Ringgeld - subaerat?

Keltische Münzen

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Atalaya
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Atalaya » Mi 13.11.24 10:32

shanxi hat geschrieben:
Mi 13.11.24 10:16
Tauchwägung.
Mal eigenützig reingegrätscht :D Woher bekommt man denn für Tauchwägungen ein Gefäß mit entsprechend feiner Skala, um bei kleinen Münzen sinnvoll ablesen zu können?
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Altamura2 » Mi 13.11.24 11:04

shanxi hat geschrieben:
Mi 13.11.24 10:16
... alternative zum Rechnen wäre eine Tauchwägung. ...
Das wäre auch eine Möglichkeit, aber wenn das Teil wirklich Hohlräume aufweist, dann hast Du hinterher eventuell Wasser drin. Das will man vielleicht auch nicht haben :? .

Gruß

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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Mi 13.11.24 12:17

@ Altamura: Ich staune mal wieder über deine Gaben!!! Das hätte ich nie ausrechnen können! ;-)

Die von mir angegebenen Abmessungen sind ziemlich genau, das Ding ist halt leicht oval, daher 13,5-15 mm.
Dass der Ring hohl ist, glaube ich nicht, das würde man spüren, beim Klopfen hören, aber deine errechneten Gewichte sprechen doch sehr für eine "Fütterung".

Ich bin gespannt, ob sich das Auktionshaus auf einen Umtausch einlassen wird. In der Beschreibung stand "Gold" und eben nicht "vergoldet", andererseits war der Ring Teil eines Lots, und die sind von einem Umtausch wohl generell ausgeschlossen.
Es geht also hier auch um Kulanz. Da hätte ich bei Künker oder Naumann erfahrungsgemäß bei nicht korrekten Angaben keine Bedenken, aber bei Peus...? Den Ruf der Seriosität haben die ja auch...
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von shanxi » Mi 13.11.24 12:35

Atalaya hat geschrieben:
Mi 13.11.24 10:32
Mal eigenützig reingegrätscht Woher bekommt man denn für Tauchwägungen ein Gefäß mit entsprechend feiner Skala, um bei kleinen Münzen sinnvoll ablesen zu können?
Brauchst du nicht. Du nimmst einen kleinen (Plastik)Becher, füllst Wasser rein, stellst ihn auf die Waage. Dann bindest du die Münze an einem Faden fest (sehr dünn, am besten Nähseide) und tauchst sie am Faden komplett ins Wasser aber! ohne Bodenberührung. Die Gewichtszunahme, die du auf der Waage siehst, ist jetzt nicht das Gewicht der Münze sondern das Gewicht des verdrängten Wassers und damit hast du auch gleichzeitig das Volumen der Münze. (1g = 1cm3)
Mit dem Volumen und dem Gewicht hast du auch die Dichte.

Meine kleine Waage ist auf zwei Nachkommastellen genau, geht aber nur bis 200g. Daher der kleine Plastikbecher. Sonst wird es zu schwer. Wenn deine Waage eine Tara Taste hat vor dem Wägen das Gewicht auf 0 stellen.
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Mi 13.11.24 14:02

Ergänzend noch die Rückmeldung von Peus: Eine Rücknahme wird abgelehnt. Ausnahme, wenn ich nachweisen kann, dass diese Münze tatsächlich gefüttert ist.
Vielleicht habe ich bald die Möglichkeit, günstig an eine Spektralanalyse zu kommen. Aber ob solch ein Nachweis reicht?
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Arthur Schopenhauer » Mi 13.11.24 14:11

antisto hat geschrieben:
Mi 13.11.24 14:02
wenn ich nachweisen kann, dass diese Münze tatsächlich gefüttert ist.
Dafür müsste doch dann aber die Tauchwägung reichen?!
Wenn das Stück für sein Volumen zu wenig Masse hat...

Oder steh ich jetzt gerade komplett auf dem Schlauch? :D

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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Mi 13.11.24 14:52

Florian Hayman argumentiert, der Ring könne ja durchaus innen hohl sein. Dann würde die Angabe, dass es sich um Gold handelt, ja immer noch stimmen.
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von shanxi » Mi 13.11.24 15:50

antisto hat geschrieben:
Mi 13.11.24 14:02
Vielleicht habe ich bald die Möglichkeit, günstig an eine Spektralanalyse zu kommen
Das ist auch schwierig. Die einfachen Scanner messen nur die Oberflächenzusammensetzung. Um einen Kern zu sehen musst du durch die Goldschicht durch und das braucht eine Menge Energie. Falls du so eine Maschine auftreiben kannst wäre ein klassisches Röntgenbild die erste Wahl. Das würde einen Kern oder einen Hohlraum direkt zeigen.
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von rati » Do 14.11.24 08:52

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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Altamura2 » Do 14.11.24 09:06

rati hat geschrieben:
Do 14.11.24 08:52
... Hier gibt es etwas Ähnliches: ...
Das eröffnet ja nun ganz andere Perspektiven 8O .

Gruß

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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Do 14.11.24 10:47

Jedenfalls wird deutlich, dass es diese Teile auch im südostasiatischen Raum gegeben hat und die da relativ verbreitet waren und dass sie oft (meist) einen Kern aus Kupfer hatten.
Dass dieses Stück Bestandteil einer guten britischen Keltensammlung war, dürfte für die Herkunft bei den Kelten sprechen, ist aber natürlich überhaupt keine Garantie, denn wer weiß, wie der Sammler daran gekommen ist.
Irgendwie wird die Diskussion spannend. Wenn ich nicht das Gefühl hätte, für das Stück viel zu viel bezahlt zu haben, könnte ich mich an der Diskussion sogar erfreuen… ;-)
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Do 14.11.24 11:22

Ich habe nun shanxis Methode angewandt und das Volumen ermittelt. Altamura war gar nicht so weit weg davon mit seinen Berechnungen, meine Waage mit 0,05 Scala pendelte zwischen 0,55 und 0,6, eher 0,55. Wenn ich das als Volumen zu Grunde lege, müsste der Ring, wäre er reines Gold, um die 11 g wiegen, und selbst bei Kupfer käme ich auf circa 5 g.
Das würde nun doch für einen Hohlraum sprechen, voll gelaufen ist allerdings nichts…
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von tilos » Fr 15.11.24 01:34

Wie sieht denn der Riss (innen, etwa mittig) unterm Mikroskop aus - schimmert da schon Kupfer (blank oder oxidiert) durch?

Ansonsten wäre die schon empfohlene Röntgenuntersuchung sicher aufschlussreich. Du bräuchtes allerdings den Zugriff auf ein geeignetes Gerät, wie sie die Metallrestaurierungslabore der Museen und Landesämter benutzen.

Gruß
Tilos

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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Fr 15.11.24 09:28

Mit starker Vergrößerung sieht man ein stumpfes Grau. Aber das kann auch Verschmutzung sein. Kupfer kann innen eigentlich auch nicht sein, selbst dafür ist der Ring zu leicht.
Ich hatte gedacht, wegen des Röntgenbildes mal meinen Zahnarzt zu fragen, andere Zugänge habe ich leider nicht.
AS
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von tilos » Fr 15.11.24 10:11

antisto hat geschrieben:
Fr 15.11.24 09:28
Mit starker Vergrößerung sieht man ein stumpfes Grau. Aber das kann auch Verschmutzung sein. Kupfer kann innen eigentlich auch nicht sein, selbst dafür ist der Ring zu leicht.
Ich hatte gedacht, wegen des Röntgenbildes mal meinen Zahnarzt zu fragen, andere Zugänge habe ich leider nicht.
AS
Mit einer RFA könnte man die Frage klären, ob es nur Dreck ist oder Kupfervebindungen sind.

Wenn kein Kupfer o.ä. enthalten ist, ist der Ring doch nicht subaerat. Ich dachte, das wäre weiterhin die Fragestellung.
Also dann kann ja der Ring nur hohl sein, wozu die Ausbildung der Enden durchaus passen würde.

Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass Du das Rätsel noch gelöst bekommst.

Grüße
Tilos

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