--- "Der Schaukasten" ---

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » So 21.01.07 17:44

hallo peter43,
diese schiffe hatten tatsächlich auf beiden seiten ruder. ich denke dass die funktion nicht nur die steuerung war, sondern auch gegen die seitliche drift, so wie heute die plattbodensegler auf beiden seiten schwerter haben.
ausserdem würde ein nur auf einer seite angebrachtes ruder nicht aussreichende wirkung haben, wie ein mittschiffs angebrachtes ruder, wie wir es heute kennen.
grüsse
frank

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » So 21.01.07 17:59

Danke für diese Information! Habe ich nicht gewußt!

Mit freundlichem Gruß
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chinamul
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Beitrag von chinamul » So 21.01.07 18:15

Die hohe Heckzier antiker Schiffe nannte sich griechisch Aphlaston und lateinisch Aplustrum (bzw. Aplustre). Von erbeuteten Schiffen wurden diese Teile abgenommen und an geeigneter Stelle als Siegestrophäen aufgestellt. Viele griechische Münzen haben ein Aphlaston als Beizeichen, was immer als ein Hinweis auf einen Seesieg zu verstehen ist. Ähnlich verfuhr man übrigens mit den bronzenen Rammspornen feindlicher Schiffe. Diese wurden ebenfalls in Siegesmonumente wie Säulen und Tempelmauern integriert. Auch die corona navalis des Agrippa, die er für seine Seesiege erhielt, besteht aus Miniaturen solcher Schiffsbüge.
Die unten abgebildete Münze, eine Drachme des Antoninus Pius aus Alexandria, zeigt als Akroterien (Dachzierden) eines Tempels links und rechts je ein Aphlaston.
Zum "Doppelruder": Sinnvollerweise wird man dann wohl die Ruderlage beider Blätter durch ein Gestänge sychronisiert haben, wie das etwa heute bei Katamaranen gemacht wird.

Gruß

chinamul
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quisquam
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Beitrag von quisquam » So 21.01.07 20:20

Vieles davon war auch mir neu, also danke für die Informationen auch meinerseits!

Dies ist meine neueste Errungenschaft:

Æ-Uncia, semilibral, Münzstätte Rom, 217-215 v. Chr.
10,37 g, Durchmesser ca. 24 mm, Stempelstellung 10h

Av: Romakopf n. l. mit attischem Helm, dahinter 1 Wertpunkt
Rv: Prora n. r., darüber ROMA, darunter 1 Wertpunkt

Craw. 38/6; Syd. 86; Albert 108; Sear ME 615

Da hier so fruchtbar über römischen Schiffsbau kommuniziert wird: Ist bekannt, worum es sich bei dem Aufbau auf dem abgebildeten Bug handelt, deren Form mich an ein modernes U-Boot erinnert? Eine Kabine? Oder eine Enterbrücke? Ich würde mich freuen, wenn jemand eine Idee hat oder gar die Antwort weiß.

Grüße, Stefan
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Uncia Craw 38-6.jpg
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Beitrag von Wurzel » So 21.01.07 20:39

Hallo quisquam,

bei der "Uboot" würde ich auf eine Darstellung eines gerafften Seegels tippen.

Gruß
Micha
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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pusteblume
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Die julia

Beitrag von pusteblume » Di 23.01.07 19:45

Habe in so einem billig Lot doch noch etwas gefunden. Die arme Julia war sehr stark verdreckt und verkrustet, dachte eigentlich schon es sei nur harter Dreck, aber dann kam so die erste silberne Kante zum Vorschein. Naja ich habe sie bis dato nicht komplet sauber gebracht, denn (auf dem foto nicht so gut zu erkennen) es haftet eine Verkrustung an ihr, die sehr hart ist und drunter eine rötliche Färbung hat. Ich wollte nicht dass die Münze noch mehr Beschädigungen hat. Leider ist der Rand der ganzen Münze "defekt", aber die Frisur der Büste und die Falten im Gewand sind noch sehr gut erhalten. (fast keine Abnützung ersichtlich).
nun ja, was haltet ihr von der lieben Julia? Ist sie die richtige, ist sie noch zu retten, wird sie mir treu sein.....


Julia Domna Denarius. IVLIA AVGVSTA, draped bust right / VESTA SANCTAE, Vesta standing left with patera & scepter. RIC 587, RSC 246


Gruss Dan
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Beitrag von beachcomber » Di 23.01.07 20:04

hallo pusteblume,
mein tip: in haushaltsalufolie einwickeln, und in ein kleines gefäss mit salzsäure werfen! dann wird dieser belag komplett verschwinden, und das silber darunter zum vorschein kommen. aber bitte nur an der frischen luft, da sich ein bestialischer schwefelgeruch entwickelt! un das gefäss sollte nach oben hin genug platz haben, da die salzsäure aufkocht und sprudelt. wenn das sprudeln aufgehört hat, und sich die alufolie komplett aufgelöst hat, aus der säure nehmen und gut spülen - fertig!
grüsse
frank

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Beitrag von Gast » Di 23.01.07 20:05

Das wird eine gefütterte Münze sein, eine antike Fälschung, das rötliche ist also Kupfer.

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Beitrag von pusteblume » Di 23.01.07 20:33

erstmal merci an "beachcomber" und "areich"

..wenn es eine "gefütterte" münze ist müsste man am Rand bei den Bruchstellen so quasi die "Sandwich-Ansicht" sehen? Müsste bei Kupfer nicht eine grünliche Oxydschicht entstehen bzw. wie difundiert das Kupfer durch die Silberschicht ohne diese zu zerstören?
Ich habe beim "Schmutz" den ich lösen konnte auch rötliche Partikel entdeckt und das Silber darunter scheint noch i.o....... Naja was sols, ich denke eine antike Fälschung ist immer noch besser als eine moderne....hehehehe

Gruss Dan

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Beitrag von Peter43 » Di 23.01.07 20:34

Ich habe zunächst auch an ein Fouree gedacht, aber dann sagte Dan, es sei eine harte Auflagerung!

Mit freundlichem Gruß
Zuletzt geändert von Peter43 am Di 23.01.07 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Chippi
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Beitrag von Chippi » Di 23.01.07 20:37

Ich halte sie ebenfalls für echt und beachcombers Tip(p) solltest du mal probieren.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Di 23.01.07 21:28

Mit Geduld und Spucke... vorsichtig, scheint ja eine sehr hübsche Münze drunter zu sein!

Homer
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Beitrag von kollboy » Mi 24.01.07 07:06

die muenze ist nach den fotos sicher keine versilberte, sondern eine massive!

reinigung wohl entweder nach beachcombers methode (damit habe ich keine erfahrung), oder mit durgol (habe ich schon zigfach, immer mit sehr gutem erfolg gemacht), dann geht der ganze belag runter.

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Beitrag von B.A. » Mi 24.01.07 20:38

Moin Moin,

ab und zu bestelle ich mir bei vcoins.com auch mal schlecht erhaltene günstige Denare, einfach aus Spaß am bestimmen :D (übrigens empfehle ich das für alle Einsteiger, anstatt 10 ungereinigte über E-Bähhh zu kaufen, lieber für 10-15€ nen Denar bei vcoins, bringt mehr Spaß).

Heute kam wieder ein schöner Denar an, leider hat der Verkäufer eine Bestimmung mit dazu gelegt :cry:
Gott sei Dank war sie falsch :D

Faustina I
Denar, Rom
AV: DIVA FAVSTINA --> verschleierte Büste nach rechts
RV: AETERNITAS --> Providentia mit Globus und wehendem Schleier
RIC 351, RSC 33, BMC 379

Wenn das mal kein umwerfendes Porträt ist.

Mfg
SCheibe
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Demonax wurde kurz vor seinem Tode gefragt:"Wer sorgt für dein Begräbnis?" Seine Antwort:"Mein Gestank!"

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Beitrag von drakenumi1 » Mi 24.01.07 21:02

Hallo, Kollboy,
durgol ist doch dieser Haushaltsentkalker? Und Du hast gute Erfahrungen damit gemacht? Komm doch mal bisschen näher ran: Weißt Du, meine Frau hat schon paar mal zu mir gesagt: Du bist doch schon..... : Meinst Du, daß das hilft? Kann man damit vielleicht auch was rückgängig machen? Ich wäre Dir wirklich auf ewig dankbar. Denn ohne Empfehlungen möchte ich nicht....., wer weiß, sonst hat meine Frau am Ende noch mehr zu klagen.
Bin schüchtern, daher
"anonym"
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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