Der griechische Schaukasten

[Chippi]

Hier mal meine aktuell zwei kleinsten und leichtesten Münzen. Die sind gar nicht so leicht zu fotografieren.

Ionien, Kolophon, AR-Tetartemorion, ca. 500-450 v.Chr.

AV: Apollokopf n.r.
RV: Quadratum Incusum
Slg. Klein 364; vgl. Milne 18 (Hemiobol, Stil); Cf. SNG von Aulock 7904 (hemiobol); ca. 5-6mm; 0,10g(!)

So leichte Stücke gibt es tatsächlich: https://www.acsearch.info/search.html?id=6002084.

Ionien, Kolophon, AR-Tetartemorion, ca. 500-450 v.Chr.

AV: Apollokopf frontal
RV: ligiertes TE in Vertiefung
Slg. Klein 398; Milne 7; SNG von Aulock 7900; ca. 5-7mm; 0,16g

Die Datierung der Typen schwankt stark, man findet 577-460 v.Chr.; 450-410 v.Chr. oder: https://www.acsearch.info/search.html?id=2120399.

Gruß Chippi

PS: Beim ersten Stück ist sogar der Globus auf den Centstücken größer.

[Chippi]

Ein kleiner Silberling geht noch heute.

Aiolis, Kyme, Hemiobol, ca. 450-400 v.Chr.

AV: K-Y - Adlerkopf n.l.
RV: Quadratum Incusum

SNG Cop. 31/2; SNG von Aulock 1623; ca. 7mm; 0,33g

Gruß Chippi

[Chippi]

Eine zeige ich noch. Ich wusste nicht, dass es so alte griechische AE-Prägungen gibt, die sogar noch ein Quadratum Incusum zeigen. Keine Erhaltungsgranate, aber eine interessante Emission.

Lesbos, Mytilene, AE8, ca. 440-400 v.Chr.

AV: Apollokopf n.r.
RV: Quadratum Incusum

Vgl. SNG Cop. 364; ca. 8mm; 0,58g

Hier ein weiteres Exemplar: https://www.acsearch.info/search.html?id=1943391.

Gruß Chippi

[Altamura2]

... Ich wusste nicht, dass es so alte griechische AE-Prägungen gibt, die sogar noch ein Quadratum Incusum zeigen. ...

Aus Klazomenai in Ionien gibt es da beispielsweise auch noch welche:
https://www.britishmuseum.org/collectio ... -0606-1263
https://www.britishmuseum.org/collectio ... -1201-3610

SNG Cop 364 ist eine Silbermünze, die derjenigen hier sehr ähnlich sieht.
440 v. Chr. halte ich für zu früh, den Beginn der Bronzeprägung in Kleinasien sieht man eher um 400 v. Chr.

Gruß

Altamura

[Chippi]

... Ich wusste nicht, dass es so alte griechische AE-Prägungen gibt, die sogar noch ein Quadratum Incusum zeigen. ...

Aus Klazomenai in Ionien gibt es da beispielsweise auch noch welche:
https://www.britishmuseum.org/collectio ... -0606-1263
https://www.britishmuseum.org/collectio ... -1201-3610

SNG Cop 364 ist eine Silbermünze, die derjenigen hier sehr ähnlich sieht.
440 v. Chr. halte ich für zu früh, den Beginn der Bronzeprägung in Kleinasien sieht man eher um 400 v. Chr.

Gruß

Altamura

Das dachte ich mir auch mit 440 v.Chr., allerdings gibt es eine erwähnte Belagerung von 406 v.Chr. Das wäre möglich. Ich dachte, die Referenz passt zur Münze direkt, immerhin bei zwei Angeboten verwendet. Scheint dann noch nicht ediert zu sein?

Gruß Chippi

[cmetzner]

Vor kurzem habe ich auch diesen Winzling aus Kolophon erworben:

AR Tetartemorion
Ionia, Kolophon, ca. 490-400 v. Chr.

0,292 g; 12h
Milne, Kolophon, 35A; SNG Tübingen 2898; Weber 5809.

Laut HJB ist die Bestimmung "Milne-31", aber ich denke sie ist 35A.

Av.: Apollokopf nach r.
Rev.: quadratum incusum, ligiertes TE, astragalus links im Feld;

Bild HJB

Grüße
Christiane

[Altamura2]

... Laut HJB ist die Bestimmung "Milne-31", aber ich denke sie ist 35A. ...

Schwer zu sagen, so richtig gut erkennt man das Beizeichen ja nicht mehr . Es könnte vielleicht auch ein Getreidekorn sein (also Milne 34).

Gruß

Altamura

[cmetzner]

... Laut HJB ist die Bestimmung "Milne-31", aber ich denke sie ist 35A. ...

Schwer zu sagen, so richtig gut erkennt man das Beizeichen ja nicht mehr . Es könnte vielleicht auch ein Getreidekorn sein (also Milne 34).

Gruß

Altamura

Das Beizeichen sieht eher aus wie hier bei wildwinds:

https://www.wildwinds.com/coins/greece/ ... e_035a.jpg

mit der Beschreibung astragalus :

https://www.wildwinds.com/coins/greece/ ... e_035a.txt

[Chippi]

In den Konvoluten mit spätrömischen Münzen waren auch Griechen dabei, hier einer davon. Er passt ganz gut zu den oben gezeigten Stücken, allerdings nur örtlich gesehen.

Ionien, Kolophon, AE-Chalkous, ca. 389-350 v.Chr.

AV: Apollokopf mit Taenia n.r.
RV: KOΛO-Φ-ΩNIΩN - fünfsaitige Lyra, darunter Beizeichen (H liegend)
Kinns 15; Milne, Kolophon 84; ca. 10-11mm; 1,26g

Den Milne findet man bei der ANS online: http://numismatics.org/digitallibrary/a ... /nnan44516.

Gruß Chippi

[Chippi]

Im Schnitt habe ich pro Münze keine 7,50€/Stück bezahlt und da ist schon ein Römer mit drin, der alleine mehr als 40€ gekostet hat. Ich kann also nicht meckern, auch wenn die Erhaltungen mal schwächer sind.

Der hier war auch dabei.

Akarnanien, Medeion (auch Medeon), AE14, ca. 300-250 v.Chr.

AV: Athenakopf mit attischen Helm n.r.
RV: ME - ΦI - n.l. stehende Eule, Kopf frontal
BCD Akarnania 342.3; ca. 13-14mm; 2,12g

Scheint eine seltene Ausgabe zu sein, wenn die Sammlung BCD zitiert wird: https://www.acsearch.info/search.html?id=5630915.

Gruß Chippi

[Chippi]

Bei dieser Münze fehlt mir noch der Magistrat, aber bei Angeboten dmit diesem Durchmesser wird fast nie der Magistrat genannt, der dort steht.

Ionien, Magnesia ad Maeandrum, AE13, 350-190 v.Chr.

AV: Reiter n.r.
RV: Buckelrind n.l.knieend, darunter Magistratenname in zwei Zeilen (....../ANΔP?)
Referenz?; ca. 13mm; 1,80g

Gibt es irgendwo eine Liste mit den Magistraten online?

Gruß Chippi

[Altamura2]

Interessante Münzen hast Du da ergattert .

... fünfsaitige Lyra, darunter Beizeichen (H liegend) ...

Das ist kein liegendes H (Eta), sondern ein stehendes 𐤆 (zeta) , damit ist es Milne 83 und Kinns 14. Beispiele siehe hier:
https://www.acsearch.info/search.html?id=1382145 https://www.acsearch.info/search.html?id=1027816

... Scheint eine seltene Ausgabe zu sein, wenn die Sammlung BCD zitiert wird ...

Eine Referenz ist auch Friedrich Imhoof-Blumer, "Die Münzen Akarnaniens", NZ X, 1878, S. 1-180. Dort werden auf Seite 141 unter den Nummern 6-8 Varianten mit Eule beschrieben: https://www.digitale-sammlungen.de/de/v ... ge=152,153
Es gibt da aber allerlei Varianten, was die Ausrichtung und Schreibweise der Legende betrifft.

... Gibt es irgendwo eine Liste mit den Magistraten online? ...

Im Isegrim-Excel in Wildwinds findet man beispielsweise welche: https://www.wildwinds.com/Isegrim/Isegrim_allfiles.xls
Einen hier passenden hab' ich aber nicht gefunden .

Gruß

Altamura

[Chippi]

Interessante Münzen hast Du da ergattert .

... fünfsaitige Lyra, darunter Beizeichen (H liegend) ...

Das ist kein liegendes H (Eta), sondern ein stehendes 𐤆 (zeta) , damit ist es Milne 83 und Kinns 14. Beispiele siehe hier:
https://www.acsearch.info/search.html?id=1382145 https://www.acsearch.info/search.html?id=1027816

Stimmt, habe den Milne falsch interpretiert, 84 ist "ΞH".

... Scheint eine seltene Ausgabe zu sein, wenn die Sammlung BCD zitiert wird ...

Eine Referenz ist auch Friedrich Imhoof-Blumer, "Die Münzen Akarnaniens", NZ X, 1878, S. 1-180. Dort werden auf Seite 141 unter den Nummern 6-8 Varianten mit Eule beschrieben: https://www.digitale-sammlungen.de/de/v ... ge=152,153
Es gibt da aber allerlei Varianten, was die Ausrichtung und Schreibweise der Legende betrifft.

Danke für die weitere Referenz, bei mir ist die Schreibrichtung wie im verlinkten Exemplar, also beide Teile von unten nach oben.

... Gibt es irgendwo eine Liste mit den Magistraten online? ...

Im Isegrim-Excel in Wildwinds findet man beispielsweise welche: https://www.wildwinds.com/Isegrim/Isegrim_allfiles.xls
Einen hier passenden hab' ich aber nicht gefunden .

Gruß

Altamura

Danke, bin auch noch nicht fündig geworden, habe sogar den Münsterberg online durchsucht: https://archive.org/details/diebeamtenn ... ew=theater (92 of 275 und 94 of 275). Leider ist die Schrift sehr klein und die Stelle etwas korrodiert, so dass ich nichts Klares erkennen kann, selbst mit Lupe nicht.

Gruß Chippi

[Chippi]

Hier das nächste Stück aus den Konvoluten. Interessant ist die größere Dezentrierung und das man keinen Stempelrand sieht.

Pisidien, Termessos Major, AE15, ca. 100-1 v.Chr.

AV: Artemisbüste mit Köcher n.r.
RV: TEP - Buckelrind n.l. springend, darüber Mondsichel
Imhoof-Blumer KM 2 (AE12); ca. 14-15mm; 1,68g

Imhoof-Blumer, Kleinasiatische Münzen, Wien 1901-1902. Was besseres als Referenz habe ich nicht gefunden, die wenigen Münzen werden einfach ohne Referenz versteigert/verkauft. Bei der Suche habe ich sogar direkt meine Münze gefunden:
https://www.acsearch.info/search.html?id=11726514.

Gruß Chippi

[Chippi]

Ein weiteres Stück aus den Konvoluten. Eine brauchbare Referenz habe ich noch nicht gefunden. Interessant ist hier der dicke leicht verprägte Schrötling. Habe extra eine Schrägaufnahme gemacht.

Pamphylien, Perge, AE15, ca. 100-1 v.Chr.

AV: Artemisbüste mit Köcher n.l.
RV: APTEMIΔOΣ / ΠEPΓAIAΣ - Spinx n.r. sitzend
ca. 14-15mm; 3,95g

Ein weiteres Stück mit Büste n.l. habe ich gefunden, allerdings ohne Referenz: https://www.acsearch.info/search.html?id=11033248.
Hier gibt es eine Referenz, aber Büste n.r.: https://www.acsearch.info/search.html?id=3308415.

So viele Ausgaben mit Artemidos, ob er wirklich ein Magistrat war oder ob es andere Bedeutung hat?

Gruß Chippi