Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Tiziana
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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von Tiziana » Di 25.11.25 13:53

Die Liste der gestohlenen Münzen ist raus, wer Einsicht haben möchte, mir bitte via PN eure Email hinterlassen.

LG Tiziana
- Was? Ich muss mit der Zeit gehen? Dann gehe ich mit der Zeit. :| -

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Numis-Student
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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von Numis-Student » Di 25.11.25 19:41

pottina hat geschrieben:
Di 25.11.25 12:34
Das wäre dann ein Anreiz um noch mehr Diebstähle zu begehen.
Nein, wieso ? Die Diebe sollen ja trotzdem polizeilich und juristisch verfolgt werden und für ihre Taten bestraft werden.
Die Anreize sind doch eine Kombination von zu niedrigen Sicherheitsstandards und hohen Edelmetallpreisen.
Es würde sich doch nichts an den Diebstählen an sich ändern, es wären nur die Kulturgüter gerettet.
pottina hat geschrieben:
Di 25.11.25 12:34
Was ist an Kulturgütern wichtiger als z.B. an Familienerbstücken?
Die meisten Menschen schmerzt es mehr wenn Erinnerungsstücke gestohlen werden als wenn irgentwelche Kulturgüter abhanden kommen.
Oder sollte es dafür auch Stiftungen/Vereine geben die die Diebe belohnen.
Diese Kulturgüter haben sowohl für die Forschung, als auch für ihre Nation, in gewisser Weise für die gesamte Menschheit eine Bedeutung. Diese Bedeutung haben nunmal die meisten Familienerbstücke nicht. Und da ist der Verlust für die Wissenschaft und für die Menschheit allgemein nicht mit herausragenden Kunstwerken oder herausragenden archäologischen Funden vergleichbar. Natürlich: für die betroffene Familie ist es ärgerlich und schmerzlich.

Ich habe nirgendwo von einer "Belohnung" von den Verbrechern geschrieben ? Es würde mir nur darum gehen, die Kulturgüter zu retten durch einen Austausch gegen eine vergleichbare Menge Bruchgold...
pottina hat geschrieben:
Di 25.11.25 12:34
Museen behaupten Kulturgüter seien bei ihnen sicherer aufgehoben als bei Privatpersonen. Dann sollten sie sich auch kümmern.
Geld um sich selbst zu feiern (auch wenn andere die Funde gemacht haben) ist genug da.
Sicherheit ist zu teuer.
Gruß, PoTTINA
Natürlich SOLLTEN sich die Museen um die Sicherheit ihrer Objekte kümmern. Idealerweise sollten wir auch in einer Gemeinschaft leben, wo niemand dem anderen sein Eigentum neidig ist und wegnehmen will ;-) Nur: das ist weder unsere Gesellschaft noch die Menschheit. Und da suche ich eben die Möglichkeit, solche Objekte nach Möglichkeit noch zu retten und der Vernichtung zu entziehen...

Schöne Grüße
MR
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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von Pinneberg » Mi 26.11.25 00:17

Mal im Ernst, abgesehen davon, dass die Münzen wahrscheinlich so schnell wie möglich eingeschmolzen werden, um auch Spuren zu verwischen... Warum setzt man die Idee von Malte nicht um und bietet den Räubern tatsächlich Geld? Der Materialwert liegt bei maximal 60k €, warum wird ihnen nicht 120k geboten? Was sind schon lächerliche 120k € im Gegensatz zum kulturellen Wert der Stücke? Wäre ich reich, würde ich das ja selber auf die Beine stellen, aber ja, dafür sitzt das Geld dann scheinbar zu knapp bei reichen (Schweizern)? Ich verstehe es nicht.
Grüße, Pinneberg

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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von Lackland » Mi 26.11.25 00:23

Pinneberg hat geschrieben:
Mi 26.11.25 00:17
Mal im Ernst, abgesehen davon, dass die Münzen wahrscheinlich so schnell wie möglich eingeschmolzen werden, um auch Spuren zu verwischen... Warum setzt man die Idee von Malte nicht um und bietet den Räubern tatsächlich Geld? Der Materialwert liegt bei maximal 60k €, warum wird ihnen nicht 120k geboten? Was sind schon lächerliche 120k € im Gegensatz zum kulturellen Wert der Stücke? Wäre ich reich, würde ich das ja selber auf die Beine stellen, aber ja, dafür sitzt das Geld dann scheinbar zu knapp bei reichen (Schweizern)? Ich verstehe es nicht.
Wir wissen nicht, was im Hintergrund läuft. Meines Wissens nach versuchen in solchen Fällen stets, von den Versicherungen beauftragte Detektive, einen Handel mit den Dieben abzuschließen. Vor allem natürlich, um der Versicherung die Kosten niedrig zu halten.
Sollten die Münzen allerdings NICHT versichert gewesen sein, dann sehe ich :black:
cogito ergo sum René Descartes

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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von Lackland » Mi 26.11.25 01:08

Früher wurde der ‚Schatz von Vidy’ übrigens «Schatz von La Maladière» genannt.

Hier zum Nachlesen der Fundbericht aus der Schweizerischen Numismatischen Rundschau, Volume 26 (1934).
Seiten 312 - 315:
https://www.e-periodica.ch/digbib/view? ... 6%3A%3A337

Viele Grüße

Lackland
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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von pottina » Mi 26.11.25 06:36

Es kann ja wohl nicht wahr sein.

Der Eine bietet Dieben den Materialwert des gestohlenen "Kulturguts" an.
Der Nächste verdoppelt.
Wenn das kein Anreiz ist?
Wer bietet mehr?

Beide würde ich als Hehler bezeichnen.
Ein altes Sprichwort:
Der Hehler ist schlimmer als der Stehler.

Woher soll das Geld kommen?
Für Bildung ist in Deutschland leider keines da!

Gruß, PoTTINA

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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von Numis-Student » Mi 26.11.25 08:07

Schlimmer ist der Stehler ist der Schmelzer, würde ich sagen.
Denn der ist dann in der Reihe derjenige, der "Fakten schafft", nämlich den Fakt, dass die Kulturgüter dauerhaft verloren sind.

Ich fände einen reichen Hehler, der sich den Fund auf dem Schwarzmarkt kauft und in 5 oder 15 Jahren testamentarisch dem Museum vererbt, auch nicht "schlimm" (es würde halt länger dauern, bis der Fund wieder im Museum liegt, und das wäre wirklich eine Belohnung für den Täter, wenn er mehr als den Metallwert bekommt. Und: er tut es ja auch aus persönlichen Motiven).

Die schlimmste Version ist der dauerhafte Verlust der Stücke durch die Schmelze :!:

(Wenn auch - leider ! - die wahrscheinlichste)

MR
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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von Altamura2 » Mi 26.11.25 11:03

Numis-Student hat geschrieben:
Mi 26.11.25 08:07
...
Die schlimmste Version ist der dauerhafte Verlust der Stücke durch die Schmelze :!:

(Wenn auch - leider ! - die wahrscheinlichste)
...
Weil es für die Täter auch die einfachste und die risikoärmste ist. Einen Klumpen Gold zu verhökern ist weitaus einfacher, als frisch entwendete Münzen, Bilder, Schmuckstücke usw., die gerade durch die gesamte Presse gewandert sind.
Wenn der "Kulturgutwert" nicht ganz deutlich über dem Materialwert liegt, dann lohnt es sich für die Täter nicht, das höhere Risiko einzugehen :? .

Was Du vorschlägst, ist ja so eine Art institutionalisiertes Artnapping (https://de.wikipedia.org/wiki/Artnapping), bei dem ich aber sowohl juristische als auch moralische Bedenken hätte. Und ich glaube auch, dass dies den Kunstdiebstahl und -raub eher anheizen würde.

De facto gab es das aber immer wieder, dass beispielsweise eine Versicherung ein Lösegeld zahlt, wenn dessen Höhe unter der Versicherungssumme liegt. Da sowas aber unter Ausschluss der Polizei passiert, erfährt man nicht viel darüber :| .

Gruß

Altamura

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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von Peter43 » Mi 26.11.25 17:53

Der erste öffentlich bekannte Fall in der Bundesrepublik war der sog. Volkacher Madonnenraub 1962, wo die Diebe die Rosenkranzmadonna von Tilman Riemenschneider aus der Volkacher Wallfahrtkirche Maria im Weingarten stahlen. Das Magazin " Stern" setzte daraufhin ein Lösegeld von 1000.000.-DM aus und erreichte, daß die Diebe die Statue zurückgaben. Das löste damals eine Riesendebatte auch im Ausland aus, daß man hier einen Raub honoriere. Der "Stern" erhielt mehrere Anzeigen.

Inzwischen gehört diese Taktik wohl zum Geschäft, wie man ja auch nach dem Einbruch ins "Grüne Gewölbe" in Dresden durch den Remmo-Clan gelesen hat.

Jochen
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Re: Raub Lausanne - Schatz von Vidy (70 Aurei)

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 26.11.25 18:50

Eine Patentlösung gibt es leider nicht. Das Ideal (niemand klaut etwas) werden wir nicht erreichen - oder nur in einem Nordkorea-System, wo hinter jedem zwei Aufpasser stehen und als Folge davon das Land so arm ist, daß es nichts zu rauben gibt.
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!

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