--- "Der Schaukasten" ---
Moderator: Homer J. Simpson
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Danke für die Bestätigung Stefan
Dieser Aurelian aus Kyzikos, mit einem sehr eigenwilligen Portraitstil, fand kürzlich zu mir:
Antoninian Kyzikos 272, AE Silbersud (das Foto täuscht ein wenig, der Silbersud ist vollständig aber fleckig patiniert)
Av. gepanzerte Büste mit Strahlenkrone rechts IMP C AVRELIANVS AVG
Rv. weilbliche Figur (Victoria?) links überreicht Aurelianus rechts einen Kranz, zwischen ihnen kniender Gefangener RESTITVTOR ORBIS // * A
22,6mm 3,91g RIC 349var MIR 337a1 ( http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 22&Lot=912 )
Im Frühjahr 272 schlug Aurelian die Goten vernichtend (dabei kam deren König Cannabaudes um) und entschied sich, die zunehmend bedrohte Provinz Dakien zu räumen.
Könnte es sich hierbei um eine Siegesprägung hierfür handeln?
Salü
taurisker
Dieser Aurelian aus Kyzikos, mit einem sehr eigenwilligen Portraitstil, fand kürzlich zu mir:
Antoninian Kyzikos 272, AE Silbersud (das Foto täuscht ein wenig, der Silbersud ist vollständig aber fleckig patiniert)
Av. gepanzerte Büste mit Strahlenkrone rechts IMP C AVRELIANVS AVG
Rv. weilbliche Figur (Victoria?) links überreicht Aurelianus rechts einen Kranz, zwischen ihnen kniender Gefangener RESTITVTOR ORBIS // * A
22,6mm 3,91g RIC 349var MIR 337a1 ( http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 22&Lot=912 )
Im Frühjahr 272 schlug Aurelian die Goten vernichtend (dabei kam deren König Cannabaudes um) und entschied sich, die zunehmend bedrohte Provinz Dakien zu räumen.
Könnte es sich hierbei um eine Siegesprägung hierfür handeln?
Salü
taurisker
- El Che
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Wir hatten hier gestern schonmal den "RESTITVTOR ORBIS", vgl.Im Frühjahr 272 schlug Aurelian die Goten vernichtend (dabei kam deren König Cannabaudes um) und entschied sich, die zunehmend bedrohte Provinz Dakien zu räumen.
http://www.numismatikforum.de/ftopic22764.html
Goebl und Estiot sehen in den 1980ern den Typ als Reaktion auf die Einnahme Palmyras 272, auch wegen der/des Gefangenen; ob Estiot das heute auch noch so sieht, weiss ich leider nicht, da mir die Literatur fehlt. Ich halte dies aber auch für wahrscheinlicher als einen Verweis auf die Germanen, gerade durch den flehenden Gefangenen: Der germanische König fiel, Zenobia aber sollte im Triumphzug mitgeführt werden, wie es im Bericht über Aurelians Triumphzug heißt.
Aus dem Goebl: MIR 337a stimmt, das Porträt ist ganz klar zu erkennen. Bei ihm gehört der Typ aber noch in die sechste Emission; vermutlich ist Estiot von Peter43 aber aktueller.
Liebe Grüße,
Uli
- Peter43
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Ist die logische Reihenfolge nicht folgendermaßen:
1. Man ordnet den Typ aufgrund von numismatischen Daten einer bestimmten Emission und damit einem bestimmten Jahr zu.
2. Hat man das geschafft, dann kann man über den Anlaß der Emission nachdenken.
Oder sehe ich das zu schematisch?
1. Man ordnet den Typ aufgrund von numismatischen Daten einer bestimmten Emission und damit einem bestimmten Jahr zu.
2. Hat man das geschafft, dann kann man über den Anlaß der Emission nachdenken.
Oder sehe ich das zu schematisch?
Omnes vulnerant, ultima necat.
- beachcomber
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Grundsätzlich hast du natürlich Recht, wie ich finde, wobei es natürlich eine Illusion ist, die rein numsimatischen Daten seien "geschichtsfrei"; nur aufgrund numismatischer, aus der Münze gewonnener Kriterien kann man ja lediglich eine Reihenfolge festlegen. Fixpunkte müssen dann historische Daten sein, von denen aus man datieren kann.Ist die logische Reihenfolge nicht folgendermaßen:
1. Man ordnet den Typ aufgrund von numismatischen Daten einer bestimmten Emission und damit einem bestimmten Jahr zu.
2. Hat man das geschafft, dann kann man über den Anlaß der Emission nachdenken.
Allerdings geht es hier ja weniger um den Anlass der speziellen Emission aus einer speziellen Münzstätte, sondern um den historischen Kontext der Legende, die ja nicht nur für eine Emission in einer Münzstätte festgelegt wurde. Insofern halte ich die Frage nach dem Kontext hier durchaus für berechtigt.
Ich will gerne einräumen, dass ich fachwissenschaftlich aus der Geschichte komme und deshalb eher dazu neige, historisch nachzufragen.
Liebe Grüße,
Uli
Hallo,
Da wir bei Nero sind, hier mein Stueck. Es wurde vor ueber 15 Jahren fuer damals 500DM von der Muenzhandlung Scheiner erworben. Die Patina scheint wirklich echt zu sein, was diese winzigen Auflagen zeigen (bitte korrigieren, wenn ich mich hier vertue). Jedoch hat das Stueck auf den hoechsten Stellen im Relief leider blanke Stellen, aus denen das Kupfer hervorglitzert.
Frage(n):
- Sind die blanken Stellen modernen Ursprungs? Wenn ja, wie konnten die Vorgaengersammler sowas nur zulassen?
- Waere es legitim diese Stellen irgendwie zu bahndeln? Wenn ja, wie?
Trotz der blanken Stellen bin ich uebrigens nach wie vor von dem Stueck sehr angetan.
Gruss,
Mias
Da wir bei Nero sind, hier mein Stueck. Es wurde vor ueber 15 Jahren fuer damals 500DM von der Muenzhandlung Scheiner erworben. Die Patina scheint wirklich echt zu sein, was diese winzigen Auflagen zeigen (bitte korrigieren, wenn ich mich hier vertue). Jedoch hat das Stueck auf den hoechsten Stellen im Relief leider blanke Stellen, aus denen das Kupfer hervorglitzert.
Frage(n):
- Sind die blanken Stellen modernen Ursprungs? Wenn ja, wie konnten die Vorgaengersammler sowas nur zulassen?
- Waere es legitim diese Stellen irgendwie zu bahndeln? Wenn ja, wie?
Trotz der blanken Stellen bin ich uebrigens nach wie vor von dem Stueck sehr angetan.
Gruss,
Mias
- beachcomber
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Hallo mias!
Die blanken Stellen scheinen mir typisch zu sein für Münzen, mit denen lange Zeit von Börse zu Börse gezogen wurde. Wenn die Stücke dann nicht in Plastiktüten transportiert wurden, sondern während vieler Autokilometer auf ihren manchmal rauhen Beschreibungskärtchen hin- und herrutschen konnten, dann ergaben sich die blanken Stellen. In meinen Augen ist das oft ein Zeichen dafür, daß man einen Ladenhüter vor sich hat. Und der Preis von 500 DM scheint mir - obwohl es ein sehr attraktives Stück ist - doch reichlich happig. Das könnte auch der Grund dafür sein, daß der gute Scheiner lange damit hat umherreisen müssen.
Man kann die blanken Stellen mit einem mit Gun Blue getränkten Wattestäbchen betupfen und so dunkeln. Gun Blue ist ein Mittel, das man beim Waffenhändler bekommt, mit dem Jäger blanke Stellen und Kratzer an ihren brünierten Waffen retuschieren und das auch bei den meisten Kupferlegierungen wirkt. Vorsicht, Hautkontakt vermeiden, erst mal bei billigeren Münzen testen und hinterher gründlichst wässern!!!
Übrigens: Meinen Nerosesterz habe ich auf der Numismata in Berlin für 187 Euro erfeilscht. Xanthos liegt mit seiner Schätzung also ziemlich richtig.
Ich sehe gerade, daß schon andere kompetente Kommentare zu dem Nero-As abgegeben worden sind.
Gruß
chinamul
Die blanken Stellen scheinen mir typisch zu sein für Münzen, mit denen lange Zeit von Börse zu Börse gezogen wurde. Wenn die Stücke dann nicht in Plastiktüten transportiert wurden, sondern während vieler Autokilometer auf ihren manchmal rauhen Beschreibungskärtchen hin- und herrutschen konnten, dann ergaben sich die blanken Stellen. In meinen Augen ist das oft ein Zeichen dafür, daß man einen Ladenhüter vor sich hat. Und der Preis von 500 DM scheint mir - obwohl es ein sehr attraktives Stück ist - doch reichlich happig. Das könnte auch der Grund dafür sein, daß der gute Scheiner lange damit hat umherreisen müssen.
Man kann die blanken Stellen mit einem mit Gun Blue getränkten Wattestäbchen betupfen und so dunkeln. Gun Blue ist ein Mittel, das man beim Waffenhändler bekommt, mit dem Jäger blanke Stellen und Kratzer an ihren brünierten Waffen retuschieren und das auch bei den meisten Kupferlegierungen wirkt. Vorsicht, Hautkontakt vermeiden, erst mal bei billigeren Münzen testen und hinterher gründlichst wässern!!!
Übrigens: Meinen Nerosesterz habe ich auf der Numismata in Berlin für 187 Euro erfeilscht. Xanthos liegt mit seiner Schätzung also ziemlich richtig.
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Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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