Hallo Sammlerfreunde,
in meiner Sammlung befindet sich seit langer Zeit eine Münze 2 Stüber 1756 C von Cleve
unter Friedrich II. von Preußen aus vermutlich reinem Kupfer.
Bisher konnte ich nichts darüber erfahren, es ist aber bekannt, dass diese Stücke mehrfach
gefälscht bzw. nachgeprägt wurden.
Manfred Olding schreibt dazu, dass nach einem Edikt des Erzbischofs von Köln vom 27.9.1761
die Österreicher Zweistüberstücke mit der Jahreszahl 1755 nach einem 39-Guldenfuß
geprägt haben, außerdem ist bekannt, dass diese vom Gutsbesitzer Glasenapp geringhaltig
mit der Jahreszahl 1755 nachgeprägt wurden, im Volksmund auch als "Glasenäppkes"
bezeichnet. Von 1756 ist nichts bekannt.
Nachfolgend zeige ich das Kupferstück im Vergleich mit einer echten Prägung mit folgenden
Daten:
Echter 2 Stüber, Soll-Feingehalt 0,1875, Sollgewicht ca. 2,3 Gramm, mein Stück 2,09,
Fälschung 1,99 Gramm, flache Konturen zeugen vom längeren Umlauf, vielleicht war das
Stück auch leicht versilbert.
Würde mich über Hinweise anderer Sammler freuen.
Fälschung 2 Stüber 1756 von Cleve
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Re: Fälschung 2 Stüber 1756 von Cleve
Goedemorgen,
mein - zugegeben ungeschultes- Auge sieht erstmal nichts auffälliges an deiner Münze. Vorallem auf der Wertseite, aber auch der Wappenseite in den Feldern schimmert es doch etwas silbern. Im MA Shop gibt es in den 1755/56 Jahren je auch mindestens ein Stück, welche m. E. auffälliger nach Kupfer aussehen. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass mit der eh schon geringen Silberlegierung in den 2 Stübern in 1755 und in 1756 sowieso geschludert wurde. Hinzu kommt noch dein erwähnter ordentlicher Umlauf, wonach das Gewicht auch unauffällig scheint. Der alte Fritz hat in diesem Zeitraum ja ordentlich Druck ausgeübt. Am 14.10.1755 wurde die Generalpacht für alle 6 Münzstätten an die "Münz-Entrepreneurs" verpachtet. Mit der Vorgabe im Nennwert von 6 Milionen Talern, davon 4,9 Millionen Scheidemünzen zu liefern. Nebenbei noch 1 Millionen Friedrichsdor für seine Kasse. Dazu kommt eine nicht geringe Pachtsumme bei Streichung von Stellen in den Stätten und dazu noch herabgesetzte Gehälter (Quelle: Kluge). Und dann ab 1756 der siebenjährigen Krieg. Also die Verlockung war gegeben.
Hast Du Herrn Olding mal gefragt?
BG Dittsche
mein - zugegeben ungeschultes- Auge sieht erstmal nichts auffälliges an deiner Münze. Vorallem auf der Wertseite, aber auch der Wappenseite in den Feldern schimmert es doch etwas silbern. Im MA Shop gibt es in den 1755/56 Jahren je auch mindestens ein Stück, welche m. E. auffälliger nach Kupfer aussehen. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass mit der eh schon geringen Silberlegierung in den 2 Stübern in 1755 und in 1756 sowieso geschludert wurde. Hinzu kommt noch dein erwähnter ordentlicher Umlauf, wonach das Gewicht auch unauffällig scheint. Der alte Fritz hat in diesem Zeitraum ja ordentlich Druck ausgeübt. Am 14.10.1755 wurde die Generalpacht für alle 6 Münzstätten an die "Münz-Entrepreneurs" verpachtet. Mit der Vorgabe im Nennwert von 6 Milionen Talern, davon 4,9 Millionen Scheidemünzen zu liefern. Nebenbei noch 1 Millionen Friedrichsdor für seine Kasse. Dazu kommt eine nicht geringe Pachtsumme bei Streichung von Stellen in den Stätten und dazu noch herabgesetzte Gehälter (Quelle: Kluge). Und dann ab 1756 der siebenjährigen Krieg. Also die Verlockung war gegeben.
Hast Du Herrn Olding mal gefragt?
BG Dittsche
Zuletzt geändert von Dittsche am Do 13.03.25 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
- Erdnussbier
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Re: Fälschung 2 Stüber 1756 von Cleve
Hallo olricus!
Ich würde das Stück auch nicht mal für eine Fälschung halten.
Der Sollfeingehalt ist ja schon schlechtes Billon.
Ich habe einige Billonmünzen die dann auch irgendwann so kupfrig aussehen.
Der links war vielleicht mal im Silbertauchbad und sieht trotz ähnlicher Umlaufspuren noch silbern aus.
Grüße Erdnussbier
Ich würde das Stück auch nicht mal für eine Fälschung halten.
Der Sollfeingehalt ist ja schon schlechtes Billon.
Ich habe einige Billonmünzen die dann auch irgendwann so kupfrig aussehen.
Der links war vielleicht mal im Silbertauchbad und sieht trotz ähnlicher Umlaufspuren noch silbern aus.
Grüße Erdnussbier
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Erdnussbier für den Beitrag (Insgesamt 3):
- Lackland (Do 13.03.25 15:12) • didius (Do 13.03.25 15:52) • olricus (Do 13.03.25 21:42)
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- Lackland
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Re: Fälschung 2 Stüber 1756 von Cleve
Hallo,
eigentlich ist schon alles gesagt.
Aber auch von mir die Bekräftigung:
Ich halte beide Münzen für echt!
Viele Grüße
Lackland
eigentlich ist schon alles gesagt.
Aber auch von mir die Bekräftigung:
Ich halte beide Münzen für echt!
Viele Grüße
Lackland
„Es hat alles seinen tieferen Sinn.“ ‚Joseph Schwejk‘
- olricus
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Re: Fälschung 2 Stüber 1756 von Cleve
Hallo Sammlerfreunde,
ich bedanke mich recht herzlich bei Allen, die sich die Mühe gemacht haben,
eine Einschätzung zu meinen Stücken abzugeben.
Es freut mich, dass beide Stücke als echt eingeschätzt werden, so bleibt auch
das Kupferstück in der Sammlung. Vielleich ergibt sich auch mal die Gelegenheit,
das Stück Herrn Olding vorzustellen.
Nochmals vielen Dank und Grüße von olricus
ich bedanke mich recht herzlich bei Allen, die sich die Mühe gemacht haben,
eine Einschätzung zu meinen Stücken abzugeben.
Es freut mich, dass beide Stücke als echt eingeschätzt werden, so bleibt auch
das Kupferstück in der Sammlung. Vielleich ergibt sich auch mal die Gelegenheit,
das Stück Herrn Olding vorzustellen.
Nochmals vielen Dank und Grüße von olricus
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