Alles was so unter den Römern geprägt wurde.
Moderator: Homer J. Simpson
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Pscipio
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von Pscipio » Sa 09.04.05 19:26
Herr Sharif hat geschrieben:Kann es vielleicht sein, daß die drei Striche in irgendeiner Form zum Rückseitenmotiv gehören und mit der Umschrift gar nichts zu tun haben? (Himmelsrichtungen?)
Das denke ich nicht, denn dann würde ich vier deutlich erkennbare Striche erwarten, die zudem streng in 90° Winkel zueinander stehen würden. Ich denke nicht, dass der Strich bzw. die Striche zum Bildmotiv gehören, denn dann hätte man sie wohl eher im Feld platziert, oder doch deutlich von der Legende abgehoben.
Ich persönlich bleibe bei den anfänglichen Überlegungen, die von einem einzelnen Strich ausgehen, lasse mich aber gerne auch anderswie überzeugen.
Gruss, Pscipio
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B.A.
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Beitrag
von B.A. » Sa 09.04.05 19:37
Moin Moin,
die Theorie von Peter43 scheint doch die Richtige zu sein. Der vierte Strich ist im "SIS" zu finden, genau zwischen dem "S" und dem "I". Auch wenn sich die 2. vertikalen Striche nicht genau gegenüber stehen scheinen sie doch als Hilfe für den Stempelschneider gedient zu haben. Mit solchen Hilfslinien lässt sich einfach besser arbeiten, oder warum schreiben wir auf linierten Papier????
Mfg
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Pscipio
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von Pscipio » Sa 09.04.05 19:40
@ Bastard-Ratte
Den unteren Strick erkenne ich auf dem Foto schlicht nicht... Ich bin im Gegenteil davon überzeugt, dass du einen kleinen Bruch im oberen Ende des S als Trennung zwischen dem S und einem vermeintlichen Strich interpretiert hast. Und selbst wenn ein solcher Strich vorhanden wäre, bilden die vier Striche doch deutlich erkennbar keine 90°-Abschnitte...
Und wie würde man die grosse Lücke beim oberen Strich erklären, während doch gemäss deinem Bild der untere (und auch die beiden anderen) Strich vom S quasi überdeckt wird? Das gleiche hätte der Stempelschneider ja auch oben tun können...
Gruss, Pscipio
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Peter43
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von Peter43 » Sa 09.04.05 19:52
1. Also zu den Buchstaben gehören die Striche bei 3 und 9 Uhr nicht. Das
sieht man, wenn man sich das Bild in Vergrößerung ansieht.
2. Verdrängungslinien sind es mit Sicherheit nicht. Die fangen nicht plötzlich
im Feld an und haben auch eine andere Struktur.
3. Der fehlende Strich bei 6 Uhr ist kein Gegenargument. Er kann sich gut im I
von SIS verstecken. Das ist auch die Stelle, wo er hingehören würde.
Deshalb bleibe ich erstmal bei meiner Hypothese, solange sie nicht widerlegt wird, oder es eine überzeugendere gibt. Aber vielleicht gibt es jemanden, der Informationen über Hilfslinien beim Stempelschneiden hat?
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
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B.A.
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von B.A. » Sa 09.04.05 20:26
Natürlich kann es sich bei diesem vermeintlichen Strich auf 6 Uhr auch um einen Bruch des "S" handeln, jedoch kann es ebenso gut auch der gesuchte 4. Strich sein.
Den oberen Strich "hätte" er übedecken können, aber wollte er das auch?
Das keine 90°-Abschnitte gebildet werden, erkläre ich mir damit, dass der Stempelschneider diese 4. Striche frei Hand "gezeichnet" hat. Aber zumindest erkenne ich den Willen, den Stempel in 4. gleichgroße "Stücke" zu teilen.
Ich halte diese Theorie für durchaus realistisch, höre mir trotzdem gerne eure Vorschläge an
Mfg
SCheibe
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cucci
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Beitrag
von cucci » Sa 09.04.05 23:08
Vielleicht wurde die R.V der Münze in 2 Schritte bearbeitet...
1. die Legende FEL TEMP REPARATIO
2. Phoenix auf dem Berg
Um den Schritt 2 auf Schritt 1 genau auszurichten brauchte er vielleicht diese Anhaltspunkte...
Aber anderseits glaube ich nicht wirklich an meine Idee...wenn man andere münzen anschaut, sieht man die Perfektion der Stempelschneider und wie sauber und perfekt gearbeitet hatten.
Vielleicht ist diese münze eine Fälschung der Antike?
Ich bin immer auf der suche nach Italienischen Lire 1900-2001 und Römischen, Grichischen Münzen..Bevorzuge Denare und Münzen der fundorte Schweiz und Süditalien..
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von Herr Sharif » So 10.04.05 00:05
Vielleicht hat ja ein "Azubi" oder "Praktikant" die Arbeit des Stempelschneidens übernehmen müßen, nachdem der "Art-Director" ihm ein "Sribble" vorgelegt hat, auf dem noch die Hilfslinien zu sehen waren.
Es gibt doch diesen schönen Theater-Witz, wo der Laiendarsteller auf die Bühne tritt und sagt: "Ich bin der Ritter und trete rechts ab."
So könnte es gewesen sein.
Gruß, Sharif
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von Pscipio » So 10.04.05 00:47
Bastard-Ratte hat geschrieben:Das keine 90°-Abschnitte gebildet werden, erkläre ich mir damit, dass der Stempelschneider diese 4. Striche frei Hand "gezeichnet" hat. Aber zumindest erkenne ich den Willen, den Stempel in 4. gleichgroße "Stücke" zu teilen.
Einen Kreis in vier gleiche Stücke zu teilen erfordert weder grosses mathematisches Können noch eine langjährige Ausbildung als Stempelschneider. Für mich ist die Aufteilung zu weit von den 90°-Winkeln entfernt, als dass ich an diese Absicht glauben könnte. Eine solche Einteilung würde ja nur Sinn machen, wenn Sie genau vorgenommen würde, denn sie müsste ja eben die Genauigkeit liefern, die man "frei Hand" nicht zu erreichen glaubte! Was nützen Hilfslinien, wenn sie ungenau sind?
Gruss, Pscipio
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von B.A. » So 10.04.05 13:16
@Pscipio,
ich gehe einfach davon aus, dass diese "Hilfslinien" nicht zwingend mathematisch richtig angebracht werden müssen. Ich dachte mir, wenn ich einen blanken Stempel vor mir liegen habe, ist mir schon viel geholfen wenn ich eine grobe Einteilung habe, vor allem wenn es sich, wie von Herr Sharif angesprochen, um einen "Azubi", also einen Laien handelt. Da dieses Stück nicht so "unbeholfen" aussieht, könnte es sich auch um den eigenen "Stil" eines Stempelschneiders handeln, es gibt viele verschiedene Methoden um eine Arbeit zu erledigen.
Ich halte so lange an dieser "These" fest, bis ich eines besseren belehrt werde

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von Pscipio » So 10.04.05 13:40
Bastard-Ratte hat geschrieben:Ich halte so lange an dieser "These" fest, bis ich eines besseren belehrt werde

Das ist dein gutes Recht
Ich halte es in solchen Fällen anders: so lange ich keine mich überzeugenden Indizien habe, kann und will ich mich keiner Theorie anschliessen.
Ich bleibe (neben der Frage, ob die vier Striche überhaupt alle vorhanden sind!) bei meinem Argument: Was nützen Hilfslinien, wenn sie ungenau sind? Und selbst im Falle einer groben ungenauen Einteilung würde diese in meinen Augen und wohl auch in den Augen eines Stempelschneiders nicht die "Verunstaltung" oder doch nicht exakte Fertigung eines Stempels rechtfertigen. Schliesslich könnte man solche Hilfslinien doch sicherlich auch anbringen, ohne das Stempelbild sichtbar zu beeinflussen!
Gruss, Pscipio
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von B.A. » So 10.04.05 17:09
Ich sehe schon, wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner. Wir drehen uns im Kreis
Mich würde die Meinung von chinamul interessieren, da er bis jetzt noch nichts "gesagt" hat.
Aber natürlich auch die der anderen Römer-Freunde.
Mfg
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von chinamul » So 10.04.05 18:08
@Bastard-Ratte
Meine Meinung zu diesem Stück kann ich Dir leider nicht mitteilen, weil ich keine habe.
Was haben wir denn? Es finden sich drei unerklärliche Linien innerhalb der Rv.-Legende, wobei die ersten beiden (9 Uhr und 11.30 Uhr) Worttrennungen bezeichnen, während die dritte (ca. 3 Uhr) mitten im Wort REPARATIO steht. Unten sehe ich nichts! Ich glaube nicht, daß es Hilfslinien für die regelmäßige Anordnung der Buchstaben sind, denn dazu hätte es keiner derartig massiven Markierung bedurft. Kleine Ritzungen auf dem zu gravierenden Stempel hätten es auch getan, und die hätte man beim Überpolieren auch wieder wegbekommen.
Was also ist es? Ich habe trotz aufmerksamer Verfolgung Eurer Diskussion keine auch nur halbwegs schlüssige Erklärung dafür finden können.
Damit bleibt mir nur die Feststellung, mit der man bis vor einigen Jahren zu Zeiten der "Betroffenheitskultur" ergebnislose Auseinandersetzungen zu beschließen pflegte: "Na ja, aber es ist doch gut, daß wir mal drüber geredet haben."
Ratlose Grüße
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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von Pscipio » So 10.04.05 18:54
@chinamul
Nicht als Kritik gegen andere zu werten, aber: danke für die Rückenstärkung. Sich gegen eine solche Ballung von überzeugten Meinungen zu behaupten, fällt einem jungen Sammler wie mir nicht einfach. Man will ja nicht einen Experten spielen, der man nicht ist, sondern nur seine Meinung vertreten... Wir wissen schlicht nicht, was es mit diesen Linien auf sich hat, und deshalb schliesse ich mich auch keiner Theorie an.
Gruss, Pscipio
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von richard55-47 » So 10.04.05 21:07
Ich betrachte die mögliche Idee des Stempelschneiders, das "I" von "SIS" als 90-Grad-Marke mitzuverwenden, als äußerst pfiffig - wenn es so sein sollte.
Ich habe das Bild ausgedruckt und versucht, die 90-Grad-Anordnung nachzuvollziehen. Es ist mir nicht gelungen. Verlängert man die Schenkel des "I" von "SIS" nach oben, wird die oben befindliche Trennungsmarkierung nicht getroffen. Gleiches gilt von der Verlängerung des Schenkels der oberen Markierung auf das "I" von "SIS". Auch von "Westen" nach "Osten" ist keine Kongruenz gegeben. Da auch römische Stempelschneider stolze Besitzer eines Lineals gewesen sein werden, wäre es ihnen ein Leichtes gewesen, mittels dieses genialen Instrumentes Deckungsgleichheit herbeizuführen. Ist also nichts mit 90-Grad-Einteilung oder Himmelsrichtungsanzeige.
Was die Striche aber bedeuten sollen, kann ich auch nicht sagen. Künstlerische Freiheit? Sollte die Nachwelt zum Rätselraten gebracht werden?
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do ut des.
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Peter43
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von Peter43 » Mo 11.04.05 23:35
Hallo!
Noch einmal die merkwürdigen Linien. Curtis Clay war so nett, einmal seinen Blick auf die Münze zu werfen. Hier ist seine Meinung - und die gilt fast als Roma locuta causa finita:
Meiner Meinung nach ist die Linie bei 12 Uhr ein Worttrenner, während die beiden anderen bei 3 und 9 Uhr einfache Stempelbrüche (die breaks) in Verbindung zum T bzw. L in der Legende sind. Kreisförmige Hilfslinien, die der Gravierer gezogen hat, erscheinen öfter einmal auf Römischen Münzen, aber irgendwelche Markierungen, die den Kreis in gleiche Abschnitte teilen, sind mir nicht bekannt.
Mit freundlichen Grüßen
Omnes vulnerant, ultima necat.
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