Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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Erdnussbier
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von Erdnussbier » Do 29.06.23 07:54

Mir gefällt die obere Farbe auch, von daher gut hinbekommen.
Die Idee der Aufbackmünzen gefällt mir :D

Aber solange es funktioniert ist es erlaubt.

Grüße Erdnussbier
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Arthur Schopenhauer
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von Arthur Schopenhauer » Do 29.06.23 10:44

mike h hat geschrieben:
Mi 28.06.23 20:17
jeden Morgen beim Brötchenaufbacken mit in den Backofen
Da bekommen doch so schnöde Aufbackbrötchen direkt einen höchst geschichtsträchtigen Beigeschmackt. :lol:
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LordLindsey
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Re: Färben von Metallen

Beitrag von LordLindsey » Fr 21.02.25 00:46

Perinawa hat geschrieben:
Mo 02.03.20 12:58
mike h hat geschrieben:
So 07.08.16 13:27
Wasserstoffsuperoxid sieht übrigens so aus:

IMG_3758.JPGIMG_3759.JPG

Martin
Das sieht doch wirklich sehr ansehnlich aus. Ich habe spontan bei der Suche nach dem Zeugs in der Bucht 3% und 9%ige Lösungen gefunden. Welche nimmst du, und wie lange bleibt die Münze darin?

Grüsse
Rainer
Hallo, ich habe eine Frage zu Wasserstoffperoxid.

Kann ich dies auch benutzen, um einzelne stecknadelkopf-kleine, blanke Stellen auf einem noch wunderschön original patinierten Dupondius nachzudunkeln? Oder wird die darumlegende Patina durch das Wasserstoffperoxid angegriffen? Was würdet ihr ansonsten nehmen, wenn es nur um solche kleinen Stellen geht?

Vielen Dank, ich bin für jeden Hinweis dankbar

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Lackland
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von Lackland » Fr 21.02.25 07:47

Hallo,

mir ist bewusst, dass MEINE Lösung wissenschaftlich nicht tragbar ist. Aber ich habe damit schon sehr gute Erfahrungen gemacht:

Ich habe ein Set von 40 verschiedenfarbigen Filzstiften (aus dem Schreibwarenladen), suche mir dien farblich passendsten Stift aus und betupfe die zu verbessernde Stelle vorsichtig damit. Gefällt mir das Resultat NICHT, wische ich die Farbe sofort wieder mit einem weichen Tuch weg und versuche es mit dem farblich nächsten Stift...

Viele Grüße

Lackland
„Es hat alles seinen tieferen Sinn.“ ‚Joseph Schwejk‘

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Re: Färben von Metallen

Beitrag von Altamura2 » Sa 22.02.25 08:01

LordLindsey hat geschrieben:
Fr 21.02.25 00:46
... Kann ich dies auch benutzen, um einzelne stecknadelkopf-kleine, blanke Stellen auf einem noch wunderschön original patinierten Dupondius nachzudunkeln? ...
Muss man da nicht damit rechnen, dass man statt kleiner heller Flecken dann lauter kleine dunkle auf der Münze hat 8O ?

Gruß

Altamura

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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von Numis-Student » Sa 22.02.25 08:30

Kleinere etwas dunklere Flecken stören in einer nicht hundertprozentig gleichmäßigen Patina viel weniger als blanke Metallstellen ;-)

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

LordLindsey
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von LordLindsey » Sa 22.02.25 13:32

Numis-Student hat geschrieben:
Sa 22.02.25 08:30
Kleinere etwas dunklere Flecken stören in einer nicht hundertprozentig gleichmäßigen Patina viel weniger als blanke Metallstellen ;-)

MR
Genauso ist es! Die Original Patina changiert wunderschön zwischen rot-grün. Da fallen blitzblanke kupferpunkte mehr auf, als kleine dunkle flecke. Ich will nur vermeiden, dass früher oder später die Patina um die behandelte Stelle herum in Mitleidenschaft gezogen wird. Verfärbt Wasserstoffperoxid die Münze nur, oder greift sie auch die Oberfläche an?

@Lackland, an Farbe habe ich auch schon gedacht, aber das ist ja irgendwie Fake, ich hätte schon lieber eine echte Farbe.

Wie ist das mit Pariser oxid oder Schwefel Leber, das ist doch eher wie aufgemalt, oder?

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tilos
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von tilos » Sa 22.02.25 16:02

LordLindsey hat geschrieben:
Sa 22.02.25 13:32
Numis-Student hat geschrieben:
Sa 22.02.25 08:30
Kleinere etwas dunklere Flecken stören in einer nicht hundertprozentig gleichmäßigen Patina viel weniger als blanke Metallstellen ;-)

MR
Genauso ist es! Die Original Patina changiert wunderschön zwischen rot-grün. Da fallen blitzblanke kupferpunkte mehr auf, als kleine dunkle flecke. Ich will nur vermeiden, dass früher oder später die Patina um die behandelte Stelle herum in Mitleidenschaft gezogen wird. Verfärbt Wasserstoffperoxid die Münze nur, oder greift sie auch die Oberfläche an?

@Lackland, an Farbe habe ich auch schon gedacht, aber das ist ja irgendwie Fake, ich hätte schon lieber eine echte Farbe.

Wie ist das mit Pariser oxid oder Schwefel Leber, das ist doch eher wie aufgemalt, oder?

Zeig doch bitte mal Scans von der Oberfläche bzw. den blanken Stellen. Dann könnte ich evtl. einen Rat geben.

Das Peroxid reagiert mit der Metalloberfläche, greift sie sozusagen an.
Schwefel-Leber ist keine Farbe sondern ein chemisch reagierendes Stoffgemisch, greift also auch an. Muss aber nicht schlimm sein, Edelpatina resultiert ja auch aus chemischen Angriffen auf die Oberflächen.

Grüße
Tilos

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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von LordLindsey » Sa 22.02.25 16:35

Here we go.

Das foto wirkt extrem farbig, Ich habe die blanken Stellen mal markiert.

Meine Vorstellung ist, die durch abtupfen braun werden zu lassen, das wäre perfekt.
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IMG_2025-02-22-163154.jpeg
IMG_2025-02-22-163306.jpeg

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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von Lackland » Sa 22.02.25 23:01

LordLindsey hat geschrieben:
Sa 22.02.25 13:32

@Lackland, an Farbe habe ich auch schon gedacht, aber das ist ja irgendwie Fake, ich hätte schon lieber eine echte Farbe.
‚Fake‘ ist relativ… Ich habe den Tipp vor Jahren auch von einem renommierten Händler bekommen und seither gelegentlich und tatsächlich immer erfolgreich angewendet. Gerade bei kleinen oder sehr kleinen unschönen bzw. hellen Stellen.

Und ich möchte nicht wissen, wie viele Münzen im Handel auf die eine oder andere Weise geschönt (um nicht zu sagen bearbeitet) wurden…
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von Altamura2 » So 23.02.25 11:27

LordLindsey hat geschrieben:
Sa 22.02.25 16:35
... Meine Vorstellung ist, die durch abtupfen braun werden zu lassen, das wäre perfekt. ...
Erfahrung mit diesen Chemikalien hab' ich keine, aber in meinen Augen ist die Münze insgesamt ja recht unruhig in Farbe und Helligkeit, da sind nicht nur die markierten Stellen betroffen :? .
Wenn Du diese Stellen bearbeitest, dann bleiben noch genügend andere übrig, die zumindest auf den Bildern genauso hell aussehen. Dann wirst Du vermutlich nacharbeiten wollen und hast irgendwann einen Flickenteppich :| .

Mir wäre das Risiko zu groß, den Zustand der Münze eher zu verschlechtern, ich würde sie lassen :D .

Gruß

Altamura
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von tilos » So 23.02.25 12:08

LordLindsey hat geschrieben:
Sa 22.02.25 16:35
Here we go.
Das foto wirkt extrem farbig, Ich habe die blanken Stellen mal markiert.
Meine Vorstellung ist, die durch abtupfen braun werden zu lassen, das wäre perfekt.
So richtig viel erkennen kann man da leider nicht. Die Fotos sind recht unscharf und schlecht aufgelöst.

Die Oberfläche mit den Pusteln und inhomogenen Patinaresten erscheint mir suboptimal. Da müsste eigentlich ein begabter Restaurator ran.

An den blanken Pusteln würde ich jetzt nicht herumexperimentieren. Evtl. hilft es, die Münze mal gründlich zu entfetten und an der Luft nachpatinieren zu lassen. Das kann natürlich Jahre dauern...

Gruß
Tilos

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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von mike h » Fr 28.02.25 12:53

LordLindsey hat geschrieben:
Sa 22.02.25 16:35
Here we go.

Das foto wirkt extrem farbig, Ich habe die blanken Stellen mal markiert.

Meine Vorstellung ist, die durch abtupfen braun werden zu lassen, das wäre perfekt.
Ich sehe das ähnlich wie tilos:

Ich würde zunächst mal die Auflagen mechanisch (unter dem Mikroskop) entfernen.
Dabei entstehen möglicherweise weitere blanke Stellen.

Und anschließend nachpatinieren.
Entweder natürlich über lange Zeit,
oder im Backofen (ich mach das bei 160 Grad)
oder durch Tauchbäder in H2O2.

Pariser Oxid wäre jetzt nicht das Meine.

Martin
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von LordLindsey » Fr 28.02.25 21:18

Erstmal vielen Dank an alle für Eure Kommentare.

Ich habe das Stück 2018 bei Roma ersteigert und es für meinen Geschmack schon ausreichend restauriert (mechanisch). Würdet ihr da wirklich weiter machen?

Das Stück sieht so beleuchtet und vergrößert natürlich unruhig aus, in der Hand hat es aber eine tolle, authentische haptik. Es zeigt viel Detail und ist im Gegensatz zu den top Stücken, die in den letzten Jahren trotz Glaettung und Schnitzen für über 3000Eur versteigert wurden, deutlich schöner.

Das eintupfen mit Wasserstoffperoxid hat leider nicht geholfen. Offensichtlich muss man das Stück wohl darin baden, aber das greift sicher die schöne Patina an.

Martin, wie funktioniert das mit dem Ofen denn? Kann dabei nicht auch die Patina abplatzen?

Hier nochmal bessere Bilder
Dateianhänge
IMG_2025-02-28-211753.jpeg
IMG_2025-02-28-210931.jpeg

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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen

Beitrag von mike h » Fr 28.02.25 22:59

Du hättest gleich die besseren Bilder reinsetzen sollen.

Das Stück muss nicht unbedingt weiter mechanisch gereinigt werden. Auf den Bildern sieht es erheblich besser aus, als auf den ersten.

Ich würde persönlich aber erst eine abschließende Beurteilung machen, wenn es unter meinem Stereomikroskop liegt.

Wenn ich eine Münze mit H2O2 behandle, dann lege ich sie in ein Deckelglas und schütte soviel davon drüber, dass sie vollständig bedeckt ist.
Dann Deckel drauf, und stehen lassen.
Jede Stunde mal wenden.
Zwischendurch (etwa alle 6 Stunden) abtrocknen, um den Zustand zu kontrollieren.
Der Vorgang ist unterschiedlich bei verschiedenen Münzen und Legierungen.
Manchmal dauert es einige Tage.

Falls Dir das Risiko zu hoch ist, kannst Du ja auch die Wärmebehandlung im Backofen probieren.
Ich stelle die Münzen einfach beim Brötchenaufbacken (160 Grad) mit in den Backofen.
Vor jedem Backvorgang wenden.
Auch hier ist die Anwendungswiederholung unterschiedlich.
Die eine Münze ist nach 7 Backvorgängen ausreichend nachgedunkelt, die andere nach 30.

Oder Du wartest eben ohne jede Behandlung 4 - 10 Jahre.

Das Ergebnis ist sehr ähnlich. Die Münze bildet eine Oxidschicht und dunkelt nach.

Martin

PS: Hier unten hab ich mal eine Wärmebehandlung dokumentiert.
viewtopic.php?f=89&t=52999&start=1515
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