--- "Der Schaukasten" ---
Moderator: Homer J. Simpson
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Hallo Römerfreunde,
heute möchte einen meiner Neuzugänge vorstellen. Nichts Besonderes, jedoch sehr schön anzuschauen uind einer der mir noch fehlte.
Hadrianus (117-138) Denar, Rom, 121 n. Chr.
Vs. IMP CAESAR TRAIAN HADRIANVS AVG,
Büste mit Lorbeerkranz und drapierter linker Schulter nach rechts
Rs. P M TR P - COS III,
Pax mit Zweig in der Rechten und Szepter in der Linken nach links
stehend
RIC 94. C.1140 var. BMC 195. Hill 208
mfG Maik
heute möchte einen meiner Neuzugänge vorstellen. Nichts Besonderes, jedoch sehr schön anzuschauen uind einer der mir noch fehlte.
Hadrianus (117-138) Denar, Rom, 121 n. Chr.
Vs. IMP CAESAR TRAIAN HADRIANVS AVG,
Büste mit Lorbeerkranz und drapierter linker Schulter nach rechts
Rs. P M TR P - COS III,
Pax mit Zweig in der Rechten und Szepter in der Linken nach links
stehend
RIC 94. C.1140 var. BMC 195. Hill 208
mfG Maik
lieber Drakenumidrakenumi1 hat geschrieben:Nun, nephrurus,
bei diesem Stück wüßte ich nicht, ob es mich vor Gier oder Angst schütteln sollte. Diese makellose Schönheit der Vs. fordert regelrecht heraus zu Betrachtungen über die Stilgerechtheit. Natürlich muß ich zugeben, daß mir jede in der Praxis erworbene Erfahrung bei solchen Stücken fehlt. Aber ich nehme mir einfach mal die Freiheit, meine Gedanken dazu zu äußern:
Du wirst alle möglichen und notwendigen Prüfungen selbst vollzogen haben, denn ....tausend Euronen sind für Dich und uns alle hier kein Pappenstiel.
Was mir auffiel:
- Das Portrait weist Stilelemente der griechischen Zeit auf oder auch der Republik in der Epoche der Überschneidung von griechischen und römischen Stempelschnitten.
- Viel wird sicherlich von der Beurteilung der gesamten Randpartie abhängen, bei diesem sehr guten Erhaltungszustand müßte sich auch diese adäquat unverletzt darstellen. Das kannst nur Du beurteilen. Jedoch:
- Die auf der Rückseite oben sichtbare Stelle macht mich seiner nach innen gerichteten Rundung wegen stutzig. Bei einem normal geformten Schrötling entstehen eigentlich solche Stellen bei der Prägung nicht. Ganz profan würde man sagen, hier ist der Anguß weggebrochen worden.
- Soweit mein Verdacht, den Du sicherlich durch Deine Erfahrungen gestützt, jederzeit vom Tisch wischen kannst. Nur um eines bitte ich Dich: Trag's mir nicht nach, es sind hier eben wirklich nur laienhafte Verdächte ....
Beste Grüße von
drakenumi1
vielen Dank für Dein statement- ich möchte Deine Zweifel allerdings gern zerstreuen. Das Stück stammt aus sehr sicherer und seriöser Quelle und wurde inzwischen von mehreren Fachleuten bewundert - auch die Betrachtung unter Lupe oder Mikroskop bringt da keine neuen Erkenntnisse.
Was den Stil anbelangt: bedenke bitte, dass während der Prägezeit Bürgerkrieg herrschte und zum Teil "wild" geprägt wurde. Wir wollen nicht vergessen, dass derartige Münzen grundsätzlich von der Realität abweichen -allein dadruch , dass hier kein Kaiserporträt zu sehen ist. Es gibt aus dieser Zeit Prägungen für Galba, später auch für Vespasian, die sehen so daneben aus, die würde man kaum für offizielle Prägungen halten.
- drakenumi1
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In diesem Zusammenhang:
Ihr kennt nicht den "Pawlowschen Reflex"?
Dieser russische Nobelpreisträger von 1904 hätte Numismatiker sein können oder sollen, stellte er doch während seiner physiologischen Studien fest, daß die Speichelsekretion eines Hundes nicht erst mit dem Fressvorgang beginnt, sondern bereits beim Anblick der Nahrung ....
Also bitte: Kontenance!
"Humor ist, wenn man trotzdem lacht" (Bierbaum)
drakenumi1
Ihr kennt nicht den "Pawlowschen Reflex"?
Dieser russische Nobelpreisträger von 1904 hätte Numismatiker sein können oder sollen, stellte er doch während seiner physiologischen Studien fest, daß die Speichelsekretion eines Hundes nicht erst mit dem Fressvorgang beginnt, sondern bereits beim Anblick der Nahrung ....
Also bitte: Kontenance!
"Humor ist, wenn man trotzdem lacht" (Bierbaum)
drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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Ich habe hier schon lange keine Münze mehr vorgestellt und zudem scheue ich diesen Mammut-Thread, aber diese Münze hat es wegen ihrer wunderbaren Rs. verdient, gezeigt zu werden.
Moesia inferior, Markianopolis, Philipp II. & Serapis, 244-247
AE 28, 13.07g, 27.84mm
Av.: .M IO[VLI]OC FILIPPOC. / .KAICAR.
Die sich gegenüberstehenden Büsten des Philipp II., drapiert und
cürassiert, barhäuptig, n.r., und des Serapis, drapiert und mit
Kalathos, n.l.
Rv.: MARKIANOP - OLEITWN.
Hera, in hochgegürtetem Doppelchiton und mit Mantel über den
Oberarmen, nach halblinks stehend mit Stand- und Spielbein, hält in
der vorgestreckten Rechten Patera und stützt sich mit der erhobenen
Linken auf das Szepter.
im li Feld E (für Pentassarion)
Ref.: a) nicht in AMNG
b) nicht in Hristova/Jekov:
No.6.44.5.2 hat zwar dieselbe Rs. (stempelgleich), aber die Vs.-
Legende mit AVG: KAICAR IOVLIOC FILIP / POC AVG
c) nicht in Varbanov (engl.):
#2094 ist identisch mit Hristova/Jekov No.6.44.5.2
zitiert Moushmov 866, pl.21; aber diese Rs. hat die Legende mit
dem ausgebenden Statthalter!
möglicherweise unpubliziert
Sehr selten, VF, braungrüne Patina
Anm.: Philipp II. ist hier Caesar, was der bloße Kopf beweist. Das AVG ist nur eine Art von Ehrenbezeigung.
Diese Münze besticht durch die wunderschöne Darstellung der Bekleidung auf der Rs. Wer sich davon nicht gefangen nehmen läßt, dem ist nicht zu helfen!
Mit freundlichem Gruß
Moesia inferior, Markianopolis, Philipp II. & Serapis, 244-247
AE 28, 13.07g, 27.84mm
Av.: .M IO[VLI]OC FILIPPOC. / .KAICAR.
Die sich gegenüberstehenden Büsten des Philipp II., drapiert und
cürassiert, barhäuptig, n.r., und des Serapis, drapiert und mit
Kalathos, n.l.
Rv.: MARKIANOP - OLEITWN.
Hera, in hochgegürtetem Doppelchiton und mit Mantel über den
Oberarmen, nach halblinks stehend mit Stand- und Spielbein, hält in
der vorgestreckten Rechten Patera und stützt sich mit der erhobenen
Linken auf das Szepter.
im li Feld E (für Pentassarion)
Ref.: a) nicht in AMNG
b) nicht in Hristova/Jekov:
No.6.44.5.2 hat zwar dieselbe Rs. (stempelgleich), aber die Vs.-
Legende mit AVG: KAICAR IOVLIOC FILIP / POC AVG
c) nicht in Varbanov (engl.):
#2094 ist identisch mit Hristova/Jekov No.6.44.5.2
zitiert Moushmov 866, pl.21; aber diese Rs. hat die Legende mit
dem ausgebenden Statthalter!
möglicherweise unpubliziert
Sehr selten, VF, braungrüne Patina
Anm.: Philipp II. ist hier Caesar, was der bloße Kopf beweist. Das AVG ist nur eine Art von Ehrenbezeigung.
Diese Münze besticht durch die wunderschöne Darstellung der Bekleidung auf der Rs. Wer sich davon nicht gefangen nehmen läßt, dem ist nicht zu helfen!
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
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Wahrlich das Werk eines Künstlers! Stell dir das Stück mal ohne die Schwächen vor, dann könnte man es glatt im Louvre neben der Mona Lisa an die Wand nageln...
Gratulation zu dem Stück!
Gruß Chippi
Gratulation zu dem Stück!
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
die Stücke sind mit der Provinzbronze oben wohl kaum zu vergleichen. Die Provinzbronze - wenngleich sicher nicht makelfrei -besticht auf ihre Weise - die Erhaltung - z.B. Deines Crispus- ist allerdings entschieden besser. Es mag an dem Bild liegen- ich bin mir fast sicher, dass die Münze noch schöner ist als auf dem Foto.Theo hat geschrieben:Ich möchte auch zwei Münzen vorstellen, die ich gestern erworben habe. ich finde sie auch schön, weniger schöner als die frühromische, aber für 25 Euro/ beide sind sie für mich sehr schön.
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nephrurus hat geschrieben:die Stücke sind mit der Provinzbronze oben wohl kaum zu vergleichen. Die Provinzbronze - wenngleich sicher nicht makelfrei -besticht auf ihre Weise - die Erhaltung - z.B. Deines Crispus- ist allerdings entschieden besser. Es mag an dem Bild liegen- ich bin mir fast sicher, dass die Münze noch schöner ist als auf dem Foto.Theo hat geschrieben:Ich möchte auch zwei Münzen vorstellen, die ich gestern erworben habe. ich finde sie auch schön, weniger schöner als die frühromische, aber für 25 Euro/ beide sind sie für mich sehr schön.
Die Provinzbronze oben, ehrlich sagen, finde ich schöner, aber ich kann mir solche Prachttücke nicht leisten.
Hier ist noch zwei, die ich aus Serbien mitgebracht habe..
Constantius finde ich auch sehr schön, aber nicht vergleichbar mit frühromischen...
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Philosophisch gesehen trägt das Wort "teuer" nur subjektive Wahrheit in sich, deswegen was für eine Person günstig ist, kann für andere aber auch teuer bedeuten.Pscipio hat geschrieben:Wieso nicht? Schöne Provinzmünzen müssen doch nicht teuer sein.Theo hat geschrieben:Die Provinzbronze oben, ehrlich sagen, finde ich schöner, aber ich kann mir solche Prachttücke nicht leisten.
Für mich sind sogar 50 Euro vieeel Geld, obwohl ich würde lieber 50 Euro für eine Münze oder ein Buch ausgeben, als dieses Geld am Wochenende für nix Zb. Disco und Alkohol vom Tankstelle zu verprassen.
- Pscipio
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Du hast für obige beide Münzen zusammen 50 EUR ausgegeben, dafür kriegt man auch eine tolle Provinzmünze. Kleinbronzen auch günstiger. Ich wollte nur dem Eindruck entgegentreten, dass schöne Provinzmünzen unbedingt auch sehr teuer sein müssen. Natürlich gibt es auch teure Stücke, aber das gibt es in jedem Sammelgebiet.
Nata vimpi curmi da.
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