geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Griechische Münzen des Altertums

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cmetzner
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von cmetzner » Mo 02.06.25 04:46

Der dritte Winzling:

AR Tetartemorion (?)
Karia, unbestimmte Münzstätte (Mint “D”), ca. 450 - 400 v. Chr.
7,42 x 7,61 mm; 0,118 g; 6h

Troxell & Kagan 1; HN Online 1387 (obol); SNG Finland Keckman Karia I 914; SNG Turkey I 968 "Milesian standard tetartemorion"; SNG Kayhan 963-7 (diobols);

Av. zwei Stiere, gegeneinander im Profil stehend, ihre gekreuzten Hörner bilden ein "X"; Vorderbein von jedem Stier in gerader Linie
Rev.: Kopf und Hals eines Stieres nach l. im Quadratum Incusum

Bild CNG:
Caria-144_2 copy.jpg
FG,
Christiane
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » Fr 06.06.25 13:46

Die ist wirklich sehr schön erhalten :D , auch wenn man von der Legende (zumindest auf den Bildern) nichts mehr sieht :? .

Den zitierten Artikel von Wolfgang Fischer-Bossert, "Gordion oder Kelainai? Zu einer Gruppe silberner Kleinmünzen mit phrygischen Inschriften", Numismatische Zeitschrift 129, 2023, S. 9-40, findet man übrigens hier: https://www.academia.edu/115163226/Gord ... 23_pp_9_40 , zwei eher sprachwissenschaftliche Artikel von Ignasi-Xavier Adiego und Bartomeu Obrador-Cursach, auf denen F-B aufbaut und die von ihm zitiert werden, findet man ebenfalls im Netz :D :
https://www.academia.edu/75738223/The_I ... n_Phrygian
https://www.academia.edu/97398061/The_A ... rsach_2023_

Gruß

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von antisto » So 08.06.25 13:07

Dieser 1 1/2 Obol (1/8 Stater) aus Siris(?), 0,91 g, 12 mm hat den Weg in meine Sammlung gefunden.
Leider kommt die Ästhetik der Darstellung des hockenden Satyrs mit hohem Relief durch die Fotos meiner antiquarischen Handykamera nur ungenügend zum Vorschein. Jedenfalls eine tolle archaische Münze (um 500 vC), und im oberen zweistelligen Bereich preislich durchaus im Rahmen.
AS
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » So 08.06.25 16:04

antisto hat geschrieben:
So 08.06.25 13:07
... Dieser 1 1/2 Obol (1/8 Stater) aus Siris(?), 0,91 g, 12 mm hat den Weg in meine Sammlung gefunden. ...
Sehr schönes Exemplar :D .

Inzwischen werden diese Münzen aber nach Berge in der thrako-makedonischen Region gegeben, siehe Selene Psoma, "The “Lete” Coinage Reconsidered", in Peter van Alfen (Hrsg.), "Agoranomia. Studies in Money and Exchange Presented to John H. Kroll", New York 2006, S.61-85:
https://www.academia.edu/16155362/The_L ... considered
Dem folgen inzwischen sogar auch viele der großen Auktionshäuser :D .

Gruß

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Mo 09.06.25 18:30

Ich war ja neulich einmal wieder in der Troas unterwegs und habe diese Münze bei Tom Vossen für EUR 26,- entdeckt.
In der Regel wird die abgebildete Person als Satrap bezeichnet. Nähere Erläuterungen fehlen.
Ein Perser ist es mit Sicherheit. Auf dem berühmten Alexander-Sarkophag (nein er lag mit Sicherheit nicht drin :) )
sind die Perser mit der typischen phrygischen Mütze abgebildet.
Die Bilder habe ich im archäologischen Museum
in Istanbul gemacht.
Das ganze ist für mich ein bisschen rätselhaft.
Nun ja, bevor Alexander der Große 334 v. Chr. den Hellespont überschritt, war die Gegend persisch beherrscht, soviel ist sicher.

VG
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » Mo 09.06.25 19:17

quinctilius hat geschrieben:
Mo 09.06.25 18:30
... In der Regel wird die abgebildete Person als Satrap bezeichnet. Nähere Erläuterungen fehlen. Ein Perser ist es mit Sicherheit. ...
Da scheinen Zuordnung des Kopfes und auch die Prägezeit nicht völlig geklärt :| , siehe beispielsweise den "öffentlichen Kommentar" hier in CNO: https://www.corpus-nummorum.eu/types/5630

Gruß

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Mo 09.06.25 19:33

Danke Altamura, die Datierung ca. 412-399 v. Chr.
hängt dann ja wahrscheinlich mit der Zeit des persisch-spartanischen Krieges zusammen.
Zumindest gibt es aus Ionien solche AE Winzlinge, die damit im Zusammenhang stehen sollen („war-token“)

http://www.achemenet.com/pdf/in-press/K ... -09-09.pdf

Wie auch immer, irgendeine persische Authorität muss diese Prägung in Auftrag gegeben haben. Das Münzbild passt ansonsten überhaupt nicht zu Kebren.

VG
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