anderes. Möglicherweise wurde die Münze durch den Ofenrauch so: Ofentüre auf, es raucht leider unbeabsichtigt heraus, dann schnell die Ofentüre zu; oh, das Wohnzimmer stinkt, schnell lüften, ... Ich weiß jetzt nicht, was sich bei einem Holzfeuer so alles bildet (Schwefeldioxid ?); aber kann es nicht daran gelegen haben?
Wenn die Farbe auf beiden Seiten in Ordnung ist, würde ich die Behandlung fortsetzen:
1. Sicherheitshalber nochmals im Ofen trocknen und beim nächsten Brotbacken
2. gleiche Oberflächenfarbe erzeugen.
3. Benzotriazol
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Würde mich wieder über eine Rückmeldung freuen. Danke.
Viele Grüße
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Re: Bronzepest nach modifiziertem Thouvenin behandelt
Ich kann Dir da leider kaum helfen. Möglicherweise hat sich an der Luft ein basisches Kupfercarbonat - oder auch ein anderes basisches Kupfersalz unter Beteiligung von Chlor - gebildet. Eine Behandlung des Kupfercarbonats mit Citronensäure würde evtl. auch nur von geringem Erfolg sein, weil sich das Kupfercitrat m.K.n. ebenfalls nur schwer in Wasser lösen ließen.
Ich würde es so lassen, zumal das Münzmetall schon recht zernagt aussieht. Die Originalpatina scheint ja komplett zerstört zu sein.
Immerhin ist es Dir gelungen, eine Art Patina herzustellen, wie sie gelegentlich auch "in der Natur" vorkommt.
Das "Vorher-Foto" wäre wirklich von Interesse.
Gruß
Tilos
Ich würde es so lassen, zumal das Münzmetall schon recht zernagt aussieht. Die Originalpatina scheint ja komplett zerstört zu sein.
Immerhin ist es Dir gelungen, eine Art Patina herzustellen, wie sie gelegentlich auch "in der Natur" vorkommt.
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Re: Bronzepest nach modifiziertem Thouvenin behandelt
Mist, ich habe die Vorher-Fotos nicht rechtzeitig abgespeichert und jetzt sind sie auf E... nicht mehr verfügbar.
Viele Grüße
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Re: Bronzepest nach modifiziertem Thouvenin behandelt
Schade, die waren nämlich richtig gut und die über die ganze Münze verteilten Spots waren gut zu sehen. Das ärgert mich jetzt.
Viele Grüße
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