Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Phantastisch! Dann ist die Zuordnung meines Stückes also wirklich COS II. Ich finde es faszinierend, daß es nun im Forum zwei Stücke vom selben Stempel gibt. Auf Didius Stück erkennt man auch deutlicher als auf meinem, daß das Beizeichen auf jeden Fall aus einem Υ in Kombination mit einem weiteren Zeichen besteht und das das Υ auf dem anderen Symbol liegt.
In Bezug auf das andere Symbol möchte ich die Flaviologen gern herausfordern. Wieso soll das ein Βeta sein, ich würde eher weiter an ein quergestelltes Phi oder aber an ein schnödes Omikron denken. Ich gehe bei meiner Überlegung von meinen eigenen Erfahrungen mit handschriftlichem Griechisch aus. In meinen fünf Jahren Altgriechisch mußten wir jede Menge Texte abschreiben, Grammatikübungen absolvieren, Deklinations - und Kommunikationstabellen erstellen usw. Wer einmal das Verb στεργειν handschriftlich durch sämtliche Tempi und Modi gehechelt hat, wird nachvollziehen können , daß man sehr schnell dazu übergeht, beim Sigma, Tau, Epsilon, Rho, Gamma und Ny zu ökonomisieren und die Schnörkel wegzulassen, ( bloß die Mädchen nicht, die haben jeden Buchstaben gemalt und sich dann beschwert, daß sie ewig an den Hausaufgaben saßen ), so daß unsere griechische Handschrift der der antiken Schreiber schnell ziemlich ähnlich war. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, das große Β abgeändert zu haben und hätte auch keinen Vorteil darin gesehen, es dem Φ ähnlich werden zu lassen, allerdings wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, das Φ umzudrehen.
Wie kommt man zur Lesart Φ, bzw BY und wer hat das so festgelegt ?
In Bezug auf das andere Symbol möchte ich die Flaviologen gern herausfordern. Wieso soll das ein Βeta sein, ich würde eher weiter an ein quergestelltes Phi oder aber an ein schnödes Omikron denken. Ich gehe bei meiner Überlegung von meinen eigenen Erfahrungen mit handschriftlichem Griechisch aus. In meinen fünf Jahren Altgriechisch mußten wir jede Menge Texte abschreiben, Grammatikübungen absolvieren, Deklinations - und Kommunikationstabellen erstellen usw. Wer einmal das Verb στεργειν handschriftlich durch sämtliche Tempi und Modi gehechelt hat, wird nachvollziehen können , daß man sehr schnell dazu übergeht, beim Sigma, Tau, Epsilon, Rho, Gamma und Ny zu ökonomisieren und die Schnörkel wegzulassen, ( bloß die Mädchen nicht, die haben jeden Buchstaben gemalt und sich dann beschwert, daß sie ewig an den Hausaufgaben saßen ), so daß unsere griechische Handschrift der der antiken Schreiber schnell ziemlich ähnlich war. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, das große Β abgeändert zu haben und hätte auch keinen Vorteil darin gesehen, es dem Φ ähnlich werden zu lassen, allerdings wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, das Φ umzudrehen.
Wie kommt man zur Lesart Φ, bzw BY und wer hat das so festgelegt ?
Grüsse, Mynter
- friedberg
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Hallo,
zuerst, die ganze Zuordnung "dieser Stücke" zur Münzstätte Ephesus beruht auf stilistischen Argumenten
und darauf das einige Stücke EPE als Beizeichen revers aufweisen.
Byzantium und Philippi waren als mögliche Münzstätten ebenfalls in der Diskussion.
Bei den Typen RIC II 1² Vespasian 1390 - 1470 wird in Folge dessen Ephesus als Münzstätte aktuell angenommen.
Obige Typen 1390 - 1470 haben im Revers teilweise Beizeichen, neben den beiden um die es zuletzt ging
kommt noch vor: EPE, ein Stern, ein Ring, teils auch Kombinationen dieser Beizeichen.
Im RIC II 1² ist zu den Typen, sofern vorhanden, das Beizeichen grafisch im Text hintenangestellt !
Zur jeweiligen Prägegruppe ist ein "Vorschlag" zur Lesart aufgeführt: Da man die Beizeichen Stern und Ring nicht "lesen" kann hätten die Verfasser den "Vorschlag" zur Lesart
auch genauso gut (besser) ganz weglassen sollen.
Die Beizeichen sind schlicht grafische Symbole, teils entwickelt aus griechischen Buchstaben, teils auch eben nicht.
In Folge dessen gibt es keine Lesart und niemand hat etwas dazu festgelegt.
Zuletzt gibt es noch die Typen RIC II 1² Vespasian 1471 - 1521. Die Stücke sind stilistisch ähnlich zu den
Typen 1390 - 1470. Aber sie unterscheiden sich zu diesen dahingehend das unmögliche Ämterkombinationen
vorkommen und es durch die Reihe Hybride Stücke gibt.
Die zugehörige Münzstätte wird als: Münzstätte in Kleinasien, unsicher Ephesus, angenommen.
Kennzeichnend ist ein "annulet / Ring" avers. Beizeichen im Revers kommen bei den Typen nicht vor.
Mit freundlichen Grüßen
zuerst, die ganze Zuordnung "dieser Stücke" zur Münzstätte Ephesus beruht auf stilistischen Argumenten
und darauf das einige Stücke EPE als Beizeichen revers aufweisen.
Byzantium und Philippi waren als mögliche Münzstätten ebenfalls in der Diskussion.
Bei den Typen RIC II 1² Vespasian 1390 - 1470 wird in Folge dessen Ephesus als Münzstätte aktuell angenommen.
Obige Typen 1390 - 1470 haben im Revers teilweise Beizeichen, neben den beiden um die es zuletzt ging
kommt noch vor: EPE, ein Stern, ein Ring, teils auch Kombinationen dieser Beizeichen.
Im RIC II 1² ist zu den Typen, sofern vorhanden, das Beizeichen grafisch im Text hintenangestellt !
Zur jeweiligen Prägegruppe ist ein "Vorschlag" zur Lesart aufgeführt: Da man die Beizeichen Stern und Ring nicht "lesen" kann hätten die Verfasser den "Vorschlag" zur Lesart
auch genauso gut (besser) ganz weglassen sollen.
Die Beizeichen sind schlicht grafische Symbole, teils entwickelt aus griechischen Buchstaben, teils auch eben nicht.
In Folge dessen gibt es keine Lesart und niemand hat etwas dazu festgelegt.
Zuletzt gibt es noch die Typen RIC II 1² Vespasian 1471 - 1521. Die Stücke sind stilistisch ähnlich zu den
Typen 1390 - 1470. Aber sie unterscheiden sich zu diesen dahingehend das unmögliche Ämterkombinationen
vorkommen und es durch die Reihe Hybride Stücke gibt.
Die zugehörige Münzstätte wird als: Münzstätte in Kleinasien, unsicher Ephesus, angenommen.
Kennzeichnend ist ein "annulet / Ring" avers. Beizeichen im Revers kommen bei den Typen nicht vor.
Mit freundlichen Grüßen
- Mynter
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Dann werde ich das Stück als mit " einem in der Literatur als BY gedeutetes Beizeichen unter AVG " katalogisieren.
Grüsse, Mynter
- friedberg
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Hallo,
die beiden Symbole sind teilweise auf den Münzen schlecht zu unterscheiden.
Wenn dann ein Flavier den anderen Flavier um dessen Meinung bittet
fragt er halt ob dort ein BY steht, oder nicht.
Der andere Flavier weis dann was gemeint ist und man muss nicht umständlich
versuchen die Fragestellung zu formulieren
In dem Sinne, wenn Du Dein Stück mit BY katalogisierst bist Du im Team-Flavier
Mit freundlichen Grüßen
die beiden Symbole sind teilweise auf den Münzen schlecht zu unterscheiden.
Wenn dann ein Flavier den anderen Flavier um dessen Meinung bittet
fragt er halt ob dort ein BY steht, oder nicht.
Der andere Flavier weis dann was gemeint ist und man muss nicht umständlich
versuchen die Fragestellung zu formulieren
In dem Sinne, wenn Du Dein Stück mit BY katalogisierst bist Du im Team-Flavier
Mit freundlichen Grüßen
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paul81
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Vespasian, Tetradrachme (29mm, 14.81g) aus Antiochien, 70 - 71 n. Chr.
RPC II 1955; Prieur 124.
Bei der letzten Gorny & Mosch Auktion ersteigert.
Der Portraitstil bei diesen Tetradrachmen gefällt mir sehr, deutlich realistischer als der Stil aus der Hauptstadt.
RPC II 1955; Prieur 124.
Bei der letzten Gorny & Mosch Auktion ersteigert.
Der Portraitstil bei diesen Tetradrachmen gefällt mir sehr, deutlich realistischer als der Stil aus der Hauptstadt.
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Da wäre ich mir nicht so ganz sicher. Es ist möglich, daß die Stempel von stadtrömischen Stempelschneidern hergestellt wurden, möglicherweise auch von Rom geliefert wurden.
Da kann sicher noch einiges an Forschungsarbeit geleistet werden.
Aber davon abgesehen - ein hübsches Münzlein. Du hast ein gutes Auge für schönen Stil.
Grüße
Klaus
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)
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paul81
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Domitian, Kistophor, 95 n. Chr., 27 mm, 10,47 g.
RIC 850; RPC 873.
Die Tönung hebt das ohnehin schöne Portrait, noch mal mehr hervor.
So eine grosse römische Silbermünze ist eine schöne Abwechslung zu den kleinen Denaren (nichts gegen Denare
).
RIC 850; RPC 873.
Die Tönung hebt das ohnehin schöne Portrait, noch mal mehr hervor.
So eine grosse römische Silbermünze ist eine schöne Abwechslung zu den kleinen Denaren (nichts gegen Denare
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Hallo,
des RIC II 1² (I. A. Carradice, T. V. Buttrey) davon aus das diese Cistophoren in der stadtrömischen Münze
für den Export und Umlauf in die östliche Reichshälfte (Asien) hergestellt wurden.
Kevin Butcher und Matthew Ponting haben solche Cistophoren metallurgisch untersucht:
"The Metallurgy of Roman Silver Coinage, 2014, S.475"
Sie ermittelten für die obigen Stücke einen durchschnittlichen Feinsilber Gehalt von ~ 80%.
Gleichzeitige Denare Domitians weisen dagegen einen durchschnittlichen Feinsilber Gehalt von ~ 90% auf.
Zitat: "The issue of c. AD 95 brought the two denominatons even closer in weight
(10.15g for the cistohorus and 10.35g for three denarii), but the fineness of the
denarius was now about 90%. Three denarii now contained about 9.32g of silver,
whereas the cistophorus remained at about 80% and contained about 8.12g of silver.
This means that the cistophorus was now overvalued against the denarius about 15% ..."
Warum diese Cistophoren hinsichtlich ihres Feinsilbergehalts im Verhältnis zu deren Nominal
(drei Denare) unterwertig ausgebracht wurden bleibt offen.
Bei Domitians sonstigen Silberprägungen kann man drei verschiedene Zeiträume mit jeweils geringfügig
anderem Feinsilber Gehalt unterscheiden. Innerhalb einer dieser drei Prägezeiträume unterlag
der Feinsilber Gehalt kaum messbaren Schwankungen und wurde so genau wie möglich eingehalten.
Die "unterwertigen" Cistophoren sind dahingehend auffällig. Entweder wurde absichtlich eine Art
"inflationäre" Prägung begrenzt für ein bestimmtes (östliches) Umlaufgebiet ausgegeben.
Oder es wurden ältere Prägungen kostengünstig eingeschmolzen und deren Material in diesen Cistophoren
"recycelt" ohne sich die Mühe zu geben den eigentlich notwendigen Feinsilber Gehalt zu erreichen.
Da die Schwankungsbreite des Feinsilber Gehalts der von Butcher / Ponting untersuchten Cistophoren
höher ist als die der gleichzeitigen Denare tendiere ich selbst zu letzterer Möglichkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Glückwunsch zum Stück ! Aufgrund Stil, Legendenform und Stempelstellung gehen die Autoren
des RIC II 1² (I. A. Carradice, T. V. Buttrey) davon aus das diese Cistophoren in der stadtrömischen Münze
für den Export und Umlauf in die östliche Reichshälfte (Asien) hergestellt wurden.
Kevin Butcher und Matthew Ponting haben solche Cistophoren metallurgisch untersucht:
"The Metallurgy of Roman Silver Coinage, 2014, S.475"
Sie ermittelten für die obigen Stücke einen durchschnittlichen Feinsilber Gehalt von ~ 80%.
Gleichzeitige Denare Domitians weisen dagegen einen durchschnittlichen Feinsilber Gehalt von ~ 90% auf.
Zitat: "The issue of c. AD 95 brought the two denominatons even closer in weight
(10.15g for the cistohorus and 10.35g for three denarii), but the fineness of the
denarius was now about 90%. Three denarii now contained about 9.32g of silver,
whereas the cistophorus remained at about 80% and contained about 8.12g of silver.
This means that the cistophorus was now overvalued against the denarius about 15% ..."
Warum diese Cistophoren hinsichtlich ihres Feinsilbergehalts im Verhältnis zu deren Nominal
(drei Denare) unterwertig ausgebracht wurden bleibt offen.
Bei Domitians sonstigen Silberprägungen kann man drei verschiedene Zeiträume mit jeweils geringfügig
anderem Feinsilber Gehalt unterscheiden. Innerhalb einer dieser drei Prägezeiträume unterlag
der Feinsilber Gehalt kaum messbaren Schwankungen und wurde so genau wie möglich eingehalten.
Die "unterwertigen" Cistophoren sind dahingehend auffällig. Entweder wurde absichtlich eine Art
"inflationäre" Prägung begrenzt für ein bestimmtes (östliches) Umlaufgebiet ausgegeben.
Oder es wurden ältere Prägungen kostengünstig eingeschmolzen und deren Material in diesen Cistophoren
"recycelt" ohne sich die Mühe zu geben den eigentlich notwendigen Feinsilber Gehalt zu erreichen.
Da die Schwankungsbreite des Feinsilber Gehalts der von Butcher / Ponting untersuchten Cistophoren
höher ist als die der gleichzeitigen Denare tendiere ich selbst zu letzterer Möglichkeit.
Mit freundlichen Grüßen
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paul81
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Danke, sehr interessant.friedberg hat geschrieben: ↑Sa 25.10.25 17:06Hallo,
Glückwunsch zum Stück ! Aufgrund Stil, Legendenform und Stempelstellung gehen die Autoren
des RIC II 1² (I. A. Carradice, T. V. Buttrey) davon aus das diese Cistophoren in der stadtrömischen Münze
für den Export und Umlauf in die östliche Reichshälfte (Asien) hergestellt wurden.
Kevin Butcher und Matthew Ponting haben solche Cistophoren metallurgisch untersucht:
"The Metallurgy of Roman Silver Coinage, 2014, S.475"
Sie ermittelten für die obigen Stücke einen durchschnittlichen Feinsilber Gehalt von ~ 80%.
Gleichzeitige Denare Domitians weisen dagegen einen durchschnittlichen Feinsilber Gehalt von ~ 90% auf.
Zitat: "The issue of c. AD 95 brought the two denominatons even closer in weight
(10.15g for the cistohorus and 10.35g for three denarii), but the fineness of the
denarius was now about 90%. Three denarii now contained about 9.32g of silver,
whereas the cistophorus remained at about 80% and contained about 8.12g of silver.
This means that the cistophorus was now overvalued against the denarius about 15% ..."
Warum diese Cistophoren hinsichtlich ihres Feinsilbergehalts im Verhältnis zu deren Nominal
(drei Denare) unterwertig ausgebracht wurden bleibt offen.
Bei Domitians sonstigen Silberprägungen kann man drei verschiedene Zeiträume mit jeweils geringfügig
anderem Feinsilber Gehalt unterscheiden. Innerhalb einer dieser drei Prägezeiträume unterlag
der Feinsilber Gehalt kaum messbaren Schwankungen und wurde so genau wie möglich eingehalten.
Die "unterwertigen" Cistophoren sind dahingehend auffällig. Entweder wurde absichtlich eine Art
"inflationäre" Prägung begrenzt für ein bestimmtes (östliches) Umlaufgebiet ausgegeben.
Oder es wurden ältere Prägungen kostengünstig eingeschmolzen und deren Material in diesen Cistophoren
"recycelt" ohne sich die Mühe zu geben den eigentlich notwendigen Feinsilber Gehalt zu erreichen.
Da die Schwankungsbreite des Feinsilber Gehalts der von Butcher / Ponting untersuchten Cistophoren
höher ist als die der gleichzeitigen Denare tendiere ich selbst zu letzterer Möglichkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Für mich sieht dieser Kistophor aufgrund von Stil und Legende eigentlich wie ein grosser Denar aus, von daher macht die stadtrömische Herkunft, wie du geschrieben hast, für mich absolut Sinn.
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