Schaukasten altdeutsche Münzen

Deutschland vor 1871
Klausde
Beiträge: 56
Registriert: So 25.05.25 16:20
Hat sich bedankt: 39 Mal
Danksagung erhalten: 71 Mal

Re: Schaukasten altdeutsche Münzen

Beitrag von Klausde » Mi 12.11.25 17:00

Eine Neuerwerbung
Oldenburg 1 Taler, 1846
Dateianhänge
Jaeger 43 Oldenburg 1846a.jpg
Jaeger 43 Oldenburg 1846.jpg
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Klausde für den Beitrag (Insgesamt 6):
Chippi (Mi 12.11.25 17:03) • Lackland (Mi 12.11.25 17:16) • Arthur Schopenhauer (Mi 12.11.25 17:44) • züglete (Mi 12.11.25 21:14) • Dittsche (So 16.11.25 20:42) • TorWil (Sa 22.11.25 19:04)

Benutzeravatar
züglete
Beiträge: 702
Registriert: So 27.05.12 15:33
Wohnort: Nähe Rheinknie
Hat sich bedankt: 3724 Mal
Danksagung erhalten: 2445 Mal

Re: Schaukasten altdeutsche Münzen

Beitrag von züglete » Do 13.11.25 21:11

Dieser Taler aus dem Bistum Würzburg war lange auf meiner Wunschliste
PXL_20251026_150159143.PORTRAIT.ORIGINAL (2).jpg
PXL_20251026_150220350.PORTRAIT.ORIGINAL.jpg
Johann Phillipp I von Schönborn
Büste von schräg vorn, erzbischöflich gekröntes Wappen(Mainz, Fränkischer Rechen, Panier(Sturmfahne), Herzschild Schönborn)
Die Umschrift ist ob der vielen Titel stark abgekürzt und daher eigentlich unverständlich, weshalb ich das hier aufschlüssele.

IO(hann): PHIL(lipp): D(ei): G(ratia):
Johann Phillipp von Gottes Gnaden
S(acrae): SED(is): MOG(untinae): A(rchi): EP(iscopus):
Erzbischof des heiligen (Bischof)Sitzes von Mainz
S(acri): R(omani): I(mperii): P(er): G(ermaniam): A(rchi): C(ancellarius): P(rinceps): E(lector):
Erzkanzler des heiligen römischen Reiches für Germanien(Deutschland) Kurfürst
E(piscopus): H(erbipolensis): F(ranconiae): O(rientalis): Dvx
Bischof von Würzburg Herzog von Ostfranken

RS: Fränkische Patrona mit Jesuskind und Zepter auf Mondsichel, geteilte Jahreszahl 1652

CLYPEVS IN TE SPERANTIB9, 9=VS
(EIN) Schild allen, die auf dich hoffen
Mst. Würzburg, 28,89g
Vielen Dank an Peter43 für die Nachhilfe in Latein.

Grüsse züglete
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor züglete für den Beitrag (Insgesamt 12):
Chippi (Do 13.11.25 21:30) • Arthur Schopenhauer (Do 13.11.25 21:47) • Lackland (Do 13.11.25 22:30) • onbed (Fr 14.11.25 13:53) • chlor35 (Fr 14.11.25 17:09) • TorWil (So 16.11.25 16:50) • Dittsche (So 16.11.25 20:44) • didius (Mo 17.11.25 13:08) • Klausde (Di 18.11.25 13:52) • Lucius Aelius (Do 20.11.25 11:23) und 2 weitere Benutzer

Benutzeravatar
Lucius Aelius
Beiträge: 1759
Registriert: Mo 25.09.17 11:16
Hat sich bedankt: 1104 Mal
Danksagung erhalten: 1907 Mal

Re: Schaukasten altdeutsche Münzen

Beitrag von Lucius Aelius » Do 20.11.25 11:24

Ein sehr schöner Taler, Glückwunsch!
Gruss
Lucius Aelius

Benutzeravatar
Lucius Aelius
Beiträge: 1759
Registriert: Mo 25.09.17 11:16
Hat sich bedankt: 1104 Mal
Danksagung erhalten: 1907 Mal

Re: Schaukasten altdeutsche Münzen

Beitrag von Lucius Aelius » Sa 22.11.25 15:56

Dieser anhalt-dessauische Gulden = 2/3Taler von 1675 stammt aus der Zeit des Münzmeisters Franz Carl Uhle (das U auf dem Revers als V graviert, da es im Lateinischen kein U gibt). Ein typisches Beispiel der Kleinen Kipperzeit, in der Länder wie bspw. Anhalt-Dessau, die sonst eher sehr prägeschwach waren, plötzlich überproportional viele minderwertige Münzen ausbrachten.

Die Münzstätte zu Dessau nahm 1674 ihren Betrieb auf. Sie lag am Großen Markt und bestand aus zwei Häusern (Nr. 552 an der Ecke Salzgasse/Grosser Markt und Nr. 553), die 1673 zusammengelegt wurden, nachdem die Fürstin zu dem ihr bereits gehörenden Haus 552 auch noch Haus 553 für 1000 Taler gekauft hatte. Nachdem die Prägestätte 1694 ihren Betrieb wieder einstellte, seperierte Leopold, der Nachfolger von Johann Georg, das Gebäude wieder in die Häuser Nr. 552 und 553 und privilegierte Nr. 553 als Gastwirtschaft (Brückner, Häuserbuch der Stadt Dessau 6, S. 553 ).

Der erste Dessauer Münzmeister war Anton Koburger gewesen. Die 2/3Taler von 1674 tragen deshalb alle APK als Münzmeisterzeichen. Koburger, der vordem in Eisleben (Grafschaft Mansfeld) tätig war, muss ein rechtes Schlitzohr gewesen sein. Aufgrund eines ihm anhängigen Prozesses wegen Differenz von 3000 Talern in der Präeanstalt Dessau setzte er sich im Dez. 1674 nach Eisleben ab. Am 23. Dez. 1674 drohte Fürst Johann Georg II. In einem Brief Koburger mit Arrest, falls diesem fehlerhafte Abrechnungen nachgewiesen werden sollten. Die Dessauer Münze ruhte dann für kurze Zeit, bis man den Uhle als neuen Münzmeister einstellte (Dessauer Kalender 1993, S. 32)
20251122_145948.jpg
Übersetzung der Averslegende: Johann Georg, von Gottes Gnaden Fürst zu Anhalt, Graf zu Ascanien, Herr zu Zerbst und Bernburg.
20251122_145928.jpg
20251122_144849.jpg
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Lucius Aelius für den Beitrag (Insgesamt 3):
Lackland (Sa 22.11.25 17:46) • TorWil (Sa 22.11.25 19:04) • Arthur Schopenhauer (Sa 22.11.25 19:22)
Gruss
Lucius Aelius

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder