Regalianus und Gattin

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Do 25.12.08 18:44

ich habe nur den göbl/mir, da sind jeweils nur ein exemplar eines jeden rvs abgebildet.
wenn du die monografie hast, sollte es doch einfacher sein rauch's bestimmung nachzuvollziehen.
nach dem was man so von der darstellung sehen kann, scheint es mir ziemlich wahrscheinlich, dass er recht hat. :)
grüsse
frank

Iotapianus
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Beitrag von Iotapianus » So 18.01.09 14:18

Ich habe in einem anderen Thread auf das neue Corpus zur Regalianus und Dryantilla hingewiesen. Hier die bibliographischen Daten:

Günther Dembski, Heinz Winter, Bernhard Woytek: Regalianus und Dryantilla. Historischer Hintergrund, numismatische Evidenz, Forschungsgeschichte (MIR 43 - Neubearbeitung), in:

Michael Alram, Franziska Schmidt-Dick (Hrsg.): Numismata Carnuntina. Forschungen und Material. Verlag der ÖAdW. Wien 2007. Paperback 3 Bde. 913 S., 191 Tafeln, 1 CD-ROM (mit Konkordanztabellen). ISBN 9783700138211, S. 523-596

Vor schnellen Bestellungen seid gewarnt; das Werk kostet fast 300 €!

Die von mir gestellte, aber hier nicht beantwortete Frage, ob die häufigste Reverslegende der Dryantilla IVNONI REDINE ein provinzialer Wechsel vom Guttural zum Dental sein könnte, beantworten die Autoren indirekt, indem sie das D als gespiegeltes G auffassen. (Ich finde das diskussionswürdig, aber nicht zwingend.) Die Autoren teilen die von Göbl geäußerte These, die Stempelschneider seien ursprünglich Gemmenschneider gewesen, die mit Metall nicht zurechtkamen.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 18.01.09 16:02

Iotapianus hat geschrieben:Die von mir gestellte, aber hier nicht beantwortete Frage, ob die häufigste Reverslegende der Dryantilla IVNONI REDINE ein provinzialer Wechsel vom Guttural zum Dental sein könnte, beantworten die Autoren indirekt, indem sie das D als gespiegeltes G auffassen. (Ich finde das diskussionswürdig, aber nicht zwingend.) Die Autoren teilen die von Göbl geäußerte These, die Stempelschneider seien ursprünglich Gemmenschneider gewesen, die mit Metall nicht zurechtkamen.
Zu diesen interessanten Fragen zwei Anmerkungen:

Ein D, spiegelverkehrt, ist immer noch ein schlechtes G.

Regalianus war Legionskommandant und wurde von der Legion zum Kaiser ausgerufen. Die Münzen dürften im Militärlager (um-) geprägt worden sein. Nun hatte jede Militäreinheit Leute, die Metall bearbeiten konnten (Werkzeug-, Waffen-, Hufschmiede). Zwar eher grob, aber immerhin. Aber woher beim Teutates hätten sie bei der Legion einen Edelsteinschneider nehmen sollen? Der, der den Zenturionen nach dem Maniküren die Brillis auf die frisch lackierten Fingernägel klebt? Das finde ich eher weit hergeholt. Denkt mal an die mittelalterlichen Münzen Deutschlands. Da gibt's auch ganz tolle romanische und gotische Kleinkunstwerke, und klare Fälle, wo der Dorfschmied eben mal Münzstempel gemacht hat. Regalianus hatte eben nur Metallhandwerker und keine Metallkünstler.

Homer
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Beitrag von beachcomber » So 18.01.09 17:16

Aber woher beim Teutates hätten sie bei der Legion einen Edelsteinschneider nehmen sollen? Der, der den Zenturionen nach dem Maniküren die Brillis auf die frisch lackierten Fingernägel klebt? Das finde ich eher weit hergeholt.
vergiss' mal nicht das carnuntum zu der zeit so eine art römische grosstadt war!
da gab's nicht nur legionslager, sondern auch eine zivilstadt die sicher handwerker besass, die zb. gemmen für die region schnitt.
grüsse
frank

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Beitrag von cepasaccus » So 18.01.09 17:23

Und irgendjemand muss auch die verzierten Guertel und Schwerter fuer die Herrn Soldaten hergestellt haben.
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 18.01.09 17:51

Okay, das stimmt natürlich, daß Regalianus auch die zivile Umgebung zur Verfügung stand, nicht nur das Legionslager. Da hast Du recht.

Homer
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Re: Regalianus und Gattin

Beitrag von Iotapianus » Mi 31.03.10 20:14

Bei Peus wird am 21.4. eine ziemliche Ruine einer Dryantilla versteigert:
http://www.sixbid.com/nav.php?p=viewlot&sid=230&lot=591

Der Ausruf-Preis ist genau so niedrig wie bei meinem oben vorgestellten Stück, das ein wesentlich besseres Porträt hat, wird aber nicht so niedrig bleiben. Es dürfte aber eine der wenigen Chancen sein, an eine Dryantilla zu einem vielleicht noch erschwinglichen Preis heranzukommen.

Frohe Ostern schon mal

Iotapianus

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