Fälschungsgalerie

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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kc
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von kc » Mo 02.09.24 17:45

friedberg hat geschrieben:
Mo 02.09.24 16:48
Hallo kc,
kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 11:36
Ich schaue derzeit grade meinen Bestand durch
hatten wir bereits: viewtopic.php?f=6&t=11495&p=614567#p614567

Vor einem Monat gab es von Dir wenigstens noch den Versuch einer Erklärung warum der
RIC II 1² Domitian 623 unecht sein soll. Inzwischen sparst Du Dir wohl sämtliche Erklärungen.

Klar, ist auch ermüdend ständig auch noch Gründe und Erklärungen anzugeben.
Nebenbei kennst Du das: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Hirte ... d_der_Wolf

Mit freundlichen Grüßen
Punkt 1: Hatte vergessen, dass ich das Stück schon gezeigt hatte.

Punkt 2: Ich dachte, dass ich allen mit der Vorstellung der Stücke als "gute" Vergleichsstücke für Fälschungen einen Gefallen tun würde. Aber bei deiner Nachricht lese ich was anderes raus.

Punkt 3; Klar, dass ich schon falsch lag mit der Verdammung, aber wer nicht? jeder hat seine Meinung, die Gegenseite ist auch oft von der eigenen Ansicht überzeugt und sieht sie als Wahrheit an.

Punkt 4: Etwas mehr Vertrauen wäre schön, wenn ich die Münze in Händen halte, kannst du mir glauben, dass ich eine Fälschung erkennen kann, zumal die Fotos nun nicht schlecht sind und Güsse sich in vielerlei Hinsicht ähneln. Der Pius Sesterz ist ein Guss, da hilft nur vergleichen. Ich kann noch so viel schreiben (keine Details, der Rand ist aalglatt, Gussporen usw), dasselbe ist auch beim Domitian der Fall.

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prieure.de.sion
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 02.09.24 17:58

Ich als nicht Profi / Experten zum Thema Fälschungen fand diesen Thread (und die Anderen) immer hervorragend, einerseits um selber zu dazu zu lernen, andererseits als Nachschlagewerk. Das lag u.a. daran, dass in diesem (und den anderen) Threads nicht nur die Fälschungen selbst einfach nur veröffentlicht wurden, sondern auch sinnige, fundierte, nachvollziehbare und fachliche Erklärungen dazu gegeben wurden.

In den letzten Wochen und (fast) Monaten werden aber immer mehr (fast schon inflationär) Münzen einfach "in den Raum geworfen", fahrige Argumente gebracht (bei denen am Ende nicht mal geklärt ist, ob diese Argumente nun begründet oder unbegründet waren / sind), Argumente vermischt, Diskussionen nicht zu Ende geführt, abgebrochen - schneller als man die letzte Münze klären kann, schon wieder die nächste Münze einfach in den Raum geworfen.

Kurzum - musste man bei den Angeboten an Münzen aufpassen und sich hier Rat holen, muss man inzwischen den Fälschungs-Thread (und die anderen ausgelagerten Fälschung-Threads) selber prüfen, ob die Inhalte hier überhaupt stimmig sind oder nicht.

Es wurden so viele Münzen auf (wackeligen) Verdacht in den Ring geworfen - teils nebulöse Begründungen - teils dann doch wieder eventuell möglich - und bevor abschließend bewertet, die nächste Sau durchs Dorf getrieben, mit Verweis auf die nächste Sau am Horizont. Teilweise konnte man - so mein Empfinden - als "Fälschung-Laie" kaum der Diskussion noch (fachlich) folgen.


Meine Meinung - würde mich freuen, wenn es wieder mehr Meldungen mit fachlich fundierten Argumenten geben würde bzw. wenn man eine Münze meldet / verdammt, da auch eine "gescheite" stichhaltige Argumentationskette dahinter stehen würde.

Eine Münze als Fälschung verdammen, alleine mit dem Argument "ich weiß das die falsch ist" ist hier die Spitze des Eisberges.

Meine 2 Cent.
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von kc » Mo 02.09.24 18:45

Du hast recht, ich habe zu viele Münzen so kurz nacheinander gepostet, dass noch laufende Klärungsversuche durch neue Fälle gestört worden sind. Dies war mir nicht bewusst. Wie schon mal geschrieben, fallen mir die Erklärungen schwer, ich bin mir natürlich sicher, dass eine Münze falsch ist, wenn ich sie poste (aber zum einen wissen das andere nicht und zum anderen kann ich mich auch täuschen und umgekehrt). Nichtsdestotrotz geht es nur um Münzen und eine etwas entspanntere Diskussion mit Gelassenheit und Spaß wäre toll (schaut man z.B. ins französische Forum, erkennt man deutliche Unterschiede). Aber hier muss man dreimal überlegen, was man wie schreibt und schnell spitzt sich so eine Diskussion zu. Es können sich auch "Laien" (um deinen Begriff zu verwenden) zu Wort melden und ihre Meinung preisgeben. Aber ist typisch für Deutschland - wenn jemand dieses oder jenes Zertifikat etc nicht hat, wird ihm sofort jegliche Kenntnis abgesprochen oder die Leute machen sich kleiner als sie sind (ist allgemein formuliert, bezieht sich nicht hierauf). Abschließend sei noch erwähnt, dass niemand gezwungen wird, das zu lesen, etwas mehr Wertschätzung wäre toll, kostet auch einiges an Zeit.

PS: Du schreibst, dass Diskussionen teilweise nicht zu Ende geführt worden sind. Wenn du es so auffasst, kannst du doch sagen, wenn noch irgendwas unklar ist, soweit ich mich erinnern kann, kam da aber auch nichts. Aus meiner Sicht war die Sache geklärt, eine abschließende Diskussion ist auch gar nicht möglich, da jeder seine Meinung vertritt und sonst nachgeben müsste (wozu sollte ich sagen, "ok ist echt", nur um ein Ergebnis zu erreichen (ohne Garantie darauf, ob richtig oder falsch), wenn ich davon nicht überzeugt bin? Daher muss man die Sache meist auf Eis legen und neu aufrollen, wenn z.B. Gusszwillinge auftauchen.

Ist mir schon klar, dass meist die besseren Argumente gewinnen (aber man darf mir glauben, auch wenn ich es schlecht erklären kann, dass wenn ich eine Münze in der Hand als Fälschung beurteile, auch tatsächlich falsch ist - ich bin weder Experte noch überheblich etc..hatte nur so gut wie alles schon mal in der Sammlung und durch Datenbankglotzen so viel gesehen, dass mir kleinste Abweichungen sofort ins Auge springen, was sicher vielen so geht).

Und Jörg, erinnerst du dich noch an den Nero Sesterz? Da hatte sich mein Verdacht auch bestätigt ;)
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von friedberg » Mo 02.09.24 19:09

Hallo kc,

selbstverständlich sind gezeigte Fälschungen immer nützlich und hilfreich.
Natürlich erweist Du jedem Leser einen Gefallen wenn Du hier Fälschungen zeigst.

Was mich bei diesem Stück zu meiner vorigen Nachricht veranlasst hat, war das keinerlei Erklärung
erfolgte warum / weshalb Du dieses Stück als Fälschung erkannt hast.

Das bloße Vorzeigen eines Photos ohne Erklärung hilft mir nicht um selbst eigene Fälschungen
des betreffenden Typs erkennen zu können.
Wenn ich nicht weiß warum die jeweilige "Verdammung" erfolgte dann kann ich den Vorgang bei einem eigenen
fraglichen Stück nicht abgleichen und habe keine Chance selbst eine Fälschung zu erkennen.

Vorschlag: Sende mir den Domitian via Post zur Ansicht zu. Kosten dafür übernehme ich.
Anschrift sende ich Dir via pn zu. Ich schau mir das Stück an und bespreche das Stück
darauf mit dem Rest der "Flavier-Bande". Ergebnisse veröffentliche ich hier und selbstverständlich
erhälst Du das Stück danach wohlbehalten zurück.

Wie auch immer das dann ergebnisoffen ausgeht erhälst Du damit zumindest weitere Meinungen.
Meiner Ansicht nach für alle Beteiligten eine Win-win-Situation.

Und NEIN ! ich habe nichts dagegen das Du grundsätzlich mögliche Fälschungen hier veröffentlichst.

Mit freundlichen Grüßen
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 02.09.24 19:30

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
Nichtsdestotrotz geht es nur um Münzen und eine etwas entspanntere Diskussion mit Gelassenheit und Spaß wäre toll (schaut man z.B. ins französische Forum, erkennt man deutliche Unterschiede). Aber hier muss man dreimal überlegen, was man wie schreibt und schnell spitzt sich so eine Diskussion zu.
Nein, sorry, das lasse ich nicht gelten - hier gehts mitunter um viel Geld. Geld von Unternehmen aber auch Geld von privaten Sammlern. Ist eine Münze "verdorben / verrufen" fälschlicherweise, dann verliert der Besitzer mitunter ganz schön viel Geld. Ich hatte hier im Forum selbst mal den Fall einer Nero Bronze die ganz schnell (vor-)verurteilt wurde und nur Dank Amentia und seinen Tipp mit einem vereidigten Gutachter den er kannte plus die eine und andere Bonus Prüfung, konnte ich relativ schnell den Vorwurf entkräften. Der erste Käufer war aber bereits abgesprungen - hat dann aber ein Stammkunde genommen, nachdem alle Prüfungen durch waren und sich der Nero als eindeutig echt heraus stellte. War knapp - hätte mich aber richtig Geld kosten können. Und das betrifft eben alle Münzen, die einen Besitzer haben - eine falsch als falsch manifestierte verrufene Münze kostet den Besitzer einfach Geld. Wenn es Deine eigene Münze ist - ok. Aber beim "verurteilen" einer fremden Münze - wäre ich extrem vorsichtig - und würde das nur machen, wenn ich mir 99,9% sicher wäre!

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
Es können sich auch "Laien" (um deinen Begriff zu verwenden) zu Wort melden und ihre Meinung preisgeben...
Und genau deswegen, wirst Du von mir eben nichts hören, wenn es um Fälschung ja/nein geht - sofern es nicht meine eigene Münze ist. Bei Münzen die anderen Personen gehören enthalte ich mich da lieber, weil wie geschrieben, man für ein Urteil auch fundierte Argumente liefern sollte.

Zum Thema Fälschungen und Münzen daraufhin beurteilen habe ich vielleicht eine "komische" Einstellung.

Wenn man eine Münze - einen Wertgegenstand - eines Anderen zum Thema Fälschung beurteilt, sollte man dies nicht basierend auf einer Meinung, sondern basierend auf Argumenten machen. Meinungen haben dann erst bestand, wenn man auch Argumente zur Meinung hat.

Man kann der Meinung sein, dass einem Tomaten nicht schmecken.
Tomaten gehöre zur Gattung Obst ist aber keine Meinung - sowas muss man dann schon mit stichhaltigen Argumenten begründen.

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
Aber ist typisch für Deutschland - wenn jemand dieses oder jenes Zertifikat etc nicht hat, wird ihm sofort jegliche Kenntnis abgesprochen oder die Leute machen sich kleiner als sie sind (ist allgemein formuliert, bezieht sich nicht hierauf).
Das stimmt so pauschal nicht, ich vertraue zum Beispiel Barry Murphy als "zertifizierten Experten" sehr wenig - einfach, weil er fast nur Meinungen und keine Argumente publiziert.

"Die Münze ist falsch!"
"Wieso?"
"Weil ich das sage und weil ich mich auskenne"

Das ist seine typische Argumentationskette. Und dann rennen in der Facebookgruppe rund gefühlt 100 Laien-Experten und Barry-Fans hinterher mit "ist ein Fake!" und wenn Du fragst wieso, "weil Barry sich auskennt".

Und das meine ich mit Argumente und Meinungen. Meinungen haben nichts verloren, wenn diese nicht mit Argumenten begründet werden können. Von mir würdest Du Meinungen bekommen, aber keine stichhaltigen Argumente, daher denke ich mir meine Einschätzung, aber öffentlich halte ich lieber still.


Amentia - um für mich ein positives Beispiel zu nennen - mag sich auch irren. Er hat m.W. keine Zertifizierungen - aber von ihm lese ich a) Münze, b) Meinung und c) Begründung + Argumente.

Und das ist m.M. nach extrem wichtig - denn nur eine Meinung - sorry nicht böse gemeint - kannst Du Dir in die Haare schmieren. Alleine eine Meinung, kann ich als Mitleser nicht einschätzen, worauf Deine Meinung basiert und so kann ich nicht Deine Meinung gewichten auf "macht Sinn - oder - macht keinen Sinn"!

Erst eine Begründung und Argumente machen eine Einschätzung für mich als Leser interessant - denn diese bieten letztendlich eine Basis einzuschätzen, welche Argumente vorhanden sind, dass eine Münze falsch sein soll - und basierend darauf, kann man diskutieren. Wer eine Münze als Fälschung postet mit "ich weiß das die falsch ist, weil ich es weiß" - wo ist denn da bitte die seriöse Basis einer Einschätzung bzw. wo ist da die Basis für eine Diskussion?

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
Abschließend sei noch erwähnt, dass niemand gezwungen wird, das zu lesen, etwas mehr Wertschätzung wäre toll, kostet auch einiges an Zeit.
Ich bedanke mich regelmäßig mit einem Like, wenn ich vor einer Münze gerechtfertigt gewarnt werde und der User auch seine Warnung entsprechend kommentiert hat mit nachvollziehbaren Argumenten.

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
PS: Du schreibst, dass Diskussionen teilweise nicht zu Ende geführt worden sind. Wenn du es so auffasst, kannst du doch sagen, wenn noch irgendwas unklar ist, soweit ich mich erinnern kann, kam da aber auch nichts...
Wie geschrieben, dazu wurde in manchen Phasen eine Münze nach dem Anderen hier in den Ring geworfen, dass ich manchmal einfach den Überblick verloren hatte. Und - ehrlich - ich irgendwann dann auch resigniere und aussteige mit mitlesen.

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
(schaut man z.B. ins französische Forum, erkennt man deutliche Unterschiede). Aber hier muss man dreimal überlegen, was man wie schreibt...
Ja und schaut man in manche Facebook Gruppen läuft es da ähnlich relaxed ab. Ein "Profi" (hüstel) schreibt "FAKE!" und danach schreiben seine Fanboys alle ebenso "Fake" - alles Meinungen - keine Argumente - und schon ist die Münze durch. Das ist dann seriös?

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
(schaut man z.B. ins französische Forum, erkennt man deutliche Unterschiede). Aber hier muss man dreimal überlegen, was man wie schreibt...
Nochmals - ich finde es auch gut, dass man es sich dreimal (oder mehr) überlegen sollte, wenn man die Münze eines anderen Besitzers beurteilt :)



Soll kein persönlicher Angriff sein. Ich unterstelle auch niemanden böse Absichten oder sonst etwas. Aber der Thread hier - und das Forum - wurden schon oft im fremden Foren zitiert, weil einfach dieser Thread inzwischen auch außerhalb Deutschlands eine Instanz ist. Wenn hier wie auf Facebook Münzen wie am Fließband abgeurteilt werden und bereits Meinungen als Basis ausreichen - dann kann sich das auch bald ändern.

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von kc » Mo 02.09.24 20:13

prieure.de.sion hat geschrieben:
Mo 02.09.24 19:30
kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
Nichtsdestotrotz geht es nur um Münzen und eine etwas entspanntere Diskussion mit Gelassenheit und Spaß wäre toll (schaut man z.B. ins französische Forum, erkennt man deutliche Unterschiede). Aber hier muss man dreimal überlegen, was man wie schreibt und schnell spitzt sich so eine Diskussion zu.
Nein, sorry, das lasse ich nicht gelten - hier gehts mitunter um viel Geld. Geld von Unternehmen aber auch Geld von privaten Sammlern. Ist eine Münze "verdorben / verrufen" fälschlicherweise, dann verliert der Besitzer mitunter ganz schön viel Geld. Ich hatte hier im Forum selbst mal den Fall einer Nero Bronze die ganz schnell (vor-)verurteilt wurde und nur Dank Amentia und seinen Tipp mit einem vereidigten Gutachter den er kannte plus die eine und andere Bonus Prüfung, konnte ich relativ schnell den Vorwurf entkräften. Der erste Käufer war aber bereits abgesprungen - hat dann aber ein Stammkunde genommen, nachdem alle Prüfungen durch waren und sich der Nero als eindeutig echt heraus stellte. War knapp - hätte mich aber richtig Geld kosten können. Und das betrifft eben alle Münzen, die einen Besitzer haben - eine falsch als falsch manifestierte verrufene Münze kostet den Besitzer einfach Geld. Wenn es Deine eigene Münze ist - ok. Aber beim "verurteilen" einer fremden Münze - wäre ich extrem vorsichtig - und würde das nur machen, wenn ich mir 99,9% sicher wäre!

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
Es können sich auch "Laien" (um deinen Begriff zu verwenden) zu Wort melden und ihre Meinung preisgeben...
Und genau deswegen, wirst Du von mir eben nichts hören, wenn es um Fälschung ja/nein geht - sofern es nicht meine eigene Münze ist. Bei Münzen die anderen Personen gehören enthalte ich mich da lieber, weil wie geschrieben, man für ein Urteil auch fundierte Argumente liefern sollte.

Zum Thema Fälschungen und Münzen daraufhin beurteilen habe ich vielleicht eine "komische" Einstellung.

Wenn man eine Münze - einen Wertgegenstand - eines Anderen zum Thema Fälschung beurteilt, sollte man dies nicht basierend auf einer Meinung, sondern basierend auf Argumenten machen. Meinungen haben dann erst bestand, wenn man auch Argumente zur Meinung hat.

Man kann der Meinung sein, dass einem Tomaten nicht schmecken.
Tomaten gehöre zur Gattung Obst ist aber keine Meinung - sowas muss man dann schon mit stichhaltigen Argumenten begründen.

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
Aber ist typisch für Deutschland - wenn jemand dieses oder jenes Zertifikat etc nicht hat, wird ihm sofort jegliche Kenntnis abgesprochen oder die Leute machen sich kleiner als sie sind (ist allgemein formuliert, bezieht sich nicht hierauf).
Das stimmt so pauschal nicht, ich vertraue zum Beispiel Barry Murphy als "zertifizierten Experten" sehr wenig - einfach, weil er fast nur Meinungen und keine Argumente publiziert.

"Die Münze ist falsch!"
"Wieso?"
"Weil ich das sage und weil ich mich auskenne"

Das ist seine typische Argumentationskette. Und dann rennen in der Facebookgruppe rund gefühlt 100 Laien-Experten und Barry-Fans hinterher mit "ist ein Fake!" und wenn Du fragst wieso, "weil Barry sich auskennt".

Und das meine ich mit Argumente und Meinungen. Meinungen haben nichts verloren, wenn diese nicht mit Argumenten begründet werden können. Von mir würdest Du Meinungen bekommen, aber keine stichhaltigen Argumente, daher denke ich mir meine Einschätzung, aber öffentlich halte ich lieber still.


Amentia - um für mich ein positives Beispiel zu nennen - mag sich auch irren. Er hat m.W. keine Zertifizierungen - aber von ihm lese ich a) Münze, b) Meinung und c) Begründung + Argumente.

Und das ist m.M. nach extrem wichtig - denn nur eine Meinung - sorry nicht böse gemeint - kannst Du Dir in die Haare schmieren. Alleine eine Meinung, kann ich als Mitleser nicht einschätzen, worauf Deine Meinung basiert und so kann ich nicht Deine Meinung gewichten auf "macht Sinn - oder - macht keinen Sinn"!

Erst eine Begründung und Argumente machen eine Einschätzung für mich als Leser interessant - denn diese bieten letztendlich eine Basis einzuschätzen, welche Argumente vorhanden sind, dass eine Münze falsch sein soll - und basierend darauf, kann man diskutieren. Wer eine Münze als Fälschung postet mit "ich weiß das die falsch ist, weil ich es weiß" - wo ist denn da bitte die seriöse Basis einer Einschätzung bzw. wo ist da die Basis für eine Diskussion?

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
Abschließend sei noch erwähnt, dass niemand gezwungen wird, das zu lesen, etwas mehr Wertschätzung wäre toll, kostet auch einiges an Zeit.
Ich bedanke mich regelmäßig mit einem Like, wenn ich vor einer Münze gerechtfertigt gewarnt werde und der User auch seine Warnung entsprechend kommentiert hat mit nachvollziehbaren Argumenten.

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
PS: Du schreibst, dass Diskussionen teilweise nicht zu Ende geführt worden sind. Wenn du es so auffasst, kannst du doch sagen, wenn noch irgendwas unklar ist, soweit ich mich erinnern kann, kam da aber auch nichts...
Wie geschrieben, dazu wurde in manchen Phasen eine Münze nach dem Anderen hier in den Ring geworfen, dass ich manchmal einfach den Überblick verloren hatte. Und - ehrlich - ich irgendwann dann auch resigniere und aussteige mit mitlesen.

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
(schaut man z.B. ins französische Forum, erkennt man deutliche Unterschiede). Aber hier muss man dreimal überlegen, was man wie schreibt...
Ja und schaut man in manche Facebook Gruppen läuft es da ähnlich relaxed ab. Ein "Profi" (hüstel) schreibt "FAKE!" und danach schreiben seine Fanboys alle ebenso "Fake" - alles Meinungen - keine Argumente - und schon ist die Münze durch. Das ist dann seriös?

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 18:45
(schaut man z.B. ins französische Forum, erkennt man deutliche Unterschiede). Aber hier muss man dreimal überlegen, was man wie schreibt...
Nochmals - ich finde es auch gut, dass man es sich dreimal (oder mehr) überlegen sollte, wenn man die Münze eines anderen Besitzers beurteilt :)



Soll kein persönlicher Angriff sein. Ich unterstelle auch niemanden böse Absichten oder sonst etwas. Aber der Thread hier - und das Forum - wurden schon oft im fremden Foren zitiert, weil einfach dieser Thread inzwischen auch außerhalb Deutschlands eine Instanz ist. Wenn hier wie auf Facebook Münzen wie am Fließband abgeurteilt werden und bereits Meinungen als Basis ausreichen - dann kann sich das auch bald ändern.

Meine 2 Cent wieder ;)
Du hast da gute Begründungen gemacht und Argumente vorgebracht, daran hatte ich nicht gedacht. Also daher habe ich ja den Fälschungsverdächtigungsthread eröffnet. Die Diskussion muss wertfrei erlaubt sein , denn schon mal darüber nachgedacht, dass meist Sammler zu den Verlierern gehören? Es ist einfach Fakt, wie hier schon mehrfach nachgewiesen werden konnte, dass grade in diesen Boomzeiten nicht wenig Mist verkauft wird. Ich stimme dir grundsätzlich zu, muss zugeben, dass ich manchmal einfach zu voreilig mit dem Urteilen gewesen bin. Was den Nero Sesterz anbelangt, gehört hier nicht her, der letzte Stand war aber ein anderer. Naja, du hast natürlich nicht unrecht, aber glaube mir, nur weil ein "Spinner" hier eine Verdächtigung ausspricht (die nicht aus Jux und Dollerei gemacht wird), heißt das noch lange nicht, dass Werte vernichtet werden. Stammkunden etc. kaufen immer, die vertrauen dem Lieblingsanbieter so oder so. Und wie geschrieben, die Sammler sind die am meist geprellten in dieser Situation.
Die aktuellen Fälle sind aber anders..ich habe die Münzen in den Händen, wenn mir da nicht mal zugetraut wird, das zu beurteilen, gebe ich auf. Die Münzen gehören ja mir, warum sollte ich so blöd sein, meine eigenen Münzen schlecht zu reden, wenn es nicht stimmen würde? ;) Ich weiß nicht, warum ich nicht schon längst die Klappe gehalten habe (geschworen hatte ich es mir schon, aber manchmal dauert es einige Zeit, bis sich eine Änderung einstellt ;)
Zuletzt geändert von kc am Mo 02.09.24 20:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Perinawa » Mo 02.09.24 20:18

prieure.de.sion hat geschrieben:
Mo 02.09.24 19:30
Das stimmt so pauschal nicht, ich vertraue zum Beispiel Barry Murphy als "zertifizierten Experten" sehr wenig - einfach, weil er fast nur Meinungen und keine Argumente publiziert.

"Die Münze ist falsch!"
"Wieso?"
"Weil ich das sage und weil ich mich auskenne"

Das ist seine typische Argumentationskette. Und dann rennen in der Facebookgruppe rund gefühlt 100 Laien-Experten und Barry-Fans hinterher mit "ist ein Fake!" und wenn Du fragst wieso, "weil Barry sich auskennt".
Ich "kenne" Barry P. Murphy nur als Experten für - vor allem die östlichen - Severerdenare, und da hat er wirklich Ahnung.

Das soll auch keine Verteidigungsrede für ihn sein, aber Leute, die sich so lange mit den Münzen beschäftigen, wirken irgendwann oft genervt und reagieren dann dementsprechend, wenn eine in ihren Augen schon hundertmal beantwortete Frage erneut gestellt wird.

Diese Tendenzen habe ich sogar hin und wieder bei Curtis feststellen können.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Perinawa für den Beitrag:
kc (Mo 02.09.24 20:23)
Alles, was wir hören, ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit. (Marcus Aurelius)

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von kc » Mo 02.09.24 21:05

Meine Verdächtigungen hatten sich auch schon oft bestätigt (ich erinnere an die Sabina, dann noch an einen Fall eines Sesterzen von einem Forenmitglied - wollte mir auch niemand glauben. Es ist verständlich, weil ich einfach bescheidene bis keine stichhaltigen Argumente liefern konnte. Aber kommt jemand am Ende und sagt "Stimmt, du hattest recht"? Nein, aber das Haar in der Suppe wird immer gesucht und wenn man irgendwas gefunden hat, wird sich darüber mit Empörung ausgelassen. Soll kein Eigenlob sein, nur war ich zugegebener Weise schon stolz auf mich, dass sich meine Verdächtigungen bewahrheitet haben. Man könnte natürlich auch denken "Der Depp verurteilt ja auch jede zweite Münze, da muss er mal Glückstreffer machen" ;D

Das ganze kann sich negativ für den Verkäufer auswirken, aber eigentlich doch nicht. "Laien" bieten eh nur auf niedrigpreisige Münzen (salopp gesagt), da gäbe es keinen Schaden. Leute mit Geld beauftragen entweder einen Experten für den Kauf, dem sie auch vertrauen und der sich sein eigenes Bild macht unabhängig von dem, was hier gepostet wird oder die Sammler haben selbst soviel Erfahrung, dass sie es selbst für sich einschätzen können. Am Ende wird also so oder so gekauft und die Preise werden erzielt.

Und wenn dieser Thread eine "Instanz" auch außerhalb Deutschlands ist, ist es doch umso besser?

Ein Gedanke noch der Vollständigkeit halber:
Wenn Verdächtigungen nicht erlaubt sind und nur legitim sind, wenn Beweise vorliegen (gut, im Zweifel für den Angeklagten, dass muss ich mir selbst ankreiden), dann brauchen wir fast nie mehr irgendwas hier posten, weil es in vielen Fällen eben keine Gusszwillinge gibt. Aber da dann automatisch von der Echtheit auszugehen, halte ich genauso für falsch, wie wenn ich einfach verdächtige.

"Ich habe fertig" :wink:
Zuletzt geändert von kc am Mo 02.09.24 21:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Xanthos » Mo 02.09.24 21:22

kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 21:05
Man könnte natürlich auch denken "Der Depp verurteilt ja auch jede zweite Münze, da muss er mal Glückstreffer machen" ;D
Ohne den "Depp", aber ja, auch eine kaputte Uhr geht zwei mal am Tag richtig. Natürlich gibt und gab es auch Münzen, bei denen Du richtig lagst. Aber eben auch ganz viele, bei denen Du falsch lagst. Mir und vielleicht auch anderen hier geht es einfach darum, dass wenn Du nicht begründen kannst, wieso Dir eine Münze nicht gefällt, dann stell sie besser einfach zur Diskussion, anstatt zu sagen "die ist ganz sicher falsch, das sieht man doch".
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Xanthos für den Beitrag (Insgesamt 2):
kc (Mo 02.09.24 21:34) • prieure.de.sion (Di 03.09.24 08:25)

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von kc » Mo 02.09.24 21:51

Xanthos hat geschrieben:
Mo 02.09.24 21:22
kc hat geschrieben:
Mo 02.09.24 21:05
Man könnte natürlich auch denken "Der Depp verurteilt ja auch jede zweite Münze, da muss er mal Glückstreffer machen" ;D
Ohne den "Depp", aber ja, auch eine kaputte Uhr geht zwei mal am Tag richtig. Natürlich gibt und gab es auch Münzen, bei denen Du richtig lagst. Aber eben auch ganz viele, bei denen Du falsch lagst. Mir und vielleicht auch anderen hier geht es einfach darum, dass wenn Du nicht begründen kannst, wieso Dir eine Münze nicht gefällt, dann stell sie besser einfach zur Diskussion, anstatt zu sagen "die ist ganz sicher falsch, das sieht man doch".
OK, das verstehe ich, die Formulierung macht es. Für die Diskussion ist ja nun ein extra Thread eröffnet.

Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir zu lästig ist (da hatte Friedberg doch mit seiner Formulierung recht :wink: ) Münzen in die Diskussion zu stellen, welche ich selbst in der Hand habe und bei denen ich mir schon meine Meinung gemacht habe und davon auch meist nicht mehr abrücke. Die Argumente sind vielleicht nicht gut, aber da ich mir immer einen Ast abbreche, um das zu formulieren, was auffällig ist, spare ich mir lieber meine Zeit und nutze mein Wissen für mich und gut. Habe nun den gesamten Bestand durch und alle falschen sind raus, ich bin beruhigt :)

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Amentia » Di 03.09.24 08:04

Das Problem ist, dass man eine Münzen in der Hand haben kann und zu Ergebnis X ( z.B. falsch) bezüglich der Echtheit kommt, später nimmt man wieder wie gleiche Münze in Hand und kommt zu Ergebnis Y ( z.B. echt) die Echtheit betreffend oder umgekehrt.
Die Meinung kann sich ändern, was die Echtheit von Münzen betrifft, da man ja auch in der Zwischenzeit mehr Erfahrung sammelt und vielleicht mehr Wissen erworben hat oder paranoider geworden ist und vielleicht nicht eindeutige Merkmale die man bei Fälschungen und echten Münzen finden kann als Fälschungscharakteristikas deutet und zur Verdammung verwendet.
KC du hast die Münzen ja beim Kauf und damals in der Hand wahrscheinlich für echt gehalten, da hättest du dann ja erwidern können, ich habe die in Hand und viel Erfahrung also sind die echt. Wenn du die von Beginn an für falsch gehalten hättest, dann hättest du die nicht gekauft oder nach Erhalt den Kauf sofort rückabgewickelt. Deine Meinung hat sich also bezüglich dieser Münzen in Hand geändert.

Es hilft dann zu erklären, warum die einem jetzt nicht mehr gefallen.

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von kc » Di 03.09.24 15:20

Zum Pius:
Ich hatte ihn mit einigen anderen Münzen von einem Händler auf der Numismata erworben. Der Händler hatte mehrere Münzen aus der Salton Collection im Angebot. Ich hatte schon früher bei ihm gekauft und war immer zufrieden, ein Grundvertrauen war also gegeben. Da spielten dann noch weitere Faktoren eine Rolle...die Aufregung, auf der Messe was zu verpassen, kann dem Kopf einen Streich spielen, wenn man sozusagen im Rausch ist. Auch die Beleuchtung (die meisten anderen Stücke aus der Salton Collection waren laut Händler alle unbearbeitet und in dem Licht konnte ich nichts erkennen, musste aber zu Hause feststellen, dass dies nicht stimmte..im Katalog und Online konnte man alles gut erkennen. Wie dem auch sei, zunächst ist mir das ganze noch nicht aufgefallen, darauf habe ich meine halbe Sammlung und dieses Stück bei cgb.fr eingeliefert, wo der Pius verkauft wurde, aber vom Käufer aufgrund der Falschheit zurückgegeben wurde. Warum cgb.fr es nicht erkannt hat liegt daran, dass sie anders an die Sache rangehen und nur verdächtigen, wenn es absolut sicher ist. Ist ja auch top, so sollte es eigentlich sein, aber das führt eben auch dazu, dass es mehrere Münzen bei ihnen im Angebot gibt, wo ich mich frage, warum sie solche, meiner Ansicht nach eindeutigen Fälschungen listen. Nachdem der Käufer die Münze zurückgegeben hatte, wurde sie an mich zurückgeschickt. Das ist der Stand der Dinge.

Im Vergleich zu meinen anderen Piussen und insgesamt auch ist die Münze perfekt rund, die Abbildungen sind alle flau und undeutlich. Die Buchstaben sind dicklich und alle abgerundet, und es sind keine detaillierten Stellen sichtbar, im Gegenteil zu echten Stücken, welche meist nur an den erhabenen Stellen abgenutzt sind. In den tieferliegenden Regionen sind aber mehr Details zu sehen. Bei Münzen die überall abgenutzt sind, sind die Oberflächen meist rau oder sind korrodiert etc. Dieser Pius hat aber ganz glatte und ebene Felder. Mit den gemachten Erfahrungen lernt man dazu.

Im Vergleich
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kc
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von kc » Di 03.09.24 18:14

Bei Kauf des Domitian-Duos hätte ich es erkennen können (Bilder von Elsen sind ja gut), aber habe nicht darauf geachtet, da ich gefühlt auf jede 3. Münze den Mindestpreis geboten hatte und daher nur einen kurzen Blick auf das Lot geworfen hatte.

Noch zur Erklärung:
Es ist ähnlich wie beim Pius, dass die Münzbilder und Legenden unscharf und alles ohne Details ist. Selbst bei der 2. Münze aus dem Lot, welches völlig korrodiert ist, kann man noch in den tieferliegenden Punkten Feinheiten und klar abgegrenzte Details sehen. Nicht so bei dem verdächtigen Domitian, wo keinerlei Details erkennbar sind. Wenn eine Münze keine Details mehr hat, ist sie schon so mitgenommen, dass auch die Oberfläche in Mitleidenschaft gezogen sein würde. Bei der Münze sind die Oberflächen aber glatt ohne jegliche Korrosion oder Abplatzungen der Patina etc.
Schaut man auf das Ende der Legende, dem P P P, fällt auf, dass bei dem Guss nur noch Striche zu sehen sind, während sogar bei dem völlig zernarbten "Bruder" das P P P immer noch mit Feinheiten und klarer Abgrenzung zu sehen sind. Und nicht nur dieser Legenteil ist undeutlich, sondern auch andere Stellen. Die Buchstaben der echten Münze sind dagegen alle deutlich zu lesen usw.

Ich habe mir Mühe gegeben, das in Worte zu fassen, ich hoffe, dass es nachvollziehbar ist.
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von antinovs » Di 03.09.24 18:54

Unschärfe im Münzbild bedeutet nicht zwangsläufig Guss (gibt ja auch verschliessene Stempel).
Die kreisrunde Vertiefung im C von SC auf dem Revers (linke Münze) würde mich aber auf jedenfall misstrauisch machen.
gruss a.
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von kc » Di 03.09.24 19:13

Bei verschlissenen Stempeln wäre das Porträt nicht mehr so gut. Da das Porträt noch gut ist, müssten auch die tieferliegenden Stellen detaillierter sein, aber das Gegenteil ist der Fall. Das passt nicht.

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