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Oldenburg 1 Taler, 1846
Schaukasten altdeutsche Münzen
- züglete
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Re: Schaukasten altdeutsche Münzen
Dieser Taler aus dem Bistum Würzburg war lange auf meiner Wunschliste
Johann Phillipp I von Schönborn
Büste von schräg vorn, erzbischöflich gekröntes Wappen(Mainz, Fränkischer Rechen, Panier(Sturmfahne), Herzschild Schönborn)
Die Umschrift ist ob der vielen Titel stark abgekürzt und daher eigentlich unverständlich, weshalb ich das hier aufschlüssele.
IO(hann): PHIL(lipp): D(ei): G(ratia):
Johann Phillipp von Gottes Gnaden
S(acrae): SED(is): MOG(untinae): A(rchi): EP(iscopus):
Erzbischof des heiligen (Bischof)Sitzes von Mainz
S(acri): R(omani): I(mperii): P(er): G(ermaniam): A(rchi): C(ancellarius): P(rinceps): E(lector):
Erzkanzler des heiligen römischen Reiches für Germanien(Deutschland) Kurfürst
E(piscopus): H(erbipolensis): F(ranconiae): O(rientalis): Dvx
Bischof von Würzburg Herzog von Ostfranken
RS: Fränkische Patrona mit Jesuskind und Zepter auf Mondsichel, geteilte Jahreszahl 1652
CLYPEVS IN TE SPERANTIB9, 9=VS
(EIN) Schild allen, die auf dich hoffen
Mst. Würzburg, 28,89g
Vielen Dank an Peter43 für die Nachhilfe in Latein.
Grüsse züglete
Büste von schräg vorn, erzbischöflich gekröntes Wappen(Mainz, Fränkischer Rechen, Panier(Sturmfahne), Herzschild Schönborn)
Die Umschrift ist ob der vielen Titel stark abgekürzt und daher eigentlich unverständlich, weshalb ich das hier aufschlüssele.
IO(hann): PHIL(lipp): D(ei): G(ratia):
Johann Phillipp von Gottes Gnaden
S(acrae): SED(is): MOG(untinae): A(rchi): EP(iscopus):
Erzbischof des heiligen (Bischof)Sitzes von Mainz
S(acri): R(omani): I(mperii): P(er): G(ermaniam): A(rchi): C(ancellarius): P(rinceps): E(lector):
Erzkanzler des heiligen römischen Reiches für Germanien(Deutschland) Kurfürst
E(piscopus): H(erbipolensis): F(ranconiae): O(rientalis): Dvx
Bischof von Würzburg Herzog von Ostfranken
RS: Fränkische Patrona mit Jesuskind und Zepter auf Mondsichel, geteilte Jahreszahl 1652
CLYPEVS IN TE SPERANTIB9, 9=VS
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Mst. Würzburg, 28,89g
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- Lucius Aelius
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- Lucius Aelius
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Re: Schaukasten altdeutsche Münzen
Dieser anhalt-dessauische Gulden = 2/3Taler von 1675 stammt aus der Zeit des Münzmeisters Franz Carl Uhle (das U auf dem Revers als V graviert, da es im Lateinischen kein U gibt). Ein typisches Beispiel der Kleinen Kipperzeit, in der Länder wie bspw. Anhalt-Dessau, die sonst eher sehr prägeschwach waren, plötzlich überproportional viele minderwertige Münzen ausbrachten.
Die Münzstätte zu Dessau nahm 1674 ihren Betrieb auf. Sie lag am Großen Markt und bestand aus zwei Häusern (Nr. 552 an der Ecke Salzgasse/Grosser Markt und Nr. 553), die 1673 zusammengelegt wurden, nachdem die Fürstin zu dem ihr bereits gehörenden Haus 552 auch noch Haus 553 für 1000 Taler gekauft hatte. Nachdem die Prägestätte 1694 ihren Betrieb wieder einstellte, seperierte Leopold, der Nachfolger von Johann Georg, das Gebäude wieder in die Häuser Nr. 552 und 553 und privilegierte Nr. 553 als Gastwirtschaft (Brückner, Häuserbuch der Stadt Dessau 6, S. 553 ).
Der erste Dessauer Münzmeister war Anton Koburger gewesen. Die 2/3Taler von 1674 tragen deshalb alle APK als Münzmeisterzeichen. Koburger, der vordem in Eisleben (Grafschaft Mansfeld) tätig war, muss ein rechtes Schlitzohr gewesen sein. Aufgrund eines ihm anhängigen Prozesses wegen Differenz von 3000 Talern in der Präeanstalt Dessau setzte er sich im Dez. 1674 nach Eisleben ab. Am 23. Dez. 1674 drohte Fürst Johann Georg II. In einem Brief Koburger mit Arrest, falls diesem fehlerhafte Abrechnungen nachgewiesen werden sollten. Die Dessauer Münze ruhte dann für kurze Zeit, bis man den Uhle als neuen Münzmeister einstellte (Dessauer Kalender 1993, S. 32)
Übersetzung der Averslegende: Johann Georg, von Gottes Gnaden Fürst zu Anhalt, Graf zu Ascanien, Herr zu Zerbst und Bernburg.
Die Münzstätte zu Dessau nahm 1674 ihren Betrieb auf. Sie lag am Großen Markt und bestand aus zwei Häusern (Nr. 552 an der Ecke Salzgasse/Grosser Markt und Nr. 553), die 1673 zusammengelegt wurden, nachdem die Fürstin zu dem ihr bereits gehörenden Haus 552 auch noch Haus 553 für 1000 Taler gekauft hatte. Nachdem die Prägestätte 1694 ihren Betrieb wieder einstellte, seperierte Leopold, der Nachfolger von Johann Georg, das Gebäude wieder in die Häuser Nr. 552 und 553 und privilegierte Nr. 553 als Gastwirtschaft (Brückner, Häuserbuch der Stadt Dessau 6, S. 553 ).
Der erste Dessauer Münzmeister war Anton Koburger gewesen. Die 2/3Taler von 1674 tragen deshalb alle APK als Münzmeisterzeichen. Koburger, der vordem in Eisleben (Grafschaft Mansfeld) tätig war, muss ein rechtes Schlitzohr gewesen sein. Aufgrund eines ihm anhängigen Prozesses wegen Differenz von 3000 Talern in der Präeanstalt Dessau setzte er sich im Dez. 1674 nach Eisleben ab. Am 23. Dez. 1674 drohte Fürst Johann Georg II. In einem Brief Koburger mit Arrest, falls diesem fehlerhafte Abrechnungen nachgewiesen werden sollten. Die Dessauer Münze ruhte dann für kurze Zeit, bis man den Uhle als neuen Münzmeister einstellte (Dessauer Kalender 1993, S. 32)
Übersetzung der Averslegende: Johann Georg, von Gottes Gnaden Fürst zu Anhalt, Graf zu Ascanien, Herr zu Zerbst und Bernburg.
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Gruss
Lucius Aelius
Lucius Aelius
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