--- "Der Schaukasten" ---
Moderator: Homer J. Simpson
- chinamul
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Auf www einzugehen will ich mir hier mal ersparen.
@kollboy
Ich sehe auf dem Bild eine feste Vorrichtung, mit der das Speerende sich kontrollieren und damit die Wurfrichtung definieren läßt, selbst wenn der Speer nicht im Schwerpunkt gehalten wird. Das ist aber bei einer eher losen Schlaufe - etwa aus einem Lederriemen - nicht möglich. Außerdem ist das abgebildete Geschoß eher ein leichtgewichtiger Pfeil und nicht ein schwerer Speer mit einer massiven Eisenspitze.
Bei meiner Argumentation geht es mir im Prinzip allein darum festzustellen, daß die auf den Bildern vermeintlich zu erkennende "Schleuderschlaufe" keine ist, sondern bloß ein etwas groß geratener Zeigefinger.
Im übrigen bin ich mal gespannt auf den ersten ernstzunehmenden numismatischen Beitrag von www.
Gruß
chinamul
@kollboy
Ich sehe auf dem Bild eine feste Vorrichtung, mit der das Speerende sich kontrollieren und damit die Wurfrichtung definieren läßt, selbst wenn der Speer nicht im Schwerpunkt gehalten wird. Das ist aber bei einer eher losen Schlaufe - etwa aus einem Lederriemen - nicht möglich. Außerdem ist das abgebildete Geschoß eher ein leichtgewichtiger Pfeil und nicht ein schwerer Speer mit einer massiven Eisenspitze.
Bei meiner Argumentation geht es mir im Prinzip allein darum festzustellen, daß die auf den Bildern vermeintlich zu erkennende "Schleuderschlaufe" keine ist, sondern bloß ein etwas groß geratener Zeigefinger.
Im übrigen bin ich mal gespannt auf den ersten ernstzunehmenden numismatischen Beitrag von www.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
was mich bei der mir bekannten und auch von dir wieder beschriebenen technik, den riemen zwecks dralles um den speer zu wickeln immer verwundert, ist, dass das in drehung versetzen zwecks präzision IMMER auf kosten der abwurfgeschwindigkeit und der wucht gehen MUSS - wenn sich nicht gar die schleuderschlaufe im wurf derartige beklemmt, dass der speer gar nicht fliegt. muesste man mal versuche dazu machen.
ich teile (allein aus der betrachtung der abbildungen) auch die meinung, dass das auf den abbildungen ein etwas uebermaechtiger zeigefinger ist. da dies auf vielen muenzen so abgebildet ist, und aufgrund der sonstigen atemberaubenden praezision der stempelschneider faellt es mir aber schwer, dabei an ein hoppala zu glauben, hab aber keine ahnung, was sonst dahinter stecken koennte, was ein grosser zeigefinger besagen koennte - so es denn tatsaechlich einer ist.
ich teile (allein aus der betrachtung der abbildungen) auch die meinung, dass das auf den abbildungen ein etwas uebermaechtiger zeigefinger ist. da dies auf vielen muenzen so abgebildet ist, und aufgrund der sonstigen atemberaubenden praezision der stempelschneider faellt es mir aber schwer, dabei an ein hoppala zu glauben, hab aber keine ahnung, was sonst dahinter stecken koennte, was ein grosser zeigefinger besagen koennte - so es denn tatsaechlich einer ist.
- annius verus
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Indien - Gupta-Reich
Hier möchte ich mal kein Römer vorstellen, sondern eine AR-Drachme aus dem Gupta-Reich, welche ich als ansehenswert einschätze.
Kumaragupta I. (414-455)
AR-Drachme, 12mm, 2g (western provinces type)
AV: Büste des Königs n.r.
RV: stilisierter Garuda ( http://de.wikipedia.org/wiki/Garuda ) frontal stehend mit gespreizten Flügeln, in Brahmi: "Parama-bhagavata rajahiraja Sri Kumaragupta Mahendraditya"
Mitchinger ACW 4845-54
Interessant ist die Epoche. Während Rom den Niedergang zustrebte, hatte das Gupta-Reich von etwa 250-500 seine Blütezeit.
Die Winzigkeit scheint bei den Indern normal zu sein: http://www.numismatikforum.de/ftopic12289.html#97703
Gruß Chippi
Kumaragupta I. (414-455)
AR-Drachme, 12mm, 2g (western provinces type)
AV: Büste des Königs n.r.
RV: stilisierter Garuda ( http://de.wikipedia.org/wiki/Garuda ) frontal stehend mit gespreizten Flügeln, in Brahmi: "Parama-bhagavata rajahiraja Sri Kumaragupta Mahendraditya"
Mitchinger ACW 4845-54
Interessant ist die Epoche. Während Rom den Niedergang zustrebte, hatte das Gupta-Reich von etwa 250-500 seine Blütezeit.
Die Winzigkeit scheint bei den Indern normal zu sein: http://www.numismatikforum.de/ftopic12289.html#97703
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
- Peter43
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Wenn ich mich nicht irre, sind diese Münzen auch griechisch beeinflußt, d.h. ohne Alexander den Großen hätte es diese Münzen nicht gegeben. Oder liege ich damit falsch? Baktrien, das wunderschöne Münzen herausgegeben hat, war der Mittler zwischen der griechischen und der indischen Welt.
Mit freundlichem Gruß
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Interessant sind übrigens auch die Bearbeitungsspuren am Schrötling bei 5-7 Uhr AV.
Sicherlich wurde Indien griechisch beeinflusst, in welchem Maße kann ich aber nicht sagen.
Gruß Chippi
Sicherlich wurde Indien griechisch beeinflusst, in welchem Maße kann ich aber nicht sagen.
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
- chinamul
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Hier meine neueste Erwerbung. Sie ist sicher kein absolutes Prachtstück, hat aber dafür bei eBay auch nur knapp 14 Euro (alles inkl.) gekostet und scheint auch nicht sehr häufig zu sein.
SEPTIMIUS SEVERUS 193 – 211
AE 24/25 Pentassarion Dionysopolis in Moesia Inferior
Av.: AY K Λ CЄΠ CЄYHPOC – Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: ΔIONYCO – ΠOΛЄITΩN – Dionysos frontal stehend; Kopf nach links; in der Rechten Kantharos, in der Linken Thyrsos; links neben ihm nach links sitzender Panther, der die rechte Vordertatze hebt und zu ihm aufblickt
Links im Feld: Є (7,28g)
Für ein Pentassarion ist dieses Stück eigentlich viel zu leicht. Bei Wildwinds habe ich ein fast identisches Stück gefunden unter Mou. 90, dort allerdings befindet sich das Wertzeichen Є rechts im Feld. Gibt es auch für meine Variante ein Literaturzitat?
Gruß
chinamul
SEPTIMIUS SEVERUS 193 – 211
AE 24/25 Pentassarion Dionysopolis in Moesia Inferior
Av.: AY K Λ CЄΠ CЄYHPOC – Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: ΔIONYCO – ΠOΛЄITΩN – Dionysos frontal stehend; Kopf nach links; in der Rechten Kantharos, in der Linken Thyrsos; links neben ihm nach links sitzender Panther, der die rechte Vordertatze hebt und zu ihm aufblickt
Links im Feld: Є (7,28g)
Für ein Pentassarion ist dieses Stück eigentlich viel zu leicht. Bei Wildwinds habe ich ein fast identisches Stück gefunden unter Mou. 90, dort allerdings befindet sich das Wertzeichen Є rechts im Feld. Gibt es auch für meine Variante ein Literaturzitat?
Gruß
chinamul
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- Peter43
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Hallo Chinamul!
Wird Dir nicht weiterhelfen, aber in der Monographie über Dionysopolis, Jekov 2003, kommt das E auch nur auf der re. Seite vor. Ebenso bei Varbanov (engl. Ausgabe)! Da wird die Ausgabe mit dem E rechts als sehr selten bezeichnet und mit €120.- in SS bewertet. Dann gibt es dieselbe Type auch noch mit einem Tiger anstelle des Panthers!!
Mit freundlichem Gruß
Wird Dir nicht weiterhelfen, aber in der Monographie über Dionysopolis, Jekov 2003, kommt das E auch nur auf der re. Seite vor. Ebenso bei Varbanov (engl. Ausgabe)! Da wird die Ausgabe mit dem E rechts als sehr selten bezeichnet und mit €120.- in SS bewertet. Dann gibt es dieselbe Type auch noch mit einem Tiger anstelle des Panthers!!
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Ich hab mich mal getraut, diesen Denar mit verdünnter Zitronensäure zu behandeln, es sind zwar noch kleine Reste vorhanden, aber diese stören nicht das Bild.
AV: IVLIA DOMNA AVG - drapierte Büste n.r.
RV: VENER VICTOR - nackte Venus mit Apfel, Palmzweig und linkem Ellbogen auf Säule von hinten
Gruß Chippi
AV: IVLIA DOMNA AVG - drapierte Büste n.r.
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Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
- donolli
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hier nun der gordi-antoninian, den ich schon am wochenede mal kurz zur diskussion gestellt hatte. nachdem ich das stück nun in händen halte, bin ich von dessen echtheit definitiv überzeugt, auch wenn die fortuna doch stilistisch (sehr "aufrechte" sitzhaltung) etwas von den sonstigen prägungen dieser emission abweicht.
antoninian des gordianus III:
av: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG (drapierte und kürassierte büste mit strahlenkrone nach rechts)
rv: FORTVNA REDVX (fortuna sitzt nach links, hält steuerruder und cornucopiae)
antiochia (242-244 n. chr.)
ric: 210
cheers donolli
antoninian des gordianus III:
av: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG (drapierte und kürassierte büste mit strahlenkrone nach rechts)
rv: FORTVNA REDVX (fortuna sitzt nach links, hält steuerruder und cornucopiae)
antiochia (242-244 n. chr.)
ric: 210
cheers donolli
Natura semina nobis scientiae dedit, scientiam non dedit. (Seneca)
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