chinamul hat geschrieben:Eins steht jedenfalls fest: Alle drei Münzen sind stempelgleich, bzw., wenn gegossen, aus derselben Form. Dieses Zusammentreffen von dreien solcher Münzen macht schon sehr stutzig. Das von mir zuerst vorgestellte (grüne) Stück aus eBay France und das von Künker sind dazu noch hinsichtlich mehrerer Schrötlingsmerkmale identisch. Das schließt nach meinem Dafürhalten - und ich pflege mit solchen Aussagen immer sehr zurückhaltend zu sein - die Echtheit praktisch aus. Am authentischsten wirkt auf mich dabei immer noch die Münze aus dem Fake Report, ohne daß ich allerdings daraus jetzt irgendwelche weitergehenden Schlüsse bezüglich ihrer möglichen, wie auch immer gearteten "Vaterschaft" für die beiden anderen Stücke ableiten möchte.
Gruß
chinamul
gut beobachtet, chinamul!
man fragt sich jetzt, ob das authentisch wirkende künker stück vorlage für die gussform war, oder - erschreckend - das 1600 EUR künker stück
ebenfalls aus der gussform kommt. wirklich erschreckend!
Als ich meinen letzten Post geschrieben habe, wollte ich eigentlich eine kleine Stilkritik machen.
Abgesehen von Gußfälschungen und den verteufelten transfer-dies ist die (fast nicht zu erklärende) Stilkenntnis wichtigstens Moment bei der Fälschungserkennung.
Mir fielen auf:
Die fast parallele und leblose Stellung der Pferdebeine der Quadriga
Die rechte Hand des Germanicus, die eher nach einer Bratpfanne aussieht.
Das fallende Gewand des Germanicus ähnelt eher einem Korkenzieher.
Die Beines des Germanicus zeigen nicht klassisch Stand- und Spielbein - hier tänzelt er einbeinig.
Läßt sich problemlos weiter ergänzen
Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)
Damit wäre die Sache nun aufgeklärt. Man muß j-u.thormann wohl konzedieren, daß "errare humanum est" und auch er das für sich in Anspruch nehmen darf. Immerhin bleibt die Garantie, daß ein Haus wie Künker eine erkannte Fälschung zurücknimmt und den Kaufpreis erstattet.
Allerdings frage ich mich nun, ob bei den renommierten Münzhändlern zumindest bei der Vorbereitung höherwertigerer Stücke für den Verkauf die einschlägigen Fälschungsforen routinemäßig mit herangezogen werden. Außerdem ist es wohl angezeigt, das inkriminierte Stück jetzt aus acsearch zu tilgen und es stattdessen in eine Fälschungsgalerie einzustellen.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
chinamul hat geschrieben:Man muß j-u.thormann wohl konzedieren, daß "errare humanum est" und auch er das für sich in Anspruch nehmen darf. Immerhin bleibt die Garantie, daß ein Haus wie Künker eine erkannte Fälschung zurücknimmt und den Kaufpreis erstattet.
Sehe ich auch so - Fehler passieren, das lässt sich bei den Unmengen an Münzen, die manche Auktionshäuser verkaufen, einfach nicht verhindern.
chinamul hat geschrieben:Außerdem ist es wohl angezeigt, das inkriminierte Stück jetzt aus acsearch zu tilgen und es stattdessen in eine Fälschungsgalerie einzustellen.
Löschen würde die Information nur verschwinden lassen, aber für solche Fälle haben wir bei jedem Münzeintrag eine Kommentarfunktion und dort werde ich einen Vermerk anbringen.
chinamul hat geschrieben:
Allerdings frage ich mich nun, ob bei den renommierten Münzhändlern zumindest bei der Vorbereitung höherwertigerer Stücke für den Verkauf die einschlägigen Fälschungsforen routinemäßig mit herangezogen werden.
Der vorliegende Fall sollte nicht zu dieser Frage führen. Die Auktion war am 14.3.2009, der Eintrag in der Fälschungsdatenbank von Forumancientcoins stammt vom 23.1.2010.
Ich nutze die diversen Fälschungsdatenbanken ziemlich intensiv. Aber natürlich nicht bei jedem Stück, das ist auch nicht notwendig. Und man sollte die Datenbanken auch nicht überbewerten - sehr viele Fälschungen haben dort nämlich keinen Eintrag.
chinamul hat geschrieben:
Allerdings frage ich mich nun, ob bei den renommierten Münzhändlern zumindest bei der Vorbereitung höherwertigerer Stücke für den Verkauf die einschlägigen Fälschungsforen routinemäßig mit herangezogen werden.
Der vorliegende Fall sollte nicht zu dieser Frage führen. Die Auktion war am 14.3.2009, der Eintrag in der Fälschungsdatenbank von Forumancientcoins stammt vom 23.1.2010.
Ich nutze die diversen Fälschungsdatenbanken ziemlich intensiv. Aber natürlich nicht bei jedem Stück, das ist auch nicht notwendig. Und man sollte die Datenbanken auch nicht überbewerten - sehr viele Fälschungen haben dort nämlich keinen Eintrag.
Gruß,
j-u.thormann
... deswegen wäre es gut, wenn auktionshäuser - wenn sie schon (unabsichtlich) fälschungen versteigern - diese nach deren
entlarvung in die entsprechenden datenbanken eintragen würden. das schuldet man dem ehrlichen sammler.
@zwerg: nachdem ich ein paar echte exemplare genauer betrachtet habe, verstehe ich, was du meinst. ich wäre allerdings
mangels erfahrung nie auf die idee gekommen, den stil als modern einzustufen.
Ich wäre ja durchaus bereit, mir eine lustige Phantasie-Fälschung in die Sammlung zu legen - für einen angemessenen Preis. Das wären in diesem Fall etwa 2,50 € inklusive Versand. Seltsamerweise finden sich selbst bei notorischen Fälschungsverkäufern mit mehreren negativen Bewertungen immer noch genug Bekloppte, die sowas für echt halten.
Mein Exemplar hat interessanterweise die selbe Doppelprägung wie der Trajan-Hybrid.
Was meint Ihr? Abguss eines Slavey mit Doppelprägung oder geprägt? Der Rand sieht geprägt aus, ebenso die Prägeschwäche . Auch finde ich Güsse von zwei Vorderseiten, gekoppelt mit derselben verprägten Rückseite auch nicht wirklich plausibel. Dann müsste man aber einen Stempel von einer verprägten Rückseite abgenommen haben, oder? So recht kann ich mir darauf keinen Reim machen.
Grüße, Stefan
Dateianhänge
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
Ah, war das Ministerium für Wahrheit mal wieder aktiv 8) ?
Man sieht aber noch ein Bein rausschauen, zu dem es keinen Besitzer mehr gibt (sprich:...
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... sich weiter gegenseitig beleidigen will , auch dies weiter hätte tun können. (Diesen zweiten Beitrag hat dann ein Kollege ins Interne verschoben,...