Münzreinigung die Tausendste

Münzen aus der BRD von 1948 - 2001

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ASinus
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Münzreinigung die Tausendste

Beitrag von ASinus » Mo 03.11.25 16:55

Moin,
ich bin ganz neu...zumindest beim Sammeln von Münzen.
Dazu gekommen bin ich beim Ausmisten nach meiner Zwangsberentung, als mir die Gläser mit Kleingeld in die Hände fielen.
Ich habe/hatte die Angewohnheit das Wechselgeld immer in die Hosentasche zu stecken und es zuhause in ein Glas zu werfen.
So sind über die Jahre und Wohnorte einige Gläser zusammengekommen, die deutsche Geldstücke enthalten.
So entstand eine ganz blöde Idee, durch die ich jetzt auch hier gelandet bin.

Nun, ich habe schon mitbekommen, daß man Münzen nicht reinigt. Um die Patina nicht zu zerstären.

Mitbekommen habe ich auch, daß Sammler Hühnerfutter, das sie nicht brauchen, zur LZB und damit zur Verschrottung geben. Eigentlich schade, weil Anfänger wie ich...
Erst mal genug zu meiner Vorstellung.
Zu meiner Frage.
Beim Sortieren sind natürlich viele doppelte Münzen aufgetaucht.
Da man z.B. 2 Pfennigmünzen aus den 1970igern wohl kaum verkaufen kann und wenn ich sie schon habe, hat sie bestimmt auch jeder Sammler.
Also kam mir die blöde Idee - bin Meister für blöde Ideen - solche Münzen umzufunktionieren.
Eine komplette Reihe (D,F,G,J) glitzernder 2 Pfennige, eingelassen in einem dunklen Holz, aus dem Geburtsjahr eines alten Bekannten, ergeben doch ein ziemlich persönliches Geburtstagsgeschenk. Immerhin feiern diese Leute demnächst ihren 50igsten oder 60igsten.

Vom Glitzern ist so ein olles Geldstück aber weit entfernt.
Erste Versuche mit Seifenlauge und Ultraschallreiniger zeigen Verfärbungen, die glatt als Patina durchgehen könnten.
"Katzenglanz" ist aber anders.
Jemand eine Idee, wie man alte Münzen zum Leuchten bringt?

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Re: Münzreinigung die Tausendste

Beitrag von Zwerg » Mo 03.11.25 17:07

ASinus hat geschrieben:
Mo 03.11.25 16:55
Jemand eine Idee, wie man alte Münzen zum Leuchten bringt?
Leichte Säure und / oder ein Dremel.
Versuchs einmal mit Essig - für den Anfang.
Im gut sortierten Supermarkt gibt es ganz viele Metallreiniger.

Grüße
Klaus
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Re: Münzreinigung die Tausendste

Beitrag von ASinus » Di 04.11.25 14:01

Zwerg hat geschrieben:
Mo 03.11.25 17:07
Leichte Säure und / oder ein Dremel.
Versuchs einmal mit Essig - für den Anfang.
Danke!

"...Dremel..."
Als früherer Maschinenbauer möchte ich bei einer galvanischen Beschichtung eigentlich von mechanischen Bearbeitungen Abstand nehmen.
Heißt ja nicht, daß ich zu faul wäre... Nöööööööö.

"...Säure/Essigsäure..."
Das ist dann wohl zur Reduktion von Kupferoxid gedacht.
Entfernt damit natürlich jegliche Patina... in meinem Fall ja sogar erwünscht (Bei Sammlerobjekten ein absolutes NO GO).
Bei Essigsäure würde ich mindestens mal von einer Farbänderung ausgehen. (auch NO GO)
Also reine, saubere Säure.
HCL?
Wasserstoff bindet den Sauerstoff. Chlorgas wird frei? - Hätte ich in Chemie mal besser aufgepasst...

Da helfen wohl nur Experimente!
Als Proanden hätte ich zwar ein paar Anwärter. Aber warum eigentlich keine Euro-Cent verwenden?
Die wird man, auch beschädigt, viel einfacher los.

Wie unterscheidet sich die äußere Kupferschicht von Pfennigen zu Cent? Beide reines Kupfer?

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Re: Münzreinigung die Tausendste

Beitrag von Numis-Student » Di 04.11.25 14:05

Die gute alte DM (also die Pfennige) verfügen über dickere, aufgewalzte Kupfer-/Bronze-/Messing-Schichten, während die Eurocents viel dünner galvanisch verkupfert sind.

Schöne Grüße
MR
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ASinus (Di 04.11.25 15:28)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Münzreinigung die Tausendste

Beitrag von pingu » Di 04.11.25 15:11

Hallo,

wenn es glänzen soll, würde ich die Teile einfach mit Elsterglanz und einem Lappen auf Hochglanz polieren, die Chemiekeule kann man sich dann sparen. Mit Zahnpasta einschnmieren, kurz antrocknen lassen (nicht durchtrocknen) und dann mit einem Mikrofasertuch auf Hochglanz bringen sollte auch sehr gut funktionieren und ist einfach umzusetzen.

Grüße pingu
Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....

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Re: Münzreinigung die Tausendste

Beitrag von Zwerg » Di 04.11.25 15:25

Cilit Bang (gibts das noch) hat immer mit blitzblanken Münzen nach der Behandlung geworben.
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Re: Münzreinigung die Tausendste

Beitrag von ASinus » Di 04.11.25 17:04

Numis-Student hat geschrieben:
Di 04.11.25 14:05
"...die Pfennige...") verfügen über dickere, aufgewalzte Kupfer-/Bronze-/Messing-Schichten, während die Eurocents viel dünner galvanisch verkupfert sind.
Spannend, wie kommt man an solches Wissen?
Bronze ist eine eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Härter als Messing.
Messing eine Legierung aus Kupfer und Zink.
Die Bronceschicht also ein harter Korrosionsschutz für den Eisenkern.
Messing verbessert durch seine weichere Schicht das Prägeergebnis.
Kupfer - klar.
"aufgewalzt" ist eine gute Information. Damit sind die Schichtdicken auf jeden fall höher als ich dachte.

Wenn die äußere Schicht bei Cent und Pfennig jeweils reines Kupfer ist, kann ich auch Cents quälen.
Ich will ja kein Material abtragen... außer dem "Antiglanz".
pingu hat geschrieben:
Di 04.11.25 15:11
...Zahnpasta ... auf Hochglanz bringen ...
Polieren ist eine Form des feinen schleifens. Also Materialabnehmend.
Zahnpasta hat auch Bestandteile von Polier- also Schleifmittel.
Beim Scheifeni kommt man nicht in die Ecken. Man kann nur ebene Flächen erzeugen.
Ziel ist nicht glänzende Kupferplättchen zu verschenken.
Trotzdem Danke!
Hilft auf jeden Fall, mit diesen irrwitzigen Reinigungsvorschlägen für Münzen aus dem Internet aufzuräumen.

Sobald ich eine brauchbare Möglichkeit gefunden habe, werde ich sie mit Sicherheit nicht veröffentlichen.
Weder hier, noch sonst wo im imIernet.
Sollen kleine Gauner doch weterhin ihre offensichtliche Fehler machen.

Nicht vergessen, mir geht es um persänliche Geschenke für Bekannte, zu denen ich seit mehr als 30 bzw. 40 Jahren Kontakt habe.
Ok, sind nur noch zwei Menschen...
Trotzdem habe ich die in Frage kommenden Münzen, mein Leben lang mit mir rumgeschleppt.
Und genau diese brauchen ihren Glanz zurück, wenigstens noch ein mal.

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