Der Medailleur Karl GOETZ

Medaillen und Plaketten

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Wilfried
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Karl Goetz Schwarze Schande

Beitrag von Wilfried » Di 28.06.05 08:05

Guten Morgen,

mit interesse habe ich die beiträge gelesen. (bin neu hier). bei mir fliegt die "Die Schwarze Schande - Penis- " in silber rum. alle beschreibungen und bilddarstellungen sind jedoch in bronze. wo erhält man informationen in welchen auflagen die medaillen geprägt worden sind?

Wilfried

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Di 28.06.05 08:52

Hallo Wilfried,
Viele Goetz-Medaillen wurden neben Bronze auch in Silber ausgegeben. Einen Gesamtüberblick habe ich nicht, aber das Stück von 1921 mit Schrift auf dem zur Säule umgestalteten Penis existiert in Silber (36 mm, ca. 19,62 g, Randpunze: BAYER. HAUPTMÜNZAMT. FEINSILBER.). Das Stück war auf der Leipziger Münzauktion 33 Los 917 (2003) in Prfr., mattiert für 120 € angeboten und ging für 220 € weg. Ein Zeichen, dass es nicht so häufig ist.
Ich weiß nicht, ob es Quellen zur Auflage gibt, da die Medaillen nicht "limitiert" ausgegeben wurden. Goetz hat soviel produziert, wie sich verkaufen ließen.
Gruß Lutz12
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Karl Goetz "Schwarze Schande"

Beitrag von Wilfried » Mi 29.06.05 06:10

Moin Lutz,

vielen Dank für Deine umfassende Antwort. Ganz schön detailliert! Es scheint als hättest Du bei der Auktion geboten.

Vielen Dank nochmals für die Information!

G.Wilfried

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Beitrag von Lutz12 » Mi 29.06.05 08:45

Hallo Wilfried,
Auf die Medaille habe ich nicht geboten, ist nicht meine Preisklasse :( . Hängt aber auch damit zusammen, dass ich die Goetz-Medaillen in Bronze deutlich schöner empfinde, auch aufgrund des meist größeren Formats. Wenn ich vor die Wahl zwischen Bronze oder Silberexemplar gestellt würde - wäre meine Entscheidung eindeutig (Bronze!). Wenn Du mal beide Varianten im Original nebeneinander liegen hättest könntest Du das sicher nachempfinden.
Dein Stück (wenn Original!) ist trotzdem ein gesuchtes Exemplar. Goetz ist wohl einer der bekanntesten und gesuchtesten Medailleure. Der Hinweis auf die Echtheit ist deshalb wichtig, weil es von Goetzmedaillen viele Nachbildungen gibt (wie bei allen gesuchten Gebieten).
Gruß Lutz12
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Re: Genkmuenze "Die schwarze Schande/Schmach", 1920 u.

Beitrag von Pfennig 47,5 » So 22.01.23 18:17

Hallo!
Ich versuche es einmal!
Ein Bronzestück, 56 mm, mit einem Gewicht von 56,32g
G 1.jpg
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Re: Genkmuenze "Die schwarze Schande/Schmach", 1920 u.

Beitrag von Pfennig 47,5 » Do 26.01.23 21:47

Später, hat der Medailleur Lauer aus Nürnberg einen weiteren Schandtaler auf den Markt gebracht.
Not 1.jpg
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Not 2.jpg
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Re: Gedenkmedaille "Die schwarze Schande/Schmach", 1920 u.

Beitrag von Tinapatina » Do 17.07.25 14:52

Hallo,
dieser Thread liegt nun leider auch schon etwas länger brach :!: Ich möchte nun einen Aspekt anführen, den wohl nicht soviele kennen. Karl Goetz hatte einen Sohn namens Guido Maximilian Karl, * 18. Oktober 1912 München, † 9. März 1992 München, der in die Fußstapfen seines Vaters trat die ihm aber zeitlebens etwas zu groß waren. Natürlich musste die Geburt des Sohnes mit einer...na?.. Medaille natürlich gefeiert werden. Hier eine Silbermedaille auf das Ereignis: https://www.acsearch.info/search.html?id=5483432
Eines seiner eigenen Medaillen ist z.B. diese hier:https://www.acsearch.info/search.html?id=475997 oder auch: https://www.acsearch.info/search.html?id=10289362
Und so sah er aus, porträtiert vom Vater Karl:
Guido Maximilian Karl Goetz.jpg
Und das weiß Bolschewiki über Guido Goetz:
Auch Karls Sohn, der Bildhauer Guido Goetz (18. Oktober 1912 – 9. März 1992), trat als Medailleur in Erscheinung. Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf er im Stile seines Vaters und teils unter dessen Anleitung Erinnerungsmedaillen zu bedeutenden Ereignissen der Nachkriegszeit, etwa anlässlich der Berliner Luftbrücke, der Währungsreform von 1948 oder der Gründung der NATO.

Im Prinzip hat Karl Goetz dem Volk genau aufs Maul geschaut und mit seiner Meinung vermischt und voila: künstlerisch und geschäftlich sehr fruchtbare 633 Medaillen, die er im Laufe seiner beruflichen Laufbahn geschaffen hat. Noch ein kleines Schmankerl für alle Münchner in Form einer nicht häufigen Bronzegussmedaille: 1919 von Karl Goetz. Auf die Bildung der Räterepublik in Bayern. Av.: DIE RÄTE REPUBLIK/BAIERN 7.-30.W.1919, Karikaturen der bedeutenden Personen für die Räterepublik Levine, Toller und Mühsam. Rv.: LOS VOM REICH/ES LEBE DIE INTERNATIONALE, Gustav Landauer u. Lenin tanzen küssend miteinander; im Hintergrund die Frauenkirche verbunden mit der Moskauer Kathedrale. Spätere Fertigung. Kienast:222. Dm: 60,00 mm. vzgl.
Erich Mühsam (1878-1934) war Publizist und Antimilitarist und maßgeblich an der Gründung der Räterepublik beteiligt; Eugen Levin stammte aus einer wohlhabenden russischen Familie aus St. Petersburg; lebte in Heidelberg und war Vorsitzender des Vollzugsrates Ernst Toller (1839-1939) wurde im I. Weltkrieg zum Pazifisten und Revolutionär; er war Vorsitzender des Zentralrates der München Räterepublik.

Beste Grüße
Udo
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Re: Der Medailleur Karl GOETZ

Beitrag von Tinapatina » Fr 25.07.25 17:54

Bei der Aufarbeitung meiner neu erworbenen numismatischen Literatur fiel mir ein dünnes Heftchen der Kunst-Münz-und Medaillenhandlung Arno Fickert aus Pösneck/thüringen in die Hände. Wie ich find bietet sie einen kleinen Überblick über das Angebot und die Preise an Medaillen des Karl Goetz im Kriegsjahr 1941. Gezeigt werden Arbeiten über "Ära Drittes Reich" und "Kriegsereignisse 1939/41"
Viel Vergnügen beim Betrachten des Kataloges.

Beste Grüße
Udo
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